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Rezension zu
Der Outsider

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Langwierig aber fesselnd

Von: Annina | Blattzirkus
29.09.2018

Inhalt Als der elfjährige Frank Peterson im Stadtpark von Flint City, Oklahoma, vergewaltigt und ermordet wird, ist sich Detective Ralph Anderson sicher, dass der Mörder kein anderer als Terry Maitland, Englischlehrer und Baseballtrainer der Jugendmannschaft, ist. Am Tatort finden sich DNA-Spuren und Fingerabdrücke von dem Verdächtigen wieder. Zeugen behaupten, dass sie sich sicher sind, dass Terry am Abend des Mordes blutverschmiert an unterschiedlichen Orten gesehen wurde und sich zusätzlich sehr seltsam benommen hat. Aber der Fall verschiebt sich, als Beweise gefunden werden, dass Terry mit seinen Kollegen tagsüber und über Nacht in Cap City war, Nachbarort von Flint City und doch weit genug entfernt, um die Tat begangen zu haben. Anderson fängt an, tiefer zu forschen und findet heraus, dass es mehr als eine mögliche Wahrheit über den Fall und einen sehr wahrscheinlichen Außenseiter gibt, der sich von Angst und Schmerz ernährt. Das Cover Ich habe ein deutsches Hardcover-Buch und es sieht so hübsch aus! Ich liebe die gesamte weiße Farbe mit den schönen Farben Schwarz, Blau und Gelb. Nicht zu vergessen die Zweige, die das Cover unheimlich aussehen lassen, aber wirklich hübsch und großartig. Außerdem fühlt es sich gut an! Es hat eine papierene, rauhe Berührung auf dem Cover, aber die Stellen, wo die Zweige lackiert sind und sich glatt anfühlen. Im Blitz scheint es auch. Insgesamt fällt das Cover auf, neben dem über 700 Seiten starken Buch natürlich! Meine Meinung Es ist sehr einfach in ein Stephen King Buch einzutauchen und ich liebe einfach seinen Stil, Städte, Menschen und Kreaturen zu beschreiben. Mit Der Outsider hat sich diese Tatsache nicht geändert und ich liebe Kings Schreibstil nach wie vor. Die Handlung erweist sich manchmal als ein größeres Problem. Denn wie ich in meiner Rezension von The Green Mile geschrieben habe, gab es einen Rezensent auf Goodreads, der gesagt hat, dass die besten Bücher von Stephen King diejenigen unter 400 Seiten sind. Und da Der Outsider das erste Buch von Stephen King ist, das ich nach The Green Mile gelesen habe, kann ich nicht aufhören darüber nachzudenken, wie wahr dieses Zitat einfach ist. Ich habe im Gefühl, dass Der Outsider ein wirklich großartiges Buch mit 200 bis 300 Seiten kürzer gewesen wäre. Einige Aussagen, die in diesem Buch gemacht wurden, wirkten wiederholt und wurden irgendwann langweilig, wahrscheinlich ab dem letzten Drittel der Handlung. Einige Beschreibungen erinnerten mich auch an ES, vor allem, als sich herausstellte, dass es dieses Ding gab, das unterschiedliche Formen annehmen konnte und sich von Angst und Schmerz ernährte. Angst von Kindern? Ein Feind, der seine Gestalt ändern kann? Bin es nur ich oder klingt das sehr vertraut? Natürlich ist es nicht genau das Gleiche und ich würde bei Stephen King nicht glauben, dass er eines seiner berühmtesten Monster als etwas viel verwässertes recyceln würde. Aber hey, da habe ich es nun gesagt, denn der übernatürliche Bösewicht ist einfach super komisch. Abgesehen davon, dass er zu 100 Prozent ein Monster war, da er Kinder tötete und vergewaltigte, war er eigentlich überhaupt nicht gruselig? Im Grunde lauerte er manchmal herum und tauchte nachts zufällig auf, aber ich hatte nie das Gefühl, dass der Outsider beängstigend war. Widerlich? Bestimmt. Unheimlich? Nicht wirklich. Apropos ekelhaft, ich habe den Klappentext nicht richtig durchgelesen und deshalb hatte es mich wie ein Kühlschrank getroffen (richtig gelesen), dass dieses Buch auf einem Mord und einer Vergewaltigung eines Kindes basiert. Es hat mich so kalt getroffen. Also ja, seid gewarnt, weil ich es offensichtlich nicht war. Selbst schuld. Kommen wir nun zu den Charakteren, die