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Rezensionen zu
Engelskalt

Samuel Bjørk

Holger Munch und Mia Krüger (1)

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Spannendes norwegisches Thriller-Debüt

Von: Nadine Brunstein aus Bad Eilsen

26.05.2015

VORSICHT SPOILER! Kleine Mädchen im Alter von sechs Jahren verschwinden und werden an Bäumen aufgehängt im Wald aufgefunden. Eigentlich wären diese Mädchen im Sommer eingeschult worden. Die junge Kommissarin Mia Krüger verbringt nach einem einschneidenden Erlebnis ihre Zeit auf der norwegischen Insel Hitra, um sich eine Auszeit von der Polizeiarbeit zu nehmen und ihr Leben hinter sich zu lassen. Ihr Kollege Holger Munch wird von seinem Chef Mikkelsen für die Morde an anfangs zwei Mädchen beauftragt, diese aufzuklären. Holger Munch weiß, dass seine Kollegin Mia eine gute Profilerin ist, und möchte sie zu dem Fall hinzuziehen was ihm nach einiger Überredungskunst auch gelingt. Außergewöhnlich ist bei den Mordfällen, zu denen noch zwei weitere Morde an sechsjährige Mädchen und die Entführung von Holger Munchs sechsjähriger Enkelin Marion folgen, dass diese Mädchen fein säuberlich gewaschen und in selbstgenähten weißen Kleider vorgefunden werden. Die toten Mädchen stellen in ihrer Erscheinung Engel dar. Wer hat einen Grund, diese unschuldigen Mädchen umzubringen? Ist die Gemeinde um die sogenannten Christenmädchen, die im Wald leben, dafür verantwortlich? Könnte Pastor Simon, der sich als Nachfolger Gottes versteht, ein Verdächtiger sein, weil er das Mädchen Rakel an deren Flucht aus der Gemeinde zu stoppen versucht? Mias Schwester Sigrid, die vor wenigen Jahren Selbstmord beging, spielt eine Rolle in dem Fall. Ebenso muss Holger Munch um das Leben seiner Tochter Miriam, die bald Johannes heiraten wird, und Enkeltochter Marion fürchten. Der norwegische Autor Samuel Björk schaffte mit seinem Debüt Figuren, mit denen man gerne solidarisiert. Zum einen gehört dazu das Team um Mia und Holger herum, die sich auch schon mal gegen deren Chef Mikkelsen, verbünden, um die Mordfälle zügig aufzuklären, wobei der neue IT-Kollege Gabriel Mörk sich besonders hervorhebt, obwohl er kein ausgebildeter Polizist ist. Zum anderen spielen negative Charaktere wie der Pastor Simon und die Altenpflegerin Karen Nyland eine düstere und verdächtige Rolle in dem Thriller. Allerdings erscheint Karen Nyland anfangs als eine hilfsbereite Mitarbeiterin im Altenheim. Der Thriller verfolgt einen roten Faden, wobei die unterschiedlichen Figuren in der Story nicht zu unterschätzen sind. Deshalb sollte man sich die einzelnen Figuren notieren, um die Beziehungen zueinander nachvollziehen zu können. Spannungen und kleineren Wendungen warten auf die Leserschaft. Manche Figuren wachsen einem ans Herz, andere möchte man zum Mond schießen, weil sie unsympathisch sind und einem leidtun, weil sie sich manipulieren lassen. Diesen Thriller kann ich an die Thriller-Fans weiter empfehlen da er lesenswert ist. Samuel Björks schrieb sein erstes Thriller-Debüt, das in die deutsche Sprache übersetzt wurde. Mir gefielen der Spannungsbogen, der rote Faden in der Erzählung und die erst mehr zum Ende hin auftauchenden Wendungen, mit denen man als Leserin nicht gerechnet hat. Einziges Manko ist, dass am Ende über manche Figuren nicht zu Ende erzählt wird, wobei man erhofft, dass es eine Fortsetzung geben wird. Auf jeden Fall würde ich mich über einen neuen Fall mit den Ermittlerteam Holger Munch, Mia Krüger und Gabriel Mörk freuen. Die Figuren sind noch ausbaufähig trotz manch bisheriger Hintergrundinformationen.

