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Rezension zu
Hex

HEX - Ein Horror-Roman ohne wirklichen Horror...

Von: Kathi's Bücherkrams
04.01.2018

Hallo zusammen! Heute gibt es mal wieder eine Rezension von mir und zwar zu Thomas Olde Heuvelts Buch "HEX", das mir netterweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. "HEX" ist ein Horror-Roman, von dem ich mir eine ganze Menge Grusel versprochen habe, unter anderem auch deswegen, weil das Buch auf Twitter sehr gehypet wurde. Eigentlich mache ich immer einen Bogen um Horror und Thriller, weil ich ein ziemlicher Angsthase bin, aber der Klappentext und die Aufmachung haben mich sofort angesprochen, weswegen ich das Buch dann schließlich auch angefragt habe, weil für mich klar war, dass ich drüber reden möchte. Leider muss ich aber sagen, dass mich das Buch wirklich nicht überzeugen konnte, und obwohl ich wirklich leicht zu erschrecken bin, habe ich mich so gut wie gar nicht gegruselt bei diesem Buch, sondern mir immer wieder an den Kopf gepackt und mich gefragt, was genau gerade warum in der Geschichte passiert. Das Buch startet relativ harmlos in Black Spring, einem kleinen 2000 Seelen Dorf am Hudson River. Dieses Dorf ist allerdings nur auf den ersten Blick ein idyllisches Paradies für Wanderer und Naturfreunde: Denn Black Spring ist verflucht. Die 300 Jahre alte Katherine van Wyler spukt seit einigen Jahrhunderten durch das Dorf, in Ketten gelegt und mit zugenähtem Mund und Augen. Ihr Fluch besagt, dass der Tag, an dem sie ihre Augen wieder öffnen kann, der letzte Tag von Black Spring und seinen Einwohnern sein wird. Soweit so gut. In Black Spring gibt es die Organisation HEX, die alle Aktivitäten der Hexe überwacht und die dafür sorgt, dass keine Informationen über diese Hexe an die Außenwelt dringen, denn das Wissen um sie muss in Black Spring bleiben. Ich fand diese Organisation am Anfang noch recht sympatisch, weil sie mich ein wenig an die Ghostbusters erinnert haben, die immer zur Stelle waren, wenn Katherine irgendwo auftauchte, um die Situation schnell zu entschärfen. Allerdings fand ich diese Thematik an manchen Punkten schon etwas ins Lächerliche gezogen, wenn man die Hexe beispielsweise vor ein riesen Plakat stellt und sie zur Tarnung als Werbegag für Touristen ausgibt... Die Hexe an sich fand ich schon sehr gruselig, denn sie hatte nicht umsonst den Mund versiegelt: Ihr Flüstern treibt Menschen in den Wahnsinn und zu Selbstmord, ihr Blick bringt Not und Elend über alle. Wir erfahren eine ganze Menge über Katherines Vergangenheit, wie sie zur Hexe von Black Spring wurde, was ihr angetan wurde und was dazu geführt hat. Diese Passagen des Buches fand ich sehr gut ausgearbeitet, weil auch auf die damalige Welt eingegangen wurde, auf den Handel, den Aberglauben der Menschheit, die Indianerstämme, die zu dieser Zeit an diesem Ort lebten...Alles top recherchiert und gut ausgearbeitet. Allerdings fand ich alles, was in Black Spring zur heutigen Zeit spielte sehr skurril und unnahbar. Das fing schon bei den Personen an, die sich wenig von einander abhoben und kaum eigene Persönlichkeiten hatten, an denen man sie hätte unterscheiden können. Ich habe einige Zeit gebraucht, um zu jedem Namen wirklich eine Person zuzuordnen, was auch daran gelegen hat, dass das Äußere der Personen nur sehr unzulänglich beschrieben und stattdessen lieber mit Namen und Berufen um sich geworfen wurde. Die Handlungen der einzelnen Personen fand ich zwar schon irgendwo nachvollziehbar, aber dadurch dass wir nie einen wirklichen Hauptprotagonisten verfolgten, sondern ständig zwischen vielen Personen hin und her wechselten, konnte ich keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen und hatte manchmal wirklich Schwierigkeiten zu erkennen, aus welcher Sicht wir gerade lesen. Ich hatte allgemein das Gefühl, dass bei diesem Buch viel durch die Übersetzung kaputt gegangen ist, weil sich manche Stellen einfach sehr holperig gelesen haben, als hätte der Übersetzer keine wirkliche Lust gehabt und der Lektor nicht mehr als Schreibfehler korrigiert... "Dass du nicht erschrecken müsstest vor dem Grauen der Nacht, vor der Pestilenz, die im Finstern schleicht. Colton Mathers' Stimme erschallte in seinem Kopf, beruhigte ihn allerdings nicht im Geringsten, da sie auf der Stelle von einer anderen Stimme abgelöst wurde, die aus dem Nichts auftauchte, als flüsterte Katherine ihm direkt ins Gehirn: Knusper knusper knäuschen, morgen sterbt ihr alle." - HEX, Seite 224 Was ich allerdings nicht auf die Übersetzung schieben kann, ist die sehr skurrile und absolut unverständliche Auflösung des Ganzen. Bis zur Hälfte fand ich das Buch noch ganz okay und man hätte meinen können, dass sich da richtig etwas zusammenbraut. Allerdings kam und kam so lange nichts, dass ich zwischendrin kaum Lust gehabt hatte, wieder zu dem Buch zu greifen und weiterzulesen. Was dann am Ende aber wirklich kam, war für mich so an den Haaren herbei gezogen und unlogisch und einfach nur skurril bis ekelig, dass ich mich wirklich gefragt habe, was der Autor eingenommen hat, bevor ihm dieses Ende einfiel. Sowohl das Verhalten der Dorfbewohner als auch die Auflösung von Katherines Fluch waren so wenig gut gemacht, dass ich einfach nur kopfschüttelnd da saß und mich gefragt habe, wie zum Himmel man auf so ein Ende kommt... Im Nachhinein war ich einfach nur froh, es endlich durchzuhaben und mich nicht weiter mit dieser Geschichte herumzuschlagen, die so viel Potential á la "Blair Witch Projekt" gehabt hätte, am Ende aber einfach nur unglaublich schlecht mit vielen sprachlichen Mängeln umgesetzt wurde, dass ich es einfach nicht weiter empfehlen kann... Ich bin zwar trotzdem froh, meine Erfahrungen mit dem Genre Horror gemacht zu haben, möchte aber in Zukunft einmal ein Buch aus diesem Genre lesen, dass mich wirklich überzeugen kann und das dann auch wirklich gruselig ist.

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