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Rezensionen zu
Jagdtrieb

Hendrik Esch

Die Colossa-Reihe (1)

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Von Jägern und Gejagten

Von: Kerstin von KeJas-BlogBuch

17.02.2019

Vergesst den Wolf auf dem Cover, er kommt in der Geschichte nicht vor. Es gibt auch keine Tannenwälder oder gar Schnee. Das strahlende Weiß könnte eher für Pauls smartes Grinsen stehen, so rein sinnbildlich gesehen, genau wie der Wolf, der Tannenwald und der Schnee. Aber genial ist das Cover schon, oder? "Es gibt Dinge die kann man nicht ändern." (S. 20) So ist es mit Pauls Onkel Oscar. Der erfolgreiche Rechtsanwalt mit eigener Kanzlei hat das Zeitliche gesegnet und im Vorfeld sehr bestimmend festgelegt, wie es nach seinem Tode weitergehen soll. Nun kann sein Neffe Paul, seines Zeichens ebenfalls Rechtsanwalt, endlich sagen Meine Villa, mein Auto, meine Kanzlei und damit auch meine verdammten Fälle und Mandanten. So ganz nebenbei „erbt“ er auch noch Fräulein Christina (die über alles und jeden in der Kanzlei wacht), Micha (hier wird sich noch etwas offenbaren) und Liliane Draxler (sie tippt schneller als Lucky Luke schießen kann). Eventuell gibt es auch noch eine Barbara in der Wohnung über der Kanzlei? Das Buch startet rasant aber nicht überdreht mit Paul, einer Beerdigung, dem Einzug in die Kanzlei und seinem ersten Fall. So ganz nebenbei erwähnt, es ist keine gute Idee Handys in Gräber zu werfen, aber das muss man sich selbst erlesen, auch das Gottesmänner in Pauls Augen (hier mache ich jetzt keinen Witz) mal schlecht abschneiden. Es ist aber nicht nur Pauls erster Fall, an dem er gewaltig zu knabbern hat. Denn irgendwie stimmt da was nicht, mit Oscars Tod, dem Bücherregal, Fräulein Christine und dem Vater seiner Mandantin Maja. Paul Colossa ist ein sympathischer Charakter. Recht locker drauf aber nicht flapsig. Er hat klare Ansichten und vertritt diese auch. So nimmt er Maja, die unter einem Stalker leidet unter seine Fittiche und will den Typen zu Strecke bringen. Wäre da nicht eben erwähnter Vater, denn dieser Mann gehört zu denen, die neben der Macht auch das nötige Kleingeld haben alles selbst zu regeln. Ich würde Paul nicht als Frauenheld bezeichnen, dafür ist er stellenweise wirklich zu tollpatschig und verklemmt. Außerdem hat er gerade erst eine Beziehung hinter sich, auch bedingt durch den Umzug in die niederbayrische Provinz. "Letztlich war Paul Colossa doch eher ein Jäger als ein Sammler." (S. 275) Mit Paul streift man durch die Kanzlei und findet dabei so manches Verborgenes. Onkel Oscar hatte es wirklich faustdick hinter den Ohren. Der Fall um Maja entpuppt sich immer mehr als gefährliches Unterfangen und so kommt es, dass Paul immer Mal wieder in Situationen gerät, die nicht gerade harmlos sind. Dabei kann er sich aber auch selbst die Hände schmutzig machen, wenn es die Situation erfordert. Er ist definitiv kein Haudrauf sondern eher der Denker, der gerne auch der Gefahr ausweicht. Allerdings hat er keine Hemmung wenn es darum geht eine Straßenlaterne zu erschießen *lach*. Das sind so diese herrlich skurrilen Situationen im Buch, die es eben nicht als normalen Kriminalroman klassifizieren, sondern es schon besonders machen. Generell empfand ich diese Kanzlei als sehr außergewöhnlich, auch wegen den dort angestellten Frauen, die trotz oder wegen ihrer Besonderheiten eine ganz große Fülle an Vielfalt und Frauenpower in diese Geschichte tragen. Paul bleibt dabei aber nicht klein, sondern passt in diese illustre Runde als ruhender Pol. Gemeinschaftssinn und gegenseitiger Respekt wird bei den Colossas groß geschrieben. Auch wenn da etwas aus der Vergangenheit im Argen lag. Eine Art Familiengeheimnis, was mysteriös wirkt aber letztendlich eine logische Aufklärung erfährt. "Das, was das Leben eines Rechtsanwaltes ausmacht, ist gänzlich verschieden vom Rest der sterblichen Menschheit. Einzig Schauspieler, Prostituierte oder Butler mochten ein im Ansatz vergleichbares Leben führen." (S. 399) Die Geschichte ist gespickt mit vielen kleinen und feinen Geschehnissen. Manche nur so am Rande, kurze Einspieler, Begegnungen und Situationen. Oft humorvolle Erlebnisse, die durch den Schreibstil erst den richtigen Ton erfahren. Sei es ein älterer Richter, der an Coolness kaum zu überbieten ist oder Paul selbst, der gerne mal in ein Fettnäpfchen tritt, aber ehrlich genug ist dies zuzugeben. Allerdings gibt er nicht so schnell auf und ist auch bereit seinen Kopf hinzuhalten. Das dies im wortwörtlichen Sinn ins Auge gehen kann (sorry, das Wortspiel musste jetzt sein) erfährt man auch noch. Die Gestaltung im Inneren ist durch die Kapitel sehr übersichtlich. Jedes enthält eine Überschrift mit entsprechenden Erklärung und alles hat etwas mit der Jagd zu tun. Hier war ich jedes Mal wieder aufs neue gespannt, was nun kommt. So ganz nebenbei erweitert es das Allgemeinwissen – ich liebe so etwas. Da der Autor selbst Rechtsanwalt ist, habe ich die Schilderungen im Umgang mit Mandanten, vor Gericht und die ganzen entsprechenden Vorbereitungsarbeiten und Recherchen als sehr authentisch dargestellt empfunden. Diesen Kriminalroman kann ich allen empfehlen, die auf Action á la Hollywood verzichten können und lieber gut gezeichnete Charaktere lesen möchten. So nebenbei gibt es natürlich auch Spannung, allerdings eher auf die unterschwellige, Neugierde weckende Art. Dieses Buch ist übrigens ein Debüt – EIN DEBÜT – und großartig vom Stil her. So locker flockig, selbst bei eingebauten Urteilen, Rechtshinweisen oder sonstige, für mich als Laie unbekannte Welten der Justiz, niemals langatmig oder gar übertrieben im Fachjargon. Paul Colossa ist der coole, pfiffige Charakter mit Herz und Seele. Er wird sich mit Sicherheit noch weiter entwickeln, ich hoffe im positiven Sinne, denn erstens ist er echt noch jung und zweites wird oder soll es eine Reihe um den Rechtsanwalt geben. Hier bleibe ich auf jeden Fall am Ball, egal wie das nächste Cover aussehen wird. Rezension verfasst von © Kerstin