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Ein totes Mädchen wird von einem Spaziergänger gefunden. Es baumelt an einem Baum, um seinen Hals hängt ein Schild mit der Aufschrift: „Ich reise allein.“ Mit den Ermittlungen soll sich der erfolgreiche Ermittler Holger Munch befassen. Dieser holt Mia Krüger mit ins Boot, die er aus früheren erfolgreichen Ermittlungen kennt. Es bildet sich mit noch weiteren Personen ein wirklich tolles Ermittlungsteam. Schnell wird klar, dass das tote Mädchen wohl nur das erste Opfer ist. Schon bald werden weitere Kinderleichen gefunden und zwar von zwei Kindern, die man wohl selbst auch als Opfer bezeichnen darf und das nicht deshalb, weil sie diesen grausigen Fund machen. Sie spielen dann auch eine weitere Rolle in der Geschichte. Bereits auf den ersten Seiten nimmt dieser Thriller den Leser gefangen und lässt ihn nicht mehr los. Es gibt sehr viele Andeutungen und Möglichkeiten und der Täter oder die Täterin könnte überall lauern. Dabei steht auch die Frage im Raum, ob die Christenmenschen etwas damit zu tun haben, die erst vor kurzem in ein einsames Gehöft im Wald gezogen sind. Samuel Bjørk schafft eine bedrückende Atmosphäre, die sich zu einem großen Teil auch aus den jeweiligen familiären Situationen der Ermittler, insbesondere von Holger Munch und Mia Krüger, ergibt. Mia hat eigentlich vorgehabt sich das Leben zu nehmen, aber dann hat Munch sie auf der einsamen Insel Hitra, auf die sie sich zurückgezogen hat, aufgegabelt und nun lässt die Ermittlung sie nicht mehr los. Munch ist ein Einsiedler und sein einziger Sonnenschein ist Enkelin Marion, die kurz vor ihrer Einschulung steht, genau wie die Kinder, deren Tod Munch gerade zu klären versucht. Der Thriller ist in fünf Teile gegliedert und die jeweiligen Kapitel haben eine sehr angenehme Länge, so dass man das Buch gut auch einmal zur Seite legen kann. Wenn man das überhaupt möchte, denn die Geschichte ist wirklich spannungsgeladen, obwohl sie ohne große brutale oder blutige Szenen auskommt. Auch wenn den Ermittlern einige Zufälle bei der Lösung des Falles zur Hilfe kommen, mindert das die stetig spürbare angespannte Grundstimmung ganz und gar nicht. „Engelskalt“ hat mich wirklich kalt erwischt. Gerne möchte ich Munch und Krüger bei weiteren Ermittlungen folgen und ihre persönlichen Niederlagen und Erfolge erlesen. Copyright © 2015 by Iris Gasper

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… ist ein Thriller aus Norwegen, der in der Auffassung von Dietmar Wunder gelesen wird und somit genau mein Beuteschema erfüllte. Einem Thriller, gelesen von Dietmar Wunder, kann ich einfach nicht widerstehen. Da ich mit der Stimme von Dietmar Wunder vor allem Jeffrey Deaver und seinen Protagonisten Lincoln Rhyme verbinde, musste ich mich nun jedoch ein wenig umstellen, denn der norwegische Autor Samuel Björk schreibt natürlich anders als der amerikanische Autor Jeffrey Deaver. Was erwartete ich also? Ich erwartete einen spannenden Thriller, in einer ähnlichen Tonalität, wie die mir bekannten Thriller aus der Feder des bekannten amerikanischen Autors Jeffrey Deaver. Diese Erwartungen konnten demnach nicht erfüllt werden. Ich musste sie ein wenig anpassen. So ist das, wenn man eine bestimmte Art Buch oder wie in diesem Fall einen bestimmten Protagonisten mit einem bestimmten Sprecher verbindet. Was bekam ich tatsächlich? Ich bekam einen guten norwegischen Thriller, aus der Feder eines vielseitigen Autors, den ich bislang nicht kannte. Ich bekam gute Unterhaltung mit einem hohen Spannungsfaktor und einem guten Spannungsbogen. Ich kam in den Genuss von Protagonisten, die es bis dato nicht gab. Möglicherweise kann ich sogar in den Genuss einer gänzlich neuen Reihe. Wer also ist dieser Samuel Björk? „Hinter dem Pseudonym Samuel Björk steht der norwegische Autor, Dramatiker und Singer-Songwriter Frode Sander Öien. Er wurde 1969 geboren, schrieb im Alter von 21 Jahren sein erstes Bühnenstück und veröffentlichte seitdem zwei hochgelobte Romane sowie sechs Musikalben. „Engelskalt“ ist sein erster Thriller. Derzeit lebt und arbeitet er in Oslo.