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Rezensionen zu
Das fremde Mädchen

Katherine Webb

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Autorin Katherine Webb verzaubert und begeistert die Leser in ihrem historisch-gesellschaftlich-landschaftlichen Roman "Das fremde Mädchen" mit einer historisch-romantisch-turbulenten Story im 19. Jh, wie sie sich einst hätte zutragen können. "Das fremde Mädchen" verbindet hintergründige Historie mit dem atemberaubenden Kulissen im alten England der Epoche und mit einer sehr emotionalen Geschichte, die wortgewandt und bezaubernd die Lesehungrigen erfreut. Autorin Katherine Webb verarbeitet ihre Recherheergebnisse mit einer Mischung aus Hoffnung, Stärke, Mut und Schicksal zu einem bezaubernden historischen Roman, der die Leser auf eine Reise in eine interessante und selten aufgegriffene Historie entführt... Erschienen im Diana Verlag (http://www.randomhouse.de/diana/) „Der Tag, an dem das Kind aus dem Moor kam, war ein Tag betäubender Kälte. Unablässig wehte der Nordwind, von dem Ohren, Lunge und Knochen schmerzten.“ Zum Inhalt: "Die prächtigen Häuser von Landsdown Crescent thronen über der englischen Stadt Bath – hier stellt sich Rachel als Gesellschafterin vor und begegnet dem zurückgezogenen Jonathan zum ersten Mal. Obwohl ihn dunkle Erinnerungen zu quälen scheinen, zieht er sie in seinen Bann. Einst verlor er seine große Liebe Alice unter mysteriösen Umständen. Welches Geheimnis verbindet Rachel mit jener jungen Frau, die so plötzlich verschwand und der sie aufs Haar gleicht? Immer tiefer gerät sie in eine Spurensuche, die ihr Schicksal bestimmen wird …" Schreibstil: Ohne diesen besonderen Schreibstil der Autorin, wäre dieser historische Roman keine so bewegende und geheimnisvolle Geschichte geworden. Sie erzeugt Bilder, starke Gefühle, Entsetzen, Ungläubigkeit und Hoffnung. Aber vor allem verwöhnt sie den historisch-neugierigen Leser mit vielerlei fundierte Recherche, Fakten, Hintergründe und Gesellschaftsformen und Vereinigungen. Das 19. Jahrhundert wird so greifbar nahe, und das alte von Herrenhäusern geprägte gotischangehauchte und naturbelassene alte England rückt schier in die greifbarer Nähe. Der Leser befindet sich durch das grandiose schriftstellerische Geschick, und dem enormen Herzblut der Autorin in einem Sog der Gefühle und fühlt sich inmitten der Handlung katapultiert. Die Handlung gliedert sich auf zwei Ebenen, die als zwei Handlungssträngen aus der Vergangenheit und Gegenwart berichten und ein Geflecht aus unsagbaren Geheimnissen und Verschleierungen enthüllen. Keinesfalls wirkt dieser Roman schmalzig oder aufgesetzt, denn trotz der tragischen Handlung und den überaus zeitgemäßen Dialogen der Protagonisten, steht hier der historische Hintergrund mit all den Sitten, Riten und Gesellschaftsformen im Fokus. Der Krieg hat die Menschen geprägt und liegt wie ein Schatten auf den Gemütern. Katherina Webb schreibt, als würde sie aus Ihrer Westentasche berichten, voller Selbstbewusstsein und völliger Einheit mit der Story, den Hintergründen und den Protagonisten. Der Autorin ist es gelungen, eine wundervolle Gratwanderung aus Realität und Gedanken zu erschaffen, sie formt bildhafte Szenen, schmerzliche Passagen, und gibt dem Leser Einblicke in alte Facetten und Fakten. Die Autorin beweist hier ohne Zweifel Können, Verbundenheit und schriftstellerisches Talent. Charaktere: Die Charaktere sind das Kernstück des Romans, denn auch bei der Wahl der Charaktere punktet die Autorin. Gerade das Schicksal um das Verschwinden von Alice, die als Schlüsselfigur dient, ist so nah und zerreissend beschrieben, dass sich der Leser gleich mitgenommen und verbunden fühlt. Um das Geheimnis um Alice zu lüften, hat Starling einen Plan gefasst. Am Tage von Rachels Hochzeit taucht sie plötzlich auf und lässt neue Hoffnungen wach werden. Im