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Rezensionen zu
Kräuter der Provinz

Petra Durst-Benning

Die Maierhofen-Reihe (1)

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Ich kenne Petra Durst-Benning als Autorin historischer Romane und schätze sie in dem Zusammenhang sehr. Viele ihrer Bücher habe ich vor etlichen Jahren gelesen, nun aber die Autorin irgendwie „aus den Augen“ verloren. Umso erfreuter war ich, als ich nun durch Zufall auf ihre zeitgenössischen Romane gestoßen bin und habe natürlich gleich zugegriffen. Zuerst hatte ich den zweiten Teil der Maierhofen-Reihe „Das Weihnachtsdorf“ entdeckt, dann den ersten Band noch bestellt. Ich muss sagen, ich bin extrem Zwiegespalten. Auf der einen Seite ist der wunderbare, warme und herzliche Schreibstil der Autorin. Ihr gelingt es, zum Beispiel das Dorf vor dem inneren Auge entstehen zu lassen. So plastisch, das man sich vorstellen kann, dort spazieren zu gehen, Urlaub zu machen. Auch die – zugegebenermaßen recht spannungsfreie – Geschichte hat eigentlich Potential. Ich sage eigentlich. Warum? Weil ich finde, das die Charaktere keine Tiefe haben. Sie sind, in meinen Augen, leider beliebig austauschbar. Keine einzige bleibt wirklich im Gedächtnis, kann berühren oder bewegen. Und gerade bei Therese hätte ich mehr erwartet: Das sie Emotionen und Gefühle in mir weckt. Sie bleiben das ganze Buch über für mich unglaubhaft und die Naivität einiger Charaktere ging mir unglaublich auf die Nerven. Irgendwie habe ich das Gefühl, das in dem Buch jeder zu sich selber finden muss, in einer Krise steckt. Selbstverständlich findet auch jeder sich selbst wieder – ohne Ecken und Kanten. Ohne einmal an seine Grenzen zu stoßen, Gegenwind zu bekommen. Das ist mir, auch wenn ich gerne Romane mit Happy End lese, ein wenig zu viel des Guten. Für mich stehen zwei Dinge fest: trotz meiner Kritikpunkte will ich wissen, wie die Geschichte endet und werde den dritten Teil auch noch lesen. Aber: das nächste Mal greife ich glaube ich lieber zu einem historischen Buch der Autorin. Für dieses hier vergebe ich 2 1/2 von 5 möglichen Punkten

