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Rezension zu
"Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen"

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Myriam Rawick: >>Mama sagt, dass selbst die Vögel nicht mehr singen.<<

Von: Duckine
21.04.2018

Myriam ist 7 Jahre alt als sie auf Anraten ihrer Mutter ihr Tagebuch beginnt. Sie lebt mit ihren Eltern und ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Joelle in Aleppo, Syrien. Ihre Familie hat armenische Wurzeln und ihr ganzes Leben ist geprägt durch den christlichen Glauben, die Nähe zur Kirche und durch gelebte Nächstenliebe. Myriams Eltern sind modern eingestellt, der Vater hat ein eigenes Geschäft und die Mutter arbeitet bei der Gemeinschaft der Maristes Bleu. ++++Vorsicht: Spoiler!++++ Das Buch beginnt mit einem kurzen Rückblick auf schöne Kindheitserinnerungen vor dem Krieg. Der Krieg ist inzwischen beendet. Myriam kehrt mit 13 Jahren in die vollkommen zerstörte Wohnung der Familie zurück, wo sie ihre einzige greifbare Erinnerung an ihre verlorene Kindheit wiederfindet. Danach beginnt das eigentliche Tagebuch in 2011. Myriam hatte bisher eine unbeschwerte und glückliche Kindheit im Kreise ihrer großen sehr eng miteinander verbundenen Familie. Aus Kinderaugen, die oft noch gar nicht verstehen, was da eigentlich passiert, schildert Myriam die sich allmählich zuspitzende Lage und dann den Krieg in Aleppo. Anfangs mit kurzen Beschreibungen ihrer Verwandten, ihrer besten Freundin, ihres Alltags. Schöne und erfreuliche Dinge. Dann schleicht sich immer mehr der Krieg ein. Das Leben unter ständiger Todesangst, Bombenangriffe, Granateneinschläge, Gewehrschüsse und Scharfschützen, die auf harmlose Passanten schießen, Lebensmittelrationierung, Hunger und Kälte, Kriegsopfer die Myriam nahe stehen, Stromausfall und Wassermangel, zwangsweiser Umzug in ein anderes Viertel, Verlust aller Spielsachen der beiden doch noch sehr jungen Kinder. All das in einfachen kindlichen Worten ausgedrückt, mit dem Gefühl beschrieben, Bauchweh vor Angst. Während der gesamten Kriegszeit ist es den Eltern gelungen einigermaßen Alltagsroutinen beizubehalten. Die Kinder haben regelmäßig die Schule besucht, egal wie gefährlich das war. Sie haben in den Ferien an Jugendfreizeiten teilgenommen, Myriam ist zur Kommunion gegangen und sie haben anderen Menschen selbstlos geholfen, denen es noch schlechter ging. Myriams Glaube hat sie immer gestützt. Es ist ein sehr trauriges Buch, welches zum Nachdenken anregt, wie gut es uns doch geht. Diese Erlebnisse sollte kein Kind machen müssen. Myriam und ihre Eltern sind sehr mutige, hilfsbereite und liebenswerte Menschen, denen ich für die Zukunft ein friedliches und glückliches Leben in Aleppo wünsche. Ich bekam dieses Buch als Leseexemplar. Vielen Dank dafür. Meine Bewertung wurde davon nicht beeinflusst.

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