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Rezensionen zu
Babettes Gastmahl

Tania Blixen

Penguin Edition (31)

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Babettes Gastmahl von Tania Blixen *Rezension* Berlevag Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg. Mit einem Nachwort von Erik Fosnes Hansen. „Durch die Welt geht ein langer Schrei aus den Herzen der Künstler: Gebt mir die Erlaubnis, gebt mir die Gelegenheit, mein Allerbestes zu liefern“ Babettes Gastmahl (oder früher Babettes Fest) ist eine der berühmtesten Erzählungen der dänischen Schriftstellerin Tania Blixen, die sie 1950 in einer Urform auf Englisch veröffentlichte. Acht Jahre später übersetzte sie das Werk in einer erweiterten Fassung ins Dänische. Nun wurde diese dänische Fassung erstmals ins Deutsche übersetzt von Ulrich Sonnenberg und vom Manesse-Verlag in einer wunderschönen, hochwertigen, auch haptisch ansprechenden Form veröffentlicht. Die Erzählung um die französische Haushälterin der beiden frommen Probsttöchter ist eine typische Blixengeschichte. Überraschend, intensiv und von einer ganz besonderen Faszination. Wie in anderen Geschichten der Autorin ist die Protagonistin eine geheimnisvolle, schillernde Figur, die wie aus der Zeit gefallen wirkt und deren Handeln nicht von rationalen Gesichtspunkten bestimmt wird. Babette ist eine außergewöhnliche Frau, die außergewöhnlich handelt. Das Gewöhnliche hat Tania Blixen nicht interessiert. So überrascht Babette nach langen Jahren, in denen sie als einfache Hausangestellte Stockfisch und Brotsuppe zubereitet hat, mit einer ganz grossen, pathetischen, blixenschen Geste das kleine abgelegene Dorf und die Lesenden. Mehr soll hier nicht verraten werde. Je weniger man vor dem Lesen über die Geschichte weiss, desto besser. Ich habe Babettes Fest / Gastmahl zum ersten Mal gelesen, als ich wohl so um die zwanzig war. Deshalb war ich sehr neugierig darauf, wie die Erzählung nun auf mich wirken würde. Wie intensiv sie das getan hat, ist mir erst bewusst geworden, als ich jemandem die Handlung grob skizzierte und auf einmal völlig überwältigt und tief ergriffen war. Der typische Blixen-Zauber eben. Tania Blixen hat hier ein kleines, grosses Werk erschaffen von starker Symbolkraft. Eine Geschichte über eine Frau, die aus ihrer Heimat, ihrem idealen Wirkungsfeld herausgerissen wird und nicht mehr das tun kann, was ihr entspricht und ihrem Können angemessen ist. Eine Französin aus der Weltstadt Paris, die buchstäblich am Ende der Welt im nordnorwegischen Städtchen Berlevg strandet. Wer die Biografie von Tania Blixen kennt, wird sofort an die Autorin und ihre Rückkehr aus Ostafrika denken. Babettes Fest ist ein literarischer Leckerbissen der Extraklasse. Eine Geschichte über Selbstverwirklichung, über die Beziehung zwischen Künstler und Publikum. Über Askese und Genuss. Aber auch darüber, wie eine Küstlerin andere mit ihrer Kunst glücklich machen kann. Viel weniger als der Titel vermuten lässt, geht es in dieser Erzählung um das Kochen. Für mich zum Glück - denn die Französische Küche ist nicht so mein Fall (Stichwort: Schildkrötensuppe). Aber wie gesagt, darum geht es nicht. Eine ganz grosse Leseempfehlung für diesen wundervollen Klassiker! Was für eine facettenreiche, elegante Erzählung, zeitlos und beeindruckend.

