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Rezension zu
Kleine große Schritte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein bedeutsames Buch

Von: geschichtenträumerin
21.01.2018

Dank des wunderbaren Verlags bzw. des Bloggerportals durfte ich „Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult lesen und habe damit diese wunderbare Autorin für mich entdeckt. Dieser Roman, der sich mit den Themen Rassismus, Vorurteile und moralisches Dilemma auseinandersetzt, ist am 02.10.2017 im C. Bertelsmann-Verlag erschienen. Ruth Jefferson ist eine äußerst erfahrene Säuglingsschwester. Doch als sie ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt. Die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihren Sohn berührt. Als sie eines Tages allein auf der Station ist und das Kind eine schwere Krise erleidet, gerät Ruth in ein moralisches Dilemma: Darf sie sich der Anweisung widersetzen und dem Jungen helfen? Als sie sich dazu entschließt, ihrem Gewissen zu folgen, kommt jede Hilfe zu spät. Und Ruth wird angeklagt, schuld an seinem Tod zu sein. Es folgt ein nervenaufreibendes Verfahren, das vor allem eines offenbart: den unterschwelligen, alltäglichen Rassismus, der in unserer ach so aufgeklärten westlichen Welt noch lange nicht überwunden ist… Als erstes habe ich diesen Roman als Empfehlung bei einer anderen Bloggerin, thatweirdbookgirl, gesehen und wurde sofort von diesem für mich eher ungewöhnlichen Buch angezogen. Daher war meine Freude über die Bestätigung dieses Rezensionsexemplars dementsprechend sehr hoch. Zuvor habe ich noch kein Buch der Autorin Jodi Picoult gelesen und auch noch nichts Großes von ihr gehört. Nun kann ich allerdings sagen, dass ich mich ab jetzt zu ihren „Fans“ zähle und unbedingt auch ihre weiteren Bücher lesen möchte. Fangen wir doch ganz von vorne an: Abgesehen von diesem wunder, wunderschönen Cover hat mich der Inhalt auf Anhieb angesprochen. Es kommt selten vor, dass ein Autor das Thema Rassismus in seinem Buch verarbeitet, und es kommt noch seltener vor, dass es auf diese besondere Art und Weise geschieht. Die Verarbeitung der Vorurteile Afroamerikanern wie Ruth gegenüber als Geschichte einer Säuglingsschwester, die aufgrund ihrer Mitmenschen und ihrer Rasse in ein moralisches Dilemma gerät, ist rundum gelungen. Auf der einen Seite dient der Roman dem Leser dazu, sich die Augen öffnen zu lassen. Wie der Klappentext verrät, wird Ruth vor dem Gericht angeklagt. Infolge des Prozesses erfährt der Leser nicht nur aus ihrer Sicht, sondern auch aus der Sicht der „weißen“ Pflichtverteidigerin Kennedy und des Neonazis Turk, wie sehr Rassismus heutzutage immer noch eine Rolle spielt. Das Buch ist unfassbar informativ, hält dem Leser klar vor Augen, dass auch er selbst mit seinem Verhalten zur Diskriminierung beiträgt, verpackt diese wichtige Nachricht aber in eine äußerst emotionale, packende, rührende und vor allem spannende Geschichte. Den Schreibstil von Jodi Picoult würde ich persönlich als sehr angenehm beschreiben, da sie sich in ihrer Wortwahl sowie bezüglich des Inhalts viel Zeit nimmt, dass sich die verschiedenen Charaktere richtig entfalten können und gleichzeitig ein nachwirkender Eindruck der Botschaft vermittelt wird. Aus meiner Sicht schwingt in dem Schreibstil der Autorin immer eine gewisse Ernsthaftigkeit und „Gewähltheit“ (es wirkt, als hätte sie wirklich lange an ihren Ausdrücken gefeilt, um tatsächlich das Richtige mit ihren Worten zu erreichen) mit, welche sehr zur Geschichte zu passen scheint. Manche würden das Fortschreiten von Ruths Geschichte als zäh und zu langsam bezeichnen. Ich bin allerdings der Meinung, dass diese langsamen Schritte in Richtung Ende bei diesem wichtigen Thema genau richtig gewählt sind, da die Autorin so nebenbei Informationen zu Vorurteilen, Alltagsrassismus, Beweggründen von Rassisten etc. miteinfließen lassen konnte und den Charakteren so die nötige Tiefe verliehen hat. Wie bereits erwähnt wird das Buch abwechselnd aus Ruths Sicht, der der Pflichtverteidigerin Kennedy und der des Rassisten Turk erzählt, wodurch die Gedanken, Emotionen und Beweggründe dieser Charaktere besonders klar ersichtlich für den Leser sind. Durch das langsame Fortschreiten gelingt es der Autorin ebenfalls, fast allen auftauchenden Charakteren ihr eigenes Leben einzuhauchen. Da der Roman von Ruths Leben erzählt, möchte ich diese Hauptperson noch einmal gesondert ansprechen: Bei Ruth handelt es sich in so vielerlei Hinsicht um einen Menschen, für den ich im echten Leben sehr viel Respekt aufbringen würde. Trotz der immensen Steine, die die Menschen ihr aufgrund ihres äußeren Erscheinungsbildes in den Weg legen, gibt sie nie auf, kämpft weiter für sich, ihren Beruf und ihren Sohn, den sie als alleinerziehende Mutter aufgezogen hat. Als Leser dieses Buchs kann man sicherlich an der Darstellung ihrer Persönlichkeit sehr wachsen, in dem man sich eine Scheibe ihrer bewundernswerten Eigenschaften abschneidet oder sich seine eigenen Fehler vor Augen führt. Zusammengefasst kann ich sagen, dass mich „Kleine große Schritte“ von Jodi Picoult noch immer nicht loslässt, obwohl ich es bereits beendet habe. Die in dem Buch erzählte Geschichte muss meiner Meinung nach von so vielen Leuten wie möglich gehört werden, weshalb ich euch den Roman wirklich sehr ans Herz lege. Vielen Dank an den C. Bertelsmann-Verlag und die Verlagsgruppe Random House bzw. die Betreiber des Bloggerportals für dieses Rezensionsexemplar!

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