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Dieser Krimi ist ungewöhnlich, er ist frech, er ist unterhaltsam und irgendwie auch ein bisschen durchgeknallt. Paul Colossa ist Anwalt und er staunt nicht schlecht, als er plötzlich Inhaber einer eigenen Kanzlei ist. Sein Onkel Oscar verstarb überraschend und hat ihm sein Haus samt Mieterin, Firma und Angestellten vermacht. Zunächst kommt sich Paul noch etwas fremd vor in der neuen Situation und über die ihm hinterlassenen Aktenstapel kann er sich auch nur bedingt freuen. Einige Pannen sorgen für Erheiterung: schlecht für Paul, gut für uns Leser. Onkel Oscars Klienten sind teils recht ungewöhnlich. Er hat verschiedenste Menschen vertreten, ganz unabhängig von Herkunft, Beruf, Finanzen oder gesellschaftlichem Stand. Und er hat sich auch mit kleinen Angelegenheiten befasst, obwohl diese kaum Geld einbrachten. Paul muss sich erst mit den Gepflogenheiten vertraut machen. Bald trifft er auf die junge Russin Maja, deren Vater sehr wohlhabend ist. Sie wendet sich an Paul, weil ihr Ex-Freund sie permanent belästigt, ein Stalker wie aus dem Lehrbuch. Paul ist sofort Feuer und Flamme für den Fall, naja, eigentlich eher für Maja. Er fühlt sich gut in seiner Beschützerrolle und legt bald wahre Cowboyallüren an den Tag. Immer tiefer lässt er sich in die Sache verwickeln, er ist sogar selbst dabei, als Maja dem Stalker eine Falle stellen will. Doch diese Aktion geht gründlich schief und Paul kommt nicht ungeschoren davon … Hendrik Eschs Debütroman ist wirklich mehr als gelungen und bildet auch noch den Einstieg in eine Reihe, was ich ja sowieso immer sehr gut finde. Wenn man Charaktere ins Leserherz geschlossen hat, möchte man auch in Zukunft nicht auf sie verzichten. Paul ist jetzt kein ganz unumstritten sympathischer Protagonist, aber sehr menschlich – oder soll man besser „männlich“ sagen? :D Er handelt sehr emotional und manchmal auch etwas unüberlegt, aber er hat doch das Herz am rechten Fleck. Auch seinen Kumpel Attila fand ich wirklich prima, was man von der Ex-Freundin nicht gerade behaupten kann. So wirklich „normale“ Menschen gibt es in der Story irgendwie auch gar nicht, der Autor hat sich einiges einfallen lassen und seinen Figuren trotzdem eine glaubwürdige Lebendigkeit verliehen. Der Schreibstil ist wunderbar zu lesen, genau die richtige Menge an Details, viele Dialoge, die nicht aufgesetzt wirken und vor allem massig Humor zwischen den Zeilen. Ja, es gibt Szenen, an denen manch ein Leser Anstoß nehmen könnte, aber dann gehört man eben nicht zur erlauchten Zielgruppe. :D Mich persönlich hat nur die „Sache mit dem Hund“ gestört … so was geht bei mir immer überhaupt nicht, da gibt´s glatt nen halben Stern Abzug in der Wertung. Ansonsten kann ich das Buch nur weiterempfehlen an alle Krimifreunde, die auf der Suche nach etwas ungewöhnlichem „Stoff“ sind und die ein Herz für einen Anwalt haben, der nicht immer nur mit dem Kopf denkt! Hoffentlich dürfen wir Paul bald bei weiteren Abenteuern begleiten, ich würde mich sehr freuen!

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Unterhaltsam und spannend bis zum Schluss

Von: Sonja aus Unterföhring

23.01.2019

Ich musste das Buch einfach ganz schnell durchlesen. Paul ist sympatisch, etwas trottelig aber liebenswert. Zum Schluss überschlägt sich alles. Wie ein Feuerwerk. Die Sache mit den Ladies hat was von James Bond. Ich kann mir das sehr gut als Film vorstellen.

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