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Rezension zu
Die schwarze Dame

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein gelungenes Debüt mit sympathischen Protagonisten

Von: nessisbookchoice
15.02.2018

Titel: „Die schwarze Dame“ Band: Teil 1 der Reihe um Peter Hogart Autor: Andreas Gruber Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2017 Seitenanzahl: 362 Seiten Genre: Thriller Preis: Taschenbuch 9,99€ ISBN: 978-3-442-48026-5 Verlag: Goldmann Klappentext: Auf der Suche nach einer spurlos verschwundenen Kollegin wird der Wiener Privatermittler Peter Hogart nach Prag geschickt. Doch die Goldene Stadt zeigt sich Hogart von ihrer düstersten Seite: Mit seinen Ermittlungen sticht er in ein Wespennest und hat binnen Stunden nicht nur eine Reihe äußerst zwielichtiger Gestalten, sondern auch die gesamte Prager Kripo gegen sich aufgebracht. Nur die junge Privatdetektivin Ivona Markovic, die gerade eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde untersucht, scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als die beiden bei einem Anschlag nur knapp dem Tod entrinnen, wird klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen geben muss. Und dass ihnen die Zeit bis zum nächsten Mord davonläuft … (Randomhouse) Hier kannst Du „Die schwarze Dame“ kaufen. Weitere meiner Rezensionen zu Titeln des Autors: „Todesfrist“ „Todesurteil“ „Todesmärchen“ „Todesreigen“ Vielen lieben Dank an den Goldmann Verlag und Randomhouse für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares dieses Titel! 🙂 Cover und Klappentext Das Cover und besonders die Farben finde ich absolut gelungen und es hat mich sofort angesprochen! Die düstere Atmosphäre bietet sofort den richtigen Einstieg in das Buch. Den Klappentext hingegen finde ich in Ordnung, jedoch nicht weltbewegend. Er klingt wie eine typische Ermittler-Story und auch die Tatsache, dass die Handlung scheinbar in Prag spielt, verursachte bei mir nicht gerade Euphorie. Ich hatte Sorge, dass ich durch bestimmte (kaum aussprechbare) Ortsnamen oder Namen der Figuren den Spaß am Lesen der Geschichte verliere, was jedoch nicht der Fall war. Trotzdem war ich gespannt auf die Geschichte und wollte wissen, welche anderen Geschichten aus Grubers Feder mich vielleicht ebenso überzeugen können, wie die Reihe um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez. Figuren Als wichtigste und auf den ersten Blick prägnanteste Person dieses Thrillers würde ich Peter Hogart betiteln. Ich habe ihn als freundlichen Mann kennengelernt, der zufrieden in seinem Beruf ist und ihn mit Freude und Geschick ausübt. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, dass er sich zu mehr berufen fühlt und daher etwas zurückstecken musste. Teilweise bekommt man als Leser kleinere Einblicke in sein Familienleben als Bruder und Schwager, welches aber ziemlich schnell wieder in den Hintergrund rückt, da es zum gegebenen Zeitpunkt einfach nicht sehr wichtig erscheint. Allerdings wird dem Leser dadurch ein privaterer und familiärer Peter Hogart schmackhaft gemacht. Hogart ist stets engagiert und gerät in Situationen, die derartig weder geplant noch gut für den Fall waren (zumindest in den Augen seiner Auftraggeber). Oft findet er sich zwischen Ereignissen wieder, die brenzlig bis hoch gefährlich sind, doch lässt nicht locker und ist mehr als bemüht seinen ihm aufgetragenen Fall zu lösen. Innerhalb der Story lernen wir ebenfalls die Privatdetektivin Ivona Markovic kennen, die auf mich beim ersten Aufeinandertreffen eher wie eine hochnäsige und arrognate Geschäftsfrau wirkte. Im Laufe der Handlung lernen wir sie, einige ihrer Hintergründe, ihren Bruder und ihre bisherigen Ermittlungen kennen, die sich zu einem runden Bild zusammensetzen und gut zu Ivona als Person passen. Obwohl sie auch ihre weichen Seiten zeigt, habe ich sie doch größtenteils als toughe, starke und autarke Frau erlebt, die sich in ihrem Beruf