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Rezensionen zu
Das Blubbern von Glück

Barry Jonsberg

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Außergewöhnlich, berührend und wahnsinnig witzig! :)

Von: Tanja Voosen aus 52385 Nideggen-Schmidt

05.11.2014

Buchgestaltung Mir gefällt die deutsche Aufmachung richtig gut. Das süße, kleine Mädchen, der Erdferkel-Fisch und die schöne Farbwahl machen das Buch zu einem echten Hingucker, der auch seinem Genre entspricht. Den Titel „Das Blubbern von Glück“ mag ich auch sehr gerne. Im Vergleich zum englischen hat er eine andere Bedeutung, aber dennoch passt er zum Buch und der Einstellung von Candice. Ich finde, das englische Cover auch ganz OK, aber es trifft nicht meinen Geschmack. Meinung Ui, war das schön – so in etwa sah mein erster Gedanke aus, nach dem ich die Buchdecker zu geklappt hatte. Das Blubbern von Glück ist wohl eines dieser seltenen Bücher, die für jedes Alter etwas bereit hält. Als Erwachsener denkt man sich ja immer, dass Protagonistinnen, die erst 12 sind einem vielleicht schwerer ans Herz wachsen, aber dem ist absolut nicht so. Candice hat eine bestimmte Form von Autismus, auch, wenn sie das selber gar nicht so wahr nimmt. Im Buch spiegelt sich das besonders durch ihre brutale Ehrlichkeit wieder (sie sagt einfach immer die Wahrheit, ob die Leute das wollen oder nicht) und ihre „Spleens“ wie sie es nennt. Dadurch war Candice eine Erzählerin, die für mich etwas ganz Neues und Besonderes dargestellt hat. Das Mädchen hat mich mit ihrer Art und ihrem Humor echt verzaubert. Die Blickweise auf die Welt war so wundervoll gemacht, dass sie mich oft zum Nachdenken angeregt hat. Wie ROB (reicher Onkel Brian) es an einer Stelle im Buch sagt: Würden mehr Leute so denken wie Candice, wäre die Welt ein besserer Ort und das glaube ich auch. Candice ist einfach offen, ehrlich, sieht positiv, ist dabei aber klug und alles andere als naiv. Sie analysiert die Dinge, nimmt alles wortwörtlich und gerät dadurch in Situationen, die man als Leser anders empfindet als sie selbst. Das war wirklich sehr gut gemacht und Berry Jonsberg hat nicht umsonst so viele Preise für das Buch bekommen. Es ist nicht so, dass hier irgendwelche Schwerpunkte auf Candice „Krankheit“ liegen, sondern vielmehr wird dieser Aspekt zu etwas, dass uns lehrt, dass „Anders-Sein“ völlig okay ist. Mir ganz viel Charme und Wortwitz schleicht sich Candice in die Herzen der Nebenfiguren und auch des Lesers. Die Geschichte basiert vor allem auf einem Aufsatz, den Candice für die Schule machen soll. Es geht darin um die Aufgabe zu jedem Buchstaben des Alphabets etwas zu sich selber zu schreiben. Genau so ist das Buch auch aufgebaut. Es gibt keine Kapitel, sondern Erzählungen von A-Z, die immer etwas mit Candice Leben, ihrer Familie oder erste Erfahrungen wie Liebe, Freundschaft und Verlust zu tun haben. Dabei nimmt Candice sich vor der Welt und besonders ihrer Familie etwas mehr Glück zurück zu geben. Die Pläne, die sie schmiedet waren humorvoll, sie waren traurig, sie waren echt und ich habe mich so wunderbar unterhalten gefühlt, dass ich richtig mitgelacht, geweint und gelitten habe. Dabei war der Schreibstil wirklich klasse. Kindgerecht beschreibt der Autor ohne einen allzu großen Wortschatz zu benutzen Candice Leben und driftet dabei manchmal in ungewöhnliche Bereiche ab, aus denen sogar Erwachsene etwas lernen können. Ich zumindest habe es getan. Und dann gab es immer wieder diese Stellen, die einfach von Herzen kamen und mich tief berührt haben...das Leben ist nicht leicht, es ist voller Probleme und die gibt es an jeder Ecke auf dem Weg nach vorne. Dabei gibt Candice niemals auf. Nach und nach erfährt man mehr über ihre Hintergründe und Gedanken und ihr Leben ist alles andere als leicht. Mehr dazu müsst ihr aber selber lesen. Was ich wirklich wundervoll fand war, dass der Autor sich auch sehr bemüht hat realistisch zu bleiben. Es ist schwer Lösungen zu finden, aber, wenn man es möchte, dann kann man sich selber helfen. Neben Candice waren auch die anderen Charaktere sehr einzigartig gemacht. Ihr Haustier, das einfach Erdferkel-Fisch heißt und mit dem sie jeden Tag redet, dann ihre Brieffreundin Danille, der sie die abgedrehtesten Theorien zu allem möglichen mitteilt oder eben Douglas, der denkt, wenn er von einem Baum springt gelangt er in eine andere Dimension...hier gab es so viel zu entdecken und zu erleben, was andere Bücher einem einfach nicht bieten können...das war wirklich ganz großes Kino. Der Roman ist auch wunderbar durchgeplant. Jede Seite ein Erlebnis, keine Durststrecken und ich denke, dass besonders Kinder/jüngere Leser diesen kunterbunten Mix aus Realität, Träumen und dem Außergewöhnlichen lieben werden. Macht dieses Buch glücklich? Irgendwie schon. Es ist einfach süß, witzig und eine facettenreiche Geschichte mit Höhen und Tiefen, die bestens unterhält. Fazit Taucht ein in Candice Leben und lasst euch verzaubern! Das Blubbern von Glück ist ein außergewöhnlicher Roman für groß und klein, der einem nahe geht und mit viel Herz und Humor leicht in seinen Bann zieht. Man nimmt viel Lehrreiches aus der Geschichte mit und kann die tollkühne Achterbahnfahrt des Candice-Alphabets einfach nur genießen. Allerdings sollte man auch offen für ein Buch der anderen Art sein, selber auf Humor und versteckten Sarkasmus stehen und sich auf die ungewöhnliche Art des Erzählens einlassen wollen.

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