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Rezensionen zu
Die Schattenbucht

Eric Berg

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Ina Bartholdy ist Psychologin und hat aktuell gleich zwei schwierige Fälle. Die Bäckersfrau Marlene Adamski hat ohne ersichtlichen Grund versucht, sich umzubringen, indem sie von ihrem Balkon sprang. Ina tappt im Dunklen. Marlene scheint eine glückliche Ehe zu führen, ihre Bäckerei läuft gut, sie ist beliebt und engagiert in ihrer Gemeinde. Was hat diese allseits beliebte Frau zu einem Selbstmordversuch getrieben? Außerdem betreut Ina den Teenager Christopher, dessen Mutter vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Hat sein Vater etwas mit ihrem Verschwinden zu tun? Als dann auch noch Inas Tochter Stefanie unerwartet bei ihrer Mutter auftaucht, wird auch Inas Privatleben ziemlich aufgemischt. Die ersten beiden Romane des Autors hatten mich sehr schnell gefesselt, hier brauchte ich ein paar Seiten länger, bis für mich wirklich Spannung aufkam. Auch vermisste ich zu Beginn die besondere Atmosphäre, die mir in „Das Nebelhaus“ und „Das Küstengrab“ so gut gefallen hatten. Auch dieses Buch spielt wieder an der mecklenburgischen Küste, aber eigentlich spielt die Gegend diesmal keine große Rolle. Das Buch steigerte sich im weiteren Verlaf aber zum Glück immer mehr, die Spannung stieg und nach und nach fügten sich die verschiedenen Handlungsstränge zusammen und ergaben ein erstes Bild, bei dem aber noch viele Puzzlestückchen fehlten. Als Leser erfährt man zwar schon recht früh von Ereignissen, die sich in der näheren Vergangenheit im Umfeld der Adamskis abgespielt haben und wie es dazu kam. Wohin das alles führte und wie es mit den heutigen Geschehnissen zusammenhängt, ergibt sich dann aber erst langsam und bis zum Ende kann der Autor noch mit einigen Überraschungen aufwarten, die mich schließlich ziemlich fassungslos zurückließen! Ein ruhig erzählter Kriminalroman über Rache, Schuld und Vergeltung sowie die Eigendynamik, die manche Entscheidungen entwickeln können!

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Autor Eric Berg befasst sich mit seinem neuen Krimi „Die Schattenbucht“ mit zwei, oder eher drei sehr interessanten Themen. Rache samt Vergeltung, mörderische Inszenierung und einen geschmiedeten Plan vergangener Tage… . Neben Eheproblemen, psychologischen Knackpunkten, Familiengeheimnissen und unsagbar unvorhersehbaren Konstellationen und Verknüpfungen und einer alten Liebe und einem augenscheinlichen Suizidversuch stößt die Psychologin Ina Bartholdy an ihre psychischen und physischen Grenzen. Selbst das Gesetz und die Bestimmungen legen ihr Handwerk und Handeln in Fesseln und lassen sie bei einem mörderischen Plan beinahe nur tatenlos zusehen… All diese Nuancen und Facetten psychischer Eindringlichkeit und Beklemmung flammen in diesem spektakulären und verworrenen und tief verwurzelten Fall lodernd auf und erhitzen die Gemüter der Familien, Männer, Angehörigen und Nachbarn. Mit seiner ermittelnden Psychologin Ina Bartholdy und den eigensinnigen und teils verborten Ehemännern oder angehörigen ihrer Patienten, setzt der Autor Eric Berg auf ein Katz- und Maus-Spiel, auf ein Fragen- und Antwortenspiel und auf menschliche Abgründe. Denn der Tod weilt unter Freunden… Hier stoßen verletzte Gefühle, Selbstbestimmtheit, Paranoia, Dorfgemeinschaft, Familie, Glaube, Moral, Ethik, Gesetz und Vergeltung aufeinander. Erschienen im Limes Verlag (http://www.randomhouse.de/Verlag/Limes/23000.rhd) Inhalt: "Wer einen Traum hat, ist zu allem fähig… Ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung springt Marlene Adamski vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Sie überlebt, spricht seither jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der 62-jährigen Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen. Marlene wird scheinbar liebevoll umsorgt. Doch das Verhalten ihres Ehemanns macht Ina stutzig. Keine Sekunde lässt er sie mit Marlene allein, will offensichtlich verhindern, dass sie mit Ina spricht. Was hat dieser Mann zu verbergen? Und was hat er mit den merkwürdigen Vorfällen zu tun, die sich in Prerow häufen?" Handlung: Die Bäckersfrau Marlene Adamski, 62 Jahre alt, ist nach einem gescheiterten Selbstmordversuch bei der sympathischen und verständnisvollen Psychologin Ina Bartholdy in Therapie. Doch bei Marlene beißt Ina auf Granit. Die alte Dame ist zu keiner Zusammenarbeit bereit und Ina merkt schnell, dass Marlene ihr nicht offen gegenübertritt. Eine erfolgreiche Behandlung scheint so gar nicht möglich zu sein. Was treibt eine alte Dame dazu, sich vom Balkon ihres Hauses, nahezu grundlos, zu stürzen? Diese Frage lässt Ina einfach nicht mehr los und schließt sogar ihr Privatleben mit ein. Ina fasst den Entschluss sich nach der Behandlung ein Bild von der häuslichen Situation der entlassenen Patientin zu machen. Sie fährt kurzerhand ins Städtchen Prerow in Mecklenburg, wo sie bei Marlene auf ihren abweisenden Mann Gerd trifft… Warum lehnt er eine weitere Therapie so beherrscht ab? Auch die Therapie des jungen Christopher ereignet sich als schwieriger und komplexer als gedacht. Der junge Teenager verdächtigt seinen Vater am Verschwinden seiner Mutter beteiligt zu sein. Ist der Junge bloß traumatisiert oder hat er wirklich mehr gesehen, als die Polizei ermitteln kann? Auch seinen dritten Krimi beschreibt Eric Berg eher ruhig, aber mit einer steten Spannung und Anspannung. Eric Berg setzt sehr auf die menschlichen Abgründe, die sich hinter verborgenen Fassaden verstecken und bringt einen tiefenpsychologischen Fall ans Tageslicht, den nicht nur die Polizei und der Psychologin, sondern auch ein ganzes Dorf in Atem hält und vor ganz neuen Aufgaben stellt. Ein Schwur, der durchdrungen werden muss… Ein ruhiger und ungewöhnlicher Krimi. Wird Ina Bartholdy den Bruch zwischen Familie, Pakt und Rache brechen? Wird sie den Fall aufklären? Kann sie für Gerechtigkeit sorgen? Kann sie den nahen Tod aufspüren, bevor er seine Sense schwingt? Verfolgt der Mörder einen vorgefertigten Plan? Gibt es ein Muster? Wie verwurzelt sind beide Fälle und hängen sie womöglich zusammen? Schreibstil: Wie wir das von Eric Berg kennen, geht es auch in diesem Krimi eher ruhig zu. Eric Berg setzt auf Psychologie und unterschwelliger Spannung, die sich durch alle Kapitel, Perspektiven und Erzählstränge zieht. Jedoch ist die Spannung stets erstaunlich greifbar und fühlbar zu spüren. Gerade Inas Beklommenheit und große Sorge zerrt nicht nur an ihren Nerven, sondern reizt auch das Nervenkostüm der gebannten Leser. