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Rezensionen zu
Aller Anfang fällt vom Himmel

Veronika Peters

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Im Mittelpunkt der in Berlin spielenden Geschichte steht Korbinian, der seit dem Tod seiner Frau ein eher zurückgezogenes Leben führt, die Menschen meidet und sich nur in seiner durch Ordnung geprägten Wohnung zwischen Natursendungen und Kunstbildbänden wohl fühlt. Als die junge, obdachlose Billa zufällig in sein Leben tritt, gerät Korbinians Leben völlig aus den Fugen. Mich hat das Buch von der ersten Seite an packen und fesseln können. Man lernt zunächst Korbinian kennen, der mir trotz – oder gerade wegen – seiner Kauzigkeit sofort ans Herz gewachsen ist. Dieser in sich zurückgezogene Mensch wirkt nach außen zwar grummelig und unnahbar, in ihm aber schlummert ein großes Herz, das er nur seit dem Tod seiner Frau gut zu verstecken weiß. Er war mir von Anfang an nicht nur sympathisch, sondern ich habe viele seiner Gedanken und auch Handlungen gut nachvollziehen können. Am besten aber gefallen hat mir seine Entwicklung, die sich langsam und dadurch auch sehr glaubhaft vollzieht. Aber auch Billa habe ich auf ihre ganz eigene Art gemocht. Korbinian findet sie völlig verwahrlost vor einem Supermarkt auf dem Boden liegend vor, hat Mitleid mit ihr und kauft ihr was zu essen – dass sie ihn daraufhin auf Schritt und Tritt verfolgt, hat er natürlich nicht geahnt. Billa ist ein bisschen schnodderig, steckt in einigen Schwierigkeiten und ist für ihre fast 18 doch noch sehr naiv – aber auch sie konnte ich gar nicht anders als sofort ins Herz schließen. An ihr mochte ich vor allem den Lebenshunger und dass sie sich für die, die ihr am Herzen liegen, wirklich einsetzt. Das ungewöhnliche Trio komplett macht Korbinians Schwester Emi – auch sie wirbelt mit, als Billa sich an Korbinian hängt und ist mit ihrer zupackenden und tatkräftigen Art eine große Hilfe. Sie ist eine sehr patente Frau, die mit Menschen umzugehen weiß und sich so schnell nichts vormachen lässt – vor allem aber weiß sie, mit Korbinians schrulliger Art umzugehen und kann ihn auch schon mal in seine Schranken weisen, ohne ihn dabei zu verletzen. Die Geschichte lebt von diesen unterschiedlichen Charakteren, zu denen sich im Laufe des Buches noch einige dazugesellen – und jeder ist einfach nur fantastisch ausgearbeitet. Gerade die Hauptfiguren haben alle Ecken und Kanten, sind Menschen mit einer Vergangenheit und wirken dadurch sehr authentisch. Die Geschichte ist sehr turbulent und bietet viele Überraschungen und Wendungen, langweilig ist es mir zu keinem Zeitpunkt geworden – ganz im Gegenteil. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, so sehr war ich in dieser Geschichte gefangen. Man könnte jetzt meinen, es handle sich um einen lustigen Frauenroman – dem ist aber nicht so. Zwar musste ich auch oft bei wirklich skurrilen Situationen schmunzeln, trotzdem aber gab es auch immer wieder Szenen, die sich mit ernsten und aktuellen Themen beschäftigen und die mich haben innehalten lassen. Dabei wird das Buch aber nie trübsinnig oder schwer, trotzdem macht es auf eine angenehme Art nachdenklich mit seinen zwar leisen, aber weisen Gedanken. Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich sehr gut lesen. Er ist sehr lebendig durch die vielen Dialoge und jeder Charakter hat eine eigene, ihm auf den Leib geschnittene Ausdrucksweise: ich mochte Billas Jugendslang zwar nicht sonderlich, aber er passte einfach zu ihr genauso wie die manchmal doch sehr gestelzten Ausdrücke Korbinians – und auch bei den anderen Figuren ist es der Autorin gelungen, durch ihre Sprache den Charakter zu unterstreichen. Außerdem hat sie es geschafft, Flair und Atmosphäre in die Geschichte zu bringen, in der ich mich nicht nur gefangen, sondern vor allem wohl gefühlt habe. Einen halben Stern zeihe ich nur ab, weil mir die Freunde Billas als Charaktere mit ihren Gedanken und Handlungen nicht so zusagten – aber das sind Kleinigkeiten und haben meine Lesefreude in keiner Weise getrübt. Daher gebe ich gerne 4,5/5 Sternen. Mein Fazit Eine turbulente und trotzdem auch ernste Geschichte um ungewöhnliche Freundschaften, das Leben mit seinen Höhen und Tiefen und das, was man mit vereinten Kräften erreichen kann. Ich fand das Buch toll und habe es in einem Rutsch durchgelesen – sympathische Charaktere, ein angenehmer Schreibstil und eine Geschichte, die mir vor allem der Entwicklung wegen sehr gut gefallen hat – ich gebe gerne 4,5/5 Sternen.

