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Rezension zu
Opfermoor

Opfermoor (Susanne Jansson)

Von: Poldi
26.06.2018

Für ihre Doktorarbeit entnimmt die junge Wissenschaftlerin Nathalie Bodenproben aus einem schwedischen Moor. Doch ihre Arbeit wird jäh unterbrochen, als sie einen Mann findet, halb tot geschlagen, der nur durch ihr Auftauchen gerettet werden kann. Auch die Polizeifotografin Maya entwickelt Interesse an dem Fall, da sie auf ihren Abzügen seltsame Hinweise findet. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen auf die Suche nach weiteren Hinweisen – und machen schreckliche Entdeckungen... Der „Schweden-Krimi“ hat sich ja mittlerweile als eigene Gattung etabliert und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit beim Leser. Wem das Genre gefällt, kann auch bei „Opfermoor“ bedenkenlos zugreift. Der Roman erfindet zwar das Rad nicht neu und erhält einige bekannte Elemente, kombiniert diese aber auf sehr gelungene Art. Beispielsweise hat Hauptfigur Natalie einige psychische Probleme und jede Menge düstere Gedanken, ein ernster und in sich gekehrter Charakter, wie bereits viele Ermittler vor ihr. Doch ihr Schicksal ist enger mit dem Moor und dem Fall verknüpft, als man es anfangs denkt, was dem Ganzen einen interessanten Dreh gibt. Auch der zweite Hauptcharakter Maya fügt sich sehr stimmig in das Gesamtkonstrukt ein. Und warum nicht mal eine Fotografin als Ermittlerin einsetzen, das ermöglicht einige hübsche Kniffe. Der Schreibstil der Autorin Susanne Jansson ist sehr atmosphärisch und hat mich mit den intensiven Beschreibungen schnell gefangen genommen. Sie malt die Szenerie in dunklen Farben aus und schafft eine mystische Stimmung, die allerdings das Tempo manchmal eine Spur zu viel bremst. Ihren Charakteren lässt sie Raum zur Entwicklung, auch Nebenfiguren erhalten ein sehr individuelles Bild. Beachtlich ist auch der Spannungsbogen, der hier geschlagen wird und sich immer weiter aufbaut, durch Wendungen oder neue Erkenntnisse für Aufregung sorgt. Zum Schluss zieht die Autorin noch einmal einige Trümpfe aus dem Ärmel, wendet das Blatt einige male und führt die Handlungsstränge teilweise sehr überraschend zusammen, was mit sehr gut gefallen hat. „Opfermoor“ ist zwar ein klassischer Schweden-Krimi, hat aber einige sehr eigenständige Elemente, die den Roman lesenswert machen. Besonders der enge Bezug von Natalie zu dem Moor bringt viel Spannung mit ein, aber auch die sehr düstere Stimmung konnte mich immer wieder fesseln. Das ist düster und sehr spannend geschrieben, das Konstrukt ist klug umgesetzt und bietet einige Überraschungen. Ein beachtlicher Debut-Roman der Autorin!

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