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. In der Gegenwart versucht Ina die Hintergründe ihrer beiden Patienten zu durchschauen. Auch Inas Privatleben wird betrachtet. Vierzehn Monate zuvor trifft sich eine Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen, um einen Plan umzusetzen, der ihnen Genugtuung verschaffen soll. Ein Rachefeldzug, ein Vergeltungsschlag. Durch viele stimmige Klischees, spontanen Anekdoten, tieferen Hintergründen und unglaublichen Konstellationen mit fein skizzierten Protagonisten versucht der Autor Eric Berg den Leser zum Schubladendenken zu animieren. Dieses Schubladendenken erweist sich jedoch als Ermittlungshindernis, denn dass, was die Protagonisten zu Tage führen und welche Entwicklungen sie selbst erleben, passt in keine Schublade. Hier hat der Autor ein interessantes Stilmittel eingesetzt, um seine Leser mit einzubeziehen und sie wirklich an den Ermittlungen teilhaben zu lassen. Sehr gekonnt und unterhaltsam. Die eigentlichen Zusammenhänge und das eigentliche weit verwurzelte Konstrukt ergeben sich erst so nach und nach. Einige meiner Vermutungen über Gründe und Verantwortlichkeit für das Geschehen wurde meist schnell wieder über den Haufen geworfen. So ist die Lösung überraschend und erschreckend, aber sehr schlüssig. Charaktere: Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Menschen mit ihrem Tun verändern, wie sie Skrupel beiseiteschieben und wie sich menschliche Abgründe auftun. Es ist wie beim Dominoeffekt, wenn der erste Stein fällt, dann … Eine Gruppendynamik, die das Falsche damit rechtfertigt, dass alle das gleiche planen und das Selbe Ziel verfolgen. Wahn und Wahnsinn verschwimmen hier. Die Personen sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Mit den meisten konnte ich mich jedoch wenig bis gar nicht identifizieren, da mir ihr Handeln so fremd und absurd ist. Einzig die ambitionierte Psychologin Ina war mir durch ihre Akribie und ihre Beharrlichkeit sehr angenehm und sympathisch. Sie ist eine Psychologin mit feinen Antennen, obwohl auch ihr Privatleben gerade keine leichte Phase durchzieht. Ina Bartholdy lässt sich in die Sache hineinziehen, weil sie sehr empathisch ist und etwas sehr viel tiefverwurzeltes in ihren beiden stärksten Fällen und Therapien vermutet. .Aber auch die jungen Charaktere, wie der traumatisierte Christoph, aber auch Inas pubertierende Tochter lockern den eindringlichen Fall durch jugendliche Frische und Unbekümmertheit sehr auf. Einer raffinierten Auswahl an Protagonisten und Charakteren begegnen wir hier in diesem Buch. Hier lernen wir Rollen und Nebenrollen aus allen Kulturschichten, Bildungsschichten, Familiären Konstellationen und dörflichem Ansehen kennen. Unterschiedlichste Berufsfelder und aber auch Charaktere mit unterschiedlich verlaufenden Vergangenheiten. Hier schöpft der Autor aus den Vollen, und überzeugt durch seine Charaktere. Ina Bartholdy ist eine ambitionierter Psychologin die ihren Job ernst nimmt und für Gerechtigkeit sorgt, dafür geht sie auch mal über Freundschaft und Befangenheit und stellt ihr Privatleben hinten an. Mit allen Mitteln und Wegen. Hauptprotagonisten, die vielen Vize-Hauptprotagonisten und die schmückenden Nebendarsteller. Autor Berg hat so viele Charaktere erschaffen, die mit einer eigenen Charakterstudie aufwarten und ein (noch) lebendiges Bild formen. Doch man sollte nicht vergessen: ein Killer treibt sein Unwesen im Ort… Jeder der beschriebenen Protagonisten ist auf seine eigene Art speziell und dennoch gegensätzlich. Die Darstellung der handelnden Personen ist authentisch und personifiziert geschildert. So bekommt der Leser die Möglichkeit Handlungen zu verstehen und sich auch mit ihnen zu identifizieren oder sie einfach nur handeln und agieren lassen. Schauplätze: Hier habe ich eine kleine Kritik anzubringen. Das Cover lädt so wunderbar zu diesem Krimi ein. Es zeigt Strandnähe, Atmosphäre und Seeluft. Leider werden die Kulissen zwar