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Rezensionen zu
Vernichtung

David Lagercrantz

Millennium (6)

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Neuanfang

Von: wal.li

15.09.2019

Von Lisbeth hat Mikael Blomkvist schon länger nichts gehört und er muss feststellen, dass ihre Wohnung jemand anderem gehört. Fast eine willkommene Ablenkung ist da ein Anruf aus der Gerichtsmedizin. Ein Obdachloser wurde tot aufgefunden, der im Besitz von Mikaels Telefonnummer war. Nach einigen Überlegungen kann sich Blomkvist sogar an den Mann erinnern, der offensichtlich verwirrt war, allem Anschein nach aber doch eine Art Mission hatte. Lisbeth Salander hält sich recht weit entfernt von Schweden auf, mal wieder ist sie auf der Jagd nach den losen Enden ihrer eigenen Vergangenheit. Wie kommt ein obdachloser Mensch, der nach ersten Untersuchungen aus Asien zu stammen scheint, in eine Fußgängerzone in Stockholm. Offensichtlich war der Mann in körperlich und auch psychisch sehr schlechtem Zustand. Doch wie die Gerichtsmedizinerin feststellt, ist der bedauernswerte Kranke nicht einfach so gestorben. Es bleiben nur zwei Möglichkeiten, entweder der Mann hat sich selbst getötet oder jemand hat nachgeholfen. Und so ist es die Rechtsmedizinerin Fredrika Nyman, die Mikael Blomkvist kontaktiert. Schnell stellt sich heraus, dass der Tote ein Geheimnis in sich trug und dass es Leute gibt, denen nicht daran gelegen ist, dieses an die Öffentlichkeit zu bringen. Sehr spannend ist das Geschehen um den unbekannten Toten. Wie und weshalb kam er nach Stockholm? Nicht zu viel soll verraten werden, es macht einfach Spaß gewisse Sachen beim Lesen selbst zu entdecken. Vor diesem packenden Teil der Handlung wirkt Lisbeths Part fast etwas nebensächlich. Zwar sind sie und Mikael freundschaftlich verbunden, aber doch sehr entfernt. Kaum einmal kommt es zu einer Zusammenarbeit. Lisbeth macht ihren Weg, wenn auch unter Schwierigkeiten, die es in sich haben und in die letztlich auch Mikael hineingezogen wird. Dieser Roman um Mikael Blomkvist und ein wenig Lisbeth Salander ist nie langweilig, wobei besonders die Aufklärung der Hintergründe um den toten Obdachlosen hervorgehoben werden können. Diese Geschichte rockt. Und wenn Lisbeth Salander neu anfangen will, dann sei ihr alles Gute beschieden.

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Inhalt: In Stockholm kommt ein Bettler zu Tode. In seiner Tasche findet man Mikael Blomkvists Telefonnummer. Der investigative Journalist lässt sich auf weitere Recherchen ein, nicht wissend, in welches Wespennest er da sticht. Lisbeth Salander plant in Moskau einen Anschlag auf ihre verhasste Schwester Camilla - und wird bald selbst von dieser gejagt. Meine Meinung: Sicher kann man dieses Buch notfalls auch ohne Vorkenntnisse lesen. Mehr Sinn macht es aber, wenn man die vorherigen Bände der Millenium-Reihe kennt, um die Handlungsweisen der Protagonisten annähernd nachvollziehen zu können. Wie gewohnt stehen Mikael und Lisbeth im Mittelpunkt der Handlung. Allerdings fehlt beiden einiges an Biss im Vergleich zu den ersten Bänden der Reihe. Die Handlung ist in verschiedene Stränge aufgeteilt, die teilweise in die Vergangenheit führen, schließlich aber an einem Punkt zusammenlaufen. Das wirkt ein klein wenig konstruiert und unrealistisch, hat mein Lesevergnügen aber nicht geschmälert. Auch wenn es anfangs etwas gemächlicher zugeht, konnte David Lagercrantz mich mit seinem fesselnden Schreibstil von Anfang an packen. Gebannt habe ich die Ereignisse verfolgt, mich über neue technische und wissenschaftliche Erkenntnisse gefreut und mit den Protagonisten mitgefiebert. Die Spannung steigt von Seite zu Seite und gipfelt letztendlich in einem furiosen Show down. Nach all dem Hass und den Grausamkeiten, die in dieser Reihe immer wieder thematisiert werden, wirkt der Ausklang recht versöhnlich. Die Reihe: 1. Verblendung 2. Verdammnis 3. Vergebung 4. Verschwörung 5. Verfolgung 6. Vernichtung

