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Rezension zu
Der zweite Reiter

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine kleine Apokalypse für August Emmerich

Von: Misty
01.08.2017

Nachdem ich mich in letzter Zeit wieder einmal an Thrillern versucht habe, wollte ich auch nicht auf einen klassischeren Krimi verzichten, den ich mit diesem Buch auf jeden Fall gefunden habe. Abgesehen von den auszeichneten Bewertungen fand ich den Inhalt -vor allem auf historischer Ebene- ziemlich ansprechend. Eine gute Wahl jedenfalls für alle Liebhaber eines typischen Ermittlerfalls, auch wenn der Protagonist Emmerich selbst eigentlich gar nicht für Mordfälle zuständig wäre. Das erzeugt natürlich einen gewissen Konflikt in seinem Arbeitsalltag, schließlich muss er seine geheimen Ermittlungen vor seinen Vorgsetzten geheim halten - was mit zahlreichen Schwierigkeiten einher geht. Über die Zusammenhänge der Morde wird man als Leser zunächst im Dunkel gelassen und kann ebenso wie der Ermittler ein wenig herum rätseln. Die letztliche Auflösung fand ich unerwartet, in sich aber sehr solide erklärt - wobei ich selbst immer zu den besonders ahnungslosen Lesern gehöre, Handlungswendungen, wie in diesem Buch, sehe ich eigentlich nie vorher kommen. Die Figur und ihr Gehilfe - ein junger, naiver Bursche mit Namen Winter- geben einen schönen Kontrast ab, wobei Emmerich der übliche leicht kauzige Polizist ist, der entgegen aller Probleme seinem Riecher folgt und dadurch bei Kollegen und Vorgesetzten ordentlich aneckt. Vollkommen neu sind die Charaktere in dieser Geschichte sicherlich nicht. Trotzdem fand ich die beiden recht authenisch und habe ihre Abenteuer gerne verfolgt. Womit ich persönlich nicht gerechnet hätte, war die Tatsache, dass die Autorin auch eine ordentliche Portion Wiener Schmäh in diesen Fall verpackt hat, ich hätte eigentlich mit einer noch ernsteren und düstereren Story gerechnet. Der schwarze Humor brachte mich aber immer wieder zum Schmunzeln, wenngleich manche Dialoge und Twists doch ein wenig aufgesetzt wirkten. Spannungsmäßig war ich mit der Handlung und ihrem Fortlauf ebenfalls sehr zufrieden, wobei der Fall vor allem gegen Ende hin so richtig Fahrt aufnimmt, sodass man ihn als Leser sehr versiert verfolgt. Historisch erscheint mir das Buch ebenfalls recht solide (wobei ich geschichtlich ein Laie bin) und man erfährt einige interessante Details über die Stadt Wien zu dieser Zeit und die entsprechenden Lebensbedingungen. Insofern war das Buch für mich ein sehr schönes Gesamtpaket, dass dank der Figuren, der Umgebung und den verzwickten Ermittlungen für ansprechende Unterhaltung gesorgt hat. Fazit: Ein solider, spannender Fall in klassischer Manier, der mich nicht nur dank der logischen Zusammenhänge, sondern auch wegen der interessanten Umgebung überzeugen konnte.

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