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Rezension zu
A Modern Way to Cook

Im Bücherregal: a modern way to cook

Von: Miriam (Unser Meating)
31.05.2017

Die Autorin: „a modern way to cook“ ist das zweite Buch von Anna Jones -ihr Erstlingswerk „a modern way to eat“ erschien 2015 auch schon im Mosaik Verlag und wurde begeistert aufgenommen. Kocherfahrung hat sie jede Menge gesammelt: einerseits als Köchin in Jamie Olivers Restaurant, andererseits arbeitete sie als Food Stylistin nicht nur für Englands bekanntesten Koch, sondern auch für Yotam Ottolenghi und andere. Auf ihrem Blog veröffentlicht sie immer wieder Rezepte oder verlinkt zu Kolumnen, die sie regelmäßig schreibt. Der erste Eindruck: So, so, das ist also Apfelpapier 🙂 Wie schon das erste Buch wurde auch der Folgeband auf Apfelpapier gedruckt, welches in Südtirol aus dem Trester der Apfelreste hergestellt wird. Die Papierqualität ist deswegen weniger glänzend als sonst oft in Büchern üblich. Jedoch passt die matte Optik gut zu den wunderschönen Foodfotos. Diese sind sehr natürlich inszeniert, einfach auf einem Tisch oder mit Anna im Hintergrund, die das Gericht gerade zubereitet. Leider hat nicht jedes Essen ein Bild abgekriegt, aber davon lasse ich mich nicht abhalten! Spontan springen mir in den verschiedensten Kapitel Rezepte entgegen, die sofort nachgekocht werden wollen. Inhalt: Ausgehend von der Resonanz auf ihr Erstlingswerk beschreibt Anna Jones in der Einleitung, dass ihr gutes, gesundes Essen ein Herzensanliegen ist. Allgemein lässt sich beobachten, dass sich die Menschen wieder mehr Gedanken machen, was sie essen. Scheinbar heißt das jedoch oft, dass auf Superfoods geschworen oder Brot verteufelt wird. Davon grenzt sich Anna Jones bewusst ab, sonder plädiert dafür, „das große Ganze in den Blick“ zu nehmen. „Eine ausgewogene und möglichst naturnahe Ernährung ist der beste Weg“, so schreibt sie es in der Einleitung. Deswegen stehen in diesem Buch einfache Rezepte im Mittelpunkt, die sich einfach in den Alltag integrieren lassen und so eine dauerhaft bewusste Ernährungsweise ermöglichen. Bevor es dann ans Kochen geht, werden noch ein paar Hinweise zur Vorbereitung gegeben, wie zum Beispiel, dass es gerade für das Kochen unter „Zeitdruck“ entscheidend ist, dass man sich gut organisiert, sprich, die Zutaten parat hat, die verwendet werden sollen und diese nicht erst suchen muss während die Zwiebeln in der Pfanne verbrennen. Hilfreiches Zubehör vom Sparschäler über Küchenmaschine bis zu ein paar Anmerkungen zu Zutaten wie Kokosöl und Salz werden auch noch erwähnt. Und dann kommen endlich die Rezepte 🙂 Diese machen den großen Hauptteil des Buches aus und sind in gegliedert in: Bis der Tisch gedeckt ist -die Rezepte sind (angeblich) in 15min fertig. Fertig in 20 Minuten Auf dem Tisch in einer halben stunde Vierzig-Minuten-Festessen Vorratsküche Fix gefrühstückt Schnelle Desserts und Süßigkeiten Wer schon ihr erstes Buch hat, dem wird die Struktur und der Seitenaufbau bekannt sein: jedes Rezept wird von einer Einleitung begleitet. Die benötigten Zutaten stehen am Seitenrand und die Zubereitungsschritte sind übersichtlich gegliedert. Im ersten Absatz jeden Rezeptes wird gesagt, dass man „sämtliche Zutaten bereitlegen“ soll, eventuell Wasser erhitzen und Töpfe holen soll. Die Vorratsküche besagt ja schon, um was es geht: hier werden Kochanleitungen für Hülsenfrüchte gegeben, Nussbutter hergestellt, aber auch Kuchen und Cracker gebacken. Zeitlich würden diese teilweise auch in das Frühstücks- oder Dessertkapitel passen, aber die Idee ist anscheinend, dass das mehr zusätzlich ist und keine eigenständige Mahlzeit. So erkläre ich mir die Zuordnung zumindest. Abschließend folgt ein Register. Aber nein, das muss ich besonders hervorheben. Neben dem üblichen Zutatenregister gibt es eine zusätzliche Auflistung für vegane und glutenfreie Rezepte. Hier werden sogar auch die Rezepte aufgelistet, die „nach einer kleinen Abwandlung“ vegan oder glutenfrei sind. Das ist wirklich super durchdacht und wer darauf achten will oder muss, hat hier schnell alles im Blick. Die Rezepte: Was wird denn nun von Frau Jones aufgetischt? Ich habe folgendes nachgekocht: One-Pot-Spaghetti mit Grünkohl, Tomaten und Zitrone: die Zitrone gibt einen tollen Kick, ist schnell auf dem Tisch, aber wenn ich schon mal Nudeln esse, dann habe ich andere Saucen lieber 😉 Mild-pikante Süßkartoffel-Quinoa-Bowls: statt Quinoa gab es Graupen und die Süßkartoffeln hab ich mit Karotten ersetzt, die weg mussten. Es