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Rezension zu
Ich bin viele

Bobtastisches Lesevergnügen für Star Trek- & Co-Fans

Von: sangri
09.09.2018

Künstliche Intelligenz, VR, in fremde Galaxien eintauchen, unbekannte Planeten erkunden und vielleicht sogar außerirdisches Leben antreffen - eine echte Traumvorstellung für jeden Science Fiction-Fan. So auch für den Software-Unternehmer und IT-Nerd Bob Johansson. Für ihn wird dieser Traum - wenn auch nicht zu 100% freiwillig - Wirklichkeit. Denn ca. 100 Jahre nach seinem Tod wird Bobs Geist von seinem eingefrorenen Körper extrahiert und in Form eines Computerchips als künstliche Intelligenz auferweckt. Fortan beginnt für Bob ein Abenteuer der etwas anderen Art: Er soll als Computer einer Raumschiffflotte in den Weiten des Weltalls nach bewohnbaren Planeten suchen. Eine Reise mit viel Spannung, jeder Menge Hindernissen und der größten Verantwortung seines Lebens beginnt ... Obwohl ich als Nicht-Star Wars- und Nicht-Star Trek-Fan (ja, ich oute mich) bestimmt die ein oder andere Pointe überlesen und Anspielungen oder Witze nicht verstanden habe, hat mich das Buch doch von der ersten Seite weg angesprochen: Sehr gerne habe ich mit Bob gemeinsam neue Sonnensysteme bereist und spannende Entdeckungen gemacht. Besonders interessiert habe ich mich für die Beobachtungen und Ereignisse auf Delta Eridani - hier hätte ich mich am liebsten noch länger aufgehalten und mehr erfahren. Was mich anfangs ein bisschen erstaunt hat, ist, dass sich Bob sofort damit abgefunden hat, nicht mehr als Mensch, sondern als Computerprogramm zu existieren und möglicherweise als „Sklave“ eingesetzt zu werden. Stattdessen hat er gleich offensichtliche Vorteile wie z.B. seine Unsterblichkeit gesehen. Natürlich ist nichts einzuwenden gegen eine positive Grundeinstellung. Trotzdem dachte ich zunächst, dass er doch eigentlich zumindest ansatzweise verärgert sein oder sogar ausrasten müsste vor Wut. Allerdings habe ich im weiteren Verlauf des Buches festgestellt, dass für Bob als IT-Nerd / Programmierer diese Art von zweitem Leben vermutlich eher unglaublich reizvoll als abstoßend ist. Besonders spannend fand ich eine Frage, die zu Beginn des Buches aufkam: Wie definiert sich eigentlich „Leben“ - ab wann ist ein Organismus oder eine Sache als lebendig einzustufen? Bob philosophiert zum Beispiel: „Hatte ich eine Seele? Machte es einen Unterschied, wenn ich aus einem Back-up wiederhergestellt wurde? (...) Wer war ich? War ich Bob? Oder war Bob tot? (...) Auf welche Weise ließ sich die ‚Bobheit‘ messen? Bob war mehr als nur ein Stück Fleisch. Bob war eine Person, und eine Person bestand aus ihrer persönlichen Geschichte, ihren Wünschen, Gedanken, zielen und Ansichten. Bob war die Summe von allem, was er in seinen einunddreissig Lebensjahren gewesen war. Das Fleisch war tot, aber alles, was Bob von einem Streifenhörnchen unterschieden hatte, war immer noch lebendig. In mir. Ich war Bob. Oder zumindest bestand ich aus allen elementaren Zutaten, die Bob ausmachten.“ Interessant fand ich auch, dass bei den Bobs jeweils unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale zum Vorschein gekommen sind - obwohl sie einander ja eigentlich wie ein Ei dem anderen gleichen müssten. Das hat auch viel Humor in die Geschichte gebracht. Fazit: Ein Vergnügen für alle Star Trek-, Star-Wars & Co Fans - aber auch für alle, die sich einfach gerne ins Weltall entführen lassen und auf ein Abenteuer der etwas anderen Art einlassen möchten.

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