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Rezensionen zu
Die Karte der zerbrochenen Träume

Zeyn Joukhadar

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Eine Flucht überstehen

Von: leseratte1310

11.06.2019

Nours Eltern sind nach Amerika eingewandert. Als der Vater stirbt, beschließt die Mutter, zurück in ihre Heimat Syrien zu gehen. Aber es hat sich vieles verändert und dann kommt der Krieg nach Syrien. Für die zwölfjährige Nour ist es besonders schwierig, sich in dem für sie fremden Land zurechtzufinden, denn sie kann sich kaum verständigen. Dann kommt der Krieg näher und Bomben zerstören ihr Haus in Homs. Wieder heißt es, alles hinter sich zu lassen. Die Familie möchte nach Europa, nach Spanien. Der Weg ist lang und gefährlich. Nour erzählt sich auf der Flucht die Geschichte von der Abenteurerin Rawiya, die sich im 12. Jahrhundert dem berühmten Kartografen al-Idrisi anschließt. Die Strecken von damals und heute überschneiden sich. Dann passiert etwas, dass die Familie auseinanderreißt. Werden sie sich wiedersehen? Das Cover des Buches hat mich sofort begeistert und es passt auch sehr gut zur Geschichte. Aber auch der etwas blumige Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es ist eine brandaktuelle Geschichte über Krieg, Flucht und der Suche mach Wurzeln und Heimat. Was die Menschen auf der Flucht alles ertragen müssen, ist schrecklich. Das aus der Sicht von Nour zu lesen, geht unter die Haut. Nour braucht Kraft und Trost und das findet sie, indem sie sich eine Geschichte erzählt, die ihr Vater ihr erzählt hat. Ich bin ein Fan von Märchen aus aller Welt, daher hat mir diese Geschichte von Rawiya gefallen. Allerdings habe ich einige Entscheidungen der Mutter nicht so recht nachvollziehen können. Trotzdem sind beide Teile der Geschichte faszinierend und berührend. Mir hat das Buch gut gefallen.

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Berührend bis zur letzten Seite

Von: Bücherwurm36

10.06.2019

Zuerst muss ich sagen dass ich doch etwas anderes erwartet hatte. Ich dachte es handelt sich eher um eine Geschichte die in Gegenwart und Vergangenheit spielt. Dennoch hat mich das Buch von Anfang an berührt und gefesselt. Die Thematik ist natürlich sehr aktuell und zeigt einem nochmal auf was Menschen auf sich nehmen um vor Krieg und Zerstörung zu fliehen um ihre Familie in Sicherheit zu bringen. Hier muss ich leider sagen, dass mit einiges doch zu "überdramstisch" war, da hier schief ging was nur schief gehen konnte. Der Wechsel zwischen Realität und der Geschichte Rawijas ist sehr gut gelungen. Die Sprache ist sehr schön und auch poetisch, für eine 12 Jährige jedoch streckenweise sehr "hochgestochen". Man fiebert mit der gesamten Familie mit. Hofft, bangt und leidet mit ihnen. Man kann sich sehr gut in die verschiedenen Charaktere einfühlen... Alles in allem aber ein sehr gutes, in schöner Sprache geschriebenes Buch, das man jedem ans Herz legen kann der sich auch mal mit schwierigen Themen auseinandersetzen möchte.

