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Rezension zu
Geständnisse

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zahnrad-Erzählungen

Von: Janna_KeJas-BlogBuch.de
19.08.2017

Einen besseren Titel hätte das Buch nicht haben können, nur bin ich mal wieder vom deutschen Cover irritiert. Wunderschön – keine Frage! Jedoch hat der Apfel keine weitere Bedeutung im Buch. Dies ist absolut kein Kriterium dafür ob der Inhalt überzeugt oder nicht, finde ich nur immer etwas schade. Aber die Geschichte selbst überzeugt mich dafür auf ganzer Linie! Bei einer Rezension sollte grundlegend neugierig gemacht werden, aber es darf auch nicht zu viel verraten werden – macht das Besprechen dieses Buches nicht gerade leicht. Eine Geschichte die auf verschiedenen Ebene so ganz anders ist, als ich es erwartet hatte. Schon der Schreibstil hat seinen ganz eigenen Reiz, welcher bestimmt nicht jeden Leser anspricht. Ich empfehle hier die Leseprobe vor dem Buchkauf zu lesen. Sechs Abschnitte – sechs Geständnisse, alle aus der Sicht verschiedener Ich-Erzähler. Es beginnt und endet mit der Lehrerin Yũko Moriguchi. Sie steht vor ihrer Klasse und hält einen Monolog mit verschiedenen Anekdoten und Erzählungen und ich fragte mich in welchem Zusammenhang dies im weiteren Verlauf steht, ob es überhaupt eine Bedeutung bezüglich des Todesfalls hat. Definitiv sollten ihre Worte aufmerksam gelesen werden, denn zum Ende ihrer Erzählung wird deutlich das all dies wie in einem Zahnrad miteinander verbunden ist. Kein Wort ist unbedacht gesagt oder bedeutungslos und ist doch nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Autorin Kanae Minato schafft es mit einer ruhigen Erzählweise bereits auf den ersten sechzig Seiten eine Spirale an Gedanken entstehen zu lassen! Übertragung und Entzug der eigenen Verantwortung, Schuldfragen, sich der Konsequenz der eignen Taten entziehen oder bewusst die Augen vor der Wahrheit verschließen. Sie hat es geschafft gewaltige Denkanstöße mit einfließen zu lassen, ohne jedoch gezielt moralisch darauf einzugehen. Auch nach dem Beenden des Buches ist es nicht leicht, sich die eigenen entstandenen Fragen zu beantworten. Die verschiedenen Sichtweisen zeigen die Subjektivität der eigenen Wahrnehmung – wo also beginnt die Tragödie? Ganz automatisch fühlte ich mich beim Lesen an ein Zahnrad erinnert, welches sich nach und nach miteinander verhakt und sich in Bewegung setzt. “Wer ist hier letztendlich zu tadeln?" (S. 35) Die Autorin setzt sich tiefgreifend mit der Geschichte auseinander, das Wer und Wie tritt in den Hintergrund. Die erste Perspektive lässt ein Bild der Ereignisse entstehen, wobei die weiteren Sichtweisen wie Wasser sind, die eben dieses zerlaufen lassen. Wahrnehmungen und Interpretationen sind grundlegend subjektiv und auf eben dies weist die Autorin immer wieder hin. Nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Auf jede Handlung folgt eine Konsequenz, doch findet sich eine Antwort auf den Beginn der Tragödie? Kanae Minato hat eine Geschichte erschaffen, welche ich so schnell nicht vergessen werde, mit Wendungen die ich nicht erwartet hatte! -- Auf meinem Blog findet sich in meiner Rezension auch ein kleiner Vergleich zwischen Buch & Film --

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