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Therese ist die Bürgermeisterin des kleinen ländlichen Dorfes Maierhofen. In Maierhofen ist schon lange nichts mehr los, der Bär steppt eindeutig woanders. Die Jugend zieht weg, in ferne Länder oder einfach in größere Städte zum Studieren. Nun, da Therese ein unschönes Schicksal ereilt, möchte sie für Maierhofen sorgen. Sie weiß zwar nicht wie, aber wie der Zufall es so will, ist ihre Cousine eine bekannte und erfolgreiche Marketingagentin. Kurzerhand lädt sie ihre Cousine Greta ein, das Dorf kennenzulernen. Greta lernt das Dorf kennen, wie selbst Therese es noch nicht kannte. Sie sieht das Dorf als große Ganzes, sie sieht, wie alle Einzelheiten miteinander harmonieren. Jeder Dorfbewohner ist etwas besonderes, bzw kann etwas besonderes leisten. Dieses Buch hat es mir eindeutig angetan. Zugegeben, ich hätte es rein vom Klappentext niemals gekauft, „einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist“, ist mir viel zu plump und ironisch, mir gefällt der Klappentext leider gar nicht. Da ich jedoch viel Gutes über das Buch gehört und gelesen habe, habe ich ihm – Gott sein Dank! – eine Chance gegeben. Meine Inhaltsangabe verspricht nun auch keinen großen literarischen Knaller, ich finde es einfach schwer, den Inhalt des Buches spoilerfrei wiederzugeben, daher habe ich mich so kurz gehalten. An sich passiert nicht so viel, aber irgendwie doch. Im Laufe der Geschichte machen die einzelnen Charaktere eine riesige persönliche Entwicklung durch. Sei es der zurückhaltende, schüchternde Metzgerssohn Edy, der sich nie traute, seinen eigenen Weg zu gehen (mittlerweile hat er die 50er Grenze schon geknackt), Roswitha, die von morgens bis abends geackert hat, für nichts und wieder nichts. Oder auch Christine, meinem liebsten Charakter des kompletten Buches. Sie ist die brave Hausfrau und Mutter, die sich um den Haushalt und nur um das Wohlergehen des Gemahlen kümmert. Die Töchter sind längst ausgeschwirrt, um die Hunde, die sie unbedingt haben wollten, kümmert sich Christine. Sie blüht in der Geschichte so sehr auf, dass es einem beim Lesen schon glücklich macht. Allein das ganze Buch arbeitet auf eine Moral hin: Man soll das tun, was einen glücklich macht und auf sich und sein Können vertrauen. Natürlich ist das wunderbar, so etwas zu lesen, nur sehe ich als Leser das nicht mehr so, sobald ich das Buch zugeklappt habe. Die Miete muss ja doch irgendwie bezahlt werden und es kann einfach nicht jeder seinen Traum leben. Dennoch war ich während des Lesens so glücklich, dass zumindest Maierhofen es versucht und es auch gelingt. Es gibt natürlich Auf und Abs, neue Liebschaften, Streits, Wut, Tränen und Enttäuschungen. Freundschaften, die für wichtig und innig gehalten wurden, zerbrachen, da man sich ja doch nichts mehr zu sagen hat. Das ist traurig, aber Alltag. Es passiert halt, dass sich Interessen irgendwann spalten und man sich nichts mehr zu sagen hat. Was ich sehr geliebt habe beim Lesen waren die Umgebungsbeschreibungen. Sei es Vincents Haus (mit dem verglasten Dach – boah!), Gretas kleine Hütte, Christines Innendekoration oder auch die goldene Rose. Man fühlt sich, als würde man mit am Tisch sitzen und hat alles bildlich vor Augen. Am Schreibstil habe ich auch gar nichts auszusetzen. Es war ein schöner Mix aus kurz, knackig, sarkastisch, romantisch. Lange Schachtelsätze wurden vermieden und es ist zwar das erste, wird aber nicht das letzte Buch sein, das ich von Petra Durst-Benning gelesen haben werde. (Das Weihnachtsdorf stehe schon im Regal – griffbereit!) Dem Ende blicke ich zweigeteilt entgegen. Natürlich, der große Erfolg hat sich doch gezeigt, die harte Arbeit wird belohnt und dennoch ist es nicht für jeden eine heile Welt. Der letzte Satz im Buch hat mich zugleich traurig, als auch glücklich gemacht. Traurig, weil Dinge zuende gehen, glücklich, weil man sein Leben schätzen muss und es selbst in die Hand nehmen kann. Fazit: Ich habe dieses Buch so gern zur Hand genommen. Ich habe nichts daran auszusetzen, außer vielleicht, dass es doch etwas lang ist. Da es aber nicht langatmig, sondern tatsächlich nur lang ist, ziehe ich dafür keinen Punkt ab. Bei Büchern mit so vielen zeiten habe ich oft Bedenken, dass viel künstlich in die Länge gezogen wurde. Das ist hier nicht der Fall. Die verschiedenen Erzählperspektiven (immer mal aus Sicht einer anderen Person), haben es spannend gehalten. Es gab auch niemanden, den ich nicht mochte, außer die, die man nicht mögen soll. Ich vergebe 5 von 5 Feivels und spreche eine Leseempfehlung aus!