“ Worum geht es in seinem Thriller? In „Engelskalt“ geht es um einen Serienmörder, der eine Reihe von Kindern umbringt und in Puppenkleidern gekleidet in die Bäume hängt. Die Morde geben zunächst Rätsel auf und dann ist da ja auch noch die Sache mit dieser Kirche. Ich möchte euch an dieser Stelle nicht zu viel verraten, weshalb ich an dieser Stelle auf den Klappentext zurückgreifen möchte. „Ein Spaziergänger findet im norwegischen Wald ein totes Mädchen, das mit einem Springseil an einem Baum aufgehängt wurde und ein Schild um den Hals trägt: „Ich reise allein.“ Kommissar Holger Munch wendet sich an seine Kollegin Mia Krüger, deren Spürsinn unschlagbar ist. Er reist auf die Insel Hitra, um sie abzuholen. Was Munch nicht weiß: Mia hat sich dorthin zurückgezogen, um sich umzubringen. Doch als sie die Bilder des toten Mädchens sieht, entdeckt sie ein Detail, das bisher übersehen wurde – und das darauf schließen lässt, dass es nicht bei dem einen Kind bleiben wird…“ (Klappentext) Nun, der Klappentext verrät ja bereits einiges über die Protagonisten. Hat schon jemand von euch einen norwegischen Thriller gelesen? Nein? Ich schon. Ich liebe skandinavische Thriller, aber nicht nur, weil sie meist in Skandinavien spielen, sondern auch wegen der oftmals besonderen Atmosphäre. Skandinavische Thriller sind oftmals düstere, ja dunkle Thriller, mit hohem Spannungsfaktor und vielschichtigen Protagonisten. Tatsächlich passt meiner Einschätzung zu den skandinavischen Thrillern auch bei diesem Thriller sehr gut. Natürlich sind auch die amerikanischen, die englischen und die deutschen Thriller düster und dunkel, sicherlich ist jeder Thriller düster, dunkel, aber dennoch ist die Stimmung bei den skandinavischen Thrillern für mich meist doch eine andere als bei anderen Thrillern. Ich weiß nicht, wie ich diese besondere Atmosphäre beschreiben soll, sie ist kalt, aber nicht gefühllos, sie ist spannend aber nicht gewaltsam. Sie bannt mich als Leser und lässt mich doch frei. Zu den Protagonisten Wie der Klappentext bereits erwähnt, haben die Ermittler in ihrer Vielschichtigkeit durchaus auch einige Probleme. Mia Krüger steht kurz davor Selbstmord zu begehen und auch Holger Munch ist sicherlich kein Mann ohne Fehler. Diese Faktoren finde ich übrigens auffällig, denn es gibt höchst wenig Thriller, deren ermittelnde Protagonisten ohne Süchte auskommen oder psychisch angeschlagen sind. Teilweise geht mir das ein wenig auf dem Wecker, da diese Sachen zumeist wenig Fall relevant und somit Thriller relevant. Bei diesem Thriller ist es jedoch von Anfang an anders, hier erfahren wir Schritt für Schritt die Hintergründe, die zu Mia Krügers Selbstmordgedanken. Sie hegt diese Gedanken aus einem bestimmten Grund, der in ihrer Vergangenheit verwurzelt ist, sie gleichzeitig aber auch zu der Person macht, die sie heute ist. Man sagt, der Mensch ist geprägt durch seine Erfahrungen. Im Fall Mia Krüger könnte man sagen, was einen nicht umbringt macht ein stärker und doch werden ihre psychischen Probleme für den Fall relevant. Probleme anderer Art hat Holger Munch. Er ist ein Mann, der eigentlich mitten im Leben steht, sich um seine Mutter im Altersheim rührend kümmert und sich doch über familiäre Probleme den Kopf zerbricht. Gleichzeitig ist er der leitende Ermittler, derjenige der die Verantwortung trägt. Eine Verantwortung, die schwer auf ihm lastet. Auch seine Probleme sind und werden Fall relevant, deswegen auch diese mir diesen besonderen komplexen Zusammenhang nicht negativ, sondern eher