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Rezensionen zu
Unser wildes Blut

Wolfgang Schnellbächer, Nur Öneren

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"In einem Märchen ist immer alles einfach und klar. Man weiß, was das Gute und was das Böse ist. Wer richtig und wer falsch handelt." Ist nicht eine Liebesgeschichte wie ein schönes Märchen? Wenn zwei sich finden und lieben und zusammen leben, glücklich und zufrieden, bis an ihre Ende... Die Zwei, die sich gefunden haben, sind Alexander und Aysel. Jung sind sie, verliebt sind sie. Klingt großartig. Auf den ersten Blick. Allerdings wäre unsere Geschichte ja schon zu Ende, wenn es so einfach wäre. Ist es jedoch nicht. Denn Alexander ist Deutscher und Christ. Und Aysel trägt Kopftuch, sie ist Türkin und Muslima. Das muss an sich auch nicht problematisch sein. Aber Aysel lebt in einer traditionellen Familie, und dort wählen die Eltern die zukünftigen Partner für ihre Kinder aus. Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, dass ein Ehemann Partner auf keinen Fall Alexander heißen wird. Verkompliziert wird die Sache von Aysels Bruder. Ilhan. Er steht ihr besonders nahe, die beiden sind Zwillinge, geben sich gegenseitig Halt. Er kann ihr nicht wehtun, sie verurteilen oder verdammen. Weil es seine Aufgabe ist, für die Einhaltung der unbefleckten Ehre seiner Schwester und damit der Familie zu sorgen, ist der Konflikt unausweichlich. Nicht nur, dass es die eigenen Vorstellungen Alexander und Aysel nicht einfach machen, zueinander zu finden und beieinander zu bleiben. Der Weg ist zudem mit Stolpersteinen übersät, die von Aysels Familie gesetzt sind. Und Aysel, die sich sicher ist, dass ihre Eltern mit ihrer Lebenserfahrung das Beste wollen und im Sinne ihrer Kinder entscheiden, beugt sich de Willen der Familie und entsagt der Liebe. Denn würde sie sich anders entscheiden, würde eine Tür für immer und ewig zufallen. Und dann könnte sie diese Welt, in der ihre Familie lebt, nicht mehr betreten. Damit wären wir also weit entfernt von einem Märchen... Es ist keine neue Geschichte, die uns Nur Öneren und Wolfgang Schnellbächer in "Unser wildes Blut" erzählen. Aber sie tun es auf erfrischend ehrliche Art und Weise. Einfühlsam, offen und mit Sympathie für beide Seiten. Die Autoren lassen ihre Protagonisten mit viel Leidenschaft und Feuer für ihre Einstellungen eintreten und emotional agieren. Dabei decken sie Vorurteile und Missstände auf, legen Für und Wider dar, finden die richtigen Worte, ohne Partei zu ergreifen. Sie verdeutlichen den Zwiespalt zwischen Tradition und Moderne und zeigen auf, wie schwer es ist, sich von Prägungen zu lösen, ohne anerzogene Werte zu verleugnen und in einer Welt größter Versuchungen zu bestehen, in der es keine Regeln gibt, die Kummer und Verzweiflung zwischen den Menschen verhindern, wo jeder jeden betrügen und in den verzweifelten Wahnsinn treiben kann, ohne, dass irgendwer nur aufschaut. Ein schmaler Grad, einer, der nicht ohne Verletzungen von Gefühlen möglich ist. Auf diesem schmalen Grad wandelt Aysel nicht allein, auch Ilhan ist hin und hergerissen. Da ist einerseits die Tatsache, dass er Emilie, ein deutsches Mädchen für seine Zwecke "benutzt", zu der er sich gleichzeitig hingezogen fühlt, Sehnsucht verspürt. Anderseits ist er bereit, den Wünschen seiner Familie zu folgen und später eine muslimische Frau zu heiraten, eingedenk der Tatsache, dass er den leisen Schmerz bei den Gedanken an Emilie in eine kleine Nische seines Herzens verbannen muss. Obwohl die Autoren das Geschehen aus dem Blickwinkel von Ilhan und Alexander schildern, kommen die Ansichten von Aysel gut zum Ausdruck, wenngleich die Entwicklung ihrer Zuneigung zu Alexander etwas zu kurz geraten ist. In E-Mails und Briefen vermag sie es, Alexander und damit uns als Leser ihren Standpunkt näher zu bringen. So können wir nachvollziehbar, warum sie zweifelt und ihre Entscheidungen trifft. Zu guter Letzt ist hervorzuheben, dass es den Autoren mittels poetischer Sprache und anrührender Worten gelingt, die Geschichte von Alexander und Aysel zu einem Märchen zu machen, bei dem wir immer hoffen, dass es gut ausgeht. "Am Ende, dessen sind wir uns sicher, ist die Liebe das Kostbarste, was es gibt."