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Heute gibt es von mir gleich zwei Rezensionen in einer. Denn wie soll ich über ein kurzes Sequel schreiben, ohne dessen Vorgeschichte zu erwähnen? Vor einiger Zeit habe ich „Kräuter der Provinz“ gelesen und war begeistert. Nun erschien die Fortsetzung dazu, „Das Weihnachtsdorf“, auf die ich mich schon sehr gefreut hatte. Konnte das Buch meinen Erwartungen gerecht werden? „Kräuter der Provinz“ spielt im fiktiven Örtchen Maierhofen am Rande des Allgäus, dort, wo die Urlauber nur vorbeifahren, wenn sie auf dem Weg in die Berge sind. Therese ist Wirtin des Dorfgasthauses und Bürgermeisterin in einer Person. Mit Sorge sieht sie, wie immer mehr junge Leute den Ort verlassen und immer mehr Ladenbesitzer dichtmachen. Maierhofen droht zu überaltern, die Ortsmitte zu verwaisen. Wie könnte sie ihrem geliebten Heimatort zu neuem Leben verhelfen? Eines Abends sieht sie im Fernsehen ihre Cousine Greta, die einen wichtigen Preis der Werbebranche entgegennimmt. Greta hat einst als Kind ihre Ferien in Maierhofen verbracht, doch als Erwachsene haben sie und Therese sich aus den Augen verloren. Nun, beschließt Therese, ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um die Werbefachfrau nach Maierhofen einzuladen. Tatsächlich sagt Greta zu, sie erhält sogar von ihrem Chef den Auftrag, eine Marketingstrategie für Maierhofen zu entwickeln. Doch Greta ist ausgebrannt, das Leben als Single-Karrierefrau fordert seinen Tribut. In Maierhofen schläft sie sich erstmal richtig aus, dann erforscht sie das Dorf, lernt die Leute kennen – nur ein Marketingkonzept will ihr partout nicht einfallen. Therese hat derweil ganz andere Probleme: Sie ist an Krebs erkrankt. Zum ersten Mal im Leben muss sie ihre Gaststätte in fremde Hände geben und sich ausschließlich um sich selbst kümmern. Wie gut, dass sie so liebe Freunde hat: neben Greta sind da auch noch Christine, die sich als „Nur-Hausfrau“ für ihren Mann und die längst erwachsenen Kinder aufreibt, und Roswitha, die Kartoffelbäuerin, die sich nebenbei um ihre dementen Eltern kümmert. Für eigene Träume, so scheint es, hat keine der Frauen Zeit. Doch dann kommt Greta die rettende Idee: Sie will Maierhofen zu einem Genießerdorf machen. Jeder der Dorfbewohner soll sich dabei mit seinen eigenen Fähigkeiten und Besonderheiten einbringen: In einem Dorfladen soll es selbst hergestellte Köstlichkeiten aus der Region geben und im Sommer will Greta ein großes Genussfestival veranstalten. Doch werden die Dorfbewohner mitziehen? Ihre eigenen Sorgen und Nöte zurückstellen und gemeinsam ihre kostbare Freizeit zum Wohle des Ortes opfern? Ich habe dieses Buch geliebt und von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen. Am Ende hatte ich ein richtig befriedigendes Gefühl, ich wollte die Ärmel hochkrempeln und sagen: „Auf geht’s, Leit, pack ma’s!“, so sehr hat mich die Lektüre mitgerissen. Zudem ist der Roman ein leidenschaftliches Plädoyer für den Einkauf von regionalen Produkten direkt vor Ort, damit hat die Autorin bei mir offene Türen eingerannt. Deshalb gibt es dafür von mir auch eine ganz klare Kaufempfehlung und fünf Sterne.

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Mit der Protagonisten: Therese hat die Autorin eine sehr toughe Person erschaffen, die nicht lange quatscht, sondern die Ärmel hochkrempelt und zupackt. Sie liebt ihr kleines Dörfchen und kann sich nicht schöneres vorstellen. Ideal, wenn man die Bürgermeisterin ist und nebenbei auch noch die Gaststätte betreibt. Aber was ist, wenn man krank wird? Wer soll sich dann um alles kümmern? Aber man wäre nicht auf dem Dorf, wenn es dort keine Hilfe gäbe. Dazu kommt auch noch die Verwandtschaft. Mit jedem Satz wird deutlich, wie sehr sich Therese mit Maierhofen verbunden fühlt. Es ist ihr zuhause, ihre Heimat. Die Beschreibungen von Land und Leuten machen dieses Örtchen dem Leser wirklich schmackhaft. Schade, dass es dieses Kleinod nicht wirklich gibt. Oder, vielleicht auch besser so. Somit bleibt die ländliche Idylle und Ruhe gewahrt. Der Roman ist nicht sonderlich spannend, aber ungemein beruhigend, ja sogar entschleunigend. Ob das am Schreibstil liegt oder an der Illusion eines kleinen, beschaulichen Dörfchens? Ich weiß es nicht. Fazit: Ein Buch, das Mut macht. Denn wie sagt die Autorin: Maierhofen kann überall sein.