durchdacht positiv aufgefallen sind. Der Sprecher Zu Dietmar Wunder habe ich bereits zu Beginn etwas gesagt. Ich verbinde ihn vor allem mit Thrillern von Jeffrey Deaver. Seine Stimme gehört für mich zu einem Thriller Deavers. Nun jedoch gehört sie für mich auch zu den Thrillern, die Samuel Björk geschrieben hat, schreibt oder noch schreiben wird. Wer aber ist dieser Dietmar Wunder? „Dietmar Wunder verdankt den "James-Bond"-Filmen mit Sean Connery seinen Weg ins Filmgeschäft. Heute ist er als Schauspieler, erfolgreicher Synchron- sowie Hörbuchsprecher und Dialogregisseur tätig. Er ist die deutsche Stimme vom aktuellen "James Bond"-Darsteller Daniel Craig sowie von Adam Sandler, Cuba Gooding Jr., Omar Epps und Sam Rockwell. Wunder wurde für seine Arbeit mehrfach ausgezeichnet, darunter der Deutsche Synchronpreis 2008 für die Dialogregie der TV-Serie Weeds und der Ohrkanus 2011 in der Kategorie „Beste Lesung Kinder/Jugendliche“. Wunder ist aber auch vor der Kamera zu sehen, so u. a. in Uli Edels "Der Baader Meinhof Komplex". Beim Los Angeles Reel Film Festival 2010 erhielt er den Award „Best Supporting Actor“ für seine Rolle im Thriller "Not Worth A Bullet". Im Hörverlag ist Dietmar Wunder u. a. in der Lesung von "Das Lied der Freiheit" von Ildefonso Falcones zu hören.“(amazon.de) Die Übersetzerin Da nun vielerorts und nicht zuletzt auch bei Facebook über die Leistungen des Übersetzers diskutiert wird möchte ich die Übersetzerin an dieser Stelle auch vorstellen. Gleichzeitig nehme ich mir nicht das Recht heraus ihrer Leistung zu beurteilen, da ich selbst das Originalbuch kenne und auch leider kein Norwegisch beherrsche. Schade aber es gibt ja eine Person, die es mir trotzdem möglich macht das Hörbuch zu verstehen. Die Übersetzerin in diesem Fall ist Dr. Gabriele Haefs. „Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Walisischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem Gustav- Heinemann-Friedenspreis und dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Håkan Nesser und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit Dagmar Mißfeldt und Christel Hildebrandt hat sie schon mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.“ (amazon.de) Fazit An dieser Stelle möchte ich meine Eindrücke zu diesem Hörbuch, das knapp 13 Stunden geht, zusammenfassen und ein Fazit ziehen. Wer nun diese zugegebenermaßen etwas länger geratene Rezension zu „Engelskalt“ von Samuel Björk gelesen hat, der wird gemerkt haben, dass ich insbesondere zu Beginn ein paar Einstiegsschwierigkeiten mit diesem Hörbuch hatte. Dieses Hörbuch war anders als ich es erwartet hatte und doch erfüllte es meine Erwartungen in Gänze. Ein Widerspruch möchte man denken, ein Paradoxon? Nicht im Geringsten. Denn den für mich etwas schwierigeren Einstieg in die Geschichte machte später durch seinen hohen Spannungsfaktor wieder wett. Auf die die Lösung des Falls war ich bis zum Ende nämlich nicht gekommen. Der Plot dieser Geschichte ist durchdacht, wenig konstruiert und nachvollziehbar. Die Szenerie angenehm und die Fantasie anregend. Es ist eine Geschichte in unserer Welt spielt. Der Autor beschreibt seine Handlungsorte jedoch ganz konkret und doch mit Spielraum für die eigenen Ideen, künstlerischen Inspirationsspielraum sozusagen, die es dem Leser ermöglicht eigene Ideen zu entwickeln. Dieses Hörbuch schafft es bei mir durchaus ein Kopfkino zu verursachen. Ich konnte diesen Thriller gut nachvollziehen und hatte ein paar spannende, aber unblutige (trotz mehrerer Leichen) Stunden. Der Thriller ist trotz seiner hohen Spannung nicht übermäßig brutal. Er zieht den Leser/den Hörer in seinen Bann und lässt ihn doch ziehen. Wenn ihr mich fragt, ob es sich lohnt, dieses Hörbuch zu hören, so beantworte ich euch die Frage gerne mit einem eindeutigen Ja. Hörprobe gefällig?