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„Durch die Welt geht ein langer Schrei aus dem Herzen der Künstler: Gebt mir die Erlaubnis, gebt mir die Gelegenheit, mein Allerbestes zu liefern.“ Tania Blixens fantastische Erzählung „Babettes Gastmahl“ erschien am 28. Februar 2022 in der kommentierten und ersten vollständigen Neuübersetzung von Ulrich Sonnenberg aus der dänischen Fassung von 1958 beim @manesse.verlag. Das ausführliche exklusiven Nachwort von Erik Fosnes Hansen und der Einband mit einem Gemälde von Peder Severin Krøyer runden dieses leinengebundene Schmuckstück perfekt ab. Vielen lieben Dank an den Verlag und das @bloggerportal für das kostenlose Rezensionsexemplar! „Babettes Gastmahl“ ist ein exquisiter literarischer Gaumenschmaus, der den Freuden der Gastfreundschaft und des kultivierten Genießens huldigt und ein Loblied auf die Macht der Kunst singt. Im abgeschiedenen Dörfchen Berlevaag irgendwo im pietistischen Norwegen leben die altjüngferlichen der Welt entsagenden Pastorentöchter Martine und Philippa 1885 ein Leben dominiert von Askese, Bescheidenheit und Demut. Die gefeierte französische Meisterköchin Babette führt ihnen den Haushalt, nachdem sie als gesuchte „Petroleuse“ und Kommunardin aus Paris in den hohen Norden fliehen musste. Anstatt mit unvergleichlich dekadenten Gerichten die verwöhnten Gourmets im „Café Anglais“ zu beglücken serviert sie Brotsuppe und Stockfisch. Doch der ungeahnte Gewinn von zehntausend Franc in der französischen Lotterie ermöglicht es Babette in sublimen Genüssen zu schwelgen und ein echt französisches Festmahl für eine kleine Gästeschar zu kredenzen. Ihr Talent und ihre Meisterschaft offenbaren sich im exquisiten Menü und ihre Kunst, Menschen mit ihren Kochkünsten glücklich zu machen ist offenkundig. Tania Blixens Künstlererzählung ist ein funkelndes Kleinod, ein literarischer Leckerbissen par excellence. Nostalgisch anmutend fängt sie das Zeitgefühl einer versunkenen Gesellschaft ein, das pietistisch verklemmte Umfeld in Norwegen im Kontrast zur Pariser Dekadenz; Religion, Bescheidenheit und Askese im Kontrast zur Sinnlichkeit des prachtvollen Essens, der Lebensfreude und künstlerischen Meisterschaft; Zuflucht im Gegensatz zu politischen Schrecken, Flucht und Exil. Es ist ein literarisches Fest der Genussfreude und Gastfreundschaft. Und doch stehen nicht die sinnlichen Genüsse des Gastmahls im Fokus oder ihre Zubereitung, sondern die Gäste, Menschen und ihre Verwandlung und das Wunder ihrer Kunst, an dem Babette ihre Gäste teilhaben lässt. „Babettes Gastmahl“ ist ein schmaler Band, die märchenhafte Geschichte straff durchkomponiert. Blixens Erzählung ist facettenreich und bildstark, die Figuren lebendig und realistisch gezeichnet. Ein facettenreiches Werk, das mich in seinen Bann gezogen hat. Diese Hommage an die Macht der Kunst ist voller Raffinesse und Charme und ein absoluter Lesegenuss! Lasst Euch von Tania Blixen und Babettes Künsten verführen mit diesem zauberhaften Klassiker in Neuübersetzung aus der Manesse Bibliothek! Das Nachwort von Erik Fosnes Hansen bereichert die Lektüre durch interessante Einblicke und Analysen zum Werk und Brixens literarischem Schaffen! Vier Sterne und eine große Leseempfehlung von mir!

