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Rezension zu
Meghan

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erfrischen informativ ohne Schulbuch-Charakter!

Von: Daisy
13.07.2018

"Meghan" ist wie eben bereits angemerkt im Heyne Verlag am 14. Mai 2018 erschienen. Das Hardcover umfasst insgesamt 320 Seiten inklusive 2x 16 Fotoseiten, ein Inhaltsverzeichnis, Bildnachweis sowie die klassische Danksagung und das Stichwortverzeichnis. Die entsprechende Fotos auf den Bildseiten stellen den Lebenslauf von Meghan Markle dar. Die Fotos wurde auf Fotopapier in Farbe gedruckt und rechtfertigen durch die hochwertige Aufmachung den stattlichen Preis von 20 Euro, welchen man für das Buch aufbringen muss. Es ist natürlich nochmal etwas anderes eine Biographie zu rezensieren - denn hier hat man nicht die klassischen Faktoren wie: - ich fand die Geschichte so toll, oder eben auch nicht - die Idee hinter dem Roman ist mal was ganz Neues... - die Umsetzung der Idee.... usw. usw. Dennoch kann man natürlich schon grds. beurteilen wie einem der Stil des Autoren gefällt, wie man die Umsetzung der Fakten ins geschriebene Wort fand. Zur "Story" gibt es ja nun im Grunde wenig zu sagen: natürlich geht es um Meghan, doch nicht nur ihr Werdegang wird erörtert sondern auch das ihrer Eltern und in Teilen auch das der gesamten Ahnenschaft beider Seiten. Meghans Leben wird also vom Ursprung an begleitet und erörtert. Hier muss ich Morton allerdings wirklich zugestehen, dass er unglaublich sachlich und dennoch nicht langweilig schreibt. Man hat also einen Wertfreien "Roman", der lediglich die Fakten und Aussagen von Freunden, Bekannten etc. wiedergibt, dem dabei aber trotzdem und zum Glück die staubige Trockenheit von Schulbüchern fehlt. Detailliert geht Morton auch auf einige Personen ein, mit denen Meghan Abschnitte ihres Lebens gemeinsam beschritten hat, wie zum Beispiel ihre beste Freundin aus Kindheitstagen oder ihr erster Ehemann. Hierbei verliert Morton sich allerdings weniger in Kleinigkeiten sondern beschränkt sich auf die harten Fakten. Das wiederum zerstört nicht den Lesefluss und es werden ganz nebenbei Fakten und Details eingestreut. Große Probleme hatte ich jedoch am Anfang, als es um die Ahnen von Meghan ging. Beim gefühlten sechsten Onkel, des dritten Sohnes, der achten Tante usw. war ich irgendwann raus aus der Nummer und habe die Namen und Daten lediglich hingenommen und gehofft, dass es nicht die ganzen restlichen 300 Seiten so weiter geht. Vielleicht hätte man hier die Idee in Betracht ziehen sollen, einen entsprechenden Stammbaum abzubilden. Wobei hier wahrscheinlich die Schwierigkeit darin liegt, dass es sich bei vielen hergestellten Abstammungslinien von Morton lediglich um nicht bestätigte Vermutung handelt, da nun mal die damalige Dokumentation der Abstammung des "normalen Volkes" zu wünschen übrig ließ. Dennoch hätte man es wenigstens versuchen und eine entsprechende Fußnotiz einfügen können, dass es sich lediglich um die bildliche Darstellung der Ausführungen von Morton handelt und nicht um einen notariell bestätigten Stammbaum oder was auch immer die Bürokratie hierbei gerne hätte... Witzig wurde es für mich dann bei der Erläuterung, Meghan hätte ja durch die Seite ihres Vaters schon immer irgendwie ein bisschen royales Blut aus GB in den Adern, da ja die Ahnen väterlicherseits damals Einwanderer waren... Sind wir bitte an diese Stelle mal ehrlich, wenn man will findet man bei jedem Menschen mit annähernd europäischen Wurzeln in irgendeinem Verwandschaftszweig ein Mikrotröpfchen royales Blut. Wobei man hier Morton kaum einen Vorwurf machen kann, da ja er lediglich