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Rezensionen zu
All das zu verlieren

Leïla Slimani

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Im goldenen Käfig...

Von: lesensgefahr

13.06.2019

Wie »Dann schlaf auch du« ist auch der neue Roman von Leïla Slimani eine Abrechnung mit dem gehobenen Bürgertum. In »All das zu verlieren« haben wir es mit einer Frau zu tun, die vermeintlich alles hat - einen Job als Journalistin, einen Arzt als Mann, ein gesundes, hübsches Kind und nicht zuletzt Geld. Doch mit der bürgerlichen Spießigkeit kommt sie nicht klar, muss immer häufiger raus aus diesem selbst geschaffenen, goldenen Käfig und schafft sich ein gefährliches Doppelleben. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, zieht sie los und hat Sex mit Fremden. Immer extremer und waghalsiger werden ihre Treffen, so dass ich mich ein wenig an den Film »Shame« mit Michael Fassbender erinnert fühlte. Natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis das Doppelleben der Protagonistin aufzufliegen droht... In den Romanen von Leïla Slimani steuern wir stets die unvermeidbare Katastrophe an. So war es bereits bei »Dann schlaf auch du« und so ist es auch hier. Die Gewissheit, dass ein Ende mit Schrecken unausweichlich ist, macht für mich den besonderen Reiz ihrer Romane aus. Den Sog, der einen ab der ersten Seite fest im Griff hat. So war es auch diesmal wieder. Auch wenn »All das zu verlieren« längst nicht so drastisch und explizit ist, wie im Vorfeld zu lesen war, ein gelungener und spannender Roman ist es allemal.

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Eine Frau, die zu viel will...

Von: nicigirl85

09.06.2019

Auf Empfehlung habe ich diesen Roman gelesen und ich wusste nach der Lektüre gar nicht so richtig was ich empfinden soll. Die optische Aufmachung finde ich sehr gelungen, da man in der rauchenden Frau die Hauptakteurin wiedererkennt. In der Geschichte geht es um die verheiratete Adèle, die alles im Leben hat und dennoch nicht glücklich ist. Immer wieder bricht sie aus dem Ehealltag aus und vernachlässigt ihre Pflichten. Wird ihr das bald zum Verhängnis werden? Adèle als Charakter war keine Person, die ich sonderlich mochte. Sie wirkte auf mich sehr arrogant und ichbezogen. Ihre sexuellen Eskapaden lasen sich für mich zwar äußerst interessant, aber viele ihrer Stelldicheins fand ich eher abstoßend und ich konnte nicht ganz nachvollziehen warum sie dies tut. Erst als man ihre Mutter kennenlernt, ahnt der Leser warum sie so geworden ist. Richard als gehörnter Ehemann hat mir persönlich recht gut gefallen, weil er sehr viel für seine Familie tut. Allerdings haben seine Abwesenheit durch zu viel arbeiten und seine Beziehung zum Thema Sex sicher dazu beigetragen, dass Adèle so agiert. Der kleine Lucien, der Sohn des Ehepaares, hat mir unheimlich Leid getan. Man spürte wie sehr er seine Mutter braucht, die ihn aber immer wieder irgendwo abgibt und schlichtweg vernachlässigt. Der Autorin ist es sehr gut gelungen aufzuzeigen was in einer Gesellschaft passiert, in der die Menschen alles haben und dennoch nicht glücklich sind. Auch wenn ich den Roman nicht mit großem Genuss gelesen habe, so hat er doch bei mir einen Punkt getroffen, da mich das Ganze letztendlich doch irgendwo berührt hat. Fazit: Interessante Lektüre, die mich sehr nachdenklich gestimmt. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Schauplatz ist Frankreich/Paris. Wir lernen die Journlistin Adèle kennen. Sie ist verheiratet mit Richard, einem renomierten Arzt und gemeinsam haben sie einen dreijährigen Sohn namens Lucien. Die Ehe ist sehr trostlos und dümpelt vor sich hin. Adèle ist insgesamt mit ihrem Leben sehr unzufrieden, auch der Job füllt sie nicht aus. Sie stürzt sich in die Welt der Affären. Wir verfolgen ihre teils verstörenden Liebschaften bis sie kurz davor ist alles zu verlieren... Von der Autorin habe ich bisher noch kein Buch gelesen. All das zu verlieren ist für mich eine Geschichte, die teils krakhafte Szenen beschreibt und gleichzeitig berührt und zum Nachdenken anregt. Zu Adèle konnte ich keinen Bezug aufbauen, sie war nicht besonders sympathisch wohingegen ihr Mann für mich als Held aus der Geschichte geht. Der Schreibstil von Slimani ist gewöhnungsbedürftig, es sind sehr kurze Sätze, teilweise mit 2-3 Wörtern. Mich konnte das Buch packen und auch wenn für mich die Sexszenen zu viel waren und ich mir mehr über die Entwicklung zwischen ihr und Richard gewünscht hätte, konnte mich das Buch durchaus überzeugen und berühren. Slimani hat einen sehr treffenden Schreibstil,man kann sich sehr gut in die Szene hineinversetzen. Ich werde mit Sicherheit noch weitere Bücher von der Autorin lesen.

