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Rezension zu
Ein angesehener Mann

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein gut recherchierter Krimi!

Von: Buchperlenblog
05.08.2017

Dieses Buch hat Flair. Ich möchte nicht lügen, aber ich glaube, es war mein erstes Buch, welches in Indien angesiedelt ist. Und ich habe mich die ganze Zeit sehr indisch gefühlt! Die Atmosphäre wurde sehr treffend eingefangen, die Hitze, der Staub der Straßen, die misstrauischen Blicke zwischen Unterdrückern und Unterdrückten. Captain Samuel Wyndham ist dagegen erfrischend ehrlich, direkt und humorvoll. Seine trockenen Überlegungen zu Alltäglichem haben mir mehr als einmal ein Lachen entlockt. Auch sein Side-Kick, der Sergeant Banerjee, der von allen nur Surrender-not genannt wird, weil niemand seinen wahren Namen Surendranath aussprechen kann, belebt die Geschichte. Die Kombination aus gediegenem Captain und exotischem Untergebenen erinnert mich tatsächlich an das Sonderdezernat Q in Kopenhagen mit seinem Ermittler Carl Mørck und seinem arabischen Helfer Assad. Britisch-Indien und seine Folgen Als sehr gut empfand ich auch die herausgearbeitete Linie, welche die Menschen zwischen den Bevölkerungsschichten zogen. Eine Stadt, eingeteilt in White Town und Black Town, die Linie ebenso hart zwischen den Menschen gezogen. Lediglich 150.000 Briten regierten über 300 Millionen Inder. Dieses Missverhältnis zeigt einmal mehr, wie viel Macht die Angst besitzt. Nur den sogenannten Mischlingen, den Kindern von Briten und Indern, erging es gesellschaftlich gesehen noch schlechter. Annie, die Wyndham im Verlauf seiner Ermittlungen kennenlernt, gehört diesen Mischlingen an und erfährt mehr als einmal Demütigungen der besonderen Art. Der Fall, dem Captain Wyndham nachgeht, ist sehr verwinkelt und viele seiner Schlussfolgerungen laufen ins Leere. Doch das hält den sympathischen Ermittler nicht davon ab, an sein Bauchgefühl zu glauben und immer weiter zu bohren. Geheimnisse und Abkommen ranghoher Beamter kommen ans Tageslicht. Auch der Beginn des Aufstandes gegen das British Empire in Indien wird erzählt. Als Leser erhält man einen guten Einblick in das Leben der Inder zur damaligen Zeit, auch was den sogenannten Rowlatt Act betrifft. Dieser sah vor, dass es der Regierung erlaubt war, jede des Terrorismus verdächtige Person zu inhaftieren, ohne einem vorangehenden Gerichtsverfahren. Fazit Der erste Fall des britischen Captain Wyndham in Indien ist ein historisch gut konstruierter Kriminalfall, der spannend war, mich aber nicht vollständig aus den Ballerinas heben konnte. Trotzdem werde ich die Reihe weiter im Auge behalten und hoffe auf ein baldiges Wiedersehen mit Sam, Surrender-not und einer kleinen Prise O. Bewertung im Detail Idee ★★★★☆ ( 4 / 5 ) Handlung ★★★★☆ ( 4 / 5 ) Charaktere ★★★★★ ( 5 / 5 ) Sprache ★★★★★ ( 5 / 5 ) Emotionen ★★★☆☆ ( 3 / 5 ) = 4.2 ★★★★

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