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Es sieht aus wie ein Engel, das tote Mädchen, das an einem Baum im Wald hängt - um den Hals ein Schild: ICH REISE ALLEIN Doch allein wird es nicht bleiben... Eigentlich gab es die Osloer Spezialeinheit nicht mehr, seit es von einger Zeit einen unschönen Vorfall gegeben hat. Doch nun wird das alte Team um Kommissar Holger Munch eilig zusammengetrommelt, denn bei Kindsmord müssen einfach schnelle Erfolge her. Alle sind beisammen, selbst ein neuer IT-Spezialist ist gefunden, nur eine fehlt noch. Mia Krüger. Zurückgezogen hat sich die junge Polizistin, deren Spürsinn in Norwegen legendär ist. Auf einer einsamen Insel betäubt sie ihre Depression nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester mit Alkohol und Medikamenten, lebt nur noch auf den Tag hin, an dem sie ihren Suizid geplant hat. Als Munch dort auftaucht und ihr gegen ihre Widerstände Fotos vom Tatort vorlegt, erkennt sie, was niemand sonst gesehen hat. Es wird nicht bei dem einen Opfer bleiben... Schneller als erwartet wird auch tatsächlich ein zweites totes Mädchen gefunden, wie bereits das erste in Puppenkleider gehüllt am Baum hängend, mit einer Schultasche auf dem Rücken und einem Schild um den Hals: 'Ich reise allein'. Und deutlich ist: die Ermittler müssen schnell sein, um weitere Todesfälle zu verhindern. Doch immer, wenn sie einen Zipfel neuer Erkenntnisse zu greifen meinen, geschieht wieder etwas Neues, der Täter treibt das Spiel voran. Wie beim Schach plant der Täter die Züge der Ermittler offensichtlich im Vorfeld ein, ist ihnen aber stets um einige Züge voraus. Eine hoffnungslose Partie? Samuel Bjørk erfindet hier das Rad nicht neu mit seinem Thriller-Debüt, setzt aber doch andere Schwerpunkte. Statt viele Einblicke in die Ermittlungsarbeit zu bieten, bleibt er schwerpunktmäßig eng bei den Personen Holger Munch und Mia Krüger. Dabei lässt er sich Zeit bei der Darstellung der persönlichen Verhältnisse und Befindlichkeiten der beiden, so dass sich für den Leser schon bald plastische Charaktere herausbilden. Holger Munch, der Leiter der Spezialeinheit, übergewichtig, extremer Raucher, 54 und privat eher einsam - allein seine Enkelin Marion vermag seine Tage zu erhellen. Und Mia Krüger, 'Mia Mondstrahl', weil immer schon eine kleine Indianerin in ihr steckte, schwer depressiv, lebensmüde, alkohol- und tablettensüchtig, vollkommen auf sich zurückgeworfen, beruflich aber mit einer ungeheuren Beobachtungsgabe und Intuition ausgestattet, die sie zu einem unverzichtbaren Teil der Spezialeinheit macht. Vielleicht bemüht Samuel Bjørk ein paar Themen zu viel in diesem Debüt. Klar ist, weshalb er diese Vielzahl einsetzt: Verwirrung, die Frage nach Zusammenhängen, die Atemlosigkeit der Ermittler. Aber auf die Art kann der Autor manchem Thema nicht so gerecht werden, wie es das ansonsten verdient hätte. Psychische Erkrankungen, Kindesentführung, Mord, Sekten, Drogenmissbrauch, Kindesmisshandlung und -vernachlässigung, Selbstjustiz, Rache... Alles Themen, die teilweise eines eigenen Thrillers wert wären, in dem Konglomerat gehen sie teilweise leider eher unter... Auch die Vielzahl an psychischen Erkrankungen und teilweise auch das Strapazieren von Kommissar Zufall sind für mich hier manchmal des Guten ein wenig zu viel. Die Kritikpunkte sollen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hier um einen durchaus unterhaltsamen Thriller handelt, flüssig geschrieben, verwirrend in den zahlreichen parallelen Handlungssträngen, trotz mancher Vorhersehbarkeit auch in die Irre führend und nicht zuletzt mit interessanten Charakteren. Der Beginn einer Reihe, wie ich lesen konnte. Und gerne würde ich auch die weiteren Fälle der Sondereinheit um Holger Munch und Mia Krüger verfolgen, denn dieses Debüt verspricht in jedem Fall eines: Potential. © Parden

