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Rezension zu
Wintersterne

Die goldene Stadt, aber eine etwas langatmige Geschichte...

Von: Kathrinshome
18.12.2017

Mit „Wintersterne“ stellt uns die Engländerin Isabelle Broom ihren zweiten Roman vor, der im Diana Verlag veröffentlicht wurde. Obwohl ich ihren ersten Roman nicht kenne, hat mich das schön gestaltete Cover neugierig gemacht und positiv auf die Geschichte eingestimmt. Orangen, Mandarinen, Blaubeeren, Nüsse und eine Kanne Tee auf einer Holzunterlage – urig gemütlich lädt das Buchcover zu einer winterlichen Lesereise ein. Der Klappentext verrät, es geht nach Prag – eine Stadt, die ich übrigens liebe... wie die eine Protagonistin (Sophie) auch. Eine Stadt, die viel bietet und sich gerne entdecken lässt ;) Das „magische, verschneite Prag“ (Klappentext) findet sich auch durchgehend im Buch wieder; es ist quasi der rote Faden, an welchem sich die drei parallel und doch gemeinsam stattfindenden Geschichten der Protagonisten entlang hangeln: Megan begleitet ihre guten Freund Ollie, der sich zur Vorbereitung auf eine Studienreise mit seinen Schülern ein paar Tage die Stadt anschauen möchte. Megan liebt die Fotografie und nutzt die Ausflüge in die Stadt für die Erstellung einer Fotostory, mit der sie als Fotografin wieder Fussfassen möchte. Wir LeserInnen begleiten die beiden bei ihren Ausflügen – mal gemeinsam, mal alleine; mal mit Knistern, mal mit Streiten... Hope wurde von ihrem neuen Freund Charlie, für den sie aus ihrer langweiligen Ehe ausgebrochen ist, nach Prag eingeladen, um eine gemeinsame Zeit zu verbringen. Sie liebt die Gegenwart und ihren neuen Freund, hat aber auch mit der Vergangenheit und vor allem mit der Trennung von ihrer erwachsenen Tochter Annette zu kämpfen, welche den neuen Freund ablehnt. Und so erleben wir eine verliebte und doch traurige, fürsorgliche und immer wieder leidenschaftliche erwachsene Frau, die den Urlaub scheinbar nur halbherzig genießen kann... Sophie kennt Prag wie ihre Westentasche, denn sie ist eine Globetrotterin und Prag hat eine ganz besondere Bedeutung für sie: hier hat sie ihren heißgeliebten Freund Robin kennen- und lieben gelernt. Die beiden sind unzertrennlich und doch musste Sophie erst einmal alleine in die „goldene Stadt“ fahren. Sie durchstreift die Orte der gemeinsamen Erinnerungen und hofft, bald wieder mit ihrem Lebensgefährten zusammen zu sein. Doch hinter dieser Sehnsucht steckt eine Tragödie, die wir LeserInnen erst am Ende erfahren... Die Geschichten klingen interessant und haben wirklich viel Potential für ein unterhaltsames Buch. Aber irgendwie konnte mich der Roman nicht wirklich packen. Die Erzählweise der Autorin plätschert so vor sich hin. Manchmal wirkt die Geschichte eher wie ein Reiseroman, manchmal holt die Geschichte zu sehr in der Vergangenheit aus, so dass sie die Spannung in der Gegenwart verliert. Es wollen einfach keine wirklich interessanten Bilder vor meinem inneren Auge entstehen – bis auf die Bilder meiner Erinnerungen an Prag; aber das Buch ist ja nunmal kein Reiseroman oder Stadtführer. Erst am Ende nimmt die Geschichte an Dramatik und damit an Fahrt auf. Die Ereignisse überschlagen sich und die im gesamten Roman angedeuteten Ungereimtheiten lösen sich mit einem lauten Knall auf. Eine zusätzliche Prise Mystik bringt ein goldenes Kreuz zum leuchten – eindeutig mehrdeutig... Ich finde es wirklich schade, dass das Buchcover falsche Hoffnungen geweckt hat, denn das heimelige „Hüttengefühl“, welches das Bild bei mir auslöste, hat so gar nichts mit dem Gefühl beim Lesen des Buchs zu tun. Im Nachhinein hätte ich mir ein Motiv von Prag gewünscht. Auch wäre es meines Erachtens passender gewesen, die Geschichte(n) mehr zu straffen und so interessanter zu gestalten. Aber das mag meine persönliche Meinung sein... Daher kann ich den Roman als unterhaltsame „Auszeit“ empfehlen; lasst euch mitnehmen in die schöne Stadt Prag und vielleicht packen euch die Geschichten von Megan, Hope und Sophie ja mehr als mich.

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