Laufe des Geschehens wird Rachel zum Hauptcharakter und gerade die harte und gnadenlose gesellschaftliche Moral zehrt an der Kraft der Protagonistin und wir Leser erleben hautnah mit, wie Rachel an Stärke und Mut gewinnt und sich zu einer sehr sympathischen Protagonistin herausputzt. Hier hat die Autorin aus den Vollen geschöpft und Charaktere und Probleme der schon fast vergessenen Vergangenheit und Historie geschaffen. Autorin KatHerine Webb schafft hier ein stimmiges Bild der Persönlichkeiten und formt das passende Umfeld, die passende Ära, der Charaktere gleich dazu. Eine sehr runde und feine Mischung aus Hauptprotagonisten und wichtigen Nebenrollen. Gleich zu Beginn ermöglicht die Autorin ihren Lesern ein klares Bild der einzelnen Persönlichkeiten. Eine hervorragende Auswahl der Protagonisten. Eine stimmige feine Ausarbeitung zur jeweiligen Zeit der Handlung. Wir begegnen sehr toll formulierten Protagonisten, die eine sagenumwobene Geschichte erleben. Das Leid, die Hoffnung, die Grausamkeit anderer und die Schicksale formen jeden einzelnen. Die Autorin K. Webb rundet das ganze mit tollen Nebenrollen ab, die die Darsteller real und sehr authentisch wirken lassen. Meinung: In "Das fremde Mädchen" begegnen wir einer Frau, mit ihren besonderen Schicksalsschlägen, ein Familiengeheimnis aus Verrat und Schweigen. Bereits zu Beginn werden wir Zeuge, wie der Ton und die Schicklichkeit zur damaligen Zeit heerschte. Eine rasante Handlung, zwischen Liebe, Leid, Verrat, Zwiespalt und Missgunst geben der Geschichte reichlich Tempo. Der gehobene Schreibstil und die seltenen historischen Fakten, müssen zunächst von Leser verarbeitet werden. Hier musste ich mich erst an die zwei Zeitebenen gewöhnen um die Zusammenhänge und Protagonisten nicht zu vermischen. Etwas Konzentration und Muße sind bei diesem Buch anfangs erforderlich. Hier stehen dann geschichtliche Muße und sopannende Rasanz im Kontext. Tempo und Bedacht treten hier gegeneinander an. Der Wunsch liegt zum schnelleren Lesen, doch der historische Hintergrund bremst die Lesegeschwindigkeit aus. Man möchte ja keinen Fakt verpassen...Ich habe dieses Buch so sehr genossen. Alle Emotionen wurden bedient und es wirkt auf keinster Weise flach oder kitschig. Die erzeugten Bilder hallen lange nach und ich bin sehr bewegt und zufrieden. Das damalige England wurde mir sehr nahe beschrieben, sodass ich gleich Part der Handlung wurde. Man liest in diesem Buch das gesamte Herzblut der Autorin, eine ganz besondere Verbundenheit zu ihrem Roman, der Heimat und der Historie! Schauplätze: Lebendige Schauplätze mit viel Liebe zum Detail. Die Schauplätze überzeugen mich sehr und lassen das Buch zum Erlebnis werden! Durch die zeitgemäße und authentische Beschreibung der Autorin erzeugt sie wahrhaft lebendige Bilder beim Lesen. Sehr schönes Kopfkino. Diesen Roman könnte ich mir sehr gut als Verfilmung vorstellen. Die Autorin: "Katherine Webb, 1977 geboren, wuchs im englischen Hampshire auf. Nach ihrem Geschichtsstudium verbrachte sie einige Jahre in London und Venedig. Ihre Romane Das geheime Vermächtnis, Das Haus der vergessenen Träume und Das verborgene Lied waren internationale Erfolge und eroberten auch in Deutschland die Bestsellerlisten. Das fremde Mädchen ist der vierte Roman der Autorin. Katherine Webb lebt heute in einem Cottage in der Nähe von Bath, England." Cover: Das Cover ist einfach toll. Es bedient auch meine Einschätzung zum Inhalt. Die Verarbeitung ist sehr hochwertig, mit viel Engagement und Können designt und aufgemacht. Das Schriftbild ist sehr locker, die Kapitel nicht allzu lang und das Buch liegt bequem in der Hand. Rundum gelungen! Dieses Cover läd zu Assoziationen und Mutmaßungen vor und nach dem Lesen ein. Fazit: Ein historischer Roman, der Recherche und bewegende Handlung gekonnt vereint. Mich hat die Autorin als Leserin gewonnen!