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Inhalt: „Ich reise allein“, das ist die Botschaft, die einem toten Mädchen mitgegeben wurde, das im Wald aufgehangen an einem Springseil gefunden wird. Holger Munch, Kommissar, erhofft sich nicht nur, dass dieser Fall schnell gelöst wird, sondern auch, dass sein Team, allen voran Mia Krüger, die sich darauf vorbereitet, ihrer Schwester in den Tod zu folgen, dadurch wieder zu alter Größe und Stärke findet. Doch wie viel Leid erträgt man, wenn man selbst keinen Lebensmut mehr hat? Wie sehr hat die berühmte Kombinationsgabe gelitten, wenn man sich nur noch von Tabletten und Alkohol ernährt? Diese Fragen stellt sich Mia und kann sich doch nicht diesem grausamen Fall entziehen, bei dem jemand kleine Mädchen auf annähernd die gleiche Weise nach ihrem Tod in Szene setzt. Vielleicht ist aber doch nicht alles verloren, weder für kleine Mädchen, noch für Mia, denn sie ist es, die ein ganz bestimmtes Detail entdeckt, das eine Verbindung zwischen den Mädchen in greifbare Nähe rückt. Meine Meinung: Drama Queen Falls sich jetzt jemand fragt, wie kommt sie bloß auf diese Überschrift. Nun, das war mein Gedanke, als ich Mia Krüger begegnete und ein bisschen begleitete. Man braucht kein Psychologiestudium, um zu erkennen, dass Mia eine ganz arme Maus ist, die das aber auch bestätigt haben möchte. Wobei sie dieses Drama, zu dem sie ihr Leben macht, gar nicht nötig hätte. Wenn sie nur die Hilfe annehmen würde, die Menschen ihr angedeihen lassen wollen. Man merkts schnell, dass neben den äußerst perfiden Morden in diesem Buch die Geschichten der Protagonisten eine große Rolle spielen. Das ist zwar nichts Neues. Aber wiederum ist es das nordisch dustere, was mich begeistert, mitgenommen hat. Mia ist eine verkrachte Existenz, durch ihre eigene Geschichte gehandicapt, steht sich selbst und ihrer Intelligenz und Gabe im Weg. Und Holger Munch, dauerpaffender Kopf der Kommission, schrullig, grantig manchmal, aber liebenswert und klug. Das sind die zwei Hauptfiguren, die uns als geschultem Leser sehr bekannt vorkommen und so den Einstieg leicht machen. Mancher könnte unken, dass da zu probaten Mitteln gegriffen wird. Ja, das stimmt, aber ist es wirklich verwerflich? Ich finde nicht. Es kann nicht jeder neue Name in der Autorenlandschaft das Rad neu erfinden! Wer das erwartet, hat echt Probleme! Ich gehöre eher dazu, dass ich eben nicht zwingend was bahnbrechend neues erwarte. Ich möchte unterhalten werden. Mitgerissen. Geschockt auch gerne mal. Und da kommt es eben auf die Kunst an, wie jemand etwas erzählt. Streckenweise hat der Autor das bei „Engelskalt“ schon geschafft. Aber gestört wurde es durch Szenen, Kapitel, die für mich irgendwie aus der eigentlichen Geschichte gelöst wirkten. Das sollten wohl die „Ich-führe-Euch-in-die-Irre-und-lache-mir-ins-Fäustchen“-Stellen sein. Für mich zu offensichtlich. Die Kapitel, die ich meine, spielne in dieser Sektengemeinde. Haben sie wirklich etwas mit der ganzen Sache zu tun, oder soll das wirklich nur in die Irre führen. Ich verrats mal nicht. Aber gefragt habe ich mich das oft ;-) Zumindest zeigt das, dass ich dem Autor wenigstens etwas auf den Leim gegangen bin *gg* Dann habe ich mich gefragt, ist das der Auftakt zu einer neuen Reihe? Kommt da jetzt noch mehr? Dann ist es gut gelungen. Eigentlich wollte ich Mia nämlich nicht verlassen, nachdem ich die Buchdeckel zu geschlagen habe. Mich interessiert, ob sie weiter macht oder aufgibt… Da bin ich denn mal gespannt, ob da bald was drüber zu lesen sein wird. Ich habe mich auf dieses Buch eingelassen, weil