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Rezension zu
13 Stufen

13 Stufen von Kazuaki Takano

Von: Claudi@claudisbuchblog.de
01.04.2018

Ich habe als letztes Buch 13 Stufen (Originaltitel: Jūsan kaidan (13階段), veröffentlicht 2001) von Kazuaki Takano beendet. Nachdem ich den Thriller Extinction des japanischen Schriftstellers (geboren 1964) verschlungen hatte, war für mich klar, den Autor behalte ich im Auge. Kazuaki Takano schreibt Drehbücher, Krimis und Thriller. 13 Stufen wurde mir freundlicherweise vom PENGUIN VERLAG zur Verfügung gestellt. Ich wollte dieses Buch unbedingt hören oder lesen, egal in welcher Form. Erhalten habe ich das eBook und verschlang es ebenfalls. Es gibt das Hörbuch zu 13 Stufen mit einer Dauer von 10:06 Stunden, gelesen von Sascha Rotermund. Als Taschenbuch hat der Roman 400 Seiten. Inhalt Japan, 2001: Ryō Kihara sitzt seit sieben Jahren wegen zweifachen Mordes in der Todeszelle, Nullbezirk genannt. Er selbst kann sich aufgrund einer Kopfverletzung infolge eines Motorradunfalls nach den Morden an die Ereignisse des Abends vor zehn Jahren nicht erinnern. Aussichtslos versucht er einen Grund für ein Wiederaufnahmeverfahren zu finden. Verzweifelt und voller Todesangst lebt und grübelt Ryō Kihara in Isolationshaft, und wartet auf seinen Tod durch Erhängen. Jun’ichi Mikami wird nach zwei Jahren im Gefängnis vorzeitig auf Bewährung entlassen. Bei einer Kneipenschlägerei ist sein Gegner Kyōsuke Samura gestürzt und zu Tode gekommen. Als Teil der Bewährungsauflagen muss sich Jun’ichi persönlich bei dessen Vater Mitsuo Samura entschuldigen. Seine Familie zahlt zusätzlich seit zwei Jahren die Entschädigungssumme von 70 Mio. Yen ab, hat das Haus und alle Wertgegenstände verkauft bzw. verpfändet und ist fast ruiniert. Und natürlich werden sie von der Gesellschaft, Freunden und Bekannten, geächtet und mit verurteilt. Der Oberaufseher des Gefängnisses Shōji Nangō sieht in Jun’ichi Mikami viel von sich selbst und möchte ihm bei seiner Resozialisierung helfen. Deswegen macht er Jun’ichi das Angebot, mit ihm zusammen an der Aufklärung des Falls um Ryō Kihara zu arbeiten und im besten Fall dessen Unschuld zu beweisen. Sie werden offiziell als Mitarbeiter der Anwaltskanzlei Sugiura angestellt und sehr gut bezahlt. Der einzige Haken ist, sie müssen sich beeilen; da die Hinrichtung des Todeskandidaten Kihara bevorsteht, haben sie maximal drei Monate zur Aufklärung des Falls. Voller Tatendrang beginnt das ungleiche Duo Jun’ichi Makami und Shōji Nangō auf der Halbinsel Bōsō mit der Befragung der Zeugen. Unermüdlich durchforsten sie in der Regenzeit wochenlang ein Waldgebiet um den Tatort herum. Hilfe erhalten sie bei ihrer Suche von Staatsanwalt Nakamori, der einfach nur die Wahrheit erfahren will und vor zehn Jahren für den Fall zuständig war. Es gibt zwei ungewöhnliche Hinweise: Ryō Kihara meint sich zu erinnern, in Todesangst eine Treppe hinaufgerannt zu sein. Traum oder Realität? Am Unfallort befand sich auf der Straße ein blutbehaftetes Stück Stoff mit einer anderen Blutgruppe als der am Mordfall beteiligten. Gibt es einen weiteren Täter? Oder war alles ganz anders als es den Anschein hat? Fazit 13 Stufen von Kazuaki Takano ist der Debütroman des Autors und hat mich erneut überzeugt. Die Handlung entwickelt sich ruhig über längere Zeit hin, mit Einschüben vergangener Ereignisse. Und nimmt in der zweiten Hälfte Fahrt auf, wird schneller, je näher der Hinrichtungstermin kommt. Überdies gelingt es Kazuaki Takano mich bis zum Ende zu überraschen. Mit dieser Wendung wird der Krimi schlussendlich zum gelungenen Thriller. Der Autor befasst sich mit Teilen des japanischen Rechtssystems: Hinrichtungen müssen von dreizehn Stellen der Justiz unabhängig voneinander beschlossen werden. Die dreizehnte Stelle ist dabei der jeweilige Justizminister. Zusätzlich legt die japanische Justiz nicht nur Wert auf Strafe, sondern hat auch immer die Erziehung zum besseren Menschen im Blick; für mich ein ungewöhnlicher Ansatz. Außerdem ist die Reue des Täters im Rechtssystem fest verankert und für die Resozialisierung unerlässlich. Ein äußerst gelungener und spannender Krimi, der den Leser zum Nachdenken über Gerechtigkeit und die eigene Sicht auf die Todesstrafe anregt, dabei wird einem die Entscheidung darüber nicht einfach gemacht. Für interessierte Jugendliche und erwachsene Krimifreunde ein Muss. 13 Stufen von Kazuaki Takano ist ein absolut empfehlenswerter Roman, der von mir uneingeschränkt fünf Sterne erhält. Und den ich nicht das letzte Mal gelesen haben werde (Autor und Krimi).

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