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Der schwedische Journalist und Schriftsteller Karl Stig-Erland Larsson schuf mit der Millennium-Trilogie und den Figuren Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander eine der interessantesten und spannendsten schwedischen Krimireihen, die durch seinen unerwarteten Tod im Jahr 2004 jedoch abrupt beendet wurde. In seinem Nachlass fand man sieben Entwürfe und zum Teil fast vollständig ausgearbeitete Skripte für weitere Bände der Reihe. Doch Erbstreitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten führten dazu, dass man erst im Jahr 2013 Journalist und Schriftsteller David Lagercrantz hinzuzog, die Millennium-Reihe fortzusetzen. Dazu jedoch bezog dieser sich nicht auf die ausgearbeiteten Entwürfe, sondern konzipierte eine freistehende Fortsetzung mit den Romanfiguren Larssons. Der erste von ihm geschriebene Band Verschwörung wurde mittlerweile erfolgreich verfilmt. Im Jahr 2017 erschien ein weiterer Roman mit dem Titel Verfolgung, hier nun kommt der dritte Band Vernichtung. Erneut stellt der Autor, der zu Beginn auf überraschende Gegenwehr stieß, die Kritiker jedoch aufgrund der Qualität und des Erfolgs seiner Millennium-Fortsetzung schnell verstummen ließ, Lisbeth Salander in den Fokus der Geschichte. Auch wenn wir hier eine klassische doppelbödige Thrillergeschichte mit unterschiedlichen Handlungssträngen haben, ist die Geschichte um die außergewöhnliche Hackerin und ihre familiäre Situation die eigentliche Haupthandlung, die bereits in den Vorgängerbänden aufgerollt und weitererzählt wurde. Lagercrantz erweist sich hier erneut als solider Erzähler, der sich zwar deutlich von der komplexen Erzählung Larssons entfernt, der Reihe jedoch erfolgreich seinen persönlichen Stempel spendiert. Betrachtet man die von ihm verfassten Bücher losgelöst von der ursprünglichen Reihe, erleben wir hier eine atemlose und actionreiche Storyline, die so spannend wie temporeich unterhält. Man mag dem Autor ankreiden, dass er die Charaktere veränderte, ihnen die Mehrdimensionalität, die ihnen Larsson bescherte, glättete, jedoch ist es müßig, den einen mit dem anderen Autor zu vergleichen, da jeder persönliche Stärken und Schwächen besaß. David Lagercrantz schafft es, die Figuren weiterzuentwickeln und hat mich spannend und somit gut unterhalten. Sein finale ist ein versöhnlich stimmender Schlussstrich, der beiden Figuren gerecht wird und mich zufrieden zurückgelassen hat. Ein gelungener Abschluss einer außergewöhnlichen Buchreihe. Vernichtung (Originaltitel: Hon som måste dö, Schweden 2019), der dritte von David Lagercrantz geschriebene Band der mittlerweile sechsteiligen, von Stieg Larsson erdachten Millennium-Reihe, erscheint in einer Übersetzung aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann als gebundene Ausgabe bei Heyne (432 Seiten, €22). Im Anhang befindet sich eine Danksagung des Autors. Lagercrantz präsentiert mit seiner Millennium-Trilogie und dem hier vorliegenden finalen Band Vernichtung einen durchweg spannenden, in sich stimmigen und würdigen Abschluss, der, vielleicht anders als seinerzeit von Larsson geplant, die Saga um Lisbeth Salander und Mikael Blomkvist zu einem zufriedenstellenden Ende bringt.

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