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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Im Jahr 1948 lebt der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines arabischen Orangenzüchters, in der israelischen Stadt Jaffa. Voller Freude wartet er darauf die ersten Früchte des Baumes zu pflücken, der zu seiner Geburt gepflanzt worden war, als ein Krieg zwischen Arabern und Juden ausbricht und seine Familie zur Flucht zwingt. Seit jenem Tag träumt er davon wieder in diesem Haus leben zu können. Zur gleichen Zeit wächst Judith, als Tochter von überlebenden Juden des Holocaust, in England auf und sehnt sich nach einem normalen und glücklichen Leben. In den 1960er Jahren treffen Salim und Judith in London aufeinander und verlieben sich. Wie wird diese Beziehung bestehen können oder wird sie der Hass, der zwischen ihren Völkern herrscht, auseinander bringen? Das Cover zeigt einen einzelnen Orangenbaum und ein Kind, dass von diesem Baum wegrennt. Die Farben sind in einem warmen Gelb- und Orangeton gehalten, sodass das Cover schön anzusehen ist. Das Kind soll wahrscheinlich Salim darstellen, der auf der Flucht ist und sich somit von seinem Baum entfernt. Der Titel erschließt sich erst am Ende des Hörbuchs, denn ich habe mich auch sehr lange gefragt warum das Hörbuch diesen Titel trägt, obwohl der Protagonist Salim heißt. Salim ist ein äußerst schwieriger Charakter. Schon seit seiner Kindheit wurde ihm immer gesagt, dass die Araber unterdrückt und von ihrem Land vertrieben werden und dann passiert es ihm auch noch selbst. In seinem ganzen Leben fühlt er sich in jeder Situation zurückgesetzt und betrogen. Er sucht immer das Haar in der Suppe, steht seinem Glück immer selbst ihm Weg, da er immer wieder nach Bestätigung sucht. Dass er dabei nicht nur sich selbst sondern auch sein Umfeld extrem belastet bemerkt er erst viel zu spät. Wenn man darüber nachdenkt sind seine Gedankengänge und Handlungen nachvollziehbar, aber oft kann man nur den Kopf darüber schütteln. Judith hingegen ist eine starke und selbstbewusste Frau, die für ihr Glück und ihre Liebe kämpft. Vor allem am Ende ist ihr Mut wirklich bewundernswert und der Charakter hat mir sehr gut gefallen. Die Handlung ist sehr dicht, da mehrere Jahrzehnte in allen Höhen und Tiefen durchlebt werden mussten. Teilweise gab es jedoch Stellen, bei denen ich mir gewünscht hätte etwas mehr zu erfahren, aber da muss ich dann wohl das Buch lesen, denn dieses Hörbuch ist ja nur eine gekürzte Fassung und einige Detail ausgelassen worden. Die Geschichte eine andere Seite des Krieges und was passiert wenn man nur in der Vergangenheit lebt und nicht in die Zukunft blickt. Wenn man immer nur Verlorenem hinterhertrauert und somit Neugewonnenem nicht die nötige Beachtung schenkt. Es ist eine dramatische Geschichte, welche direkt aus dem Leben gegriffen zu sein scheint und deshalb regt sie einem auch zum Nachdenken an. Boris Aljinovic machte seine Sache sehr gut, auch wenn mir eine Vertonung mit mehr als einer Stimme besser gefallen hätte. Zwar verstellt er seine Stimme für jeden Charakter, aber durch die enorme Fülle an Personen fehlt mit der Zeit doch ein wenig die Abwechslung. Dennoch ist die Stimme angenehm und gut zu hören. Von mir gibt es eine Empfehlung für das Hörbuch und 4,5 von 5 Punkten

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Inhalt: Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Meinung: Mich hat dieses Buch von Anfang an sehr interessiert, denn die Geschichte klingt neu und anders. Außerdem hat mich die Autorin mit einem Interview sehr neugierig auf ihr Buch gemacht! Ich wurde nicht enttäuscht. Dieses Buch ist absolut lesenswert, denn die Geschichte ist unglaublich toll von der Autorin umgesetzt wurden. Außerdem habe ich den Schreibstil der Autorin sehr geliebt und konnte das Buch somit sehr schnell lesen. Die Charaktere haben mir ebenfalls sehr zugesagt und haben es mir sehr leicht gemacht, in die Geschichte einzutauchen! Ismaels Orangen ist eine absolute Empfehlung! Der Leser wird garantiert nicht enttäuscht werden!