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Das Buch in drei Worten? Provinzentspannung, Freundschaft, Natur. Das Cover/Die Gestaltung? Das Cover ist angenehm anzuschauen. Die Farben sind sehr stimmungsvoll, hell und freundlich und passen gut zur Atmosphäre des Buchs. Die Blumen passen ebenfalls gut zum Buch, da diese im Roman eine gesonderte Stellung einnehmen. Ansonsten ist das Cover recht zurückhaltend und schlicht gehalten. Die Gestaltung im Roman selbst ist ebenfalls recht zurückhaltend. An jedem Kapitelanfang findet man eine kleine Blumenzeichnung. Die Handlung/Das Setting? In „Kräuter der Provinz“ geht es um viele kleinere Blickwinkel auf dieselbe Handlung, was das Buch sehr abwechslungsreich und interessant macht. Im Großen und Ganzen geht es darum, dass Bürgermeisterin Therese ihre Heimat vor dem Verfall retten will. Wie viele kleine Dörfer ist seine Existenz gefährdet, da immer mehr Menschen fortziehen. Doch wie kann das Dorf gerettet werden? Diese Frage wird im Laufe des Romans beantwortet. Das Setting ist wunderschön. Mitten im Alpenvorland, mit grünen Wiesen, Bauernhöfen, Wäldern, Weihern, Äckern und Bergen spielt die Geschichte in einer Idylle. Schon beim Lesen konnte ich mir alles genau vorstellen und habe Fernweh bekommen. Der Schreibstil? Petra Durst-Benning schreibt sehr angenehm. Es ist sehr leicht, in ihren Schreibstil einzusteigen, keine große Gewöhnungsphase wird benötigt. Es besteht ein ausgewogenes Verhältnis von Dialogen, Monologen und Beschreibungen. Alles in allem wirkt der Schreibstil sehr lebendig. Die Beschreibungen sind so gut, dass vor meinem geistigen Auge das Dorf Meierhofen aufgetaucht ist und ich Fernweh bekommen habe. Und auch die Figuren habe ich beinahe greifen können. Die Figuren? Die Figuren haben mich ebenso überzeugen können, wie alle bisher besprochenen Punkte. Man erlebt die Geschichte um Maierhofen aus mehreren unterschiedlichen Blickwinkeln, wodurch Abwechslung und Spannung in die Geschichte kommt. Spannung insoweit, dass man erfahren will, wie ein bestimmter Handlungsstrang weitergeht. So ging es zumindest mir. Stellenweise konnte ich, beispielweise bei Greta, erahnen, in welche Richtung ihre Entwicklung abzielen wird, aber bei allen anderen Figuren konnte ich doch überrascht werden. Und Gretas Entwicklung war mir äußerst erwünscht. Die Figuren sind liebevoll gestaltet und durchdacht, jede hat ihre Stärken und Schwächen. Vor allem die Darstellung einer dynamischen Dorfgemeinschaft hat mir gefallen. Positives? Das Buch weckt die Reiselust in mir. Es hat mich zum Lachen gebracht und wollte in einem Stück ausgelesen werden. Ich konnte es also gar nicht aus der Hand legen. Der Schreibstil animiert zum Lesen und auch die Aufteilung der Geschichte auf mehrere Sichtweisen hat den Leseprozess beschleunigt und interessanter gemacht. Der Plot ist gut angelegt und das Setting sehr stimmungsvoll. Petra Durst-Benning ist eine Autorin, die ich nun häufiger lesen möchte. Negatives? Einen kleinen Kritikpunkt habe ich jedoch. Der betrifft Therese, wobei ich mich nicht genau äußern will, da ich andernfalls zu viel verrate. Es gab jedoch einen Punkt, den ich in anderen Büchern bewusst scheue. Glücklicherweise hat dieser Punkt jedoch eine untergeordnete Rolle gespielt. Empfehlung? Wer sich von einem Buch gerne Fernweh machen möchte, Ferienidylle in Buchform erleben und Teil einer Dorfgemeinschaft sein will, ist hiermit goldrichtig. Das Buch macht Spaß, es ist stimmungsvoll und entspannt einen. Lehnt euch in der Sonne zurück, nehmt dieses Buch und genießt ein wenig die Idylle einer voralpenländischen Natur. Ich danke dem Blanvalet Verlag herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars von „Kräuter der Provinz“.

