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Rezension zu
Der Schwarze Thron 2 - Die Königin

Eine deutliche Steigerung zu Band 1!

Von: Stopfi's Bücherwelten
27.10.2017

Worum geht’s? In dieser Reihe geht es um die drei Schwestern Mirabella, Katharine und Arsinoe. Alle drei sind potenzielle Königinnen der Insel Fennbirn, müssen jedoch im Jahr nach ihrem 16. Geburtstag gegeneinander antreten. Zwei Königinnen werden sterben, eine wird gekrönt. Das Besondere? Jedes Mädchen hat eine bestimmte Gabe, sei es Naturbegabte, Giftmischerin oder Elementwandlerin. Und in einer Welt voller Intrigen, Treuebruch und Machtkämpfe gilt nur eines: überleben! Meine Meinung: Warum die Inhaltsangabe so vage ist? Nun, dieses Buch ist der zweite Teil einer Reihe und setzt genau dort ein, wo Band 1 aufgehört hat. Aus diesem Grund: Spoilergefahr für alle, die den ersten Teil noch nicht kennen! Meine Rezension dazu findet ihr hier. Wenn ihr die Rezension zu Band eins lest, werdet ihr merken, dass ich nicht unbedingt ein Fan davon war. Das letzte Drittel war gut, dafür war der Rest ziemlich langweilig. Deshalb waren meine Erwartungen hier nicht sehr hoch und ich war relativ skeptisch. Aber ich kann euch beruhigen: dieses Buch ist eine deutliche Steigerung zum Vorgänger! Betrachtet man die Handlung, so ist diese eigentlich durchgehend fesselnd, mal von einigen kleinen Hängern abgesehen. Aber im Gegensatz zu Band 1 schafft es die Autorin diesmal, einen schönen Spannungsbogen über das gesamte Buch hinweg zu entwickeln und zu halten. Es passieren teilweise sehr unvorhergesehene Twists und Wendungen, die dem Buch wie das Salz in der Suppe das gewisse Etwas geben. Auch das Ende ist wieder recht gut, wenn auch nicht so pompös, wie beim Vorgänger. Allerdings lässt es wieder wunderbar viel Interpretationsraum, wie es wohl mit unseren Protagonisten und der Geschichte weitergehen wird. Außerdem werden einige neue Aspekte aufgebracht, auf die ich schon sehr gespannt bin! Ähnlich wie in Band 1 haben wir auch hier wieder verschiedene Sichtweisen. Und diese bereichern die Geschichte ganz ungemein! Ohne würde immens viel Inhalt verloren gehen. Besonders schön ist, dass wir hier nicht nur aus der Sicht der drei Schwestern lesen, sondern auch von Personen aus ihrer engeren Umgebung. Auch wenn so doch einige POVs zusammen kommen, ist es noch nicht zu viel, sondern genau ausgewogen. Insgesamt fand ich allerdings Arsinoes Geschichte diesmal am interessantesten. Aber ab einem bestimmten Punkt vermischen sich die Handlungsstränge sowieso. Das ist auch gut so, denn im Gegensatz zu Band 1 geht es endlich mal ein bisschen zur Sache! Kendare Blakes Schreibstil ist wieder sehr flüssig zu lesen, was die Geschichte wirklich stark beschleunigt. Allerdings muss ich auch hier nochmal ansprechen, dass ich immer noch skeptisch gegenüber der Zeitform (Präsens) bin. In meinen Augen passt es einfach nicht, und diese Ansicht hat sich jetzt in Band zwei nicht unbedingt geändert. Auch wenn der Schreibstil gut ist, fehlt mir immer noch ein wenig das Besondere daran. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, aber ich kann keine individuellen Charakteristika ausmachen, die nur der Schreibstil von Kendare Blake aufweist. Von der hier erschaffenen Welt – der Insel Fennbirn – bekommen wir auch hier wieder kleine Einblicke, diese waren aber in Band eins deutlich häufiger. Was auch nachvollziehbar ist, schließlich hat der erste Teil lediglich den Grundstein für diese Reihe gelegt. Kommen wir aber nun zum Kernpunkt des Buches: den Charakteren. Mochte ich noch in Band eins alle relativ gleich gerne, hat sich dies nun etwas geändert. Aber lest selbst. Mirabella ist inzwischen mein Liebling. Sie hat ein unfassbar großes Herz und will eigentlich ungern jemandem anderen Schaden zufügen – auch wenn ihr das erst im Laufe der Geschichte bewusst wird. Obwohl sie sehr loyal gegenüber ihrer Familie und ihren Freunden ist, hatte ich immer den Eindruck, sie würde stets gerecht und neutral handeln. Gerade diese Einstellung würde sie zu einer sehr guten Königin machen, finde ich. Und sie ist stark. Ihre Gabe – Elementwandlerin, das heißt, sie kann die vier Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft) kontrollieren – ist wahnsinnig cool. Auch ihre Freundinnen sind sehr lieb und verständnisvoll und unterstützen Mirabella, wo sie nur können. Das die Tempelpriesterinnen nur auf Macht aus sind, war mir schon in Band eins klar. „[…] wenn ich mit Arsinoe fertig bin, werde ich Katharine ausschalten, damit niemand mehr Angst haben muss vor vergifteten Handschuhen aus der Hauptstadt.“ Mirabella, p. 45 Auch Arsinoe mochte ich wieder sehr gerne, besonders ihre Loyalität hat es mir angetan. Sie würde für die Menschen, die sie liebt, durchs Feuer gehen. Ihre Leidenschaft und ihr Temperament ist wirklich einzigartig. Allerdings lässt gerade dieses Temperament sie in manchen Situationen etwas unüberlegt handeln. Das lässt sie manchmal ein bisschen kindisch wirken. Aber ansonsten ist Arsinoe wirklich toll. Ich meine, wenn man schon einen Bären als Begleiter hat! Außerdem hat Billy, einer der Freier vom Festland hier endlich eine größere Rolle zugesprochen bekommen, die Rolle, die ihm zusteht. Und ich muss sagen, je mehr ich von ihm lese, desto mehr kann er mich begeistern. Auch Jules, die beste Freundin Arsinoes, trägt wieder einen großen Teil zur Geschichte bei. In ihr steckt immer noch so viel Potenzial und ich glaube, sie ist die heimliche Heldin der Reihe. [Mirabella & Arsinoe for Queens!] Aber es muss doch einen Ausweg geben, irgendeine Möglichkeit, wie wir alle da raus kommen… Arsinoe, p. 28 Katharine macht wohl die größte Wandlung von Band eins auf Band zwei. Man hat hier ein völlig anderes, neues Mädchen vor sich. Manch einer mag behaupten, sie sei „Badass“, aber in meinen Augen ist sie einfach nur hinterlistig und voller Hass. Überhaupt ist der gesamte Giftmischerclan in diesem Buch zum Hassobjekt Nummer 1 für mich aufgestiegen. Am liebsten würde ich sie alle tot sehen! Mir scheint es, als würde dieser Clan schön langsam zum Antagonisten aufsteigen – wobei, bei dieser Reihe weiß man ja irgendwie nie, woran man ist. „Einst war ich eine Maus.“, stellt Katharine fest […] „Aber das bin ich nicht mehr.“ Katharine, p. 21 Auch wenn das jetzt so klingen mag, als wäre ich restlos begeistert, ist das immer noch nicht der Fall. Dieses Buch ist klar besser als sein Vorgänger, allerdings zeigt es in der Handlung ab und an noch ein paar kleine Längen und im Schreibstil ein paar Schwächen. Allerdings ist das natürlich komplett subjektiv. Fazit: Insgesamt eine starke Fortsetzung mit einem interessanten Ende, das völlig offen lässt, wohin die Reise in Zukunft gehen wird (buchstäblich!). Ich habe von „Der schwarze Thron – Die Königin“ genau das bekommen, was ich mir erhofft hatte, sehe aber immer noch Steigerungspotenzial. Wenn ich mir allerdings die Entwicklung von Band eins zu Band zwei anschaue, dann ist das auf jeden Fall drin!

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