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Rezensionen zu
Der Duft von bitteren Orangen

Claire Hajaj

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Weltbild Filialvertrieb GmbH & Co. KG

Von: aus Köln

23.03.2015

Wer seine Vergangenheit nicht loslassen kann, tut sich schwer mit der Zukunft. Ich fand besonders gut, dass beide Seiten sowohl gute und schlechte Persönlichkeiten hatten. Wie im wahren Leben.

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Man kann davon ausgehen, dass Claire Hajaj in ihrem Debüt „Ismaels Orangen“ ein Stück weit die Geschichte ihrer eigenen Herkunftsfamilie beschreibt. Sie selbst trägt von jedem ihrer Protagonisten etwas in sich, ist ihr familiärer Hintergrund ebenfalls von der jüdischen und der palästinensischen Kultur geprägt. Und natürlich darf man auch die europäischen Einflüsse nicht vergessen, wurde die Autorin doch in England geboren und lebte dort auch viele Jahre. Die Handlung setzt im Jahr 1948 ein. Salim-Al-Ismaeli ist ein siebenjähriger Junge, dessen palästinensische Familie in Jaffa ansässig ist und vom Orangenanbau lebt. Es ist eine Familientradition, dass zur Geburt eines Kindes ein Orangenbaum gepflanzt wird, dessen Früchte dieses eines Tages ernten darf. Salim ist dies leider nicht vergönnt, denn in den Jahren 1947/48 eskalieren die Auseinandersetzungen zwischen Juden und Arabern, was schlussendlich dazu führt, dass Salims Familie ihr Land verlassen muss. Bis der Junge erwachsen ist, folgen mehrere Schicksalsschläge wie der Tod des Vaters oder das Verschwinden der Mutter. Außer dem Orangenhain gibt es nichts mehr, was ihn hält, und so ergreift Salim die sich ihm bietende Gelegenheit und verlässt seine Heimat in Richtung England, wo er studieren möchte. Dort lernt er Judith, eine junge jüdische Frau kennen und lieben. Ein Araber und eine Jüdin? Undenkbar! Aber obwohl sie gegen die verschiedensten Widerstände kämpfen müssen, lassen sie sich nicht beirren, heiraten und bekommen Kinder. Aber auch hier hat Salim mit Vorurteilen zu kämpfen, die ihm die Tage vergällen. Dazu besinnt er sich mit zunehmendem Alter auf seine arabische Herkunft, den Stolz und die Suche nach Anerkennung, die ihm jedoch verwehrt wird. Auf der Suche nach einer neuen Heimat folgen Umzüge nach Kuweit und Beirut, doch auch hier wendet sich Salims Schicksal nicht zum Guten… Es ist eine ganz spezielle Romeo und Julia-Geschichte, die Claire Hajaj mit „Ismaels Orangen“ geschrieben hat. Am Beispiel der Beziehung zwischen dem Palästinenser Salim und der Jüdin Judith zeigt die Autorin die verschiedensten Facetten des Nahost-Konflikts auf. Es stellt sich die Frage, ob die Verbindung der beiden die kulturellen Unterschiede verkraftet. Die Autorin wirbt für Verständnis der beiden Lager und animiert hoffentlich ihre Leser dazu, sich etwas intensiver mit dem Nahost-Konflikt zu beschäftigen. Wenn man dann diese Informationen mit dem Verhalten Salims in Beziehung setzt, erkennt man ganz schnell, dass sich die Problematik schlicht und ergreifend auf die von beiden Lagern beanspruchten Territorien reduzieren lässt. Ob sich hier nicht eine Lösung finden lässt, die dieser Region endlich Frieden bringt? Claire Hajaj verbindet die Lebensgeschichte ihrer Romanfigur mit einem politischen Thema, das dem Leser (hoffentlich) einige Denkanstöße mit auf den Weg gibt. Zur Lektüre empfohlen!

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Eindringliche Geschichte

Von: CogitoLeider

16.03.2015

Es gibt historische Ereignisse, über die ich ziemlich wenig weiß, und genau das war hier der Fall. Ehrlich, ich hab mehr Ahnung von dem ersten Kreuzzug als von aktuellen Geschehnissen im Nahen Osten, Asche auf mein Haupt. Mit ‚Ismaels Orangen' hoffte ich dieses Defizit ein wenig auszugleichen und muss sagen, das ist ein wenig gelungen. Wenn auch weniger durch die Anhäufung von Fakten, als vielmehr durch das Erzählen von menschlichen Hintergründen. Dabei bleibt Claire Hajaj erstens distanziert und zweitens objektiv, will heißen: es wird nicht bewertet. Das hat mir gut gefallen, denn eines ist wohl jedem klar: ohne ‚Sünde' ist hier niemand. Der Schwerpunkt liegt also auf dem menschlichen Aspekt, besonders hier bei Judit und Salim, die im Kleinen zu vereinigen suchen, was im Großen selten funktioniert, nämlich zwei (oder mehrere) Kulturen. Beide ‚Parteien' haben die Last vergangener Generationen zu tragen – und hier ist das, was mir an dem Buch besonders gefallen hat, denn es erklärt nachvollziehbar. Leider verliert die ‚Liebesgeschichte' ein wenig an Reiz, jedenfalls für mich, der Zeitraum ist zu groß, um auf Kleinigkeiten einzugehen, und damit Charme zu versprühen. Es ist ein bisschen zu viel gewollt, um für alles genügend Raum zu haben. Stilistisch ist das Buch sehr gut gelungen, es liest sich gut, wenn auch nicht locker, aber so passt es zum Thema. Fazit? Ein lesenswertes Buch für Alle, die sich für die Geschichte hinter der Geschichte interessieren. Und als Ansatzpunkt für weitere ‚Forschungen'

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Kann Liebe heilen, was in Hass begründet liegt ?