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“Das fremde Mädchen” von Katherine Webb hatte ich zu Hause schon begonnen und im Urlaub zu Ende gelesen. Für mich ist jedes Buch von Katherine Webb ein Spannungs-Garant. Ich liebe ihre Bücher, die ich bereits ALLE gelesen habe. Jedes Buch ist anders und enthüllt völlig neue Geschichten. Dabei sind geschichtliche Hintergründe immer spannend aufbereitet und man fühlt sich ganz in dieser historischen Zeit der langen Kleider, mit Wagenrad-Hut, Sonnenschirm und Wespentaille. Ich mag es sehr, in diese Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts einzutauchen und mich entführen zu lassen in verworrene Familiengeheimnisse. Der Roman “Das fremde Mädchen” ist ein echter Buchtipp und spielt auf zwei Zeitebenen in England: Das junge, unbedarfte Mädchen Alice lebt mit ihrer Gouvernante und Dienerin Bridget auf dem abgeschiedenen Gut ihres Wohltäters, dem großen Lord Faukes. Als plötzlich ein verwahrlostes kleines Mädchen auftaucht, das Alice wie eine Schwester bei sich aufnimmt. Da sich das Kind an nichts erinnert – woher sie kommt und wie sie heißt – gibt Alice ihr den Namen “Starling”. Die Mädchen haben eine wundervolle Zeit miteinander und sind fortan unzertrennlich. Als sich Alice in den jungen Jonathan verliebt, scheint alles rosarot zu sein. Doch Jonathan wird in den Krieg einberufen und Alice bleibt nur der Briefkontakt. Bei seiner langersehnten Rückkehr verschwindet Alice spurlos. Jonathan verschließt sich und seine Erinnerungen des Krieges, nimmt Starling in seinem Haushalt auf und spricht mit niemandem mehr. Starling ist überzeugt davon, dass Jonathan ihre geliebte “Schwester” ermordet hat. Sie sucht Beweise und macht ihm das Leben zur Hölle. Bis viele Jahre später eine Frau im Dorf auftaucht, die Alice täuschend ähnlich sieht. Woher kommt diese Frau, die Jonathan aus der schweren Depression helfen soll und was mag wohl mit Alice geschehen sein? Ein wirklich spannendes Buch, dem ich gern 5 Sterne verleihe, weil ich es kaum aus der Hand legen mochte: ein echter Pageturner!! Meine klare Kaufempfehlung für besondere Lese-Erlebnisse > ein toller Buchtipp zum Verschenken und als Urlaubsschmöker.

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Im neuen historischen Roman von Katherine Webb, der in der Regency-Epoche (allerdings auf zwei verschiedenen Zeitebenen- vor und nach dem Verschwinden von Alice) spielt, nimmt die junge Waise Alice und gleichzeitig Mündel des undurchschaubaren Lord Faukes, die zusammen mit ihrer Angestellten Bridget, abgeschieden auf einem Gut auf dem Land lebt, eines Tages ein junges, verwildertes, fast erfrorenes Mädchen auf, das scheinbar unter Schock steht und schwer misshandelt wurde. Starling, so nennen sie das Mädchen, wächst als eine Art Schwesterersatz, auf dem Gut auf, bis Alice, Jahre später, von einem auf den anderen Tag verschwindet. Doch wie kann das sein? Denn Alice große Liebe Jonathan, dessen Großvater Alices Vormund ist und Alice sind sehr verliebt ineinander und haben geplant, so schnell wie möglich zu heiraten, wenn Jonathan seinen Kriegsdienst für die britische Krone erst einmal abgeleistet hat. Auch hatte Alice Starling stets versichert, immer für sie da zu sein und niemals allein zu lassen. Daher macht Alice Verschwinden keinen Sinn. Bridget und Starling sind mehr als ratlos vor allem, als kurz darauf ein völlig verwirrter und traumatisierter Jonathan zurück kehrt und felsenfest behauptet, Alice wäre tot. Doch sämtliche Familienmitglieder Jonathans sagen dagegen aus, dass Alice heimlich einen anderen Geliebten gehabt hätte und mit diesem schließlich durchgebrannt wäre, nachdem sie Jonathan einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Nur Starling glaubt, dass Jonathan Alice ermordet hat. Doch warum? Gehör schenkt ihr lediglich die mit einem Weinhändler frisch verheiratete Rachel, die in einer lieblosen Ehe gefangen ist und Alice täuschend ähnlich sieht… Seit Katherine Webbs erster Roman „Das geheime