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Rezensionen zu
Cop Town - Stadt der Angst

Karin Slaughter

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€ 10,99 [D] inkl. MwSt. | € 11,30 [A] | CHF 15,50* (* empf. VK-Preis)

Atlanta 1974: Nicht die beste Zeit für weibliche Cops. Kate Murphy kommt frisch von der Polizeiakademie und tritt ihren Dienst in turbulenten Zeiten an. Rassenunruhen sind an der Tagesordnung, Sexismus ist auf dem Revier Alltag. Zu allem Übel streift ein Killer durch die Stadt, der es ausgerechnet auf Polizisten abgesehen hat. Kates Partnerin wird die taffe Maggie Lawson, die schon länger versucht, sich in dieser Männerdomäne zu behaupten und die nicht gegensätzlicher als die verletzliche Kate sein könnte. Maggies Bruder Jimmy, ebenfalls Polizist, verliert seinen Partner an den Copkiller. Plötzlich verschwindet Jimmy, hinterlässt aber einen Brief, in dem er sich selbst als den Polizistenmörder bezeichnet. Was hat er wirklich mit der Sache zu tun? Die Kollegen auf dem Revier sind bis zum Äußersten angespannt und starten eine Hetzjagd auf den Mörder. Kate und Maggie müssen die Angelegenheit unbedingt aufklären. Aber wird ihnen irgendjemand zuhören? Kritik zu „Cop Town – Stadt der Angst“ von Karin Slaughter: Karin Slaughter überrascht mit einer Reise in die Vergangenheit – und enttäuscht den einen oder anderen Fan vielleicht, weil „Cop Town – Stadt der Angst“ nicht die Will-Trent-Reihe fortführt. Das Buch erzählt eine eigenständige Geschichte, dies aber in gewohnt spannender Manier. Vor allem ist „Cop Town“ jedoch eine kleine Gesellschaftsstudie der 1970er Jahre in Amerika und bietet einen Rundumschlag vom Polizistenmilieu über Frauen- und Minderheitenrechte bis hin zum allgemeinen Zeitgeist einer aufregenden, aber keineswegs einfachen Zeitepoche. Ich finde, das ist ihr auffallend gut gelungen – als Kind der 70er Jahre liebe ich Geschichten aus dieser Zeit. Manch einen mag die recht derbe Sprache, die Karin Slaughter in diesem Werk anschlägt, stören. Doch auch die ist natürlich Zeitgeist – wenn die ätzenden Kollegen Kate begrabbeln und obszöne Sprüche absondern, muss man sich einmal vor Augen halten, dass dies vor 40 Jahren Realität für viele Frauen war. Man ist von Karin Slaughter ohnehin gewöhnt, heftige, gewalttätige Beschreibungen zu lesen: Sie ist keine Autorin für zarte Gemüter. Slaughter hat dabei auch exzellent recherchiert, aber einiges war für mich doch hart an der Grenze des Erträglichen. Der Fall selbst ist letzlich nicht sonderlich überraschend, aber gut konstruiert und in unterhaltsamer Erzählweise niedergeschrieben. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und leuchtet so die Hauptpersonen wirklich ansprechend aus. Fazit zu „Cop Town – Stadt der Angst“ von Karin Slaughter: Kate und Maggie sind faszinierende Charaktere, die Karin Slaughter meiner Ansicht nach herausragend beschrieben hat. Sie schildert eine harte Stadt in harten Zeiten – und das macht sie wie immer außerordentlich gut. An die derbe, raue Sprache muss man sich gewöhnen. Als Thriller ist „Cop Town – Stadt der Angst“ vielleicht ein wenig zu dünn, als Krimi jedoch handfest und packend. Definitiv ein anständiger Ausbruch aus Slaughters gewohnten Buchreihen und eine echte Leseempfehlung!