geschildert und beschrieben, aber ein wirkliches greifbares Umfeld fällt mir schwer aufzubauen und aufleben zu lassen. Hier erlebe ich Kopfkino mit Drehpausen. Schade, schade. Hier hätte der Autor gern noch eine Schippe oben drauf geben können. Zwar werden die Klinik, die familiären Zuhause und Begebenheiten erklärt, beschrieben und mit Details versetzt, aber ich spüre keinen Wind, rieche keine Flora, erlebe keine Vegetationen durch die Monate, schmecke keine Kost und rieche kaum einen Duft. Das ist etwas dünn umgesetzt und bringt eine gewisse Distanz mit. Der Autor hätte sein mecklenburgisches Prerow und all die anderen wichtigen Kulissen gern stärker hervorbringen dürfen. Potential ist mehr als genug da. Das Dorfleben, das Familienleben, die Klinik und Praxis, das Geschäft, die Bäckerei, die Autofahrten…. Die einzelnen Schauplätze sind so vielzählig und flächendeckend wie das ganze Konstrukt an Problemen und Puzzleteilen für diesen Krimi und wie die einzigartigen Charaktere in dem Buch. Bizarre Orte, tiefe Abgründe, neue Welten, entsetzliche Kulissen, aber auch die gute biedere Gemütlichkeit und Geborgenheit einer einst heilen Familie kommen nicht zu kurz, könnten aber mehr Glanz und Facette in dessen Beschreibung und Lebendigkeit bieten. Meinung: Die Spannung und die Wendungen sind eher flach und fließend. Hier dominieren vorwiegend die Charaktere und die Thematik. Durch sein Knowhow schreibt Eric Berg klar, überzeugt, selbstbewusst und lässt durch Realität und Entsetzen diesen Krimi so glaubwürdig wirken. Der Leser hat bis zum Schluss das Gefühl, selber nicht zu wissen, wo der Täter zu suchen und zu finden ist. Der überraschende Showdown führt einen Täter zu Tage, den man wirklich nicht erahnt hätte. Dennoch hätte ich mir insgesamt mehr Höhen und Tiefen im Bereich der Spannung und des Nervenkitzels gewünscht. So habe ich einen soliden und bodenständigen Krimi lesen dürfen, der sich stetig aufbaut und ein schier unglaubliches und beinahe krankes Konstrukt und einen perfiden Plan zu Tage führt. Doch auch wenn es Schwächen gibt ist genügend Potential nach oben und lässt mich nichtsdestotrotz auf einen weiteren Fall von Eric Berg hoffen. Mich beeindruckt besonders die intensive Recherche und das faktische Wissen ob der Psyche des Menschen und Unmenschen des Autors. Sehr gelungen! Gerade Ina Bratholdy und ihre Klienten/Patienten und ihre private Einstellung bieten genügend Stoff für weitere Werke. Fasziniert bin ich davon, wie es dem Autor gelingt, diese unzähligen Facetten, Themen und Eindrücke in einem Plot zu verarbeiten. Dieser Krimi bedient viele Emotionen. Er wandert nicht nur auf der Schiene von Abscheu, Ekel und Mord, nein dieser Krimi stößt an, weckt Gedanken auf, informiert und bewegt zum Sinnieren. Dieser neue Krimi zog mich, anders als sein Vorgänger Das Küstengrab, von Beginn an in das Geschehen und ich konnte das Buch ungern aus der Hand legen. Faszination, Empörung, Leid und Neugier packen den Leser und binden ihn an die Ereignisse. Das Buch schwächelt leider auch an bestimmten Punkten, die ich trotz meiner positiven Stimmung nicht ungenannt lassen möchte. Hier liegen dann auch die anderthalb Sterne Abzug, da es das Genre Krimi bedient, und das leider nicht genügend Spannung bietet... Das Buch bewegt sich oft zu weit vom Kern Krimi und polizeilicher Ermittlung weg und die Erkenntnisse und Zusammenhänge erschließen sich leider erst recht spät. Wäre das Buch nicht so geballt an Informationen, Hintergründen und Psychologie, wäre es mir