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Rezension zu
Das Haus der verschwundenen Kinder

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ich empfehle vorher eine Leseprobe...

Von: Anruba
27.11.2014

Die Aufmachung des Buches ist wirklich gelungen. Das Cover stellt Victoria und Lawrence da, wie sie auf dem Weg zum Cavendish Haus sind. Im Innenteil gibt es tolle Bilder und immer wieder gezeichnete Käfer, die durchs Bild krabbeln. Die silbernden Buchstaben des Titels heben sich leicht vom Buchdeckel ab, so dass man es einfach gerne in die Hand nimmt. Der Schreibstil erinnert an einen Tim-Burton-Film. Die Stimmung ist düster, die Personen skurril. Es ist speziell und lässt zwei Möglichkeiten zu: Man wird das Buch lieben oder hassen. Ich empfehle daher jedem erstmal eine Leseprobe und wem diese nicht zusagt, der sollte von dem Buch lieber die Finger lassen. Ich hatte mit dem Stil meine Schwierigkeiten und konnte mich nur schwer in die Geschichte hineinfinden. Das liegt aber wirklich an mir und nicht an der Geschichte. Ich mag lieber geradlinige echte Personen und konnte mit den surrealen Protagonisten in diesem Buch wenig anfangen. Die ersten 130 Seiten ziehen sich etwas in die Länge, auch wenn der Aufbau der Geschichte nicht langweilig ist. Durch die Befragung der Nachbarn über Lawrence's Verschwinden, lernen wir Victoria und die Einwohner des Ortes kennen. Mich nervte, dass das Mädchen in keinem Gespräch eine Antwort bekam. Immer wurde das Gespräch unterbrochen oder es kamen nur kryptische Anspielungen. Das hat mich eher gelangweilt als Spannung aufgebaut. Victoria wirkt am Anfang mit ihren Ansichten ziemlich snobistisch und nicht sehr sympathisch. Als sie dem Verschwinden ihres Freundes Lawrence dann auf den Grund geht, wird sie mit jeder Zeile menschlicher. Wer viele Gruselbücher - und Filme gesehen hat, der merkt schnell, dass es in diesem Buch keine großen Überraschungen gibt. Alles war schon mal so oder so ähnlich vorhanden. (Witzigerweise musste ich auch immer an Räuber Hotzenplotz denken, da konnten die Kinder doch auch nicht aus dem Haus des böses Zauberers fliehen). Im zweiten Drittel entwickelt die Geschichte Tempo, aber es steigt auch der Grusel- und Ekelfaktor. Kinder, die nicht der guten Moral von Belleville folgen, werden in der Besserungsanstalt von Ms Cavendish "in Ordnung" gebracht. Die Eltern stehen ebenfalls im Bann der Leiterin des Erziehungsheims. Weshalb es ansonsten auch niemand merkt, dass die Kinder verschwinden. Durch Victorias Nachfragen gerät sie selbst in das Visier der Heimleiterin und nimmt den Kampf auf. Durch die Altersempfehlung ab 12 hätte ich niemals mit dieser Brutalilät gerechnet (wenn man das so sagen kann). Ich habe mir etwas ganz anderes unter diesem Buch vorgestellt und war dadurch entsetzt. Vielleicht sind die Kids von heute härter, als ich damals, aber ich würde es trotzdem nicht an diese Zielgruppe weiterempfehlen. Das Ende lässt Spielraum für weitere Bücher. Leider bleiben für mich auch viele Fragen ungeklärt (oder ich hatte den roten Faden verloren?!). Fazit: Ich bin unter den falschen Voraussetzungen an dieses Buch herangegangen und konnte mit den surrealen Personen und der düsteren Stimmung nicht viel anfangen. Wer Tim-Burton-Filme mag und leichte Horror Schockmomente liebt, dem könnte dieses Buch gefallen. Ich denke es ist wirklich Geschmackssache. Wegen der Längen und offenen Fragen vergebe ich drei Sterne.

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