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Rezension zu
Der zweite Reiter

Alex Beer - Der zweite Reiter

Von: Kerstin Junglen
27.02.2018

Kurzbeschreibung: Er ist dem Grauen der Schlachtfelder entkommen, doch in den dunklen Gassen Wiens holt ihn das Böse ein... Wien, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs: Der Glanz der ehemaligen Weltmetropole ist Vergangenheit, die Stadt versinkt in Hunger und Elend. Polizeiagent August Emmerich, den ein Granatsplitter zum Invaliden gemacht hat, entdeckt die Leiche eines angeblichen Selbstmörders. Als erfahrener Ermittler traut er der Sache nicht über den Weg. Da er keine Beweise vorlegen kann und sein Vorgesetzter nicht an einen Mord glaubt, stellen er und sein junger Assistent selbst Nachforschungen an. Eine packende Jagd durch ein düsteres, von Nachkriegswehen geplagtes Wien beginnt, und bald schwebt Emmerich selbst in tödlicher Gefahr... Zur Autorin: Alex Beer, geboren in Bregenz, hat Archäologie studiert und lebt in Wien. Der zweite Reiter ist der Auftakt zu einer spannenden Reihe um Polizeiagent August Emmerich. Meinung: Der zweite Reiter ist der Auftaktband um eine Reihe mit dem Polizeiagenten August Emmerich, dessen Fortsetzung Die rote Frau im Mai 2018 erscheinen wird. Wien 1919: Rayonsinspektor August Emmerich bekommt es mit dem Mord an Dietrich Jost, einem Kriegszitterer, zu tun. Vieles deutet auf einen Selbstmord hin, was zum Ende des 1. Weltkrieges hin nichts Außergewöhnliches darstellt. Doch Emmerich zweifelt an dieser Version und ermittelt zusammen mit seinem Assistenten, Ferdinand Winter, den er anfangs nicht ausstehen kann, weiter. Schon bald geschieht der nächste Mord, und Emmerich wird immer weiter in den Strudel um Rache und vermeintliche Gerechtigkeit hineingezogen, bis er und sein Kollege selbst ins Visier des Mörders gerät. Alex Beer versteht es gekonnt, den Leser mit nach Wien in das Jahr 1919 zu nehmen. Der 1. Weltkrieg ist gerade vorüber, die Stadt leidet an Hungersnot, Kälte und Elend. Diese Umstände werden von der Autorin sehr authentisch dargestellt. Rayonsinspektor August Emmerich ist ein sympathischer Charakter mit Ecken und Kanten, der so schnell nicht aufgibt und auch auf eigene Faust ermittelt, was ihn zusehends in Schwierigkeiten bringt. Um in den Polizeidienst aufgenommen zu werden, hat er eine schwerwiegende Kriegsverletzung verheimlicht, die ihm nun die Einnahme von Heroin aufnötigt. Auch in seinem Privatleben hat er Probleme, denn er lebt mit Luise und ihren drei Kindern zusammen, aber ihr gefallen geglaubter Mann steht eines Tages wieder vor der Haustür. Ferdinand Winter, Emmerichs Assistent, ist anfangs nicht sehr beliebt bei seinem Vorgesetzten. Doch verdingt er sich nach und nach sein Vertrauen und auch eine gewisse Freundschaft. Winter lebt zusammen mit seiner Großmutter in einer durch den Krieg heruntergekommenen Villa. Die Großmutter lockert das Geschehen ein wenig auf, denn sie ist eine absolute Kaiser-Anhängerin und sieht auf Emmerich, der ein paar Nächte bei Winter verbringt, verächtlich herab und es entwickeln sich hier ein paar Szenen, die schmunzeln lassen. Der Kriminalfall um den ermordeten Dietrich Jost und andere Männer war recht spannend, denn der Täter ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Hier wurden von Alex Beer einige Wendungen eingebaut, die Auflösung ist nicht vorhersehbar und kann überraschen. Im Nachwort werden von der Autorin noch einige Orte, die im Roman eine Rolle spielen, näher erklärt mitsamt der heutigen Adresse, sodass man diese problemlos bei einem Aufenthalt aufsuchen kann, was mir sehr gefallen hat. Ebenso geht sie noch näher auf die Umstände des Nachkriegsalltags ein, was eine gute Ergänzung zum Roman darstellt. Fazit: Ein sehr gelungener historischer Kriminalroman, der gleichzeitig den Auftakt zu einer Reihe bildet. Alex Beer schildert den Fall, die Charaktere und auch die Lebensumstände kurz nach Ende des 1. Weltkriegs sehr authentisch und atmosphärisch. Hier bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt.

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