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Rezensionen zu
Mein Leben als Schäfer

James Rebanks

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Eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass es ausschließlich um die Schafzucht ging, und irgendwie war meine Vorstellung von einem Schäfer, dass er mit den Schafen übers Land zieht, weit übers Land zieht. Davon handelt dieses Buch nur bedingt, es erzählt nicht von den Wanderschäfern, sondern von Bergschäfereien, die ihre Schafe schon seit 600 Jahren auf die Fells treiben, und dort belassen. Die Schafe, meist Herdwicks, sind so robust, dass ihnen das strenge Wetter fast nichts ausmacht. Ein großes Thema ist auch die Mentalität der Menschen, geprägt von hunderten Jahren Schafzüchterei. Dies beschreibt ein Zitat auf Seite 19 von der Lehrerin Daphne Ellington sehr treffend, sie oben im Text. Für mich war das Buch sehr interessant, weil einige Aspekte meiner Kindheit auf dem Land ähnlich sind. Ich habe einen kleinen Einblick in das Leben einer Bergschäferei bekommen. Es ist kein Buch, das man mal gerade so runter lesen kann. Gerade am Anfang brauchte ich etwas Zeit, bis ich den Standpunkt des Autors verstehen konnte. Das ist in diesem Sinne nicht spannend, es ist informativ und gibt Einblicke in das Leben des Autors, der stellvertretend für die Schäfer im Lake District Einblicke in dieses Leben gibt. Es gibt sehr lange Rückblicke über die „verhasste“ Schulzeit des Autors und viele Anekdoten, die ich nicht so gerne las, die aber für den Kontext der Mentalität wichtig sind. Es geht um Werte, Wertvorstellungen, Traditionen und um das Kulturerbe. Dieses Buch wird sicherlich die Bekanntheit des Lake Districts fördern und ist, was viel wichtiger ist, ein wichtiger Beitrag für die Sensibilisierung für Kulturlandschaften. Ein wertvolles Buch, das aber schwierig zu vermitteln sein wird, weil es nicht jeder verstehen kann. Ich zumindest würde gerne den Briefwechsel zwischen Beatrix Potter und Joseph Moscrop lesen. Soweit ich gesehen habe, gibt es diesen aber nur auf Englisch, schade. ( Beatrix Potter's Farming Friendship: Lake District Letters to Joseph Moscrop, 1926-1943). Alles in allem: Mir hat das Buch gut gefallen, aber wenn ich überlegen müsste, wem ich es empfehlen würde, fällt mir fast niemand ein. Es muss ein Mensch mit Interesse an Allem sein, der auch längere langweilige Passagen und Informationen lesen will und der mehr über das Leben dieses ganz bestimmten Bevölkerungs-Schlags im Lake District wissen will.

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Manchmal war das Buch eine echte Geduldsprobe. Und zwar dann, wenn der Autor sich darin verlor, wie man am besten die Schafe zur Paarung aussuchte, was ein gutes Herdwick-Schaf ausmacht, wie man sie für Ausstellungen herausputzt und wie sie behandelt werden. Also gut 80% des Buches, wobei es immer wieder Stellen gibt, die wirklich Hardcore sind. Sehr interessant waren dagegen die restlichen 20%, die das Buch locker wieder rausreißen. Wenn erzählt wird, wie die Bildungsferne von einer Generation zur nächsten vererbt wird, weil die Kinder und Jugendlichen auf dem Hof gebraucht werden. (Was mich an eine Doku erinnerte, in welcher gesagt wurde, dass Landkinder deswegen selbst in Deutschland ein höheres Risiko haben, zu funktionalen Analphabeten zu werden.) Auch die Einbrüche der Moderne, inklusive Lieferpizza, waren sehr interessant zu lesen. Insgesamt hätte ich mir mehr Hofleben und weniger Schafe gewünscht. Fazit Das Buch bietet einen interessanten Blick in eine andere Welt. Nur manchmal geht die Begeisterung des Autors für Schafe zu sehr mit ihm durch.

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