Von:
carmen behrens
aus Paderborn
05.02.2017
Das neue Buch von Anna Romer heißt "Am dunklen Fluss" und auch dieses Mal entführt die gebürtige Australierin ihre Leser in die Welt der dunklen Familiengeheimnisse, der vergessenen Tagebücher und der unfassbar tiefen Liebe zu Down Under, dessen Geist einst von den Aboriginies aufgesogen und geprägt wurde. Schon der Titel lässt die tiefe Verbundenheit der Protagonisten zu ihrer rauhen Heimat vermuten und deren Liebe, die sich über die Jahrzehnte und Familiengeschichten zahlreicher Generationen zieht.
Ihre Texte, wiedergegeben in der Ich-Erzählung, sind eine Aneinanderreihung tiefer Liebesschwüre, die bildgewaltig den Hörer/in in die Tiefen einer Familiensaga ziehen und sie Teil dessen werden lassen. Was zunächst ruhig in der Erzählung, schwankend und wechselnd in den Zeitebenen beginnt, entwickelt sich wie ein Puzzle zu einem verwobenen Gesamtbilddrama. Das Buch/ Hörbuch setzt sich aus erzählten Tagesbucheinträgen der zwei Hauptprotagonisten zusammen, die wahrlich nicht in der gleichen Zeit leben und dennoch untrennbar miteinander verbunden sind. Die Spannungskurve baut sich langsam, manchmal schleppend auf und die Zeitsprünge verwirren zunächst - doch die Entwicklung zum mitreißenden Plot zeichnet mit jedem Wort bildgewaltig die tiefe Liebe der Autorin zu ihrer Heimat nach. Nachdenklich, mitfühlend und ermahnend. Eine Hommage an die Menschlichkeit und eine Erinnerung an den grausamen Genozid an den Ureinwohner im 18. Jahrhundert.
Die Autorin lebt in einem abgelegenen Landsitz im nördlichen New South Wales in Australien.