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Inhalt: Die Geschichte dreht sich um den 18 jährigen Alexander und seine Klassenkameradin Aysel, die beide in Heidelberg zur Schule gehen. Alexander liebt Aysel, doch ihre Liebe darf nicht sein, weil sie eine Muslimin ist und Alexander Christ. Die beiden haben keine Chance. Aysels Zwillingsbruder Ilhan wacht mit Argusaugen über die Ehre seiner Schwester. Und natürlich entgeht ihm auf Dauer nicht was Alexander und Aysel verbindet. Als der Konflikt sich immer weiter zuspitzt soll Aysel verheiratet werden. Da bleibt den beiden Liebenden nur die Flucht. Doch Aysels Familie ist nicht weit….. Rezension: Ein Thema, das sicherlich immer aktuell sein wird solange es verschiedene Glaubensrichtungen und unterschiedliche Herangehensweisen an das Leben gibt. Die beiden Autoren haben hier gekonnt den Konflikt zwischen Muslimen und Christen aufgenommen, der hier ein ganz anderes Bild einer Beziehung und Ehe beinhaltet. Das muss natürlich nicht zwangsläufig so heftig verlaufen wie in diesem Fall, denn es gibt auch hier strenger und weniger streng Gläubige. Dieser spezielle Fall zeigt eine ganz junge Liebe, die so völlig entgegen der Pläne geht, die Aysels Familie für sie hat. Doch wie reagiert eine streng gläubige Familie, wenn ihre Tochter droht Schande über sie zu bringen? Hier ist den beiden Autoren ein Spagat gelungen, wie ich es nur selten lesen durfte. Man spürt beim Lesen, dass die beiden wissen wovon sie sprechen und auch das Herzblut, das hier investiert wurde ist mit jeder Zeile spürbar. So ist zum Beispiel eine Stelle im Gedächtnis geblieben wo gesagt wird, dass türkische Paare duldsam zusammenbleiben egal wie furchtbar die Beziehung ist und deutsche Paare viel zu schnell los lassen und doch nur neue Angst und Not finden. Ich fand diese Beschreibung sehr interessant, spiegelt sie doch genau das wider, was hier den Konflikt so aufflammen lässt. Die Perspektive wechselt dabei zwischen Ilhan und Alexander jeweils in der dritten Person. Hier hat mir ab und an ein Kapitel für Aysel gefehlt, weil ihre Emotionen für mich beim Lesen ein wenig zu kurz kamen. Ab und an verstand ich nicht warum Aysel so oder so reagiert und da wäre es auch toll gewesen mal in Aysels Gedanken blicken zu können. Auch ist mir aufgefallen, dass die jungen Protagonisten sich sehr bildgewaltig und poetisch ausdrücken. Das empfand ich beim Lesen teilweise als zu abstrakt, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein junger Mensch in so poetischen Schleifen denkt ,auch wenn er eine höhere Schule besucht hat. Der Spannungsbogen entwickelt sich kontinuierlich weiter. Man weiß aus dem Prolog ja schon, dass Aysel und Alexander zusammen sind. Doch dann erfährt man die ganze Geschichte und dieser Bogen ist den Autoren sehr gut gelungen. Am Ende des Buches hätte ich mir einen Epilog gewünscht um vielleicht ein runderes Ende zu bekommen. Die Geschichte endete für mein Empfinden etwas zu plötzlich. Fazit: Spannender und authentischer Blick in die Konfliktwelt zwischen Muslimen und Christen. Nach diesem Buch beginnt man beide Seiten besser zu verstehen. Eine Leseempfehlung für alle, die gern auch mal tiefgründigere Bücher lesen, die danach auch noch lange nachhallen.