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Die Zutaten zu „Babettes Gastmahl“ sind so einfach wie edel: Da wären zunächst zwei Schwestern, Martine und Philippa, benannt nach Martin Luther und Philipp Melanchthon, Töchter eines Probstes, welcher in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine freikirchliche Gemeinschaft gegründet hatte. Beide sind inzwischen in der Mitte des Lebens angekommen, aber noch immer anmutig und graziös, jedoch fern aller modischen Verführungen. Dazu eine stetig alternde Gemeinschaft aus Brüdern und Schwestern, welche auch nach dem Tode des Probstes etliche Jahre zuvor ihrer Kirche und deren Regeln treu geblieben sind. Eine weitere und ganz entscheidende Zutat ist Babette, die französische Haushälterin der beiden Damen, eine Kommunardin. Sie musste vor 14 Jahren aus Paris fliehen und fand auf Empfehlung des Sängers Achille Papin, der einst im Hause des Probstes zu Gast war, dort Unterschlupf. Seitdem führt sie mit viel Geschick Haushalt und Küche. Und nicht zu vergessen General Löwenhjelm, welcher in seiner Jugend einige Wochen im Dorf der Schwestern verbracht hatte. All das würzen wir mit ein bisschen abenteuerlicher Romantik in Gestalt des abgelegenen kleinen Dorfes Berlevaag im rauen Norden Norwegens am Ufer eines Fjordes, mit zwei Teelöffeln freundlich abgewiesener Liebe und einem Quäntchen Pariser Oper. Abgeschmeckt mit einem unerwarteten Gewinn und einer Prise Café Anglais, erhalten wir ein wohlschmeckendes Menu, das keine Wünsche offenlässt. Die vorliegende Ausgabe des Manesse Verlages ist die erste vollständige Übersetzung ins Deutsche, zugrunde liegt hier die dänische Fassung aus dem Jahr 1958. Alle bisherigen Übersetzungen beruhten auf der ersten und deutlich kürzeren, in Englisch geschriebenen Fassung von 1950. Diese und etliche andere Erkenntnisse verdanke ich dem Nachwort, geschrieben vom dänischen Schriftsteller Erik Fosnes Hansen, welches gemeinsam mit einem umfangreichen Glossar über die eine oder andere Verständnisschwierigkeit hinweghilft. Die dänische Autorin Tania Blixen war mir bisher nur durch ihren autobiographischen Roman „Jenseits von Afrika“ bekannt, den ich mich großem Vergnügen gelesen hatte. Ich war gespannt, ob mir Frau Blixen mit „Babettes Gastmahl“ ein eben solches Vermögen bereitet und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Tania Blixen verstand es, lebendige und realistische Figuren zu zeichnen und Zeitgefühl einzufangen. Babette steht für das Ende einer Epoche. Die Kunst der Meisterköchin kann nur von denen richtig gewürdigt werden, die sie als Kommunardin bekämpft hat, von den Fürsten und anderen Lebemännern, die ihre Zeit in Müßiggang und Genuss verbringen. Babettes Abschied von Paris ist zugleich ein Abschied von einer vergangenen Zeit. Die Erzählung „Babettes Gastmahl“ macht definitiv Lust auf weitere Geschichten von Tania Blixen.