mich zunächst das Cover gelockt hat. Immer wieder passiert es mir, dass genau diese Machart, diese Verwendung von Nadel und Faden in blutroter Farbe, mich anzieht. Was da wohl Kollege Freud zu sagen würde… Es traf sich dann, dass zwei Stellen gleichzeitig mir die Möglichkeit boten, das Buch lesen zu können, einmal das Bloggerportal von Randomhouse und dann war mir die Glücksfee auf Facebook beim lieben Arndt und seinem Astrolibrium hold, wo es ein Blind Date mit eben jenem Buch (im Sack) zu erhaschen gab. So viel Glück auf einen Haufen… Ich habe dann beschlossen, dass auch alle anderen, die sich um eben jenes Blind Date beworben haben, sich auf die Suche nach dem Täter machen dürfen und bin gespannt, wie sie die Geschichte erleben. Das andere Exemplar wurde schon weitergegeben, im Rahmen des Welttag-Gewinnspiels und auch da hoffe ich, dass der neue Besitzer seine Freude daran hat! Kann ich es empfehlen? Schwer zu sagen! Ich denke, man erwartet bestimmte Szenarien, wenn es ein nordischer Autor ist. Es ist schon duster, aber eben nicht durch die Witterungsverhältnisse, sondern in der Geschichte selbst bedingt. Man muss geduldig sein, sich nicht ablenken lassen, sondern immer schön in der Ermittler-Spur bleiben, dann bekommt man ein spannendes Stück geboten. Und vielleicht hat der Autor ja wirklich ein Einsehen und wir dürfen noch mehr vom Ermittlerteam Munch/Krüger lesen! Ich wäre nicht böse! Fazit: Nordischer Thriller mit guten Ansätzen, aber durchaus ausbaufähig! Bewertung: 4 von 5 Nilpferden Danke an Goldmann/das Bloggerportal und Astroblibrium für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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Das Titelbild des Hörbuches hat mich sofort angesprochen. Das ist mal wieder ein Titel der mir in der Buchhandlung sofort ins Auge gefallen ist. Ich mag die verwischten Farben und die auffallende Schrift vom Titel. Da greift man automatisch hin um sich den Klappentext anzusehen. Zum Sprecher muss man hier definitiv nicht viel erklären. Hörbuchfans ist der Name Dietmar Wunder ganz sicher ein Begriff. Er gehört einfach zu den Großen unserer Sprecherriege. Ich persönlich mag ihn einfach immer wieder gerne hören. Egal ob ein blutiger Thriller oder ein nettes Jugendbuch, er ist in der Lage seiner Stimme immer genau die richtige Klangfarbe zu geben. Gut verständlich und immer passend akzentuiert ist das Hören einfach ein Genuss. Nun mal zum Inhalt der Geschichte. Der Einsatz zu dem Komissar Holger Munch gerufen wird hat es wirklich in sich. An einem Baum hängt ein kleines Mädchen. Aufgehängt an einem Springseil mit einem Schild um den Hals. Auf diesem steht zu lesen “Ich reise nicht alleine!”. Das Kind wurde in Puppenkleidung gesteckt, diese schein extra angefertigt zu sein. Grausige Vorstellung möchte ich meinen… Holger Munch entschliesst sich seine Kollegin Mia Krüger mit ins Boot zu holen. Eigentlich steckt Mia in einer Lebenskriese, aber dieser Fall holt sie zurück, sie entdeckt etwas und ist nun davon überzeugt das es weitere Kinderleichen geben wird. Leider soll sie mit ihrer Ahnung richtig liegen. Der Schreibstil des Autors ist einmalig. Oft erzeugt er eine gruselige Atmosphäre durch pure Andeutungen, und hier kommt dann wiederum das Können von Dietmar Wunder zum Einsatz. Beides Zusammen führt dann unweigerlich zur Gänsehaut. Mit 778 Minuten haben wir hier auch ein richtig langes Hörvergnügen. Ich habe mich nicht eine Minute davon gelangweilt. Das Hörbuch konnte mich wirklich fesseln und das Ende hat mich überrascht. Bei Engelskalt handelt es sich um Samuel Bjørk s Debüt. Ich finde Engelskalt sehr gelungen und würde mich freuen wenn es seitens des Autors nicht bei diesem Debüt bleiben würde.