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"Cop Town" ist in meinen Augen nicht nur ein Thriller - es ist eine Gesellschaftsstudie der amerikanischen Stadt Atlanta im Jahr 1974. Und die ist zu der Zeit ein brodelnder Schmelztiegel verschiedener Kulturen, beherrscht von Privileg und Vorurteil. Wer reich, weiß, männlich, heterosexuell und christlich ist, dem stehen alle Türen offen. Einen zusätzlichen Bonus verschaffen die richtige Familie oder die Mitgliedschaft im richtigen Club. Für jede dieser Eigenschaften, mit der man nicht geboren wurde, steigt man allerdings eine Stufe in der gesellschaftlichen Hierarchie ab. Es ist noch nicht lange her, dass schwarze Cops sich nicht einmal im selben Gebäude aufhalten durften wie ihre weißen Kollegen, und von denen hat immer noch so mancher die Ku-Klux-Klan-Kutte im Schrank... Wenn ein minderjähriges schwarzes Mädchen vergewaltigt wird, braucht der weiße Täter meist nur das Scheckheft zücken, um ungestraft davon zu kommen - wenn überhaupt. Frauen brauchen eine Unterschrift ihres nächsten männlichen Verwandten, um eine Wohnung zu mieten, ein Auto zu kaufen oder ein Konto zu eröffnen. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Frauen, die zwar weiß sind, dafür aber die unerhörte Frechheit besitzen, in eine Männerdomäne eindringen zu wollen: in die Polizei, die mir beim Lesen manchmal eher vorkam wie ein Club selbstherrlicher, rassistischer, arroganter Mistkerle, die oft vor dem Frühstück schon mit dem Saufen anfangen. Es ist völlig egal, ob Maggie und Kate zehnmal so gut sind wie ihre männlichen Kollegen, sie werden trotzdem begrapscht, verhöhnt und geradezu mit Psychoterror drangsaliert. Ich habe beim Lesen oft Gift und Galle gespuckt! Und das liegt daran, dass Karin Slaughter das alles so lebendig, dringlich und atmosphärisch schildert, dass ich stets das Gefühl hatte, ich sei mitten drin im Geschehen. Sie führt den Leser nicht nur in die Parks und die betuchten Gegenden, sondern auch in die stinkenden, dreckigen Slums. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund, sie beschönt nichts... Die Sprache ist oft vulgär, die Gewalt schonungslos und brutal, aber es ist keine billige Effekthascherei, sondern zeigt nur, wie hart das Leben für die weniger Privilegierten zu dieser Zeit nun mal wirklich war. Ich fand den Schreibstil großartig, und besonders die Schilderung der wichtigsten Charaktere ist wunderbar gelungen. Maggie und Kate könnten auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein: Maggie kommt aus der unteren Mittelschicht und behauptet sich Tag für Tag mit Zähnen und Klauen gegen ihre männlichen Kollegen, während Kate behütet aufgewachsen ist, aus einer reichen Familie stammt und an ihrem ersten Tag schon beinahe weinend wieder nachhause gelaufen wäre. Aber beide waren mir direkt sehr sympathisch, und ich habe Seite für Seite mit ihnen mit gelitten, weil sie auf mich einfach so wahnsinnig echt wirkten! Besonders Kate entwickelt sich im Laufe des Buches auch enorm weiter, und so nach und nach merkt man, dass ihre Familie keineswegs alle Kriterien erfüllt, um zur konservativen christlichen Oberschicht zu gehören... Sehr interessant fand ich, dass die meisten Charaktere gute und schlechte Eigenschaften vereinen und die Autorin auch da nichts beschönigt. In der Zeit waren gewissen Vorurteile einfach noch tief verwurzelt in den meisten Menschen, und das harte Leben tat sein Übriges, um Gewaltbereitschaft zu schüren und Mitgefühl abzustumpfen. Und so kann eine alternde Polizistin einerseits ein herzensguter (wenn auch ordinärer) Mensch sein, andererseits aber einer wimmernden Prostituierten die Beine brechen, ohne mit der Wimper zu zucken, nur um eine Aussage aus ihr heraus zu bekommen. Die originelle Mischung aus Thriller und Gesellschaftskritik fand ich faszinierend, intelligent geschrieben und auf jeder Seite spannend. Man will ja nicht nur wissen, ob Kate und Maggie am Ende den "Shooter" schnappen, der einen Polizisten nach dem anderen umlegt, man will auch wissen, ob sie es schaffen, endlich als vollwertige Ermittlerinnen akzeptiert zu werden - oder wenigstens ihren Kollegen und männlichen Verwandten ein für alle Mal klar zu machen, dass sie diesen Mist nicht mehr mitmachen. Fazit: Die Geschichte dreht sich um zwei Polizistinnen in Atlanta, im Jahr 1974. Ihre männlichen Kollegen lassen sich immer neue Erniedrigungen einfallen, um den beiden Frauen klar zu machen, dass ihr Platz am Herd ist und nicht an der Waffe, aber Maggie und Kate machen sich dennoch unerschrocken auf, den Polizistenmörder zu schnappen, der die Stadt seit fünf Morden in Atem hält. Denn für Maggie ist der Fall auf einmal etwas sehr Persönliches, das jemanden bedroht, den sie liebt, und Kate will ein für alle mal beweisen, dass sie das Zeug zur Polizistin hat. Mich hat das Buch rundum überzeugt, und mir gefiel besonders der Einblick in die sozialen Verhältnisse und die Vorurteile dieser Zeit. So lange ist das ja historisch gesehen noch gar nicht her, aber trotzdem habe ich, nachdem ich das Buch zugeschlagen habe, erleichtert aufgeatmet, dass sich die Rechte der Frauen seitdem doch drastisch verbessert haben!

