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Rezensionen zu
Bahnhof verstehen

Kerstin Hensel

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Kerstin Hensel hat als Autorin bereits einige Gedichtbände veröffentlicht. In dem Band "Bahnhof verstehen" sind die Gedichte aus der Nachwendezeit zwischen 1995 und 2000 veröffentlicht. Vielleicht ist es der Hang zum Grotesken, den alle Gedichte dieses Bandes gemeinsam haben. Manchmal springen die Gedichte erst am Ende mit der Pointe ins Groteske, manchmal ziehen sich groteske Bilder durch das gesamte Gedicht. Manches wirkt bei Kerstin Hensel wie eine situative Momentaufnahme. Es gibt nicht das eine große Thema in ihren Gedichten, keine klassischen Liebes- oder Landschaftsgedichte, auch wenn es in ihren Gedichten mitunter um Liebe und um Landschaften geht. Auch die Form ist sehr wandelbar. Mal sind die Gedichte gereimt und mit festem Metrum, mal frei balancierend. Kerstin Hensels Gedichten kann man sich nur nähern. Will man sie verstehen, so entschwinden sie einem. Sie entziehen sich einfachen Deutungsversuchen. Manches wirkt auf den ersten Blick einfach nur ironisch-humorvoll, wenn es etwas heißt: "Vom Spargelstechen ist das ganze Land verwundet". Doch dann wird zwei Verse später ergänzt, dass "die Stiefelvölker durch die Straßen ziehen". Politische Bezüge sind allerdings in den frühen Gedichten Hensels nicht allzu häufig. Eher sind es Orte, die Hensel zu Gedichten anregen. Wiepersdorf zum Beispiel, oder Friedrichshain. Aber auch Tübingen, wo die Dichter im Schlick stochern, ist mit dabei. Wie überhaupt sehr viele Querbezüge zu anderen schriftstellern vorhanden sind. Mal mehr, mal weniger verborgen. Selbst eine Reverenz an Goethes Osterspaziergang findet sich bei Kerstin Hensel. "Wenn du es warm hast wirst du vergessen", heißt es dort allerdings. Von wegen lauschige Frühlingsnatur! Und zu den "Birken aus Schnee" gesellt sich "trällerndes Hundsgetier". Von "bösen Liedern" spricht das lyrische ich in einem Gedicht. Das freilich trifft auf Hensels Gedichte nicht zu. Allenfalls auf die Gedichte, die zu der Gruppe der Totengesangs-Gedichten gehören und in ihrem eher komischen Grundton eine Sonderrolle in dem Gedichtband einnehmen.

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