Vermächtnis“ bin ich ein Fan der Autorin, denn ihr gelingt es stets, geheimnisvolle und atmosphärisch dichte Geschichten zu weben, die mich regelrecht fesseln, aber dabei ohne bluttriefende Szenarien auskommen. Stattdessen ist so manches Grauen, das einem beim Lesen erfüllt, dann eher dem Verhalten der Protagonisten zuzuordnen, die auf den ersten Blick völlig harmlos erscheinen, aber dann doch eine solch dunkle Psyche enthüllen, die einem Gänsehaut beschert. In „Das fremde Mädchen“ ist dann auch keiner der Protagonisten leicht zu durchschauen. Jeder hat seine Geheimnisse, die nur nach und nach enthüllt werden. Ob es die Gouvernante Rachel ist, die sich durch die Heirat mit dem Weinhändler Richard ein wenig mehr Eigenbestimmung und Liebe in ihrem Leben wünscht, Starling, die ihre geliebte Ziehschwester Alice vermisst und dabei dunkle Rachegedanken hegt, Jonathan, der verzweifelt und traumatisiert sein Dasein in einem abgeschiedenen Raum fristet und zunächst sämtliche Kontakte zur Außenwelt meidet, Richard, der alles andere als ein harmloser Weinhändler ist und den Kontakt zu seinem Vater völlig abgebrochen hat oder auch Jonathans Mutter, eine der undurchsichtigsten Personen in diesem Roman. Ist sie nur eine liebende, verzweifelte Mutter oder hat auch sie dunkle Geheimnisse, die sie vor anderen verbirgt? Den Stein ins Rollen bringt jedoch ausgerechnet die weibliche Hauptfigur Rachel, die am Tage ihrer Hochzeit zufällig Starling begegnet. Starling erkennt sogleich die frappierende Ähnlichkeit Rachels mit der verschwundenen Alice und so ersinnt Starling dann auch sogleich einen finsteren Plan um Jonathan und seine Mutter aus der Reserve zu locken. Nachdem Rachel mit Jonathan und dessen Mutter bekannt gemacht wurde und erfahren hat, welche Ähnlichkeit sie mit der verschollenen Alice besitzt, keimt in Rachel die Hoffnung auf, dass Alice eine nahe Verwandte von ihr sein könnte und von diesem Zeitpunkt an, lässt sie nichts unversucht, um zusammen mit Starling Licht ins Dunkel zu bringen. Rachel und Starlings Suche nach Alice setzt ca. 12 Jahre nach deren Verschwinden ein, im Jahre 1821 und wie ich finde, ist es der Autorin sehr gut gelungen, das historische Flair dieser Zeitepoche einzufangen. Sowohl was Beschreibungen von Örtlichkeiten, Personen oder Benimmregeln angeht, als auch Sprache und Stil. Man bekommt beim Lesen das Gefühl, als ob sich die Autorin in dieser Zeitepoche besonders aufgehoben fühlt, vom schriftstellerischen Standpunkt aus, was mir dann auch sehr gut gefallen hat und dazu führte, dass dieses Buch zu meinem bisherigen Favoriten unter Katherine Webbs Romanen avanciert ist. Man bekommt Einsichten in sämtliche Köpfe der wichtigsten Romanakteure geboten, was sie einem näher bringt, oder auch deren diverse Handlungsweisen nachvollziehbar macht, jedoch stets unter dem Vorbehalt, dass man erst gegen Ende des Romans erfährt, was sie zu den Menschen hat werden lassen, die sie sind. Die eigentlich vielschichtigste Romanfigur in diesem Roman ist Jonathan. Seine Kriegserlebnisse lassen sich nicht einfach lesen, dafür werden sie zu eindrücklich und bildhaft geschildert, aber sie sind auch sehr wichtig, damit man als Leser Jonathans seelische Entwicklung nachvollziehen kann. Sämtliche Akteure in Katherine Webbs Roman haben Ecken und Kanten, sind keine einfach gestrickten Personen, was diesen Roman so reizvoll macht. „Das fremde Mädchen“ lässt sich sehr schwer in eine Sparte einteilen. Historischer Spannungsroman, Liebesroman oder düstere Gothic - irgendwie finden sich von allem hier genannten Elemente in diesem Roman wieder. Wer ein Faible für genannte Bereiche hat, sollte hier definitiv einen Blick ins Buch riskieren- aber Vorsicht, man kann das Buch nicht eher zur Seite legen, bis sämtliche Geheimnisse ergründet sind, da die Autorin hier auch ganz klar mit der Neugierde des Lesers spielt. Kurz gefasst: Ein Pageturner für Fans historischer Romane, britischer Gothic Romane oder einfach guter, unterhaltsamer Bücher!