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Autorin Die Dänin Tania Blixen, 1885 in Rungstedlund bei Kopenhagen geboren, wanderte nach dem Studium der Malerei in Kopenhagen, Paris und Rom 1914 nach Kenia aus, wo sie den schwedischen Baron Blixen-Finecke heiratete und zu schreiben begann. Die gemeinsame Kaffeeplantage führte sie nach der Scheidung alleine weiter, bis sie wegen der Weltwirtschaftskrise und nach dem tödlichen Unfall ihres Geliebten Denys Finch Hatton 1931 gezwungen war, in ihre Heimat zurückzukehren. Für «ihre» Kikuyus hatte sie ein Bleiberecht auf der Farm erwirkt. Der Vorort von Nairobi, in dem die Hütten standen, trägt noch heute ihren Namen. 1962 starb sie in Rungstedlund. Mit ihrem autobiografischen Roman, der 1937 unter dem Titel "Den afrikanske Farm" auf Dänisch und "Out of Africa" auf Englisch erschienen ist, wurde Blixen weltberühmt. Sie zählt heute zu den populärsten Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts. Quelle: Penguin Verlag Inhalt Die Sterneköchin Babette flieht aus politischen Gründen aus Frankreich nach Norwegen. Sie wird in ihrer Heimat als „Petroleuse“, das heißt als Brandstifterin gesucht. In dem kleinen, abgelegen norwegischen Dorf Berlevaag findet sie ein neues Zuhause. Sie lebt bei den pietistischen Schwestern Martínez und Philippa. Hier lernt Babette in ganz bescheidenen Verhältnissen zu leben, da „Wohlleben in ihren Augen eine Sünde sei“. Babette, die bisher üppig gekocht hat, stellt ihre Kochkunst auf einfache Nahrungszubereitung um. Sie bereitet Stockfisch und Brotsuppe als Haushaltshilfe der Tugendschwestern zu. Ein überraschender Lottogewinn ermöglicht ihr, ein Gastmahl zuzubereiten, das ihrer viel gerühmten Fähigkeiten entspricht. Ihr größtes Glück wäre es, noch einmal ein Festmahl zuzubereiten, wie sie es in Paris gewohnt war. Wird ihr das gelingen und ob auch ihre Gäste dadurch Glück erleben? Sprache und Stil Die Geschichte vermittelt einfühlsam, genussvoll in erzählerischer Sprache alle die kleinen Begebenheiten aus dem Leben der Protagonisten. Das Gastmahl steht im Zentrum der Erzählung und dient als Metapher für ein Kunstwerk. Das Mahl ruft Erinnerungen der beiden Schwestern hervor. Ihre kurzen Flirts mit Liebe, Ruhm und Kunst werden wachgerufen. Philippa blickt zurück und erinnert sich an ihre frühe Liebe zu einem französischen Sänger. Martine denkt an ihre Liebe des adeligen schwedischen Generals Löwenhielm. General Löwenhielm nimmt an dem Gastmahl teil, und er ist derjenige, der Babettes wahre Identität als Kochkünstlerin an ihrer Kreation erkennt. „Sie aßen mit heiteren, ruhigen Gesichtern ihre Blinis Demidoff, ohne ein Anzeichen von Überraschung oder sonderlichen Genuss, als hätten sie seit dreißig Jahren Tag um Tag nichts anderes gegessen.“ (S. 52) Für die pietistische Gemeinde wird der Ort der Mahlzeit ein Ort der Versöhnung, ein Ort der fünf Sinne. Ihre Konflikte innerhalb ihrer Gemeinschaft, Konflikte zwischen Generationen lösen sich auf und für kurze Dauer findet eine Versöhnung statt. Sie fühlen, schmecken, riechen, sehen und hören wieder. Sie erkennen ihren Nachbarn und hören zu. Sie riechen und schmecken das Essen und sie hatten das Gefühl, „an Gewicht zu verlieren, es wurde ihnen, je mehr sie aßen und tranken, auch immer leichter ums Herz.“ (S. 53) Die Gäste lachen, erzählen, sehen sich an, nehmen ihre Tischnachbarn wahr und genießen das Beisammensein. Groll und lang gehegte Feindschaft sind vorerst vergessen. „Die Zeit selbst lief zusammen zu einer Ewigkeit. Bis weit über Mitternacht strahlten die Fenster des Hauses, und Gesang strömte hinaus in die Winternacht.“ (S. 58) Das Gastmahl geht zu Ende. Sie verabschieden sich mit Umarmung. Die scheinbar paradiesische gewonnene Wiederannäherung der Gemeindemitglieder steht metaphorisch in Verbindung mit dem Tod. Die Verabschiedung erfolgt im tiefen Schnee, der alles bedeckt. „Eine Stunde später begann es erneut zu schneien, und einen derart dichten Schneefall hatte bisher niemand in Berlevaag erlebt.“ (S. 60) Tania Blixen arbeitet brillant jede Figur heraus, insbesondere Babette, die stets für andere kocht, aber in der Küche bleibt und damit unsichtbar wird. „Als Einzige hatte Babette keinen Anteil an der Glückseligkeit des Abends gehabt.“ (S. 61) Babette hat ihr Bestes gegeben um Menschen, die zu ihr gehörten glücklich zu machen, das ist ihre Kunst. Philippa umarmt Babette und fühlt ein Kunstwerk aus Marmor, sie spürt die Erlesenheit und Erhabenheit eines Monuments. Wird Babette ihre Kunst auf Erden weiterführen können? „Im Paradies wirst du die große Künstlerin sein, die du nach Gottes Willen sein solltest!“ (S. 67) Die Erzählung liegt erstmalig in der vollständigen Fassung von 1958 vor. Die Novelle wird ergänzt durch Anmerkungen, Der Schrei durch die Welt / Nachwort von Erik Fosens Hansen und eine Editorische Notiz. Das Buch ist in Leinen gebunden. Das Cover zeigt einen Ausschnitt eines Gemäldes des norwegisch-dänischen Malers Peder Severin Kroyer. Fazit Tania Blixen hat unterschiedliche Facetten brillant herausgearbeitet. Sie beschreibt kein einfaches „Gastmahl“ in mehreren Gängen, sondern setzt das Mahl als Metapher ein. Nicht die Mahlzeit ist das Zentrum, es werden nur wenige Details der eigentlichen Mahlzeit eingeblendet, sondern die Allegorie, die in der Geschichte steckt. Die fünf Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen sind Leitmotive in dieser Erzählung. Luxus steht im Gegensatz zu Askese. Politische Schrecken, Flucht und Exil bilden ein Thema, das bis heute nichts an Realität verloren hat. Leben und Tod werden symbolisiert mit blühenden Obstbäumen und ewigen Schnee. Wie streng soll kirchlicher Glaube gelebt werden, ohne sich der Religion zu unterwerfen? Das Kunstwerk selbst erlebt der Zuschauer durch seine Sinne und merkt eine Veränderung. „Normalerweise sprach man in Berlevaag nicht sonderlich viel während der Mahlzeit. Doch auf seltsame Weise lösten sich die Zungen an diesem Abend rasch.“ (S. 51) Tania Blixen Babettes Gastmahl Aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg Originaltitel: Babettes gæstebud Mit Nachwort von Erik Fosnes Hansen Manesse Verlag Erschienen am  28. Februar 2022

