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Rezensionen zu
Die Töchter der Tuchvilla

Anne Jacobs

Die Tuchvilla-Saga (2)

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Schlimme Zeiten in der Tuchvilla

Von: Lenzen aus Mönchengladbach

12.01.2016

Als ich das Buch begonnen habe, war das ein bisschen wie nach Hause kommen. Die Tuchvilla ist ein Kosmos für sich. Inzwischen sorgt der erste Weltkrieg dafür, dass die Männer eingezogen werden, die Versorgung immer schwieriger wird und überall Hunger und Not herrschen. Auch wenn die Menschen in Augsburg und vor allem in der Fabrik denken, dass es den Fabrikbesitzern und den Bankern besser geht, so ist das ganz und gar nicht. Auch in der Tuchvilla fehlt es an allen Ecken und Enden, aber man hält zusammen und spart wochenlang, um ein Fest würdig begehen zu können. Johann Melzer ist weiterhin der Chef und lässt sich ungern in seine Angelegenheiten hineinreden, auch wenn er heimlich vieles akzeptiert und anerkennt. Seine adlige Frau Alicia kümmert sich um alle und bewahrt Haltung, auch wenn das Schicksal zuschlägt. Paul, der einzige Sohn, wird wie die anderen jungen Männer eingezogen, und die Töchter Kitty und Elisabeth müssen ihren Weg gehen. Die vernünftige Elisabeth wächst über sich hinaus bei der Pflege von Kriegsverletzten, selbst die überdrehte Kitty schafft es irgendwann reifer zu werden und trotzdem Kitty zu bleiben. Dazu kommen die Bediensteten, die alle mit zur Familie gehören, von den Melzer geschützt werden und treu zur Familie stehen. Besonders gefallen hat mir da der etwas schräge Humbert, der einerseits der perfekte „Butler“, aber total kriegsungeeignet ist. Aber im Mittelpunkt steht Marie, die Frau von Paul. Sie steht mit beiden Beinen auf der Erde, hat eine künstlerische Ader, ist diplomatisch, beharrlich und sehr praktisch veranlagt. Immer hat sie ein offenes Ohr und rückt den anderen auch schon mal den Kopf zurecht, wenn es sein muss. Vor allem aber hat sie auch Mitgefühl für die Arbeiter und findet einen Weg, zu helfen. Mir fehlt manchmal ein wenig der Fleck auf ihrem makellosen Charakter. Der Krieg zeigt sich von seiner schrecklichen Seite, aber auch die Nachkriegszeit ist nicht einfach. Man trauert dem Kaiser nach und sieht politischen Veränderungen skeptisch entgegen. Es ist noch nicht sicher, was die Zukunft bringt, doch es gibt wieder Hoffnung. Am Ende gibt es einige offene Fragen, die hoffentlich im nächsten Band beantwortet werden. Eine unterhaltsame Familiengeschichte.

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Nachdem ich "Die Tuchvilla" gern gelesen hatte, wollte ich natürlich wissen wie es mit den Melzers und ihrer Tuchfabrik weitergeht und begann mit voller Freude diesen seitenstarken Roman zu lesen. Zudem mag ich Bücher über den 1. Weltkrieg einfach nur zu gern. Wir schreiben das Jahr 1916 und es ist Krieg. Auch die Melzers in Augsburg sind davon betroffen. Während die Männer an der Front dienen, versuchen die Frauen die Villa und die Fabrik am Laufen zu halten. Wird den Frauen das Schicksal hold sein und sie ihre Männer bald wiedersehen? Bereits auf den ersten Seiten hatte mich die Autorin mit ihrer blumigen Sprache in ihren Bann gezogen. Auch wenn es schon über ein Jahr her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, so war ich doch sofort wieder drin im Geschehen und auch die Melzers waren mir wieder gegenwärtig. Die Schreibe der Autorin ist sehr detailliert, was manchmal zu Längen führt, die ein wenig den Lesefluss stören und nicht sein müssten. Ein auktorialer Erzähler führt uns durch die Geschichte. Wir bekommen aus den unterschiedlichsten Perspektiven etwas mit, denn mal begleiten wir Marie, mal Kitty und wie sie alle heißen. Dadurch erfährt man besonders viel aus dem Kosmos der Tuchvilla. Im ersten Buch hatte ich ja noch so meine Probleme mit Marie, hier mochte ich sie aber wirklich gern mit ihrer anpackenden Art und den Mut etwas verändern zu wollen. Die dargestellten Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, so dass man sie gut unterscheiden kann und jeder Leser wird jemanden finden, der ihm sympathisch ist. Mir gefällt an dem Buch vor allem, dass nicht nur die Herrschaften mit ihren Problemen beleuchtet werden, sondern auch deren Dienstboten und dass keine Gesellschaftsschicht dabei bevorzugt wird. Zudem scheut sich Anne Jacobs nicht davor die Schrecken des Krieges dem Leser nahe zu bringen. Erst dadurch kommt der Umbruch der damaligen Zeit für den Leser richtig rüber. Auch beim Lesen dieses Buches fühlte ich mich stark an die TV- Serie "Downton Abbey" erinnert. Wer daran Gefallen findet, der wird auch diesen Roman genießen können. Fazit: Für mich eine gelungene Fortsetzung, die ich gern gelesen habe. Vom mir gibt es eine Leseempfehlung.

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Das Cover gefällt mir wie schon beim ersten Teil sehr gut, ich liebe diese romantischen Kulissen und vor Allem zauberhafte Villen, auch die Frau im Vordergrund ist perfekt in Szene gesetzt und verleiht dem Cover das gewisse Etwas. Der erste Band war sehr gelungen, es gab jedoch kleinere Mängel, deswegen war ich umso gespannter wie es im zweiten Teil weiter geht. Der Schreibstil ist wie auch im ersten Band sehr flüssig, bildlich und die Charaktere erhalten immer mehr Informationen wodurch sie lebendiger wirken. Ich bin wieder sehr gut in die Geschichte hinein gekommen, die Ereignisse am Ende des ersten Buchs waren mir noch bekannt. Besonders hat mir gefallen, wie die Autorin den gesellschaftlichen Wandel in der Kriegszeit beschreibt, dadurch erhält man einen sehr guten Eindruck. Der 1. Weltkrieg macht auch vor der Familie Melzer nicht halt, sie haben Existenzängste und müssen darauf achten, ihre Tuchfabrik zu erhalten und vor allem ihre Angestellte. Die Stimmung ist nun etwas anders, es wirkt fast so als wenn der Krieg dafür zuständig ist, das hat die Autorin wunderbar vermittelt. Die Melzers müssen sich diesem Wandel anpassen, es werden Abstriche gemacht damit das Unternehmen überleben kann. Man erfährt aber auch viel Hautnah über den Krieg denn die Perspektive wechselt immer mal wieder, so erfährt man auch etwas von den Soldaten, die in den Krieg ziehen mussten. Das ist oft sehr bedrückend und traurig. Die Spannung, endlich zu erfahren wie es endet, macht einen wahnsinnig, dadurch habe ich oft die Zeit vergessen und mich in der Geschichte verloren. Fazit: Eine wunderbare Fortsetzung, Schattenseiten des Lebens werden hervorgehoben und man erhält einen wunderbaren Überblick über die Geschichte. Die Charaktere werden immer interessanter, ich hatte einige tolle Lesestunden.

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