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Rezension zu
Willkommen in der Provence

Manchmal bietet einem der Verlust auch die Chance auf einen Neuanfang...

Von: Kathrinshome
27.06.2017

Bereits auf dem Cover wird man auf die Provence eingestimmt, denn leuchtend-violette Lavendelreihen laden ein förmlich ein, durch die Reihen in Richtung der 2CV, der roten „Ente“ zu laufen... und vermutlich hat auch die Autorin, welche in Basel arbeitet, so auch ihren Aufenthalt in Aix-en-Provence erlebt. So startet man also gut gelaunt und neugierig in den Roman rund um die Endvierzigerin Vivianne, welche als Bankdirektorengattin in einem wunderschönen Haus in besagtem Aix-en-Provence lebt und den Tag gerne mit ihren Freundinnen verbringt. Die Idylle wird jäh unterbrochen, als Vivianne eines Abends vergeblich auf ihren Mann wartet, der urplötzlich einfach verschwunden ist und wie dann zu erfahren ist, sich eine unerwartete Auszeit genommen hat. Vivianne steht nun vor den Trümmern ihrer Ehe, den täglichen Herausforderungen in Bezug auf den Arbeitgeber ihres Mannes, den finanziellen Verpflichtungen und der Frage, wie es nun weiter geht. Anfänglich verheimlicht sie ihre Lage gegenüber ihren Freundinnen, aber nach und nach bröckelt die Fassade... und es kommen nicht nur in ihrer Geschichte immer mehr Risse zu Tage, sondern auch bei ihren Freundinnen ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Roman nimmt schnell Fahrt auf und ist wirklich spannend zu lesen... bin ich anfänglich noch fast gelangweilt von dem „schicken Leben einer Bankdirektorengattin“, so nimmt mich die Protagonistin immer mehr mit in ihr neues Leben. Wobei gerade der spritzig-moderne Schreibstil der Autorin einen großen Anteil an der Lesefreude hat – Beispiel gefällig? „Man glaubt, dass man sich FÜR etwas entscheidet, wenn man jung ist. In Wirklichkeit entscheidet man GEGEN den ganzen Rest“ (Seite 40). Modern wirkt der Roman durch das Internet, Urlaubsagenturen wie Airbnb – eben Begriffe, die up to date sind und heute einfach selbstverständlich. Ursprünglich wirkt es aber auch zugleich durch Besuche auf dem Markt, den regionalen Leckereien – man bekommt beim Lesen sofort Lust, mitzuschlemmen... Unterhaltsam ist die Geschichte und irgendwann habe ich beim Lesen Lust bekommen, mich bei Vivianne in ihre kleine Pension, welche sie aus ihrem Haus erschaffen hat, um dieses nicht zu verlieren und ihr Leben finanzieren zu können, einzuquartieren. Ich habe über die verschiedenen Gästetypen gelacht – die es scheinbar überall auf der Welt so gibt, denn auch meine Mutter hat mir von solchen Gästen in ihren Gästezimmern erzählt – und habe zum Ende hin gespannt mitverfolgt, wie sich die div. „Knoten des Lebens“ wieder lösen... Daher kann ich diesen Roman wirklich gerne empfehlen; insbesondere auch der Lesegeneration 40+ ;) die mit ein bisschen mehr Lebenserfahrung das ein oder andere aus Viviannes Leben noch besser nachvollziehen können. Für mich ein Buch, welches ich gerne noch mal lese bzw. meiner Mutter in den Urlaubskoffer stecke.

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