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England, Anfang des 19. Jahrhunderts, 1803. Zu der Zeit lebt die junge Alice, die ein Mündel des Lord Faukes ist. Eines Morgens taucht aus dem Nichts ein Mädchen auf, ausgehungert, verwahrlost. Ihre Herkunft bleibt unklar, doch Alice nimmt sie auf und nennt sie Starling. Lord Faukes hat einen Enkel, Jonathan, den er oft mit zu den Besuchen bei Alice mitbringt. Die beiden verlieben sich, allerdings darf niemand davon erfahren. Jonathan soll eine andere heiraten. Bis zum Jahr 1815 dauerten die Koalitionskriege, die auch vor England nicht Halt machen. Jonathan wird einberufen. Sein Versprechen, Alice nach Kriegsende zu heiraten, kann er nicht einlösen. Alice hat das Versprechen schriftlich gelöst und ist spurlos verschwunden. Zitat Prolog Anfang: „Der Tag, an dem das Kind aus dem Moor kam, war ein Tag betäubender Kälte. Unablässig wehte der Nordwind, von dem Ohren, Lunge und Knochen schmerzten.“ Fast zwanzig Jahre später, 1821, in dem Badeort Bath. Dorthin zieht die frisch vermählte Rachel mit ihrem Ehemann Richard Weekes. Jonathan Alleyn, nicht nur vom Krieg körperlich und seelisch zerbrochen, lebt von nun an zurückgezogen. Starling ist über den Verlust ihrer lieben Freundin, die ihr wie eine Schwester war, betroffen und setzt alles daran, das Verschwinden von Alice aufzudecken. Das Familiendrama spielt auf zwei Zeitebenen, allerdings sind es nur knapp zwei Jahrzehnte, die es trennt. Diesen Zwischenraum füllt die Autorin geschickt durch das Einbinden des damaligen Krieges. Für uns fast unvorstellbar müssen sich dort grausige Szenen abgespielt haben. Der Klappentext verrät nur das wichtigste, so dass das Interesse auf jeden Fall geweckt wird. Man ist schnell in der Geschichte drin, denn Katherine Webb hat es bis zum Ende geschafft, ihren Schreibstil verständlich und spannend beizubehalten. Jede einzelne Charaktere werden glaubwürdig beschrieben. Für den Leser historischer Familienromane ist es wichtig, sich durch klare und detaillierte Beschreibungen der Handlungsorte sowie auch der Protagonisten in die Story hineinzuversetzen. Welche Rolle im weiteren Verlauf spielt und warum sie von Starling nützlich ist, das lasse ich hier offen. Das Cover ist wunderschön und passt ausgezeichnet. Es wirkt zwar düster, wird aber durch das Licht der Laterne und den blauen Wolken am Himmel aufgelockert. Fazit: „Das fremde Mächen“, hiermit ist der Autorin Katherine Webb erneut ein spannend geschriebener Roman gelungen. Meine (stillen) Erwartungen wurden voll erfüllt.