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Inhalt: Alex verliebt sich in seine Mitschülerin Aysel. Doch diese Liebe darf nicht sein, denn sie ist eine Muslima und muss einen Muslimen heiraten - die Liebe zu einem „Deutschen“ wie Alex gilt als unrein. Als Aysels Zwillingsbruder Ilhan von der zaghaften Liebe zwischen den beiden erfährt, sieht er die Ehre seiner Schwester bedroht und beginnt, darum zu kämpfen. Die Liebe erscheint aussichtslos, doch Alex weigert sich aufzugeben ... Meine Meinung: Der Klappentext nimmt ein bisschen vorweg. Was das Buch besonders auszeichnet, ist, dass es mich unheimlich zum Nachdenken angeregt hat. In dem Buch werden beide Kulturen mehrfach kritisiert, sowohl die westliche als auch die islamische. Gerade als westlich erzogener Mensch stößt das Verhalten von Aysels Familie auf ein gewisses Unverständnis. Die Intoleranz gegenüber der Liebe zu anderen, die strikten Regeln und die radikale Art, gegen diese Liebe vorzugehen ... Umso unverständlicher hier auch die Doppelmoral, denn während die Clique um Ilhan einerseits alles tut, um die Ehre eines muslimischen Mädchens zu schützen, betrachten sie doch andererseits deutsche Mädchen als Beute und machen auch gerne mit ihnen rum. Auf der anderen Seite konnte ich teilweise aber auch die Kritik an unserer Kultur verstehen. Nicht alles, aber manches. Und so kreisten meine Gedanken auch, wenn ich nicht las, um die Frage, welche Werte richtig sind und ob man das überhaupt so genau sagen kann. Und wie man diese Kulturen in Einklang bringen kann. Die Charaktere habe ich als sehr vielschichtig und authentisch empfunden. Es gibt hier keine perfekten Charaktere, sie wirken lebensecht mit Ecken und Kanten. Der tiefgründigste Charakter von allen ist jedoch Ilhan. Auf der einen Seite vertritt er die Überzeugung, die Ehre seiner Schwester schützen zu müssen, er verachtet teilweise die deutsche Kultur und sieht Alex als seinen Feind. Er macht mit Emmelie rum und verachtet sie dafür. Doch auf der anderen Seite verbirgt sich in ihm auch nur ein verletzlicher Junge mit Schwächen. Im Verlauf des Buches gerät er immer mehr in einen Konflikt, einen Konflikt zwischen der Bestrafung seiner Schwester für die unreine Beziehung und der Liebe zu ihr, vor allem aber in einen Konflikt zwischen den Kulturen. Manchmal kommen im Zweifel, er fühlt sich von seiner Schwester verraten und wirkt in einigen Szenen geradezu verloren. Und so kam ich trotz allem, was er tat, was mir unverständlich erschien, nicht umhin, Sympathie, ja, manchmal fast Mitleid, für ihn zu empfinden. Was mir nur zeigt, wie sehr es den Autoren gelungen ist, einen vielschichtigen Charakter zu entwickeln. Dagegen wirken Alexander und Aysel fast schon blass. Doch auch Alex besitzt Ecken und Kanten. Einerseits ist er in Aysel verliebt und würde alles für sie tun, andererseits setzt er sich manchmal auch rücksichtslos über vieles hinweg, um diese Beziehung zu ermöglichen und ist somit definitiv nicht perfekt. Er entwickelt sich in dem Buch weiter, findet Stärke, seinen Willen durchzusetzen, nachdem er anfangs auch durchaus schwächere Momente hatte. Dennoch hätte ich mir gewünscht, noch ein bisschen mehr über ihn zu erfahren. Aysel steht in dem Konflikt zwischen ihrer Familie und der Anziehung zu Alex. Das Buch wird abwechselnd aus den Sichten von Ilhan und Alex erzählt, sodass man keinen direkten Einblick in ihre Gedankenswelt bekommt, dadurch ist man sich wie Alex und Ilhan nie sicher, was sie denkt. Ihr innerer Konflikt wurde sehr deutlich, doch auch hier hätte man mehr aus ihrem Charakter machen können. Über die Nebencharaktere erfährt man wenig, dennoch ist auch hier eine gewisse Vielschichtigkeit erahnbar. Zwischendurch gibt es immer mal kurze Episoden, die später geschehen, was durchaus eine gewisse Spannung weckt. Allerdings waren diese Zeitsprünge nicht ganz deutlich. Der Schreibstil selbst ist leicht poetisch und fesselnd, die Seiten flogen nur so vorbei. Am Anfang hätte man noch ein bisschen mehr Wert auf die Entwicklung der Liebesgeschichte legen können, dafür wurde im Mittelteil deutlich, wie sich alles langsam entwickelte und steigerte. Zum Ende hin wurde das Ganze dann aber wieder ziemlich hektisch und sprunghaft. Auf den letzten Seiten wurden die Gedanken aber wieder sehr schön verdeutlicht und das Ende enthält eine gewisse Symbolkraft. Fazit: Eine zum Nachdenken anregende Geschichte einer verbotenen Liebe zwischen zwei Kulturen mit vielschichtigen, lebensechten, manchmal aber auch blassen Charakteren, die teilweise ein wenig sprunghaft war, bei der die Seiten aber letztendlich nur so dahinflogen

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