bestimmt etwas langatmig vorgekommen... Hier hat der Autor sicher noch Potential, nutzt aber schon eine gute Portion davon aus um einen stetig spannenden und nagenden Krimi zu schreiben. Cover / Buch: Das Buch ist absolut hochwertig und sehr schön verarbeitet. Das Schriftbild ist angenehm, die 17 Kapitel nicht allzu lang. Der Perspektivenwechsel absolut locker und kurzweilig. Das Cover des Klappbroschur gefällt mir mehr als gut. Wunderbar. Es passt zum Titel und zum spannenden und vielversprechenden Klapptext, der auf die brisante Thematik hindeutet. Der Autor: „Seit Jahren zählt Eric Berg zu den erfolgreichsten deutschen Autoren. 2013 verwirklichte er einen langgehegten schriftstellerischen Traum und veröffentlichte seinen ersten Kriminalroman Das Nebelhaus, der Leser wie Kritiker gleichermaßen begeisterte. Nach Das Küstengrab ist Die Schattenbucht nun der dritte Roman des Erfolgsautors.“ Fazit: Ein nagendes und stetig anschwellendes Konstrukt mörderischer Pläne und einen ständigen Blick in die menschliche und unmenschliche Psyche. WOW. Als Krimi-Roman unschlagbar, als Effekthaschenden-Krimi aber bis auf den Showdown doch manchmal etwas schwach! Dennoch sehr lesenswert und gelungen! 3,5 Sterne gerundet zu fairen 4 Sternen!

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Die Schattenbucht

Von: leseratte1310 aus Mönchengladbach

01.04.2016

Marlene Adamski ist bei der Psychologin Ina Bartholdy in Behandlung, weil sie vom Balkon ihres Hauses gesprungen ist. Es gibt scheinbar keinen Grund für diese Tat. Der Fall lässt Ina auch nicht los, als die Patientin aus der Klinik entlassen wurde. Daher fährt sie ins mecklenburgische Prerow, um nach der Patientin zu sehen. Dass Marlenes Ehemann Gerd sich zwar kümmert, aber eine weitere Behandlung ablehnt, kommt Ina merkwürdig vor. Was steckt dahinter? Aber es gibt auch noch einen weiteren Fall, der Ina sehr beschäftigt. Die Mutter von Christopher ist vor einiger Zeit verschwunden. Der Junge ist traumatisiert und hat seinen Vater im Verdacht. Wie wir das von Eric Berg kennen, geht es sehr ruhig zu in diesem Krimi. Dennoch ist die Spannung stets zu spüren. Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen, die sich abwechseln. In der Gegenwart versucht Ina die Hintergründe ihrer beiden Patienten zu durchschauen. Auch Inas Privatleben wird betrachtet. Vierzehn Monate zuvor trifft sich eine Gruppe sehr unterschiedlicher Menschen, um einen Plan umzusetzen, der ihnen Genugtuung verschaffen soll. Beim Lesen ist man versucht mit zu ermitteln, doch das erweist sich als ziemlich schwierig, denn die Zusammenhänge ergeben sich erst so nach und nach. Einige meiner Vermutungen über Gründe und Verantwortlichkeit für das Geschehen wurde meist schnell wieder über den Haufen geworfen. So ist die Lösung überraschend und erschreckend, aber sehr schlüssig. Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Menschen mit ihrem Tun verändern, wie sie Skrupel beiseiteschieben und wie sich menschliche Abgründe auftun. Es ist wie beim Dominoeffekt, wenn der erste Stein fällt, dann … Die Personen sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Mit den meisten konnte ich mich nicht identifizieren, da mir ihr Handeln so fremd ist. Aber die beharrliche Ina war mir gleich sympathisch. Sie lässt sich in die Sache hineinziehen, weil sie sehr empathisch ist. Aber auch ihre Tochter hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn ihr pubertäres Verhalten manchmal etwas schwierig ist. Ein ruhiger und ungewöhnlicher Krimi.