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Adele ist unzufrieden. Jeden Tag, zu fast jeder Minute. Ihre Arbeit als Journalistin ödet sie an. Ihren dreijährigen Sohn empfindet sie als Last und ihren Mann Richard hat sie nur geheiratet, weil er eben der erste war, der sie gefragt hat. Nach außen hin ist Adele schön und lebendig – innerlich aber ist sie tot und verwest. Nur in den kurzen Augenblicken, in denen sie Sex mit Männern hat, die nicht ihr Ehemann sind, glaubt sie, am Leben zu sein – als würde ihr Herz im Takt der Stöße der Männer schlagen. Täglich verstrickt sie sich tiefer in das Meer aus Lügen, das sie aufrechterhält, damit ihr Mann Richard nichts von den anderen Männern ahnt. Täglich schafft sie es seltener, aus dem Meer aufzutauchen, nach Luft zu schnappen, bevor sie erneut in den Strudel gerät, der sie immer weiter hinab in dunkle Tiefe zieht … Von der Kritik verschrien als eine moderne Madam Bovary, ist Adele eine absolut hassenswerte Protagonistin. Sie betrügt pausenlos und scheint zu Empathie oder gar Liebe nicht einmal in der Lage zu sein, und das, obwohl ihr Mann Richard und ihr kleiner Sohn ihr Zuneigung entgegen bringen. Adele kann man als Leser nicht leiden – aber verstehen, ja, das kann man sie. Sie fühlt sich verloren im öden Alltag als Ehefrau, Mutter und Teilzeitjournalistin. Und nur die Augenblicke mit fremden Männern, scheinen ihr ein wenig Erlösung davon zu bringen. Dass es letztendlich nicht gutgehen kann, dass Adele irgendwann untergehen muss, scheint unausweichlich. Das Buch ist abstoßend, es nimmt kein Blatt vor den Mund und reißt die Zäune der Komfortzone um. Gerade das macht es so gut.

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Adèle hat eigentlich alles, was man sich wünschen kann. Verheiratet mit ihrem erfolgreichen Arzt lebt sie in Paris, hat einen bezaubernden kleinen Sohn und arbeitet mehr zum Zeitvertreib als Journalistin. Nach außen ist das Familienleben perfekt, aber in Adèle tobt ein Krieg, sie lebt ein Leben, das sie nicht will. Geheiratet hat sie nur, weil es günstig war, um aus den bescheidenen Familienverhältnissen zu entfliehen, aber ihr Mann kann ihr nicht geben, was sie braucht. Schon lange ist ihr Liebesleben nicht mehr existent und sie such tagtäglich den Kick. Mal mit fremden Männern, mal mit Bekannten. Sie will begehrt werden, sonst hat sie den Eindruck nicht zu existieren. Ihren Alltag bekommt sie immer weniger in den Griff und zu ihrem Sohn konnte sie nie eine Verbindung aufbauen, denn ihr ganzes Denken dreht sich nur um eines: den nächsten Mann finden, der ihr verfällt. Leïla Slimanis erster Roman erscheint jetzt erst in Deutschland, interessanterweise nach „Sex und Lügen“, das als direkte Reaktion darauf entstanden ist, denn in ihrer marokkanischen Heimat hat man nur wenig begeistert auf das Buch reagiert, das ein Verhalten einer Frau beschreibt, das gegen alle Konventionen ist und scharf verurteilt wurde. Die Geschichte ist eigentlich nur eine Momentaufnahme aus Adèles Leben, denn die Handlung ist recht reduziert. Es reiht sich ein Abenteuer an das nächste, ohne dass es hier eine tatsächliche Entwicklung gäbe. Zwar ahnt man, dass sich der Konflikt zwischen den Ehepartnern zuspitzen muss, was auch geschieht, vor allem nachdem Adèles Mann hinter das Doppelleben kommt und sich gezwungen sieht, darauf zu reagieren, was ihn zunächst einigermaßen überfordert. Die Figur der Adèle ist leider etwas begrenzt in ihrer Komplexität. Ihre Sexsucht steht im Zentrum der Handlung und ihrer Persönlichkeit und alles andere wird diesem untergeordnet. Woher dies kommt, bleibt offen, auch scheint sie wenig reflektiert in Bezug darauf, was die Sucht mit ihr und ihrer Familie macht. Sie wird beherrscht durch das Verlangen und schaltet dabei alle anderen Gedanken aus, was unweigerlich in der Katastrophe enden muss. Psychologisch jedoch in sich stimmig und nachvollziehbar, wie ein Leben durch eine Abhängigkeit egal welcher Art völlig dominiert wird und sich nur noch darum dreht.

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