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Rezensionen zu
Kalsarikänni

Miska Rantanen

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€ 10,00 [D] inkl. MwSt. | € 10,30 [A] | CHF 14,50* (* empf. VK-Preis)

Hygge, Lagom, Achtsamkeit... eigentlich sollte für jeden Geschmack ein Lebensstil "verfügbar" sein. Doch bereits ohne mich bis ins letzte Detail mit solchen befasst zu haben, erscheinen sie mir auf den ersten und zweiten Blick doch sehr gewollt und mit einer gewissen Erwartungshaltung beladen. Darüber hinaus sind einige Gepflogenheiten durchaus mit landestypischen Gepflogenheiten, Eigenarten oder Voraussetzungen verknüpft, die sich m. E. nicht authentisch in unseren Breitengraden nachleben lassen. So sehr ich Schweden mag und unseren dänischen Nachbarn ihr Glück gönne, wenn man nach Skandinavien blickt kommen doch einzig die pragmatischen Finnen als Vergleichspopulation für deutsche Otto-Normal-Verbraucher in Frage. Daher war ich sehr gespannt, was sich hinter "Kalasarikänni" verbirgt. Gut, dass Miska Rantanen ein Buch darüber geschrieben hat. Der Untertitel "Vom großen Spaß, sich allein zu Hause in Unterwäsche zu betrinken" führt ein wenig in die Irre. Denn tatsächlich geht es bei Kalasarikänni um eine entspannte Zeit in entspannter Kleidung, durchaus auch in zwangloser Gesellschaft und in seiner Wirkung unterstützt durch maßvollen Alkoholkonsum. Vor allem gilt es aber, keine Verpflichtungen zu erfüllen. Tolle Idee oder, wie es im Buch genannt wird, die "unkomplizierteste Party der Welt" und totale Entspannung. Durchaus humorvoll aber nicht ohne Ernsthaftigkeit erklärt Rantanen das Konzept und die Rahmenbedingungen Kalsarikännis. Exemplarisch seien hier die Kernelemente erwähnt: Alkohol Kleidung Unterhaltungsgeräte und Energieversorgung (süß und salzig) Für mich besonders wichtig ist das Kapitel "Musik und Kalsarikänni - eine glückliche Verbindung". Dort liefert der Autor gar Playlists für das jeweilige Luftinstrument (Gitarre, Schlagzeug, Bass, Gesang und Tamburin (!)) der Wahl. Interessanterweise scheint "Blitzkrieg Pop" der Ramones für alle Fälle anwendbar zu sein. Falls es noch weiterer Überzeugung braucht, liefert der Autor einhundert weitere Vorwände für einen oder gar mehrere Kalsarikänni-Abende (ich liebe # 31 "Ich müsste mal mein E-Mail Postfach aufräumen." und # 32 "Ich habe mein E-Mail Postfach aufgeräumt!"). Und er denkt noch einen Schritt weiter und listet die Dinge auf, die man während einer solchen Session nicht tun sollte, z. B. "Nach drei Staffeln Breaking Bad eine super Geschäftsidee haben." und "Flüge und Hotelzimmer buchen.". "Kalsarikänni" ist ein sehr unterhaltsames und kurzweiliges Buch, welches aber auch eine durchaus interessante Idee promotet. Und es ist ein tolles Gegengift gegen das aktuelle Übermaß an Hygge- und Lagom-Vorschlägen.

