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Rezension zu
Das Meer so nah

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Roman zum Wegträumen, Mitreisen und mehrmals Lesen...

Von: Kathrinshome
03.06.2018

Eine Juristin und Autorin schreibt über einen persönlichen Sehnsuchtsort und beginnt mit einer Erzählstimme, die viel mit Rhythmus und Melodie zu tun hat – was kommt dabei raus? Ein Roman um eine Mathematiklehrerin in Manchester, die aufgrund eines Telefonates nach Irland reist und mit einem orangefarbenen VW-Bus die Insel bereist... Ja, genau darum geht es in Fiona Blums neusten Roman „Das Meer so nah“: Lucy Skye Harper lebt und arbeitet in England, ihre Tochter ist schon aus dem Haus und sie wurde gerade von ihrer Lehrerstelle aufgrund eines für sie untypischen, weil emotionalen Verhaltens beurlaubt. Eines Tages bekommt sie einen Anruf aus Irland und erfährt, dass ein im Sterben liegender Mann namens George sie noch einmal vor ihrem Ablegen sehen möchte; die Anruferin Maureen behauptet, dieser Mann sei ihr Vater und so fliegt Lucy umgehend nach Irland, wohnt einer ihr unwirklich erscheinenden Beerdigung bei und fährt dann mit einem geerbten VW T2 nach Hause... nun, dort kommt sie nie an – warum? Das mag ich nicht verraten, denn die Geschichte rund um Lucy, ihre englische Familie, die Menschen aus dem irischen Knocknaberra ist eine ziemlich komplizierte, die aber durch diese Wirrungen und Wendungen lebt ;) Ja, Fiona Blum hat es wieder geschafft, unheimlich viel Geschichten in einen recht kompakten Roman zu packen, was das Lesen meines Erachtens nicht gerade einfach macht. Man muss sich – trotz Hilfestellung einer Landkarte und Personenaufstellung – konzentrieren, lässt sich hierdurch aber so sehr in die Geschichte fallen, dass ich das Gefühl hatte, mittendrin zu sein. Ich mag das sehr! Die Sprache der Autorin gefällt mir, sie beschreibt detailliert, aber nicht ausschweifend, die Umgebung, Menschen, Momente & Emotionen, so dass ich sie direkt vor meinem inneren Auge sehen, fühlen und riechen kann... So manches Mal fühlte ich mich in meine eigenen Reisen nach Wales zurückversetzt, konnte die Luft atmen und sah die typischen Häuser vor mir... und das macht ein gutes Buch meines Erachtens aus: es nimmt den Leser / die Leserin mit und entlässt sie erst am Ende des Romans – mit Wehmut – wieder in die reale Welt. Vermutlich mit einem Ohrwurm ;) denn die Musik spielt nicht nur in Irland, sondern gerade in diesem Roman eine große Rolle... lasst euch überraschen! Für mich ist dieses Buch ein Highlight dieses Jahres, auch wenn ich anfangs ein wenig brauchte, mich wirklich für den Roman zu erwärmen (so erging es mir übrigens bei „Liebe auf drei Pfoten“ von ihr auch)... zum Schluß schloss ich den Festeinband mit großem Bedauern, dass die Geschichte rund um Lucy schon zu Ende erzählt war und auch die Reise mit dem T2 ein Ende gefunden hat. „Das Meer so nah“ ist eines der wenigen Bücher, welches ich mir noch einmal aus dem Schrank genommen und mich nochmals auf die Reise mit Lucy & George begeben habe... und es auch beim zweiten Mal kein bisschen langweilig empfand, sondern erneut den Matsch unter den Stiefeln, den nassen Nieselregen und die salzige Luft spüren konnte... ein Buch zum Wegträumen, sich unterhalten lassen und mehrmals Lesen!

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