Von: Christiane Petra

15.03.2015

Claire Hajaj erschafft mit „Ismaels Orangen“ ein Buch, das sich abseits der gängigen heiteren Frauenliteratur bewegt. Die Handlung spielt grob gesagt zwischen den Jahren 1930 und 1970 und erzählt das Leben zweier ganz unterschiedlicher Familien, ihrem Konflikt mit den Kulturen und ihren eigenen Werten, nur um dann Generationen später durch die beiden Hauptfiguren aufeinander zu treffen. Zunächst wechselt die Sichtweise ständig. Mal erfahre ich etwas aus dem Leben von Salim, um dann ein paar Zeilen später in das Leben von Judith einzutauchen. Erst im späteren Verlauf finden beide Handlungsstränge zusammen. Ich erfahre eine Weile etwas aus dem gemeinsamen Leben, bis wieder Salims Ansicht und sein Blickwinkel vorherrschend ist und mich zum Ende des Romans hin begleitet. „Ismaels Orangen“ ist kein Buch für Nebenbei und auch nicht für Zwischendurch. Es fordert den Leser heraus, sich auf die Handlung und die Geschichte einzulassen und sich mit dem Zeitgeschehen auseinander zu setzen. Krieg, Tod, Hass, Zerstörung, Verzweiflung aber auch Wut sind all die negativen ständigen Begleiter dieser Handlung. Die Autorin versucht zu berichten, aufzuklären und zu informieren und kann mich nur zu gut mit der ganzen Grausamkeit der Dinge erreichen. Ich denke es gelingt ihr so gut, weil sie mit dieser Geschichte einen eigenen familiären Hintergrund verbindet. Claire Hajaj gelingt es dabei wie kaum einer anderen Schriftstellerin vor ihr, den Konflikt der Kulturen, den Nahost Krieg und seine Emotionen darzustellen. Sie beginnt in der Kindheit der Protagonisten und lässt mich Stück für Stück deren Heranwachsen, die einzelnen Lebensabschnitte und die Entwicklung der Figuren verfolgen. Dabei stellt sie anfangs die innere Zerrissenheit gegenüber den Eltern in den Vordergrund, um später dann darauf aufzubauen, was diese Erziehung mit den erwachsenen Menschen gemacht hat und wie sie durch diese geprägt worden sind. „KANN LIEBE HEILEN, WAS IN HASS BEGRÜNDET LIEGT? „ Den Blickwinkel, den sie auf die einzelnen Kulturen, ihre Art zu leben, ihre Traditionen aber auch ihre Vorurteile und Probleme legt, ist schon sehr fesselnd. Ich tauche im Verlauf des Romans immer mehr in die jeweilige Kultur ein und kann die Unterschiede erkennen und verstehen. Zugleich machen mich aber auch die Probleme, geschaffen eigentlich von früheren Generationen, sehr traurig und gehen mir nah. „Claire Hajaj schafft es, dass immer noch aktuelle Thema des Nahost – Konfliktes aus den Nachrichten heraus, in die Herzen zu transportieren.“ Claire Hajaj erreicht mit einer Emotionalität, die einfühlsam aber doch ehrlich ist, mich einzubinden und den inneren Konflikt der beiden Liebenden zu verstehen und zu verfolgen. Ein ums andere Mal kämpfe ich mit den eigenen Gefühlen und würde am liebsten durch das Buch greifen um klärend zwischen den beiden Protagonisten stehen zu können. Doch den inneren Kampf zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart müssen beide für sich austragen, um erkennen zu können was wichtig ist und das man vergangenes nicht ungeschehen machen kann. Die Liebesgeschichte macht die Thematik greifbar und erlebbar, da sie am Alltag zeigt, was mit den Menschen passiert, was sie fühlen und wie sie denken. Erlebnisreicher und transparenter als Claire Hajaj kann man dies gar nicht vermitteln. Besonders gut finde ich, das die Autorin mit ihrer Liebesgeschichte nicht ins kitschige abdriftet, sondern ehrlich und sorgsam damit umgeht und dem Roman dadurch die nötige Ernsthaftigkeit nicht verloren geht Das FAZIT Es entsteht ein rundherum gelungener Roman, der den Weg der Figuren von der Kindheit bis zum Erwachsen sein ,mit all seinen Facetten und Schattierungen begleitet und schonungslos offen und ehrlich zeigt, was der immer noch schwelende Konflikt der Kulturen im Nahen Osten mit den Generationen von Menschen macht. Ich vergebe gute 4 Sterne für dieses Buch, da es sich sicherlich zu lesen lohnt.

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Lippe-Buchhandlung

Von: Elisabeth Kupitz aus Lünen

24.02.2015

Ein guter und wichtiger Roman, der mir die Geschichte erklärt und nahe gebracht hat. Toll geschrieben!

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Köglmayr Schenken-Schule-Büro

Von: Margot Reich aus Herrsching

12.02.2015

Ein tiefgreifendes, wunderbares Buch!

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Buchhandlung Helmut Kempter eK

Von: Antonie Weinert aus Ottobrunn

22.01.2015

Eine beeindruckende Geschichte, die sehr deutlich den Konflikt aufzeigt, der zwischen Palästinensern und Israelis schwebt. Die Charaktere sind sehr gut geschildert.

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Steht Hosseini in nichts nach

KOKON GmbH

Von: aus München

13.01.2015

Wunderbar geschrieben, sehr rührend & zutiefst bewegend. Steht Hosseini in nichts nach, absolut empfehlenswert!

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