einen Namen gemacht hat. Ebenso wie Hogart ist sie stets versessen darauf, ihre Fälle zu lösen und gerät mit ihm zusammen in Situationen, die sie gemeinsam meistern. Gruber hat außerdem noch einige andere Figuren konstruiert, die ebenfalls gut in die Story und deren Atmosphäre passten. Einige habe ich zu Beginn falsch eingeschätzt und wurde positiv überrascht. Schreibstil und Inhalt Zunächst möchte ich hier erwähnen, dass wir es bei „Die schwarze Dame“ mit Andreas Grubers Debüt-Thriller zu tun haben, der Ende letzten Jahres neu aufgelegt wurde. Demnach berücksichtige ich seine Anfänge hinsichtlich meiner Bewertung. Den Schreibstil empfinde ich auch in diesem Buch als angenehm, wobei ich das Gefühl hatte, dass Gruber im Laufe der Story auch mit seinem Schreibstil gewachsen ist. Zu Beginn hatte ich einige Stellen, über die ich gestolpert bin, obwohl sich weder Rechtschreib- noch Grammtik- oder Satzbaufehler finden ließen. Wie bereits unter dem ersten Punkt beschrieben, hatte ich bei dem Handlungsort zunächst meine Bedenken, da ich bereits öfter das Problem hatte, mir unter Straßen- oder Ortsnamen einfach nichts vorstellen oder diese gedanklich nicht aussprechen zu können, was für mich den Lesefluss enorm gestört hat. Auch hier finden wir natürlich einige tschechische Sätze, Orts- oder z.B. Restaurantnamen, die aber von Gruber umgehend und laienhaft leicht erklärt und übersetzt werden, sodass ich keinerlei Verständnis- bzw. Vorstellungsprobleme hatte. Außerdem befindet sich im vorderen und hinteren Einschlag des Buches eine, zwar etwas sehr klein und unscharf, abgedruckte Karte, die mir als Leser einen noch besseren Eindruck in die grobe Umgebung Prags verschaffen konnten. Zudem beschreibt Gruber die Orte seiner Handlungen und die dazu passende Atmosphäre sehr bildgewaltig und realitätsnah, was damit zusammenhängt, dass der Autor selbst Prag besucht und Inspiration für diese Geschichte und die passenden Zutaten für die Kulisse gesucht, sowie gefunden hat. Der Thriller beginnt seichter und nimmt im Laufe der Handlung in Prag immer mehr Fahrt auf. Wir begleiten Hogart, und später mit ihm zusammen auch Markovic, bei ziemlich fulminanten und explosiven Ereignissen, die die Seiten nur so dahin fliegen lassen. Lange wusste ich außerdem nicht, worauf der Täter bei der Auswahl seiner Opfer und der Orte, an denen er sie ablegt, achtet und empfand auch die Auflösung etwas an den Haaren herbei gezogen. Für mich war das zunächst eine lieblos hervorgekramte Kiste, die neu aufpoliert wurde. Originell und eher außergewöhnlich war sie, aber sie konnte bei mir nicht den berüchtigten „Aha-Wow“-Moment verursachen, vor allem auch, weil dieser Part schon bereits bei ca. der Hälfte aufgedeckt wurde. Zu meinen Glück nahm Gruber nach diesem kleineren Tief wieder mehr Fahrt auf und schilderte mir eine spannende Verfolgungsjagd, durch die das Buch sehr rasch gelesen war. In kleineren Teilen haben wir es hier mit einem Thema zu tun, dem ich bisher nicht wohlgesonnen war. Allerdings wird dies lediglich kurz erwähnt und die Hintergründe werden erörtert. Hier hat Gruber ebenfalls einige kleinere psychologische Aspekte eingebaut, die ich grundsätzlich in jedem guten Buch zu schätzen weiß. Fazit Gruber hat mit seinem Debüt „Die schwarze Dame“ als erster Teil seiner Reihe um Peter Hogart ein wirklich gutes Buch auf den Markt gebracht, was äußerlich brillant neu aufgelegt wurde. Trotz einiger kleineren Längen und einem zu Beginn etwas holprigen Einstieg habe ich das Buch sehr gerne gelesen, weshalb ich es relativ zügig durch hatte. Mit Peter Hogart und Ivona Markovic hat Andreas Gruber zwei sehr sympathische und gut zueinander passende Protagonisten gezeichnet, die sehr gut in die Atmosphäre der Stadt und der Handlung passten. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Reihe und vergebe für dieses Buch 4,5/5 Sternchen. 🙂

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