eine Rolle in Der Outsider gespielt haben. Der erste und einzige, welcher erwähnenswert war, ist Detective Ralph Anderson, der Typ, der sich entschieden hat, Terry Maitland viel zu früh zu verhaften und damit etwas wirklich furchtbares zu ins Rollen zu bringen. Ich habe aber mehr Verständnis für ihn bekommen, als ich gelesen habe, dass er daran zweifelte, dass Terry schuldig war. Denn als Leser war es einfach klar, dass der Trainer unschuldig ist. Es war wirklich nervenaufreibend, den ganzen Prozess von Terrys Verhaftung zu lesen, bis zu dem Punkt, an dem alle in der Stadt und in den Nachrichten glaubten, dass der Mann ein Pädophiler und Mörder war. Es war, als ob man einen Autounfall beobachtet hätte und man konnte nichts dagegen tun, um den Autounfall aufzuhalten. Eine Sache, die mich überrascht hat, ist, dass dieses Buch offensichtlich einen Crossover mit der Mr. Mercedes-Serie von Stephen King gemacht hat, da eine Hauptfigur von dort erwähnt wurde, und ich denke, eine Nebenfigur. Aber ich habe diese Serie noch nicht gelesen, also kann ich nicht sicher sein. Wie immer gibt es neben dem offensichtlichen bösen Monster auch ein menschliches Monster, das versucht gegen die guten Hauptcharaktere anzukämpfen. Was Stephen King immer schafft, ist, dass der menschliche Bösewicht nicht nur schlecht ist, weil er sagt “Haha, ich bin böse und ich hasse jeden ohne Grund!”, sondern weil er legitime Gründe hat, gegen Leute zu gehen. Ich sage nicht, dass es okay ist,gewalttätig zu sein, aber bei King’s Charakteren spürt man immer, dass jeder zumindest eine gewisse Tiefe hat. Und diese Charaktere machen Stephen King Bücher wirklich großartig. Außerdem scheint die Handlung so logisch wie möglich zu sein und ich hatte nie das Gefühl bei Der Outsider, dass ich plötzlich die falsche Richtung nahm und ins Fanfiktion-Genre abrutsche. Weil mir das in letzter Zeit mit ein paar Büchern passiert ist, welche so unrealistisch und unlogisch waren, dass es mich einfach nur gestört hat. Das Ende von Der Outsider hat sich einerseits gezogen und war zugleich aufregend. Denn man hoffte auf ein großes Showdown, wenn sich die Handlung schon so darauf hinzustreckte. Jedoch passierte das nicht und das große Showdown blieb aus. Von einem Wimpernschlag zum anderen kam das Ende, ich beendete das Buch mit einem Achselzucken und fühlte mich eines richtigen Endes beraubt. Immerhin gab es über das Buch verteilt überraschende Wendungen und Schocker, die ein gutes und aufregendes Ende gefordert hätten. Zuguterletzt muss ich noch etwas ansprechen, für das Stephen King nichts kann, aber der Übersetzer dieses Buches sehrwohl. Mir ist mehrmals aufgefallen, dass es Übersetzungsfehler gab, bei denen die Sätze dann einfach keinen Sinn gemacht haben. “Der Kleiderschrank trug einen Anzug.” Welcher Kleiderkasten trägt einen Anzug? Wo kann man Anzüge für Kleiderschränke kaufen und wieso zog man einem Kleiderschrank überhaupt einen Anzug an? Ich musste den Satz mehrmals lesen, dass ich verstanden habe, dass es sich hier nicht wortwörtlich um einen Kleiderschrank handelte, sondern vielmehr um einen Typen, der breit – wie ein Schrank – gebaut ist. “Dass der Mann die Stirn hatte, vor ihrer Tür aufzutauchen, nachdem er an ihrer Familie die Brechstange angesetzt und gehebelt hatte, bis alles in Trümmern lag!” Okay, normalerweise haben Menschen Stirnen und es ist eindeutig, dass es sich hierbei um einen schlecht übersetzten Satz handelt. Ich hätte eher mit “Dass der Mann die Nerven hatte, vor ihrer Tür aufzutauchen…” Stirn zu verwenden, ist doch etwas unüblich. Fazit Ich gebe Der Outsider von Stephen King 4 von 5 Sternen, weil es sich irgendwie wie ES angefühlt hat, aber dennoch kürzer war und sich gegen Ende doch zog. Nichtsdestotrotz hat mich jede Seite gefesselt und ich habe mit Freude immer wissen wollen, wie es weitergeht. Bis zum Schluss.

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