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Eigentlich haben sie nur eines gemeinsam. Sie sind betrogen worden und können nicht fassen, dass sich ihre Träume in Luft aufgelöst haben sollen. Ihre ohnmächtige Wut richtet sich gegen denjenigen dem sie dies zu verdanken haben. Gemeinsam beschließen sie, sich ihr Geld und ihre Träume zurückzuholen und entwerfen dazu einen, mehr als abenteuerlich anmutenden, Plan. Die detailliert gezeichneten Charaktere der Protagonisten, die teilweise beinahe überzogen karikiert wirken, sind extrem unterschiedlich und so ist es im Grunde genommen vorhersehbar, dass es irgendwann Reibereien geben wird. Als sich alles ganz anders entwickelt als erwartet und es zu Schwierigkeiten kommt, ist es soweit und sie geraten prompt aneinander. Als das Unterfangen plötzlich zu scheitern droht, beginnt die Gruppe sich zu spalten und alles fängt vollends an aus dem Ruder zu laufen. Das zum Teil grotesk anmutende Verhalten der Protagonisten, humorvolle Dialoge und die bildhaft anschauliche Beschreibung des Boddens, ergeben einen abwechslungsreichen und unterhaltsamen Krimi, bei dem es nicht nur um Rache, sondern auch um Moral und Ethik geht. Fazit Trotz einer ziemlich konstruiert wirkenden Story, ist der Krimi spannend und überrascht mit einigen unvorhersehbaren Wendung. Die Kapitel sind angenehm kurz, wobei der ständige Wechsel zwischen zwei Zeitschienen den kontinuierlichen Lesefluss gleichermaßen stört, wie zum Weiterlesen anregt. Insgesamt ist das Buch, vor allem für Küstenfans, eine spannende und unterhaltsame Lektüre.

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Ohne ersichtlichen Grund springt eine 62-Jährige Bäckersfrau von ihrem Balkon. Sie überlebt, spricht jedoch kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der Frau. Der Fall lässt sie jedoch nicht mehr los. Zugleich muss sich die Psychologin auch um den jugendlichen Christopher kümmern. Seine Mutter ist verschwunden. Der Junge weiß etwas, spricht jedoch nicht darüber. Doch eben diese Bürde belastet ihn. Als Ina anfängt zu recherchieren, entdeckt sie das Ungeheuerliche und die Schuld. In seinem dritten Thriller hat Autor Eric Berg erneut die Psychologie des Menschen in den Mittelpunkt gestellt. Geschickt spielt er dabei mit der Frage: Wozu sind wir fähig, wenn wir einen Traum haben? Bergs Protagonisten sind dabei normale Menschen – Bäcker, Bibliothekare, IT-Fachleute. Eine Auswahl von Protagonisten, die das besondere des Romans ausmacht. Aus der Literatur kennen wir psychopathische Serienmörder, wir kennen Mord aus Eifersucht, Mord aus Gier, Mord aus Rache. Egal ob als Buch, Kinofilm oder im Fernsehen – in Deutschland wird viel gemordet. Doch Eric Berg schaffte es in „Das Nebelhaus“ und „Das Küstengrab“, die Plattheit der deutschen Kriminalautorenbranche konsequent zu ignorieren. Seine Figuren wirkten authentisch und waren vielschichtig ausgearbeitet. In „Die Schattenbucht“ ist Eric Berg das leider nur bei wenigen Figuren gelungen. Zu klischeehaft wirkt der Ehemann der Bäckersfrau. Zu tölpelhaft der junge Italiener aus der Pizzeria im Ort. Doch die Handlung ist raffiniert. Berg setzt erneut auf zwei Handlungsebenen. Da ist die Gegenwart in der die Psychologin Ina Bartholdy versucht, ihren beiden Patienten zu helfen. Da sind aber auch noch die Ereignisse 14 Monate zuvor. Mit zahlreichen Cliffhangern versehen verwebt Berg die Handlungsstränge, bis der Leser schließlich das Unvorstellbare den einzelnen Akteuren zutraut. Berg charakterisiert die einzelnen Charaktere mit ihren Träumen. Bei jedem geht es um die Frage, wie weit er bereit ist zu gehen, wenn er vor einem Abgrund steht. Dass dabei ganz normale Menschen – Menschen wie du und ich – zu einem Verbrechen fähig sind, diesen Überraschungsmoment vergibt Berg leider. In einem Vorwort stößt er seine Leser unnötig deutlich auf dieses Kernelement von „Die Schattenbucht“. Berg vergibt damit das Potential seines Thrillers. Kurz: „Die Schattenbucht“ bleibt hinter den ersten beiden Thrillern von Eric Berg zurück. Dennoch ist „Die Schattenbucht“ raffiniert und übertrifft manchen Provinzkrimi deutlich.