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Inhalt: Jaffa, im April1948. Salim Al Ismaeli ist der Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters. Er ist sieben Jahre alt und wartet sehnsüchtig darauf, die ersten Orangen des zu seiner Geburt gepflanzten Orangenbaumes zu ernten, um dann ein „Mann“ zu sein. Doch der israelisch-palestinensische Konflikt, der seit der Gründung des israelischen Staates auf arabischem Boden schwelt, weitet sich zu einem Krieg aus und die fünfköpfige Familie – Salim hat noch 2 Brüder – muss fliehen. Seit der Zeit hat Salim einen Traum, dem er alles unterordnet: In sein Land zurückkehren. Doch die Familie hat alles verloren, seit der jüdische Staat 1950ein Gesetz erlassen hat, das alle palästinensischen Staatsbürger enteignet, die vor den Bomben im Krieg geflohen sind. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf versucht alles, um ein normales und angepasstes Leben zu führen. Salim und Judith begegnen sich im London der 60er Jahre, wohin Salim nach einem trostlosen Aufenthalt in Nazareth bei seiner Halbschwester zum Studieren gegangen ist. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar – trotz aller Widerstände in den jeweiligen Familien. Bei der Hochzeit versprechen sie sich, alles Trennende zu überwinden. Doch auf Dauer wird die Unvereinbarkeit der Ehe zur Zerreißprobe und überträgt sich auch auf ihre Kinder. Weder Judith noch Salim können de Geschehnisse im geteilten Palästina ausblenden – nicht die Terrorattacken der PLO in Israel und nicht die Gräueltaten der Israelis in den besetzten Gebieten. Rezension: Um es vorweg zu sagen: Es ist ein wunderbarer Roman, der mitreißend die Geschichte zweier Familien erzählt und gleichzeitig den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis derart schildert, dass der Leser Verständnis für beide Seiten aufbringt. Hier wird eine Brücke im Kampf der Kulturen und das in einer intensiven und sinnlichen Sprache, die in den Bann zieht. Schon äußerlich lädt das Buch zum zugreifen ein: ein fester, satt gelber Umschlag, ein viele Früchte tragender Orangenbaum und ein Junge, der sich von ihm entfernt. Außerdem hat das Buch ein orangefarbenes Lesebändchen, dass man einsetzten kann, falls man das Buch einmal beiseite legen muss!! Die Autorin weiß, wovon sie schreibt, ist sie doch selber in London als Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters geboren und genauso wie ihre Hauptfiguren hat sie in England und im nahen Osten gelebt. Deshalb durchzieht den ganzen Roman eine Sehnsucht nach Frieden und die Hoffnung, dass es vielleicht doch einmal möglich sein wird nicht mehr zu streiten. Jeder Krieg muss einmal zu Ende sein – so die Botschaft. Claire Hajaj hat auf jeden Fall einen Baustein zum Verständnis beider Seiten geschrieben. Ein großartiger Familienroman und eine ausgezeichnete Schilderung des Nahostkonfliktes. Dieser deutet sich bereits im Titel an, denn Ismael war ja der erstgeborne Sohn Abrahams, der zu Gunsten des zweitgeborenen Sohns Isaak verstoßen wurde. Ismael soll der Bibel nach der Stammvater der Muslime und Isaak der Gründer des Judentums sein. (Buch Genesis)