war sehr lecker -mit Kokos kriegt man mich einfach. Erbsen-Kokos-Suppe: die ideale Vorratssuppe mit tiefgekühlten Erbsen und Kokosmilch aus der Dose. Fein! Süßkartoffelpuffer mit Bohnen: ich hatte nicht gerechnet, dass dieses unscheinbare Essen (ohne Foto abgebildet) so gut sein würde. Die Puffer sind schnell gemacht und saftig, die Bohnen hab ich zusätzlich mit Kräuter der Provence gewürzt und es war soooo gut! Bunte Gemüse-Bowl mit Halloumi und Harissa: hier braucht es n Moment bis alles Gemüse geschnippelt ist. Ich hab die Dressingmenge deutlich erhöht (bin halt n Schwabe) und noch einen Kräuterdip dazu gemacht. Die verschiedenen Texturen sind sehr fein zusammen. Gerösteter Brokkoli mit Gurkenstreifen und Erdnusssauce: neben Kokosmilch ist Erdnussbutter eine weitere Lieblingsveredelung von mir. Deswegen war dieser leichte Salat (ich hatte zusätzlich ein paar Sobanudeln gemacht) wirklich gut! Quinoa-Risotto mit Erbsenpüree und Blattgemüse: DER HAMMER! Das Erbsenpüree wird mit Basilikum und Zitrone abgeschmeckt und das oben drauf (ich hatte ganz oldschool normalen Risottoreis verwendet) ist fantastisch. Will ich unbedingt noch für den Blog kochen. Selleriesteaks mit knusprigen Süßkartoffel-Pommes: knusprig sollen die Pommes durch die Polenta werden. Hat mich nicht ganz überzeugt dieses Essen. Lediglich die Salsa verde mit Cornichons, Kräutern und Kapern fand ich bemerkenswert. Kokosjoghurt: Aus dem Vorratskapitel hab ich selbst Joghurt hergestellt -das Rezept stelle ich euch im nächsten Beitrag vor. Ich muss gestehen, dass ich keine Stoppuhr neben den Herd gelegt habe während ich die Gerichte zubereitet habe. Meine Küche ist zwar groß, aber die Geräte sind sehr alt und so braucht es einfach einen Moment länger bis alles kocht. 15-20min finde ich jedoch sehr ambitioniert für manche Gerichte, wobei die Uhr erst dann zu Ticken beginnt, wenn alles bereit steht und das Wasser gekocht hat. Diese Vorbereitungszeit muss man also jeweils noch dazurechnen. Leider hab ich noch gar nichts aus dem Frühstückskapitel nachgemacht, obwohl mich da auch diverse Sachen ansprechen -kommt noch! Bei den Rezepten wird zwar wert gelegt auf die schnelle Zubereitung, dafür werden aber trotzdem in der Regel mehr als nur eine Handvoll Zutaten verwendet und auch an der Verwendung von Töpfen und Mixern nicht gespart. Alles im Rahmen, aber wer glaubt, dass man danach nichts abspülen muss, der täuscht sich 😉 Als ich das Buch mit einer Freundin durchgeblättert habe, war diese von der Optik und den Gerichten auch sehr angetan, merkte jedoch auch kritisch an, dass ihr ein paar Erklärungen zu einzelnen Zutaten fehlen. Was denn bitte Tamaripaste sei oder Miso?! Auch macht es in der Einleitung für mich den Eindruck, dass Anna Jones den Superfoods eher kritisch gegenübersteht, verwendet werden sie aber im Frühstückskapitel durchaus und schreibt ein paar Worte zu deren Inhalten. Gerade was die ein oder andere Zutat angeht, muss man selber recherchieren oder auf die Jagd gehen, wo man eine spezielle Bohnensorte kriegen kann. Kaufempfehlung: Mir gefällt das Format und die Idee hinter dem Buch sehr, sehr gut! Die Alltagstauglichkeit hat es auf jeden Fall bewiesen und auch wenn ich mal nicht in 20min fertig bin, habe ich danach (erst recht ;-)) ein leckeres, gesundes Essen auf dem Tisch, das gut gewürzt und spannend ist. Die Zeitangaben darf man also nicht zu dogmatisch sehen 😉 Bei aller guten Ernährung will ich dennoch anmerken, dass viele Avocados, Quinoa & Co verwendet werden. Daran ist grundsätzlich nichts Schlechtes, ich will nur anmerken, dass für mich neben dem guten Essen auch Aspekte wie Regionalität und Saisonalität eine Rolle spielen. Dieser globale Blick fehlt mir ein wenig im Buch, dass es zwar ganz nett ist, wenn die CO2-Emissionen durch das Apfelpapier gesenkt werden, durch die Produktion und den Transport von Zuaten vom anderen Ende der Welt jedoch wieder munter in die Höhe getrieben werden. Aber dem Hype um Süßkartoffeln und Avocados muss nun mal Rechnung getragen werden… und ich bin dem ja auch ein Stück weit verfallen. Von diesem Kritikpunkt abgesehen mag ich „a modern way to cook“ wirklich gern. Gerade weil ihre schnelle Küche nicht langweilig ist, sondern raffiniert gewürzt und spannend kombiniert wird. Wenn ich mir meine Nachkochliste zu dem Buch anschaue, werde ich damit noch eine ganze Weile sehr viel Freude (und leckeres Essen!) haben 🙂 Deswegen kann ich das Buch definitiv weiterempfehlen!

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