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Rezension zu
Palace of Silk - Die Verräterin

*+* C.E. Bernard: "Palace of Silk" *+*

Von: Irve
11.07.2018

Im ersten Teil der Saga, „Palace of Glass“, war London der Schauplatz des Geschehens. Hier musste Rea stets um ihr Wohl fürchten, denn sie ist eine Magdalena und kann durch Hautkontakt in den Geist anderer Menschen eindringen und deren Gedanken lesen. Das ist in England streng verboten. Ganz anders sieht die Sache in Frankreich aus, hier geht es viel freier und ungezwungener zu. Magdalenen können sich zu dem bekennen, was sie sind, ohne Strafen befürchten zu müssen. „Palace of Silk“ spielt in Paris und trotzdem hat es Rea hier nicht leicht. Denn gleich zu Beginn ihres Aufenthalts hat sie eine Begegnung der ganz besonderen Art. Ihre Kontrahentin stellt sich bald als Mätresse des Roi, des französischen Königs, heraus. Eine Dame, die nicht nur wegen ihrer ständig getragenen Maske lange Zeit undurchschaubar bleibt…. Hatte ich im ersten Drittel der Fortsetzung noch das Gefühl, es ginge hier nicht ganz so temporeich und spektakulär zu wie noch im ersten Teil, musste ich meine Meinung schnell revidieren. Die Autorin nimmt lediglich Anlauf für den reich verwobenen Mittelteil und das fulminante Ende, das mit einer riesigen Überraschung aufwartet und durch eine Wende in der On-Off-Beziehung der Magdalena mit dem englischen Kronprinzen sehr neugierig auf den Abschlussband macht. Sehr gut hat mir auch gefallen, wie sich Rea in fremde Geister einklinkt. Was sie sieht, was sie fühlt, wie sie damit umgeht – denn es sind natürlich nicht nur schöne Dinge und Gedanken, die sich ihr offenbaren. Manche Geister sind offen, manche verschlossen und wie durch ein Bollwerk geschützt. Auch über die anderen Arten der Madalenen verrät die Autorin in diesem Buch mehr, und ich bin gespannt, ob sie sich den verschiedenen Typen im Abschlussband noch intensiver widmen wird, denn das würde mich sehr interessieren. „Palace of Silk“ ist reich an schillernden Figuren – wir kennen sie zum größten Teil bereits -, deren Treiben häufig wie ein an- und aufregend dargebotenes Theaterstück anmutet. Nach einem gemächlichen Anfangsteil zieht das Erzähltempo kontinuierlich an und schon bald beginnen die Ereignisse, sich zu überschlagen. Die Schauplätze liegen allesamt im schönen Paris und sie werden ebenso wie die Charaktere und Handlungen plastisch, lebhaft und gut greifbar geschildert, sodass es nicht allzu schwer fällt, immer wieder in das Geschehen einzutauchen. Dreh- und Angelpunkt waren für mich einerseits die undurchschaubare Mätresse des Königs mit ihrem fragwürdigen subtilen Interesse an Rea, andererseits zieht sich eine schöne Botschaft durch das Buch, auf die durch die einzelnen Handlungsstränge hingearbeitet wird: „Steht zu dem, was ihr seid. Versteckt euch nicht. Kämpft für eure Rechte und großen Wünsche. Und lasst euch bloß nicht von möglichen Unwägbarkeiten aus der Bahn werfen. Haltet zusammen! Seid mutig, seid furchtlos, seid stark!“ Inhalt Die mutige Rea, zuerst Leibwächterin am englischen Königshof, dann heimliche Geliebte des Kronprinzen Robin, ist nach Paris geflüchtet. Dort erhofft sie sich ein neues Leben – insbesondere die Freiheit, andere Menschen ohne Strafe berühren zu dürfen. Denn in Frankreich leben gefürchtete Magdalenen wie Rea ihre Fähigkeiten offen aus. Doch als Ninon, Reas engste Vertraute und Schwester des Roi, ihre Freundin an den Königshof ruft, holt Rea der Fluch ihrer Vergangenheit ein: Niemand Geringeres als Prinz Robin erwartet sie – doch nicht, weil er Rea zurückgewinnen will, sondern weil er um Ninons Hand anhält. Welches Spiel spielt Robin? Und welches Geheimnis verbirgt die unnahbare Madame Hiver, die den französischen König in ihrer Hand hält? Autorin C.E. Bernard ist das Pseudonym von Christine Lehnen, die 1990 im Ruhrgebiet geboren wurde und seitdem in Kanada, den Vereinigten Staaten, Australien und Paris gelebt hat. Ihre Kurzgeschichten wurden mit den Literaturpreisen der Jungen Akademien Europas und der Ruhrfestspiele Recklinghausen ausgezeichnet. Seit 2014 lehrt sie Literarisches Schreiben an der Universität Bonn. Daneben studiert Christine Lehnen Englische Literatur und Politikwissenschaft, forscht zum Thema Kreatives Schreiben und inszeniert Theaterstücke mit der Bonn University Shakespeare Company. Quelle: Randomhouse/ Penhaligon

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