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"Aller Anfang fängt vom Himmel" hat mich zutiefst bewegt, denn es ist ein Roman, der unheimlich viel Veränderungen erkennen lässt. Für mich sind Bücher, die echten Tiefgang aufweisen können unglaublich wertvoll, da sie sich oft ganz tief in mein Herz bohren und mich nachdenklich stimmen können. Kobinians Einsamkeit nach dem Tod seiner Frau Marie ist greifbar und hat sich auch auf seinen Charakter ausgewirkt. Als er auf Billa trifft, verändert sich sein Leben von Grund auf und der schleichende Prozess ist wundervoll zu lesen. Aus einem zutiefst traurigen, einsamen Mann wird am Ende ein Mann, der sich für Neues öffnen kann und es auch schafft Freundschaften zu schließen. Vielleicht wird Korbinian irgendwann fähig sein, eine neue Beziehung einzugehen? Korbinian trauert und niemand kann es ihm verdenken, denn seine geliebte Frau völlig unerwartet zu verlieren, ist absolut grausam und legt sich aufs Gemüt. Schlimm hierbei ist, das sich Korbinian vergräbt und niemand an sich heran lässt. Eine Obdachlose bringt Licht in sein eintöniges, einsames Leben und als auch noch Korbinians Schwester in dessen Wohnung einzieht, scheint das Chaos komplett, Natürlich ist es utopisch, einer Obdachlosen ein Dach über den Kopf anzubieten, denn eigentlich macht sich Korbinian strafbar, zumal Billa noch nicht volljährig ist. Dem Jugendamt wird es völlig egal sein, dass Billas Vater gewalttätig und brutal ist und Billa sich lediglich zum Selbstschutz in den lieblosen Arm der Straße ziehen lässt, um dort zu hungern und zu frieren. "Aller Anfang fängt vom Himmel" erzählt einige Lebensgeschichten in einem und fügt diese nahtlos ineinander. Es ist auf der einen Seite sehr emotional, da sehr authentisch, aber auf der anderen Seite urkomisch, denn es gibt ja auch noch Ron, Manni und Angie, die den Roman auflockern können. Hinzu kommen also auch noch die eine oder andere recht amüsante Szene, die die Traurigkeit ersticken können. Korbinian muss seinen Weg finden und die einschlagenden Erlebnisse, die er seitdem er Billa bei sich aufgenommen hat, sind einschneidend und verändernd. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung an ein für mich sehr besonderes Buch, da es nicht nur oberflächlich bleibt, sondern sehr viel Tiefgang aufweisen konnte. Es hat mich berührt, mitunter den Kopf schütteln lassen, durch Billas Blauäugigkeit und eben auch darüber lächeln, weil es auch so viele amüsante Situationen gibt, die dem Roman die gewisse Würze geben. Insgesamt ein wundervoller Roman, der mich abholen und begeistern konnte.

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