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Klappentext: "Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird? Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der Sechzigerjahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe …" Cover: Das Bild des Covers zeigt einen jungen Mann, der sich immer weiter von einem großen, alten Orangenbaum entfernt. Der Orangenbaum steht sowohl auf dem Cover als auch inhaltlich eine tragende Rolle. Die Farben des Covers sind sehr ansprechend gewählt, da es warme Gelb- und Brauntöne sind. Die warmen Farben stellen jedoch einen großen Kontrast zur Handlung dar. Inhalt: Mich hat das Buch tief berührt und zum Nachdenken angeregt, wie es nur wenige Bücher schaffen. Man ist direkt mitten im Geschehen, sodass es einem leicht gemacht wird, sich in die aktuelle Lage der Protagonisten Salim und Judith zu versetzen. Die ganze Handlung des Buches spielt, vor dem immer noch aktuellen Konflikt zwischen der jüdischen und palästinensischen Bevölkerung. Salim und Judith haben beide auf ihre eigene Art von Beginn an, mit ihren Wurzeln zu kämpfen. Der Konflikt zieht sich, trotz ihres gemeinsamen Widerstandes durch ihre ganzes Leben und ihre Partnerschaft. Salim, ein sehr stolzer Araber, erkennt im Laufe der Zeit, dass er sich seiner Herkunft nicht länger entziehen kann. Er denkt viel über seine Wurzeln nach, seine Zerrissenheit bestimmt sein ganzes Leben. Judith, welche die Tochter von Überlebenden des Holocaust ist und in England geboren wurde, wünscht sich nichts mehr als ein "normales" Mädchen zu sein. Sie fühlt sich durch ihre Religion häufig von der Gesellschaft ausgegrenzt. Dennoch ist sie nicht verbittert, sondern anderen Kulturen und Menschen gegenüber sehr offen, neugierig und warmherzig. Mir waren die beiden Protagonisten anfangs beide sehr sympathisch, weil sie versuchen sich gemeinsam kulturelle Grenzen einbrechen zu lassen und für nach und nach mutig für mehr Toleranz einsetzen. Salim verändert sich im Laufe der Geschichte stark und wird sehr verbissen, weil ihm von der Gesellschaft wenig Respekt entgegengebracht wird und er nur noch seinen eigenen Lebenstraum verwirklichen will. Die Familie und das Verhältnis der beiden zueinander leidet darunter immer stärker, was mich betroffen und traurig machte. Aufbau/Struktur/Stil: Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Auf der einen Seite erfahren wir vom Leben des jungen Salim, welcher der Sohn eines arabischen Orangenbauern ist, auf der anderen Seite wird uns vom Leben der kleinen Judith, die viel von ihrer Großmutter über die Zeit des Holocaust erfährt, berichtet. Beide kommen auf sehr verschiedenen, verworrenen Wegen nach England, wo sie einander später kennenlernen. Zwischendurch erfolgen immer wieder Zeitsprünge, die die Flüssigkeit des Lesens, leicht einschränken. Ansonsten konnte ich der Geschichte gut folgen. Dass arabische und hebräische Ausdrücke eingesetzt wurden, hat mir wirklich gut gefallen. Ich kannte auch die meisten der Begriffe. Man spürt deutlich, dass die Autorin selbst Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters ist, sonst könnte sie die Gefühle und die Zerrissenheit der Menschen durch die Religionen, nicht so authentisch widerspiegeln. Sie beschreibt die Situationen sehr emotional und berührend. So schafft sie es durch ihre eigenen Erfahrungen, dem Leser viel über die Vergangenheit der Kulturen nahe zu legen. Fazit: Eine sehr bewegende, traurige Geschichte, die einen mit der doch immer noch sehr aktuellen Handlung des Nahostkonflikts, wiederholt zum Nachdenken anregt. Für mich ist das Buch sehr empfehlenswert!

