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Rezension zu
Ich bin viele

KI - ein Pflichtfeld für Sci-Fi-Romane

Von: Verena Anthes
29.08.2018

Der Klappentext klingt einladen und vielversprechend: Ein Mann, Robert - auch Bob genannt - lässt sich nach seinem Tod einfrieren. Als er erwacht, ist er eine KI (künstliche Intelligenz). Sein Auftrag: bewohnbare Planeten fernab der Erde suchen!
 Auf insgesamt 459 Seiten beschreibt Dennis E. Taylor, wie das Leben einer (menschlichen) KI aussehen könnte. Lange Zeit geht es in dem Buch tatsächlich nur darum, wie sich der Hauptcharakter mit sich selbst in seiner neuen Form beschäftigt. 
Auch interessant sind die unterschiedlichen Planeten, die Taylor beschreibt. Ziel der KI ist es, einen bewohnbaren Planeten zu finden. Dies ist natürlich nicht in fünf Jahren abzuarbeiten. Und da unser Universum wirklich umfangreich ist und jedes Sonnensystem für sich genommen riesig, benötigt Bob Hilfe. Dafür hat er beispielsweise Roamer - Roboter, die es in allen verschiedenen Größen gibt. Unterschiedliche Roamer können differenzierte Spezialaufgaben erledigen. Die künstliche Intelligenz kann quasi in sie hinein schlüpfen, um durch sie zu sehen oder ihnen Aufgaben zu erteilen. Technisch hochgradig spannend. 
Als ich das Buch sah, hat mich der Titel "Ich bin viele" angesprochen. Allerdings hatte ich mir keine Gedanken darüber gemacht. Im Laufe des Buchs wird jedoch deutlich, warum der Autor genau diesen Titel wählte und ich finde, er passt perfekt!
 Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war der Mittelteil. Es wird tatsächlich über etwa 80 Seiten richtig langweilig. Der Autor lässt Bob gefühlt unsinnig lange einfach nur durch das Weltall fliegen, nutzt dabei - für mich persönlich - zu viele technische Begriffe. 
Die meist sehr kurzen Kapitel beinhalten immer die Jahreszahl, in der sie spielen. Doch aufgepasst: Der Autor hat kleine Zeitsprünge in die Vergangenheit eingebaut. Dies beeinflusst den Lesefluss jedoch nicht negativ - selbst wenn man keinen allzu großen Wert auf die Zeit des aktuellen Kapitels legt.
 Im letzten Drittel steigt der Spannungsbogen wieder an. Ich wollte das Buch genauso schnell und motiviert abschließen, wie ich es begonnen hatte!
 Von der Langatmigkeit zwischendrin keine Spur mehr. Mir gefällt der Schreibstil recht gut, auch wenn gelegentlich mehr optische Details beschrieben oder technische Komponenten erklärt werden könnten. Das Buch eignet sich auf alle Fälle für all jene, die ein recht starkes, eher unterschwelliges Interesse an der Wissenschaft haben und sich daher gerne mit möglichen Szenarien der Zukunft befassen. Action und große Kampfszenen findet man in dem Buch zwar, sind aber nicht sonderlich ausführlich beschrieben. Meinem Geschmack nach dennoch zu viel. Der Autor hat die "Ich"-Perspektive gewählt. Da Bob eine künstliche Intelligenz ist, umfasst dieses "Ich" mehr als nur seine innere Haltung und das, was er wahrnimmt. In Form von "Guppy", der quasi ein Teil seines Verstandes ist, weiß er mehr als eine normale Person. Zudem hat Robert Zugriff auf unzählige Bibliotheken und das Wissen von Jahrhunderten. Da er als KI seine Wahrnehmungsrate steigern kann, ließt er Texte in unfassbar kurzer Zeit.
 Ich hoffe, dass es in Teil zwei des Buches - das Ende lässt definitiv auf eine Fortsetzung schließen - nicht mehr all zu viele neue Bobs in ach so vielen Sternensystemen geben wird. Dennoch freue ich mich sehr auf eine Fortsetzung.


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