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Ein wunderschönes Buch mit Schwächen

Von: ReadingTooMuch

10.06.2019

Dieses Buch hat mich von der ersten Seite berührt, in sich eingesogen, und bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen. Die Sprache ist überwältigend schön, die Prämisse gleichzeitig begeisternd und spannend. Warum dann nur 4 Sterne? Nun, zu allererst sind da ein paar grobe logische Fehler, die mich während des gesamten Buches gestört haben. Die Protagonistin, z.B., ist ein zwölfjähriges Mädchen, dass mit ihrer Mutter und ihren Schwestern nach dem Tod des Vaters von New York nach Syrien zieht. Kurz darauf bricht der Krieg aus. Das Mädchen selbst ist aber in New York geboren, hat also einen amerikanischen Pass, den die Mutter auch aus dem zerbombten Haus retten kann. In Jordanien erreichen sie eine amerikanische Botschaft. Dort ist es bekanntermaßen schwierig, Visa zu bekommen. Die Mutter ist sich sehr wohl bewusst, wie gefährlich eine Flucht über Land in die spanische Enklave ist. Trotzdem schickt sie nicht wenigstens das eine Kind, was sie davor bewahren könnte, über die Botschaft zu Freunden nach New York. Überhaupt wird es so dargestellt, als ob diese Familie 12 Jahre in Amerika gewohnt hätte, ohne irgendwelche Kontakte zu schließen, obwohl alle drei Mädchen dort die gesamte Zeit in die Schule gingen. Ehrlich gesagt kann ich als Mutter das nicht nachvollziehen; nicht die erste Chance zu ergreifen, mein Kind in Sicherheit zu wissen, es vor den Gefahren von Schleusern u.ä. zu bewahren. Zweitens ist es gerade die wunderschöne Sprache des Buches, welche es behindert und die Geschichte immer wieder stocken lässt. In beiden Erzählsträngen, sowohl der Flucht aus Syrien, als auch der Geschichte der Kartografin aus dem 12. Jahrhundert, wird der Spannungsbogen immer wieder abgebremst durch blumige Beschreibungen. Eigentlich sollten es zwei Abenteuergeschichten sein, aber das abenteuerliche wird zu sehr eingehüllt in die zauberhafte Welt, die der Autor vor unserem geistigen Auge entstehen lassen möchte. Alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen, aber es blieb einen Hauch hinter seinem Potential zurück. So wichtig solche Geschichten über das Leiden der Menschen in Syrien sind, es wird seiner Aufgabe nicht vollständig gerecht. Trotzdem kann ich das Buch ohne Einschränkung weiterempfehlen. Es ist wirklich ein zauberhafter und gleichzeitig zu Denken gebender Ausflug in eine uns leider viel zu fremde Welt.

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Einfach mitreißend

Von: Chris77

09.06.2019

Fiktion und Realität verschmelzen in dieser märchenhaften Erzählung und bieten ein Potpourri an Einblicken in eine brutale Welt, das durch die fabelhaften Einschübe etwas bekömmlicher wird. Meisterhaft erzählt, unglaublich berührend. Möge der Frieden mit Euch sein und die Fantasie Hass, Gier und Krieg besiegen.

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Ein poetisches, spannendes, prächtiges Buch