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"Ismaels Orangen" ist ein sehr bewegender Roman, der angefüllt ist mit Liebe, die aber letztendlich fast schon in Hass umschlägt. Es zeigt sich, dass unsere Prägungen die wir seit unserer Kindheit tief in uns vergraben meinten, im Erwachsenenalter doch einen großen Teil unseres Denken und Handeln mitbestimmen werden. Hier wird deutlich, dass zwei unterschiedliche Glaubensrichtungen hindern eine Ehe zu führen, die nur durch Liebe bestimmt wird. Salim entwickelt meiner Meinung nach eine echte Psychose, die ihn alles, was zählt vergessen lässt und nur durch die Tränen und Worte seiner Schwester ins Nachdenken kommt. Was zählt wirklich? Ist es sein Traum, das Orangenhaus seiner Kindheit wieder sein Eigen nennen zu können? Ist es die Liebe zu seiner Frau und seinen Kindern? Erst als er alles zu verlieren beginnt, bekommt Salim eine neue Gesinnung, die aber meiner Meinung nach viel zu spät eingesetzt hat. Ein großartiger Schreibstil macht diesen Roman zu einem echten LeseHighlight, denn es erweckt auf der einen Seite tiefe Sehnsüchte und auf der anderen Seite berichtet es schonungslos von einer Liebe, die brennend vor Leidenschaft erwacht und leider erkaltet, durch Erlebnisse in Gegenwart und Vergangenheit. Eine gemeinsame Zukunft erfordert Umdenken eines sturen Arabers, der sich durch Familienbande blenden lässt. Salim verliert sich selbst in seinen Träumen und erntet einen Scherbenhaufen. Für das Lesen dieses faszinierenden Buches, muss man Zeit einplanen, denn es lässt sich nicht einfach so weglesen, sondern forderte mich als Leserin regelrecht heraus mich genügend zu konzentrieren. Die Worte und Begebenheiten ziehen nicht spurlos an dem Leser / der Leserin vorbei. Es bleibt eine Menge Raum zum Nachdenken und Überdenken des eigenen Lebens. Wo setze ich meine Prioritäten? Bin ich auch in meiner Ehe und Mutterschaft lieblos und oberflächlich geworden, da ich meine Träume verwirklichen möchte? "Ismaels Orangen" führt uns in eine andere Welt ein, in der Glauben die Überhand gewinnt. Salim hat in meinen Augen keinen Orden verdient, denn sein mitunter grobes, liebloses Verhalten führte nicht dazu, dass ich ihm Sympathiepunkte entgegenbringen konnte. Bei der Person der Jude / Judith war es anders, denn mit ihr konnte ich mich gut identifizieren und ich erkannte ihre innere Not und ihre Qualen. Als Mutter ist sie sehr darauf bedacht, ihren Kindern einen gewissen Schutz zu bieten, auch wenn dieses einen Entfremdung der Eheleute beinhaltet. Gerne möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen für einen Roman, der mich zutiefst bewegt hat. "Ismaels Orangen" ist eindeutig kein oberflächliches Buch, welches ein wichtiges Thema beinhaltet und auch unbedingt zwischen den Zeilen gelesen werden sollte. Mich hinterlässt es mit einem leicht bedrückenden Gefühl, aber durch das recht offene Ende auch voller Hoffnung. Manchmal ist es möglich sich trotz widriger Umstände wieder anzunähern und versöhnlich zu zeigen. Alles andere hätte mich unzufrieden zurückgelassen. So konnte ich das Buch mit einem Lächeln zugeklappen und die Story für mich weiterspinnen

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Salim wächst in als Sohn eines palästinensischen Orangenbauers in der Hafenstadt Jaffa auf. 1948 muss die Familie ihr Haus verlassen, als Jaffa von Israel eingenommen wird. Die Familie flüchtet zuerst nach Nazareth, später geht Salim nach England. Dort lernt er Judith kennen, die als behütete Tochter von nach England geflüchteten Holocaust-Überlebenden aufgewachsen ist. Sie möchte eigentlich nur ein ganz normales Leben führen, aber immer wieder wird deutlich, dass sie sich eben doch von ihren Mitschülerinnen und Freundinnen unterscheidet. Die beiden verlieben sich trotz aller kulturellen Unterschiede. Doch kann eine Beziehung zwischen einem Araber und einer Jüdin in dieser Zeit Bestand haben? Sie sind beide fest entschlossen, ihrer Umwelt zu beweisen, dass es möglich ist. Doch das Leben stellt sie immer wieder auf die Zerreißprobe. Die Autorin schildert anhand des Liebespaares Salim und Judith die wechselvolle Geschichte Palästinas und die bis heute schwelenden und immer wieder ausbrechenden Konflikte. Sie gibt Einblicke in die Anfänge des Staates Israel und die daraus resultierenden Folgen für die Region und die Menschen dort. Sie gibt dabei beiden Seiten eine Stimme, erzählt die Geschichte mit viel Verständnis für die arabischen Familien, die damals ihr Zuhause verloren haben. Das Orangenhaus von Salims Familie steht sinnbildlich für den Verlust von vielen. Der Umgang mit diesem Verlust ist unterschiedlich. Salim kann die Heimat seiner Kindheit nie vergessen und sich mit dem Verlust nie wirklich abfinden. Er findet keinen wirklichen Platz für sich in der Welt. Judith geht leichter mit dem Thema um. Auch die Vergangenheit ihrer Familie ist geprägt von Verlust, doch sie möchte ihr Leben im Jetzt und Heute leben, entweder in England oder auch in der arabischen Welt, gemeinsam mit ihrem Mann. Sie selbst fühlt sich aber keinem Land so verbunden, möchte aber dennoch auch ihre jüdischen Traditionen an ihre Kinder weitergeben und das sorgt immer wieder für Konflikte in ihrer Beziehung. Mir hat das Buch nach anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten sehr gefallen. Anhand der beiden Protagonisten wird der Leser sanft durch die komplizierte Historie von 1948 bis in die 80er Jahre geführt und bekommt immer wieder beide Seiten gezeigt. Ich habe mich aufgrund der Komplexität lange nicht an dieses Thema herangetraut und bin froh, das mit diesem Roman geändert zu haben.