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In dem kleinen norwegischen Dorf Berlevaag, das von den Anhängern einer pietistischen Gemeinde bewohnt wird, die sich jeglichen Vergnügen entsagt haben, arbeitet die Französin Babette als Haushälterin. Ihre Küche hat sie den eintönigen Essgewohnheiten der frommen Dorfbewohner angepasst, kocht ihnen Brotsuppe und Stockfisch. Doch als Babette in der französischen Lotterie zehntausend Francs gewinnt und sich gleichzeitig der Geburtstag des verstorbenen Propstes zum hundertsten Mal jährt, beschließt sie, ein französisches Festmahl nach ihren Vorstellungen zu kochen. Die Autorin Karen Blixen, die in Deutschland eher unter dem Namen Tania Blixen bekannt ist, verarbeitet in dieser Novelle das Schicksal einer Meisterköchin und Kochkünstlerin, deren Kunst von ihrem Umfeld weder wahrgenommen noch wertgeschätzt wird. Umgeben von Menschen, die gutes Essen und Genuss aus ihrem Leben verbannt haben, vergräbt auch sie selbst ihre eigene Leidenschaft, nämlich das Kochen. Nur für die Dauer des Gastmahls kann sie ihrem Schicksal entfliehen, kann sie Schildkrötensuppe, Kaviar und Weine auftischen, kann sie der Gemeinde zeigen, was richtiger Genuss ist. Babettes Gastmahl ist eine klug konzipierte, bildstarke und nicht zuletzt atmosphärische Parabel auf das Leben einer Künstlerin. Häufig wurde sie in Bezug auf Brixens eigenes Leben gelesen und ist auch in dieser Hinsicht aussagekräftig, wie das Nachwort von Erik Fosnes Hansen beweist. Karen Blixen hat die Novelle ursprünglich auf Englisch geschrieben und dann selbst ins Dänische übersetzt. Die neue deutsche Übersetzung beruht nun auf dieser dänischen Version, also der, laut dem Nachwortes, “deutlich reichere[n], opulentere[n] und weitaus vollkommenere[n] Text”. Eine Entdeckung also für all diejenigen, die die Geschichte noch nicht kennen. Und dank der Übersetzung von Ulrich Sonnenberg eine Neuentdeckung für alle anderen.