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Inhalt Die Dänen lieben Hygge, kuscheln sich gerne gemütlich ein und trinken literweise heiße Schokolade. Da das ziemlich auf die Hüften geht, haben die Schweden das etwas moderatere Lagom erfunden. Ein bisschen Schoki, aber nicht zu viel davon. So richtig viel Spaß macht Mäßigung dann aber doch nicht, weswegen die Finnen nun mit Kalsarikänni durchstarten, was so viel bedeutet wie: sich allein zu Hause in Unterwäsche betrinken. Bei diesem sensationellen Wohlfühltrend aus dem coolen Norden geht es darum, sich all die hoffnungslos verplanten Abende zurückzuerobern, die man sonst mit Besuchen im Fitnessstudio, miesen Dates, langweiligen Familienfeiern oder gar im Büro gefüllt hat. Canceln Sie das alles. Gehen Sie heim, ziehen Sie sich den unbequemen Anzug aus und kippen Sie in Ruhe einen: Entspannter werden Sie nie sein. Der finnische Kalsarikänni-Experte Miska Rantanen zeigt Ihnen, wie es geht! (Quelle: randomhouse ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal und dem Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. Was ist der Leitgedanke von Kalsarikänni? Ganz klar: die beabsichtigte Absichtslosigkeit. Klingt das nicht toll? Es belastet nicht, sondern wirkt ausgleichend. Es hilft den Stress und die Frustration des Arbeitslebens auszugleichen – mit Alkohol, selbst gewählten Kontakten und bequemer Kleidung. Ich bin ein Mensch, der sobald er nach Hause kommt, sofort bequeme Sachen anzieht – also passe ich in Ansätzen sehr gut zu dieser finnischen Einstellung und im Laufe des Buches habe ich mich immer wieder darin wiedergefunden. Nur mit dem Alkohol habe ich es nie ausprobiert. Und mal ganz ehrlich – ist ein Abend mit Alkohol nicht viel besser als der Besuch einer Kneipe? Bier überteuert, schlechte Musik und möglicherweise schlechte Gesellschaft. Darf man sich bei Kalsarikänni bewegen? Natürlich, aber nur Aktivitäten, die sich gut anfühlen und die Freude machen. Zum Beispiel sich räkeln, gähnen oder die Schultern kreisen lassen. Singen und Luftgitarre spielen geht auch – dafür sind im Buch sogar ein paar Lieder aufgelistet, die passend sind. Außerdem gibt es eine Auflistung von den 100 besten Vorwänden zum Kalsarikänni, die einem oft zum Schmunzeln bringen. Und tatsächlich auch zum Nachdenken anregen in dieser oft stressigen Zeit. Man könnte sogar seinen Haushalt machen…aber für mich ist das nicht wirklich das, was ich unter beabsichtigter Absichtslosigkeit verstehe. Aber da ist ja jeder anders. Was sind Eckpunkte des Kalsarikänni? – der richtige Zeitpunkt und Unterhaltungsgerät – Gewissen und Kleidung – abgeschlossener Raum und Temperatur – Wollsocken und ein mentales Nest – Alkohol und Nahrung Wer mehr über die einzelnen Punkte wissen möchte, sollte sich das Buch mal genauer anschauen. Wann tauchte der Begriff „Kalsarikänni“ überhaupt zum ersten Mal auf? Anscheinend in den 90er Jahren, aber erst nach 2000 wurde er in die finnische Wortdatenbank aufgenommen. 2014 nahm der Begriff dann Fahrt auf und wurde immer bekannter, hat aber bei den unterschiedlichen Generationen verschiedene Bewertungen. Und 2015 hat Finnland sogar zwei Emojis für Kalsarikänni entwickelt – finde ich toll, das sollte man eindeutig bei den Messengerapps einfügen. Wie hat es mir gefallen? Ich stand diesen skandinavischen Sichtweisen immer sehr skeptisch gegenüber, was größtenteils aber daran lag, das es so unglaublich gehypt wurde und für mich uninteressant wurde. Obwohl ich ein großer Skandinavien-Fan bin, aber Kalsarikänni klang vollkommen unbekannt und genau nach meinen Geschmack (wenn man den Alkohol außer Acht lässt, denn ich trinke sehr wenig). Man bekommt in dem Buch einen umfangreichen Einblick in die Thematik Kalsarikänni und das gefiel mir gut. Kalsarikänni sollte wirklich jeder machen!

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