die Fakten zusammen getragen hat. Was mich doch eher gestört hat war die Einbringung der Bilder. Weniger die Bilder selbst, welche ich an und für sich eine großartige Idee fand sondern die Positionierung. Die insgesamt 59 Fotos (wenn ich mich denn dann nicht verzählt habe) sind in insgesamt zwei gebündelten Abschnitten eingeteilt. Sie haben weder den Sinn, das Buch in unterschiedliche Abschnitte zu teilen (z.B. Lebensabschnitte) noch sind sie den einzelnen Ereignissen in irgendeiner Weise zugeordnet. Zu jedem Foto findet man nochmal einen kleinen Text, der anwesende Personen und Hintergrund der Aufnahme (wie ist sie entstanden) beschreibt. Allerdings finde ich dieses Zusammenpferchen (wie ich es nenne) der Fotos einfach nur doof. Ein anderes Wort fällt mir wirklich nicht ein. Ich persönlich hätte es einfach schöner gefunden, wenn die Fotos auch dem entsprechenden Ereignis zugeordnet wären, zum Beispiel immer am Ende eines Kapitels die entsprechendes Fotos dazu. Dies hätte eine deutlichere Verbindung zwischen Bild und Text geschaffen. Leider haben wir hier nur zwei kleine Fotokataloge bekommen die auch noch zweimal einen Satz unterbrechen - hiermit meine ich, dass ein Satz am unteren Ende einer Seite beginnt, dann kommen die bunten Bildchen und dann am Ende der jeweils 16 Seiten langen Episoden geht der vorher begonnene Satz am Anfang der nächsten Seite einfach weiter. Als würde man ein Brot anbeißen und einen Schluck Kaffee trinken, das ganze dann stehen lassen, weil man zur Arbeit muss und das Frühstück nach der Arbeit beenden. Versteht ihr was ich meine? Nun ja man kann es nicht ändern. Schade ist es trotzdem. Kommen wir nun zum schönsten - dem Cover: Wir haben hier ein Cover, das in einem klassisch dunklen Blau-Grau gehalten wurde. Die Schrift hebt sich in Gold-Gelb und strahlendem Weiß deutlich aber nicht aufdringlich ab. Uns so greift der Heyne Verlag hier auch die Lieblingsfarben der hübschen Amerikanerin auf, welche, so verriet sie der InStyle Schwarz, Weiß, Blau und Beige sind. Stöbert man durch die Abteilung für Autobiographien und Biographien, beispielsweise bei Thalia, ist man eher abgeschreckt, durch schrille Farben, gruselige Kinderfotos - die wahrscheinlich niedlich erscheinend sollen - oder von Grimassen schneidenden Menschen, die damit ihre Einzigartigkeit ausdrücken wollen. Die klassisch elegant gestaltete Biographie um Meghan Markle sticht somit vor allem durch seine positive und zurückhaltende Andersartigkeit ins Auge. Der Blick bleibt automatisch daran hängen. Man könnte fast meinen, Heyne hätte klammheimlich jemanden beauftragt, sich ins Fotoarchiv von InStyle zu hacken und das schönste aus einem Ordner mit dem Namen "Royal Vibes" raus zu kramen *zwinker* Das hübsche Büchlein hat somit auch durchaus Potential im Bücherregal nicht nur brav eingereiht neben anderen Werken zu stecken, sondern hübsch in Szene gesetzt zur Dekoration beizutragen. ******************* Im Allgemeinen kann ich sagen, dass Morton einen wirklich erfrischenden Schreibstil hat. An manchen stellen lässt es sich etwas schleppend lesen im großen und ganzen ist die Biographie um das neueste Mitglied des englischen Königshauses recht nett. Ob ich nochmal eine Biographie lesen würde? Eher nicht. Meinen Geschmack treffen dann doch eher die bildlichen Dokumentationen, die man häufiger im Free TV als abendfüllendes Programm sieht. Es waren für mich einfach zu viele gebündelte Fakten, die mein Gehirn nun wirklich nicht verarbeiten konnte - würde ich jetzt eine Schulklausur über das Buch schreiben müssen würde ich wahrscheinlich kläglich scheitern!

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