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Rezension zu
Die Schule der Nacht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Zu wenig, zu spät.

Von: Die fantastische Bücherwelt
29.09.2017

Meine Meinung: „Die Schule der Nacht“ von Ann A. McDonald ist ein zeitgenösser Urban Fantasy Roman, vermischt mit der geheimnisvollen Rätselraterei eines Mystery-Romans. Es ist ein Buch, das mir im Programm gar nicht aufgefallen ist, bis ich dann gesehen habe, dass es Fans von Deborah Harkness empfohlen wird. Als großer Liebhaber von „Die Seelen der Nacht“ war ich natürlich gleich Feuer und Flamme, denn seitdem lechze ich förmlich nach einem derart gutem Fantasy-Roman für Erwachsene. Leider war genau das mein Fehler, denn vergleichbar sind die beiden Bücher kaum… Was sie gemein haben, ist der Schauplatz Oxford mit all seinen Bibliotheken und seiner Geschichte. Dass Ann A. McDonald selbst einst dort studierte, ist durchweg spürbar, so klar definiert sind ihre Beschreibungen der Kulisse – ob nun fiktional oder real. Auch atmosphärisch ist „Die Schule der Nacht“ nicht zu verachten, mal abgesehen davon, dass sie mich kaum berührte, weil ich als Leserin stets auf Abstand gehalten wurde. Ein Umstand, den man weitestgehend Protagonistin Cassie zu verdanken hat, die niemanden an sich heran lässt – erst recht nicht uns Leser. Aufgrund ihrer traumatischen Vergangenheit hatte ich durchaus Verständnis für sie, aber ihr schlicht unhöfliches Verhalten stieß mich jedes Mal aufs Neue ab. Für sowas bin ich einfach zu nett. Zudem wird die Geschichte im personalen Erzählstil vorgetragen, was ich persönlich zwar sehr schätze, in diesem Fall aber nicht dazu beiträgt, der Hauptfigur näher zu kommen. Ganz zu schweigen von den wenigen relevanten Nebenfiguren, die schlicht oberflächlich dargestellt werden. Die Geschichte selbst ist gar nicht mal verkehrt. Ob es wirklich über 400 Seiten gebraucht hätte, von denen über die Hälfte nur aus recht langweiliger Recherchearbeit bestehen, wage ich zu bezweifeln. Dafür ist der Stil sehr klar und schön zu lesen, dank den obig erwähnten Beschreibungen und so manch stimmungsvollen Metaphern. Leider habe ich grundlegend etwas anderes erwartet und bin ebenso grundsätzlich der Meinung, dass man sich den Fantasy-Anteil ganz sparen kann, wenn dieser erst im letzten Drittel auftritt. So habe ich persönlich die erste Hälfte krampfhaft nach dem Übernatürlichem Ausschau gehalten, mich dann damit abgefunden, dass es eine anders geartete, perfide Geheimgesellschaft sein wird, nur um dann ein Fantasyspektakel vor die Füße geworfen zu kriegen, dass ich zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr ernst nehmen konnte. Von der Unglaubwürdigkeit selbiger fange ich am besten gar nicht erst an… Fazit: Ann A. McDonalds „Die Schule der Nacht“ ist ein stimmungsvoller Roman, der sich mit seiner düsteren Kulisse perfekt für den Herbst eignet. Es ist eine solide Mystery-Geschichte, klangvoll geschrieben, die den Fantasy-Anteil letztlich jedoch nicht gebraucht hätte – was schon was heißen will, wenn eine Fantasy-Vielleserin wie ich das behauptet. Wem es gelingt, völlig unvoreingenommen an die Geschichte heranzugehen, wird mit einem Buch abseits der Norm belohnt, doch fast alle anderen sind dank der unausgewogenen Mischung dazu verdammt, zumindest ein wenig enttäuscht zu sein. Versuchen sollte man es trotzdem – 3/5 Bücher! ©die-fantastische-buecherwelt.de

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