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Die Amerikanerin Karin Slaughter kennt man hierzulande als Autorin der Grant County- und Will Trent-Reihe, die beide in den Südstaaten spielen. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung „Cop Town“ verlässt sie eingetretene Pfade, denn dieses Buch ist weit mehr als ein Krimi bzw. Thriller. Zwar gilt es einen Cop Killer unschädlich zu machen, aber der Fokus des Romans liegt für mich eindeutig auf der Beschreibung der gesellschaftlichen Zustände im amerikanischen Süden Mitte der siebziger Jahre. Und hier legt die Autorin gleich den Finger auf mehrere Wunden. Handlungsort ist Atlanta, Hauptstadt des Bundesstaates Georgia (nebenbei bemerkt, hier wurde Karin Slaughter 1971 geboren). Wir schreiben das Jahr 1974, ein bedeutendes Jahr, denn zum ersten Mal wird mit Maynard Jackson ein hohes öffentliches Amt (Bürgermeister) mit einem Afroamerikaner besetzt. Die Zeichen stehen auf Veränderung, von denen nicht nur das Verhältnis zwischen schwarz und weiß, sondern auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern betroffen ist. Es scheint zwar, als würde endlich Bewegung in diese streng patriarchalisch ausgerichtete Gesellschaft mit ihren verkrusteten Strukturen kommen. Aber wenn man genau hinschaut, gestaltet sich der Alltag für die Bevölkerungsgruppen, die seit jeher gering geschätzt und entsprechend behandelt werden, nicht wirklich anders. Auch im Atlanta Police Department ist es noch immer die alte Garde, die das Sagen hat und die Richtung vorgibt. Zwar dürfen mittlerweile auch Frauen in den Polizeidienst eintreten, aber sie werden bis aufs Blut von ihren männlichen Kollegen schikaniert. Das müssen auch Kate Murphy und ihre Partnerin Maggie Lawson leidvoll erfahren, die sich täglich mit anzüglichen Bemerkungen, derben Späßen und sexuellen Belästigungen auf dem Revier auseinandersetzen müssen. Aber es sind nicht nur die weiblichen Polizisten, auch Afroamerikaner haben ebenfalls unter der Engstirnigkeit und den Vorurteilen ihrer weißen Kollegen zu leiden. Gewalt prägt den Alltag und den Umgang nicht nur untereinander in der Truppe, sondern auch auf den Straßen, wenn Streife gefahren wird. Das Department regelt seine Angelegenheiten selbst und macht sich seine eigenen Gesetze. Und wehe, es kommt ihnen jemand in die Quere… „Cop Town“ ist meiner Meinung nach einer der beste Thrillern, die Karin Slaughter bisher geschrieben hat: die intensive Beschreibung der gesellschaftlichen Verhältnisse in den Südstaaten, die atmosphärisch dichten Schilderungen des Lebens in den Ghettos, die detailliert ausgearbeiteten Charaktere, insbesondere die beiden Protagonistinnen Kate und Maggie, und eine spannende Handlung, die durch die verschiedenen Wendungen zu keinem Zeitpunkt langweilt. Großes Kino!

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