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Für Starling, eine aufgenommene Waise von Alice, bricht eine Welt zusammen, als Alice von einem Tag auf den anderen verschwindet. Sie wuchs in deren Haus wie ein Schwesterersatz für Alice auf, die selbst keine Eltern und Geschwister hat. Alice lebte zurückgezogen mit ihrer Betreuerin Bridget als Mündel von Lord Faukes auf. Wenn Lord Faukes auf Besuch war und seinen Enkel Jonathan mitbrachte, blühte Alice förmlich auf, so dass es nicht wunderte, dass die beiden bald mehr Gefühle füreinander hatten, als sie sollten. Doch Jonathan war nicht frei, er war bereits einer anderen versprochen. Aber ihre Liebe keimte im geheimen und Jonathan wollte Alice heiraten, sobald er aus dem Krieg, in den er eingezogen war, vorbei war. Doch dazu sollte es nie kommen, denn er bekommt eines Tages Post von Alice, in dem sie die Verbindung löst und verschwindet spurlos. Starling, die entgegen allen Vermutungen, dass Alice mit einem anderen Mann weggegangen ist, der Meinung ist, das diese tot sei, hält Jonathan für den Schuldigen, für einen Mörder. Selbst nach 12 vergangenen Jahren versucht sie dem inzwischen gebrochenen Jonathan ein Geständnis zu entlocken und da kommt ihr Rachel, die kürzlich ihren Geliebten geheiratet hat, gerade recht. Denn Rachel hat etwas, womit sie ihn überführen soll... Was für ein Buch. Es gelingt einem nicht, es aus der Hand zu legen. Ein Buch voller Konflikte und Geheimnisse, voll Liebe, Hass und Verrat und vor allem vor Hoffnung. Es spielt Anfang des 19. Jh. in dem hübschen Städtchen Bath. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die gesellschaftlichen Klassenunterschiede zwischen Personal und Herrschaft herauszuarbeiten und dies gekonnt in Szene zu setzen. Mit der dazugehörenden Portion an Konflikten und Geheimnissen macht sie das Leseerlebnis komplett. Rachel Weekes, die kürzlich den Weinhändler Richard Weekes geheiratet hat, zwar nicht aus Liebe, aber die kann sich ja ihrer Meinung nach noch einstellen, gerät in den Sog der Machenschaften um Jonathan Alleyn und seiner Mutter. Aber bald sieht sie es als ihre Pflicht an, selbst hinter das Geheimnis des Verschwindens um Alice zu kommen, denn es könnte auch sie betreffen. Der Autorin Katherine Webb ist es gelungen, den Leser durchweg an der Stange zu halten. Es ist nicht zu erahnen, durch welchen Pfuhl aus Macht, Gier, Eifersucht, Neid und Hochmut man gehen muss, um letztendlich zu erfahren, was aus Alice wurde. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen, die jedoch nicht allzuweit auseinander liegen. Man kann sie bezeichnen als Vor dem Verschwinden von Alice (1803 - 1808) und Nach dem Verschwinden (1821 - 1822). Das Zusammenspiel der einzelnen Protagonisten ist perfekt. Die, die nur als "Nebenfiguren" eingesetzt werden, sind die, die letztendlich lange verborgene Geheimnisse aufdecken und das ganze Lügengebilde zum Einsturz bringen. Die Autorin lässt aber auch die Geschichte nicht außen vor. Der Roman spielt zur Zeit der Napoleonischen Kriege, in den auch ihr Protagonist Jonathan einberufen wird. Sie scheut sich nicht, die Grausamkeiten, das Abstumpfen und das Resignieren der Soldaten aufzuzeigen. Es ist deutlich spürbar, dass es nicht leicht war, diese Zeit als Mensch zu überstehen. Nicht nur Jonathan kommt aus diesem Krieg als seelischer und körperlicher Krüppel zurück. Mit diesem Buch hat man ein Werk in der Hand, von dem man behaupten kann, dass wirklich nichts so ist, wie es scheint. Böse Geheimnisse werden offenbart, Menschen gehen durch die Hölle. Durch die Grausamkeiten und Bösartigkeiten weniger Menschen werden andere bis ins Innerste verletzt und verlieren ihre Realität. Ein wunderbares Buch, geschrieben von einer Autorin, die Geschichte nicht nur studiert hat, sondern die diese auch gekonnt in einem Buch umsetzen kann. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter.

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