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Worum geht es? Bürgermeisterin Theresa liebt ihre schwäbische Heimat - Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Theresa krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle bewohner zusammen - seien es die drei alten Herren, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edy oder die schüchterne Christine. Sie alle haben nur ein Ziel: Ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen - einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist! Rezension: Für jemanden, der wie ich ein Dorfkind erster Klasse ist, ist das Buch eine kleine Zeitreise oder zumindest eine wundervolle Erinnerung an die Kindheit. Bereits nach den ersten Seiten tauchen wir Leser ein in die schöne Welt von Maierhofen. Im Vorfeld hatte ich sehr viel Gutes über den Roman von Petra Durst-Benning gelesen und war dementsprechend gespannt, ob er diese Versprechen wirklich halten konnte. Meine Erwartungen waren ebenso hoch wie die Sorge, dass das, was als Dorfleben dargestellt werden soll, letztlich nicht mehr sehr könnte, als die Bedienung zahlreicher Klischees. Doch glücklicherweise wurde ich nicht enttäuscht. Die Figuren des Romans werden mit liebevoller Genauigkeit beschrieben und jede einzelne von ihnen ist charakteristisch und individuell. Charmant beschreibt Durst-Benning das kleine Maierhofen mit all seinen Vorzügen und Problemen. Natürlich bin ich als Dorfkind vorbelastet und in meiner Phantasie während der Lektüre des Buches mehr als einmal von der Goldenen Rose zu Magdalenas Bäckerei spaziert, dennoch glaube ich, dass der Roman auch eingefleischte Städter verzaubern und auf eine Reise in die gute alte Zeit mitnehmen wird. Ohne mit dem Holzhammer darauf zu pochen oder es zu einem überdeutlichen, ja gar aufdringlichen Thema zu machen, stößt der Roman Gedanken an. Worum geht es im Leben? Zählt Glück nicht eigentlich mehr als Erfolg? Lohnt es sich für beruflichen Erfolg, Karriere, Titel und immer immer mehr, das eigene Lebensglück hinten anzustellen? Oder sollten wir nicht manchmal mutig sein, für unser Glück etwas riskieren? Springen und uns auf dem Weg nach unten Flügel wachsen lassen? Ebenso stößt "Kräuter der Provinz" ein Umdenken an. Was ist es eigentlich, was wir täglich zu uns nehmen? Ist es notwendige Nahrung oder genießen wir noch? Wie schmeckt sie eigentlich, die Milch frisch vom Bauern, das Brot aus der eigenen Backstube und die Kartoffel frisch vom Feld? Als Dorfrocker hat man vielleicht (so wie ich) das Glück gehabt, all diese Erfahrungen noch gesammelt und deshalb eine Antwort auf diese Frage zu haben. Aber was ist mit der großen Mehrheit? Wenn Geiz immer geil ist, wo bleibt der Genuss? Ein wenig überrascht war ich während der Lektüre des Buches dann doch, wenn es um Therese, die Bürgermeisterin und laut Klappentext Protagonistin dieser Geschichte geht. Letztlich wandelte sich in meinen Augen jemand ganz anderes zur Hauptfigur dieses Romans, während Therese, nachdem sie die notwendigen Fäden gezogen hat, im Hintergrund verschwand. Kritisieren möchte ich dies nicht, denn die Handlung und auch die federführenden Personen in "Kräuter der Provinz" haben mir allesamt sehr gut gefallen. Dennoch kam diese Entwicklung anhand des ersten Eindruckes aufgrund des Klappentextes doch sehr überraschend. Fazit: Insgesamt lässt sich "Kräuter der Provinz" für mich nur mit einem Wort bewerten: Zauberhaft! Unglaublich charmant, wunderbar phantasievoll und unterhaltsam. Ein wahrer Lesegenuss, den ich jedem, der einfach mal einen Wohlfühlroman lesen möchte, nur wärmstens ans Herz legen kann. Ganz gleich, ob Dorfkind oder Städter! Ich persönlich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die im Herbst 2016 erscheinen wird und gebe deshalb ohne jegliche Abzüge 5 von 5 Sternen.

