Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Landliebe

Landlust vs. Landfrust

Von: Christiane
23.07.2017

Wie sie es auch dreht und wendet, Ellie bleibt keine andere Wahl, als an einer Realityshow teilzunehmen, um ihre Geldprobleme loszuwerden. Dafür muss sie vier Wochen die bayerische Frohnatur mimen, natürlich stilecht in Dirndl und High-Heels. Kann doch eigentlich so schwer nicht sein, denkt sich Ellie und reist frohen Mutes an die Mosel auf das Weingut von Tom und seinem Bruder. Die Umgebung ist ein Traum und seine Familie nimmt sie nett auf, doch zu Tom findet Ellie partout keinen Zugang. Es scheint fast, als würde er sie lieber heute als morgen nicht mehr auf dem Hof sehen. Doch dann sähe es auch für ihn eng aus, schließlich ist auch seine Teilnahme an der Show mehr dem Geld als der Suche nach einer Partnerin geschuldet. Niemand kennt die eigentlichen Beweggründe des Anderen, doch müssen sie eigentlich an einem Strang ziehen, um mit dem erhofften Gewinn aus der Sendung zu gehen. Ob ihnen dies wirklich gelingt? Egal wie eine Show sich nennt, eines scheinen sie alle gemeinsam zu haben: Sie täuschen Zuschauer wie Teilnehmer. „Landliebe“ zeigt zumindest dem Leser ihr wahres Gesicht und somit auch das Skript, welches im Vorfeld geschrieben und schlussendlich im besten Fall umgesetzt wird. Hat man jedoch so eigenwillige Kandidaten wie Ellie und Tom, kann es schonmal zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen, die die eingespielte Filmcrew aber auch nur kurz ins Schwitzen bringen, schnell befindet man sich wieder auf dem vom Sender vorgesehenen Weg. Obwohl man dies alles mitbekommt, vielleicht gerade deswegen, fragt man sich als Leser doch ein ums andere Mal, warum vernünftige Menschen, wie Ellie und Tom es augenscheinlich sind, sich auf ein solches Niveau einlassen. Kann man es wirklich mit sich vereinbaren, sich selbst zu verleugnen, nur weil man dringend Geld benötigt? Oder liegt hier doch ein gewisses Maß an Naivität vor? Die Geschichte als solche ist relativ vorhersehbar, auch wenn manch ein Protagonist ein bisschen länger benötigt, um zu begreifen was sich abspielt. Da würde man schon gerne von außen eingreifen, kräftig schütteln und die Richtung weisen. Aber früher oder später – meist später – findet doch jeder den korrekten Pfad. Allerdings wirkt das ständige Hin und Her auf Dauer doch etwas nervtötend, so dass man am liebsten einige Passagen nur überfliegen würde. Zum Ende hin wird es noch einmal spannend gemacht, obwohl man sich natürlich denken kann, welcher Abschluss zu erwarten ist. Nichtsdestotrotz hält man kurzfristig den Atem an, schließlich könnte es ja doch noch eine wahre Überraschung geben. „Landliebe“ weiß im Großen und Ganzen zu unterhalten, hält aber keine größeren Überraschungsmomente bereit, so dass die Lektüre leider auch nicht unbedingt allzu lang im Gedächtnis hängen bleibt. Der Blick hinter die Kulissen allerdings ist mehr als aufschlussreich, auch wenn man natürlich von den gegebenen Darstellungen nicht zwangsläufig auf reale Formate schließen darf – vorstellen kann man es sich jedoch gut.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.