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Rezension zu
Unvollkommene Verbindlichkeiten

Dreiecksbeziehung - von Lena Andersson sprachlich auf den Punkt gebracht

Von: Goldene Seiten
28.05.2017

Erneut lässt mich Lena Andersson eine Liebesgeschichte von Ester miterleben, bei der ich Ester hin und wieder am liebsten gepackt und geschüttelt hätte, um sie zur Einsicht zu bringen, weil sie sich erneut einen Mann ausgesucht hat, der ihr nicht zu geben vermag, was sie sich so sehr wünscht. Dieses Mal ist Esters Wahl auf einen verheirateten Mann gefallen. Ich bin sicher: Mein Schütteln hätte nichts geholfen. Ester ist eine Meisterin der Interpretation und sie interpretiert Olofs Verhalten stets so, dass es Hoffnung auf Erwiderung der Liebe und Trennung von der Ehefrau gibt. Sie hält sich bereit, steht zur Verfügung, wenn Olof es wünscht und steckt immer wieder aufs Neue Verletzungen, Zurückweisungen und Demütigungen ein. Ihr dabei zuzusehen ist schwer auszuhalten. "Sie liebte Olof nicht, weil er sie wie den letzten Dreck behandelte, sondern weil es wunderschön war, wenn er das nicht tat. Es war der Kontrast, der explosiv wirkte." Olof sagt Ester immer wieder, dass er sich nie von seiner Ehefrau trennen wird und er und sie keine Beziehung miteinander haben. Dennoch macht er ihr immer wieder auf eine verquere Art Hoffnungen. "Wie so viele andere konnte er es nicht ertragen, das zu verlieren, was er gar nicht haben wollte." Es war nicht das Thema Dreiecksbeziehung, was mich an diesem Buch so fasziniert hat, es war die Sprache. "Genaue Abmachungen sind der Schutz des schwächeren Teils, der stärkere will sich alles offenhalten, falls die Lust plötzlich ihre Richtung ändert. Schwach ist der Teil, der zu viel will, stark ist der, dem es mehr oder weniger egal ist." Lena Andersson bringt das Liebesdilemma mal wieder schonungslos auf den Punkt und obwohl ich immer wieder den Kopf geschüttelt habe über Esters und Olofs Verhalten, so gab es doch auch kurze Momente des Verständnisses - für Beide.

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