Von: mariederkrehm

04.06.2019

Nour denkt in Farben. Der Buchstabe E ist gelb. Ein Gewitter ist wie kaltes Grün. Die Töne einer Oboe sind pflaumenblau. Rot ist die Stimme ihrer Mutter, wenn Sie ungeduldig wird. Die Luft in Homs ist purpurfarben. Und ein weinender Nachbar schreit nach einem Granatenangriff rosarot. In „Die Karte der zerbrochenen Träume“ (besser der übersetzte Originaltitel: Die Karte von Salz und Sternen) erzählt Nour von ihrer Flucht aus Syrien zu Beginn des Bürgerkriegs. Eigentlich muss Nour dort nicht sein, denn sie hat einen nordamerikanischen Pass. Doch die Mutter hat sich nach dem Tod des Vaters entschieden, mit den drei Töchtern das Zuhause in New York zu verlassen und ins Heimatland des Ehepaares zurückzugehen. Drei Monate leben die Frauen dort, als ihr Haus in Homs von einer Granate zerstört wird. Sie fliehen in Begleitung und mit der selbstlosen Hilfe von Freunden und Fremden durch Nordafrika - über Jordanien durch Ägypten, Libyen und Marokko. Ihr Ziel: Ceuta, die spanische Stadt auf dem afrikanischen Festland. Im Wechsel mit dem Fluchtbericht liest man stückchenweise Nours Lieblingsgeschichte, die der Vater ihr immer erzählt hat: das Märchen vom Mädchen Rawiya, das im zwölften Jahrhundert bei dem berühmten Kartographen al Idrisi lernen wollte und mit ihm durch dieselben Länder zog wie Nour auf Ihrer Flucht. Die zwei Geschichten erscheinen nebeneinander und ineinander. Immer wieder gibt es Parallelen, die man oft erst später erkennt. So schneiden sich beide Mädchen die Haare kurz und geben sich zeitweise als Jungen aus. Rawiya mit Vorsatz, damit sie als Lehrling angenommen wird. Nour notgedrungen, nach einem Läusebefall. Beide besichtigen auf ihrer Reise die Überreste des jordanischen Wüstenschlosses Qasr Amra - in zeitbedingt unterschiedlichen Erhaltungszuständen. Sie geraten mehr als einmal in Lebensgefahr. Und Nour findet in Jordanien auf einem Felsvorsprung die zweite Hälfte eines geheimnisvollen Steins, dessen erste Hälfte Rawiya vor 900 Jahren an sich nahm. Die Geschichte von Rawiya gibt den Ereignissen im Jahr 2011 Dichte und lässt die Länder der Region leuchten, wenn bei der Flucht Nours Schönheit und Kultur auf der Strecke bleiben. Ein poetisches Buch, das bis zum Schluss spannend bleibt.

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Gelungenes Debüt

Von: Christina

04.06.2019

Erst einmal ein richtig schönes Cover in das ich mich sofort verliebt habe. Ich fand den Schreibstil sehr angenehm und man kam sehr gut und schnell durch das Buch! Die Geschichte ist toll und spannend konnte es kaum weglegen. Ich würde jedem das Buch empfehlen.

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1001 Nacht im Schatten heutiger Kriegsflucht

Buchhandlung Jost GmbH

Von: Tobias Wrany aus Bonn

25.11.2018

Eine Fluchtgeschichte aus dem heutigen Syrien mit einer Märchenerzählung in der Tradition von 1001 Nacht zu verbinden, mag auf den ersten Blick als Versuch scheinen, die harte Realität durch diese Einbettung zu verniedlichen. Wer aber die Geschichte von der „Karte der zerbrochenen Träume“ tatsächlich liest, merkt schnell, mit welcher erzählerischen Kunstfertigkeit die Autorin hier mit gänzlich anderer Intention vorgegangen ist. Während sie im auf der realen Erzählebene schmerzlich realistisch die Irrfahrt der Familie aus ihrer zerstörten Heimat nachzeichnet, dabei durch die Wahl einer jugendlichen Hauptfigur einen speziellen, weniger politischen, aber besonders betroffenen und damit emotional nachvollziehbaren Standpunkt einnimmt, bietet die Autorin einen neutralen Blick auf einen sehr akuten Brennpunkt unserer Zeit. Kongenial ergänzt wird diese Erzählebene durch die, im Übrigen mit gekonnt orientalisch angehauchter Erzählkunst erdachte, Geschichte aus vergangenen Zeiten, die subtil aufzeigt, auf welchem kulturellem und historischem Grund jenes Geschehen überhaupt stattfindet, das wir gegenwärtig lediglich als traurige Dauerkatastrophenmeldung in unseren Nachrichtensendungen wahrnehmen. Jennifer Zeynab Joukhadar macht erst durch den, mit Märchenmotiven gestützten Rückgriff auf die Vergangenheit noch einmal ganz deutlich, dass es sich keineswegs um von vornherein sowieso geistig ferne und wüste Orte gehandelt hat, sondern blühende Wiegen von Zivilisation und Kultur (inklusive unserer eigenen).

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