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Drittes Kapitel

Von: Ingrid Kühn aus Wahlstedt

08.05.2015

Ein sehr bewegendes Buch, das einem die Nahost-Problematik eindringlich vor Augen führt!

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Ganz so einfach war der Einstig für mich in das Buch nicht, etwas störend fand ich, dass die Erläuterung der Fremdwörter am Schluss des Buches war, so musste ich immer wieder hin- und herblättern und war jedes Mal wieder aus dem Text rausgerissen. Schließlich habe ich dann die Begriffe nicht mehr nachgeschlagen, zumal sie auch meist im Text auch noch erläutert wurde. Nach den ersten dreißig, vierzig Seiten war ich dann schon so von der Geschichte gefangen, dass ich mich auf jede freie Minute, die ich zum Lesen hatte gefreut habe. Im Buch gibt es zwei Handlungsstränge, zum einen die Geschichte des kleinen Salim, ein Junge arabischer Herkunft und die der kleinen Judit, die Tochter von Holocaustüberlebenden, die in London aufwächst. Eigentlich ist es ja fast zu erwarten, dass sich Salim und Judit treffen, die Erwartung wird nicht enttäuscht. Beide treffen sich im London der 60er Jahre und fühlen sich, trotz, oder vielleicht gerade wegen, ihrer unterschiedlichen Herkunft, sehr zueinander hingezogen. Sie verlieben sich ineinander, heiraten, trotz der Widerstände ihrer Familien und müssen sehr für ihre Liebe und ihr gemeinsames Leben kämpfen. Wir begleiten die Familie zum Ende der 80er Jahre, gehen mit ihr zusammen durch Höhe und Tiefen... Manchmal hätte ich den einen oder anderen gern geschüttelt, damit er aufwacht und in das Hier und Jetzt zurückkehrt... Das Buch nimmt eine überraschende Wendung, wobei, wenn man zwischen den Zeilen gelesen hat, musste es eigentlich irgendwie so kommen. Das Ende ist ein Ende, welches dem Leser Raum für seine eigene Geschichte gibt, das gefällt mir. Es wird ein Spannungsbogen aufgebaut, der von der ersten bis zur letzten Seite bestehen bleibt. Ich bin ein bekennender "Erst-die-letzte-Seite-Leser", danach entscheide ich, ob mich ein Buch anspricht oder nicht. Hier war es so, dass ich, obwohl ich den Schluss zuerst gelesen hatte, nicht wusste, wie das Buch ausgeht, das ist es, was mich an Büchern fasziniert: Spannung bis zum Schluss! Die Autorin Claire Hajaj ist 1973 in London geboren und selbst zwischen zwei Kulturen aufgewachsen, ihr Vater ist Palästinenser, die Mutter Jüdin. Sie lebte sowohl im Nahen Osten als auch in England. Sie weiß also, wovon sie schreibt. Das Buch "Ismaels Orangen" ist ihr erster Roman und ich bin gespannt, ob weitere und mit welchem Thema folgen werden.

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