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Ich denke ich habe alles, was Petra Durst-Benning auf den Markt gebracht hat, gelesen, von der Glasbläserin bis zur Samenhändlerin, um ein paar meiner Favoriten zu nennen. Die Samenhändlerin spielt genau in diesem Ort Gönningen ;O) Schauplatz wieder das Schwäbische, dieses mal ein Städtchen im Allgäu, das alle Hände in Bewegung setzt, damit es weiterhin bestehen kann. Viele junge Menschen zieht es weg, Geschäfte stehen leer,...... einfach nur schade. Auch die Bügermeisterin Therese muss sich, bevor sie wegen einer Krebserkrankung zu einem Klinikaufenthalt aufbrechen muss, etwas einfallen lassen, um das endgültige Aus zu verhindern. Sie holt Hilfe und nach einigen Dorfsitzungen steht fest, es soll ein Genießerdorf entstehen, dass weit über die schwäbischen Grenzen hinaus bekannt werden soll. Viele gute Ideen, Schaffenskraft, Mut und großer Einsatz sind also gefragt. Jeder packt so gut er kann mit an. Wie es die Dorfgemeinschaftangeht, welche Stolpersteine sie beseitigen müssen, all das findet ihr in diesem Buch! Kein Krimi, nix Aufregendes, einfach nur idyllisch, warmherzig und lustig geschrieben, in mancher Situation hatte ich das Gefühl am liebsten dort zu sein, mit zu kosten und mit zu genießen. Ich liebe diese Rückbesinnung auf Traditionen, das Einfache, das manchmal so nahe ist, und das findet man auf jeder Seite! "Eine Prise Glück, ein Löffel Freude und jede Menge Liebe – so schmeckt das echte Leben." Ich habe es sehr genossen !

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Die Autorin dieses Romans – Petra Durst-Benning – war mir bislang bekannt für Historienromane, weniger für Romane aus der Gegenwart. Und so hat mich nicht nur der Titel, sondern auch der Inhalt überrascht! Obwohl... da die Autorin ja selbst in Baden-Württemberg geboren und mit Familie im ländlichen Schwabenland lebt, macht das Romanthema wieder Sinn. Der Roman begleitet mehrere Protagonisten durch ein Stück Entwicklungsgeschichte: die Bürgermeisterin Therese kämpft mit einer schweren Krankheit, die Businessfrau Greta kehrt zu ihren Kindheitserinnerungen zurück, Christine kommt aus ihren Hausfrauen-Schneckenhaus, Roswitha und Edy finden und leben gemeinsam ihre Träume... und da wäre noch Sam, von dem wir erst am Ende des Romans erfahren, warum er so ist wie er ist. Alle Personen sind mehr oder weniger sympathisch. Man begleitet sie gerne durch den Roman, denn sie werden so natürlich und normal dargestellt, dass man sich immer mal wieder wie im Spiegel selbst betrachtet bzw. denkt: ja, das bzw. den kenne ich auch! So ging es auch mir: selbst in einem kleinen Dorf auf dem Land aufgewachsen, war das Lesen und Hineingehen in die Geschichte wie eine Art „nach Hause kommen“. Die schrullige Engstirnigkeit der Dorfbewohner (auf den ersten Blick), die kreative Tradition (auf den zweiten Blick), die nur wartet, geweckt und in ein neues Kleid gesteckt zu werden... all dies hat Petra Durst-Benning in wunderschöne Worte, einen locker-leicht zu lesenden Stil gepackt – und das hat mich gepackt! Und mit dem I-Tüpfelchen – den Rezepten für die Maierhofer Nusskekse, die Kräutersalze, Sirup und Bratwurst – zeigt das Buch eine Liebenswürdigkeit, die man im Buch immer wieder findet. Sie lässt uns LeserInnen den Roman mit einem Lächeln zuklappen und gerne immer wieder zur Hand nehmen. Um vielleicht die Rezepte nachzumachen oder den Brief der Autorin an ihre Leser nochmals durchzulesen, in welchem sie nicht nur an die Kraft des Einzelnen, sondern der Gemeinschaft appelliert und uns daran erinnert, wie wichtig und gesund die pure Natur – fernab von Großkonzernen, Massentierhaltung und Fixprodukten – ist. Selten war ich in letzter Zeit so begeistert von einem Buch, das mehr als ein Roman für mich ist! „Eine Prise Glück, ein Löffel Freude und jede Menge Liebe“ (Auszug aus Klappentext“ - für mich ist Kräuter der Provinz von Petra Durst-Benning mein neuer Lieblingsroman und die Überraschung im Monat Juni! Und diese möchte ich euch wärmstens ans Herz legen...

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