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Marlene Adamski springt ohne ersichtlichen Grund und ohne emotionale Regung vom Balkon ihres Hauses in die Tiefe. Aber warum? Sie überlebt, aber spricht seitdem kein Wort mehr. Psychologin Ina Bartholdy findet keine Erklärung für das Verhalten der Bäckersfrau, doch der Fall lässt sie nicht los. Sie fährt ins mecklenburgische Prerow, um nach ihrer Patientin zu sehen. Dabei macht Ina vor allem das Verhalten von Marlenes Ehemann Gerd stutzig. Sie wird zwar scheinbar liebevoll umsorgt, doch er lässt sie keine Minute alleine und will offenbar verhindern, dass Ina mit ihr spricht. Was hat er zu verbergen? Und warum ist Marlene wirklich vom Balkon gesprungen? Nach Das Nebelhaus und Das Küstengrab ist dieses Buch bereits schon das dritte Buch von Eric Berg für mich, das ich von ihm lese. Die beiden Vorgänger haben mir außerordentlich gut gefallen, sodass ich mich auch auf dieses Buch schon Wochen vor dem Erscheinungstermin gefreut habe. Wurden meine Erwartungen enttäuscht? – Definitiv nein, das kann ich schonmal vorwegnehmen. Der Schreib- und Erzählstil Eric Bergs hat mir nach wie vor gut gefallen. Er schreibt flüssig und abwechslungsreich, auch aus der Perspektive von verschiedenen Personen. Zudem sind die Kapitel immer abwechselnd aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven erzählt: Einerseits die Gegenwart, in der Marlene bei Ina in Behandlung ist und andererseits die Zeit von vor 14 Monaten, als in Prerow einige Dinge geschehen sind, die nun Stück für Stück ans Tageslicht kommen. Durch diesen zeitlichen Wechsel ist es auch für den Leser möglich, eigene Vermutungen anzustellen und quasi mitzuermitteln. Das hat mir hier sehr gut gefallen, da dies auch dafür gesorgt hat, dass fast durchgängig Spannung vorhanden war. Die Charaktere empfinde ich auch als sehr gut ausgearbeitet. Allen wurden verschiedene Charakterzüge verliehen, sodass man sie sich mit all ihren Facetten gut vorstellen konnte. Die Protagonistin Ina ist mir dabei besonders sympathisch geworden. Zwischenzeitlich hat mir in der Handlung ein klein wenig die Dynamik gefehlt, da ich finde, dass man einige Passagen ein wenig hätte kürzen können. Dies macht dem Buch jedoch kaum einen Abbruch, da es mir nach wie vor sehr gut gefallen hat und mich überzeugt hat. Ich kann das Buch also allen Krimiliebhabern ans Herz legen und vergebe hiermit 4 von 5 Sternen.

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