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Rezension zu
Die Gabe der Könige

Schön, dass es eine Neuauflage gibt!

Von: horrorbiene
27.09.2017

Robin Hobb, so habe ich gehört, zählt im Bereich der Fantasy zu den ganz tollen Autoren. Doch irgendwie ist sie an mir stets vorüber gegangen. Zwar sind mit ihre Bücher schon öfter aufgefallen, aber irgendwie nur auf den Mangelexemplar-Grabbeltischen und ehrlich gesagt, sahen diese optisch auch eher nach Grabbeltisch aus statt nach spannenden und gut geschriebenen Büchern. Diese Ausgabe des Buches ist zwar nun schon die dritte im dritten Verlag, doch nun sieht sie wenigstens auch nach etwas aus. Man könnte zwar kritisieren, es würde einem anderen großen Fantasy-Werk zu sehr ähneln, doch mich stört das nicht, denn ich finde diese Aufmachung sehr schlicht und elegant. Ein weiterer Punkt, warum ich nun endlich mit Hobbs Büchern begonnen habe, ist der, dass die drei Teile dieser Trilogie nun in kurzen Abständen neu erscheinen und man nicht ewig warten muss. Dieses Buch, und höchstwahrscheinlich die gesamte Trilogie, dreht sich um Fitz. Fitz ist ein Bastard und zu Beginn des Buches 6 Jahre alt. Allerdings liest der Leser Fitz‘ Geschichte, die ein wesentlich älterer Fitz als eine Chronik der Weitseher aufschreibt. Zwar ist dadurch klar, dass Fitz nicht ums Leben kommen wird, dennoch ist der ältere Fitz ein von seinem Leben geprägter Mensch und die Welt wurde durch ihn geprägt. Zu jedem Kapitelbeginn „berichtet“ der ältere Fitz und darauf folgt die Episode aus seinem Leben. Beides erfolgt in Ich-Perspektive. Durch diese Kapitelangänge bekommt das Buch bzw. die Trilogie einen schönen Rahmen. Im Laufe des Buches begleitet der Leser Fitz bei seiner Ausbildung am Hofe seines Großvaters und schnell wird klar, dass Fitz nicht nur über die Gabe der Könige verfügt, sondern darüber hinaus noch eine andere Fähigkeit besitzt. Je älter Fitz wird desto mehr wird er verstrickt in die Intrigen am Königshof und seine Ausbildung erfährt neue Aspekte. Nicht zuletzt wird er, wie der Original-Titel verrät, zum Assassinen des Königs ausgebildet. Das Buch liest sich wirklich leicht weg. Hobb schreibt weder zu einfach noch zu kompliziert, aber so ausführlich, dass die Geschichte sehr atmosphärisch ist und Fitz einem ans Herz wächst. Dass das Buch schon älter ist (1995), fällt beim Schreibstil nicht ins Gewicht. Während des Lesens habe ich gedacht: „Ich begleite jetzt nur Fitz dabei, wie er älter und ausgebildet wird. Kommt da noch was, oder war es das schon?“ Tatsächlich kommt gar nicht viel mehr. Aber trotzdem ist es alles andere als langweilig, da nicht nur Fitz als Figur interessant ist, sondern auch die politischen Intrigen wirklich spannend und nicht dröge geschildert werden. Am Ende erlebt Fitz eine wirklich spannende Episode, die dann auch das Finale bildet. Tatsächlich war ich etwas traurig, als das Buch ausgelesen war, was trotz der 600 Seiten sehr schnell ging, so gut ist es geschrieben. Ich hätte gern sofort weitergelesen, aber lang muss ich ja nicht mehr warten. Dennoch gibt es nicht die volle Punktzahl (10/10) da mir die klassische Aufteilung mit Spannungsaufbau und Klimax dann doch etwas gefehlt hat, aber da Fitz‘ Ausbildung nun fortgeschritten ist, bin ich optimistisch, dass die nächsten Teil „vielleicht klassischer“ sind. Außerdem sind manche Erklärungen etwas dünn und kurz gehalten, so dass ich manches nicht bis ins Detail durchdrungen habe. So ist mir z.B. noch unklar bei wem sich die Gabe nun tatsächlich zeigt und auch woher Fitz‘ zusätzliche Gabe (genetisch) kommen könnte. Das wird zwar erklärt, aber doch so, dass es mir nicht die Erleuchtung gebracht hat. Doch das hat den Lesefluss nicht gestört und ich hatte trotzdem zwei sehr schöne Tage mit diesem Buch! Fazit: Die Gabe der Könige ist ein gelungener Auftaktband der Trilogie. Die Geschichte um den Bastard Fitz ist wirklich gut geschrieben und es hat mir sehr viel Freude bereitet ihn bei diesem Abschnitt seines Lebensweges zu begleiten. Ich verstehe nun, warum Robin Hobb als eine der Größen der Fantasy-Literatur gilt. Da momentan außer diesem Buch keine weiteren ihrer Bücher über den rgeluären Buchhandel als Printausgaben zu kaufen sind, würde ich mich sehr über weitere Neuauflagen freuen!

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