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Karen Blixens Novelle erschien 1950 zum ersten Mal auf Englisch in einer amerikanischen Zeitschrift. Erst 1958 folgte dann die dänische Buchausgabe in überarbeiteter Form. Die erste deutsche Übersetzung erfolgte aus dem Englischen, 1987 wurde Babettes Fest erfolgreich verfilmt. Nun veröffentlicht der Manesse Verlag eine neue Übersetzung aus dem Dänischen von Ulrich Sonnenberg und ergänzt den sehr schön gestalteten Leinenband mit einem sehr ausführlichen und lesenswerten Nachwort des norwegischen Schriftstellers Erik Fosnes Hansen. * Mit der Wahl des Titels Babettes Gastmahl bekommt die in einer kleinen pietistischen Gemeinde am Nordkap spielende Novelle eine tiefere Dimension. Das Sinnliche des prachtvollen Essens, das die Französin Babette, die 1871 auf der Flucht vor der Niederschlagung des Aufstandes der Pariser Kommune, an dem sie beteiligt war, nach Berlevaag im hohen Norden Norwegens gelangte, den spröden Pastorentöchtern Martine und Philippa und der ganzen nicht eben lebensfrohen Gemeinde anlässlich ihres Gewinns bei der französischen Lotterie bereitet, steht im Mittelpunkt. * Ebenso der künstlerische Aspekt, denn Babettes besteht darauf: Sie ist eine große Künstlerin. Die Bedeutung des Künstlerischen, der Sinnlichkeit und Lebensfreude, auf der anderen Seite Religion, Bescheidenheit und Demut - Blixen schafft daraus eine kleine, funkelnde, sprachlich meisterhafte Geschichte.

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Was für ein Schmuckstück! Tanja Blixens weltbekannte Erzählung in einer Neuübersetzung aus dem dänischen Original von Ulrich Sonnenberg und mit einem Nachwort von Erik Fosnes Hansen, dazu der Einband nach einem Gemälde von Peder Severin Krøyer, schöner kann man ein Buch kaum gestalten. Die Geschichte der Meisterköchin, die bei zwei puritanischen älteren Damen strandet und ihnen nach einem Lotteriegewinn ein Festmahl kredenzt, funkelt und strahlt vor Charme wie eh und je, sie ist rührend, sie ist witzig und ein Plädoyer dafür, durch Kunst Brücken zu schlagen.

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Tania Blixen ist vor allem für ihr großartiges Buch Jenseits von Afrika bekannt. Doch sie schrieb auch viele Kurzgeschichten, von denen wahrscheinlich die bekannteste Babettes Gastmahl ist. Sie wurde nun vom Manesse Verlag neu herausgegeben. Babettes Gastmahl spielt Ende des neunzehnten Jahrhunderts in einem kleinen Dorf in Nordnorwegen. Die beiden frommen Schwestern Marine und Philippa, Töchter eines lange verstorbenen Propstes, leben dort mit ihrer französischen Köchin Babette. Diese kam 14 Jahre zuvor als Flüchtling zu ihren. Nun möchte sie zu Ehren des 100. Geburtstags des Propstes ein Fest geben, zu dem sie kocht wie einst in Frankreich. Dieses Fest entwickelt sich ganz anders als erwartet und wird zu einem unvergesslichen, beinahe unwirklichen Erlebnis. Ich mochte die Geschichte sehr. Sie war ganz anders, als ich erwartet hätte. Tania Blixen ist einfach eine großartige Erzählerin, von der ich gerne noch mehr lesen möchte.

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