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Rezensionen zu
So unergründlich wie das Meer

Alessandro D'Avenia

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€ 21,99 [D] inkl. MwSt. | € 22,70 [A] | CHF 30,50* (* empf. VK-Preis)

So, wie der Autor zu Beginn des Buches eine Liebeserklärung an seine Geburtsstadt und dem hier als Schauplatz dienenden Palermo schreibt, habe ich nach passenden Worten für eine Liebeserklärung an dieses Buch gesucht. Er schreibt keinen schönenden Text für einen Reiseführer, sondern er zeichnet ein ehrliches, durchaus kritisches Bild der sizilianischen Hauptstadt, so, wie man sie als Tourist niemals kennenlernen und nur als Einheimischer wirklich verstehen kann. Protagonist dieses Buches ist Palermo selbst, mit jeden Satz spürt man d'Avenias Heimatverbundenheit. Der Leser begleitet gleich mehrere Bewohner und lernt dabei die wunderschönen als auch die rabenschwarzen Seiten der Stadt kennen, ebenjene Seiten, die fest in der Hand der Mafia sind. Was mich zusätzlich zum Klappentext so sehnsüchtig auf dieses Buch hat warten lassen, ist Alessandro d'Avenias Schreibstil. Seine Werke lassen sich nicht ganz einfach lesen und manche Sätze musste oder wollte ich mehrfach wiederholen, damit sie ihre volle Wirkung entfachen. Der Autor versteht es, sich so auszudrücken, dass ich mich als Leser in Situationen, Denkweisen und Handlungen der Figuren wiederkennen kann. Ganz so, als ob einem gerade ein gutgehütetes Geheimnis entlockt wurde. Inhaltlich werden Dinge angesprochen, die es schwer machen, dieses Buch einfach als “wunderbar” zu betiteln, da sie alles andere als das sind, aber dem Leser durch ihre schonungslose Ehrlichkeit auch das Gefühl geben, eine Stadt und deren Mentalität besser verstehen zu können. Mit einigen Aussagen, insbesondere von Don Pino war ich nicht ganz einverstanden, da sie in meinen Augen stark heruntergebrochen oder widersprüchlich waren und mir oftmals nicht weniger manipulativ erschienen, als die der Mafia. Dies mag jedoch auch daran liegen, dass ich persönlich der Kirche und der Religion sehr kritisch gegenüberstehe und der Autor hier ebendiese in scharfen Kontrast zu Staat und Mafia stellt. Dennoch, dieses Buch macht glücklich, da man beim Lesen die sizilianische Sonne auf der Haut und das Salzwasser in der Nase kitzeln spürt. Und das Buch macht nachdenklich, darüber, wie sehr kleine, feine Dinge ein ganzes Leben beeinflussen können.

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