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Kommissar Holger Munch wird an seine alte Wirkungsstätte zurück gerufen. Nach einem missglückten Einsatz eigentlich in Ungnade gefallen, wird er nun doch gebraucht. Und er will seine alte Mannschaft wieder zusammenhaben. Zu dieser gehört auch die gut dreißigjährige Mia Krüger. Zwar hat sie sich auf eine einsame Insel zurückgezogen, um mit dem Leben abzuschließen. Als sie hört, dass es bei dem neuen Fall um getötete Kinder geht, kleine Mädchen in Puppenkleidern, kann sie nicht anders als sich den Ermittlern anzuschließen. Schnell mehren sich die Anzeichen, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun bekommen könnten. Das Team arbeitet auf Hochtouren. Zunächst durch eine Mischung aus deutlichen, erschreckenden Szenen und phantasieanregend Ungesagtem fesselt der Autor seine Leser. Für seine Figuren lässt er sich Zeit, fast liebevoll beschreibt er die Ermittler und ihr Umfeld, fast akribisch die Verdächtigen, doch auch zunächst anscheinend Unbeteiligte bekommen ihre Aufmerksamkeit. Aktionsreiche Szenen wechseln sich mit eher nachdenklichen manchmal sogar witzigen und humorvollen Abschnitten ab. Gerade, wenn etwas zu viel zu werden droht oder man etwas zu vermissen beginnt, scheint der Autor ein Gespür dafür zu haben, genau den Wechsel herbeizuführen, den es benötigt, um die Spannung beizubehalten. Geheimnisvolle Hinweise, die Schritt für Schritt durch akribische Ermittlungen und präzise Denkoperation entschlüsselt, lassen einen hochintelligenten Täter vermuten, der alles daran setzt seinen perfiden Plan durchzuführen. So ausgewogen und manchmal überraschend und erfrischen anders sich der Beginn und der Mittelteil gestalten, so doch ein wenig enttäuschend ist die Auflösung, die schließlich recht schnell und nicht ganz so geheimnisumwittert präsentiert wird wie es zunächst zu vermuten oder zu hoffen war. Dennoch ein packender Beginn einer neuen Reihe um die außergewöhnlichen Ermittler Holger Munch und Mia Krüger, die durch ihre besonderen Fähigkeiten bestechen und die ihre persönlichen Eigenheiten zu Persönlichkeiten machen, denen man gerne wieder begegnen und an deren Weiterentwicklung man teilhaben möchte. Hervorzuheben ist die hervorragende Covergestaltung, die das Buch zu einem Hingucker in jedem Regal macht und die dazu noch ein besonderes haptisches Erlebnis bietet.

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Der Schreibstil erinnert mich mal wieder an skandinavische Thriller, was ja gar nicht so verkehrt ist. Allerdings kommt die skandinavische Atmosphäre doch relativ wenig auf. Die Perspektive wechselt ständig, was ich als abwechslungsreich empfinde, auch wenn ich so manches Mal ganz schön durcheinander kam. Sie gehören alle irgendwie zusammen, aber irgendwas passt da nicht, ich kann es aber leider nicht so richtig beschreiben. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass das auch Absicht ist, um mich als Leser zu verwirren oder sogar falsche Fährten zu legen. Dennoch herrscht eine unglaubliche Spannung, wozu die verschiedenen Handlungsstränge sicherlich ihr übriges geben. Bjork legt ein schnelles Tempo an den Tag, bei welchem man kaum Zeit findet aufzuatmen aber so auch die Spannung sehr aufrechterhält. Dieses schnelle Tempo macht sich allerdings erst nach einigen Seiten bemerkbar, denn der Anfang ist doch sehr Einleitungslastig. Klar, das hilft um sich zurecht zu finden, aber manchmal ist weniger mehr. Trotz konstanter Spannung hatte ich immer das Gefühl, dass da mehr kommen muss, ich erwartete einfach mehr und die Erwartungen verpufften einfach, weil eben nicht so viel passierte wie erwartet. Generell schreibt der Autor sehr detailreich, ich persönlich mag es in diesem Genre mit weniger Details, zumindest bei manchen Dingen. Auf der anderen Seite hilft es natürlich auch, mithilfe von schlimmen Details die Leser bei Laune zu halten – ein Zwiespalt also. Bjorks Stärke scheint die Charakterisierung seiner Protagonisten zu sein, denn diese empfand ich einfach als großartig, und das obwohl sie eigentlich völlig dem Klischee entsprechen. Sie haben trotzdem das kleine, gewisse Etwas das mit einfach gefiel. Manchmal kann man das Rad einfach nicht neu erfinden. Das Ende empfinde ich als etwas enttäuschend. Okay, es wurde soweit alles geklärt, aber es gibt dennoch Fragen worauf ich gerne Antworten hätte. Ebenso kamen plötzlich Dinge zu kurz, die vorher noch wichtig erschienen. Ein paar weniger Seiten am Anfang und dafür ein paar mehr am Ende hätte mir gefallen. Im Grunde also ein typischer Krimi, welcher zwar nicht durch überragende Einfälle überrascht aber dennoch sehr solide und gut zu lesen ist. Mir fehlte das gewisse Etwas, der große Knall sozusagen, aber alles in allem gefiel es mir trotzdem gut.

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