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Rezensionen zu
Nichts weniger als ein Wunder

Markus Zusak

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Bruderschmerz

Von: wal.li

24.02.2019

Er gräbt eine Schlange aus, einen Hund und eine alte Schreibmaschine, Matthew, der älteste der fünf Dunbar-Brüder. Genau auf dieser Schreibmaschine wird er ihre Geschichte niederschreiben und die der Eltern. Ihre geliebte Mutter ist gestorben und ihr Vater hat sie verlassen. Etwas, womit junge Menschen unmöglich klarkommen können. Doch die Dunbar-Brüder halten zusammen. Sie nehmen es als Lebensaufgabe an, sie müssen weiterleben, ihre Mutter hätte es so gewollt. Clay, der zweitjüngste der Fünf, ist es, der sich aufmacht zum Vater, um eine Brücke zu bauen, um die Vergangenheit mit der Gegenwart zu verbinden. Nahezu jeder kennt „Die Bücherdiebin“, der herausragende Roman, mit dem der Autor bekannt wurde. Lange galt es auf den nächsten großen Roman zu warten. Und nun ist es soweit, die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder ist erschienen. Gespannt blickt man auf das Buch und fragt sich, ob das neue Werk mit dem Vorgänger mithalten kann. Der Anfang ist dabei vielversprechend, man erwartet eine skurrile aber dennoch anrührende Geschichte, in der die Brüder den tragischen Tod ihrer Mutter überwinden müssen. Doch nach dem vielversprechenden Beginn fängt man erstmal an, sich „Die Bücherdiebin“ zurückzuwünschen. Zu sperrig und verworren sind die ersten Seiten des Buches. Man fragt sich, ob die Begeisterung über „Die Bücherdiebin“, die fast in einer Nacht verschlungen war, übertrieben in Erinnerung geblieben ist, ob man das erste Buch nochmal lesen sollte oder ob man das aktuelle Buch wie das Erste lieber auf Englisch lesen sollte, um den Zauber zu empfinden. Zum Glück lassen sich die verschiedenen Fäden, die die Handlung zusammenhalten, entwirren. Es ergibt sich ein fesselndes und anrührendes Buch über fünf ungewöhnliche Kinder und Jugendliche, die vor der Zeit erwachsen werden müssen und die diese Aufgabe mit dem gebotenen Unperfektionismus meistern. Die Dunbar-Brüder raufen sich im wahrsten Sinne des Wortes, doch sie raufen sich auch zusammen. Ihre Mutter wird immer in ihren Herzen sein, doch die Trauer kann nicht ewig dauern. Der Tod wirft die Jungen in ein Tal, das unendlich tief erscheint. Jedoch auch das tiefste Tal erreicht ein Sonnenstrahl. Das mag ein Hund oder eine Katze sein, vielleicht ein Mädchen. Die Erinnerung bleibt allerdings, an eine Mutter, die ihren Kindern alles gab, insbesondere sich selbst. Ein Buch, auf das man sich einlassen sollte, damit man nichts verpasst.

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Eine wortgewaltige Familiengeschichte

Von: Lesemademoiselle

24.02.2019

„Der Regen war wie ein Geist, durch den man hindurchgehen konnte.“ Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder. Sie sind rau, sie sind ruppig und sie sind abweisend die Dunbar-Brüder  –  und genauso präsentiert sich der Schreibstil von Markus Zusak auf den ersten Abschnitten des Romanes „Nichts weniger als ein Wunder“. Da müssen alle durch, die Dunbars mit ihrer Trauer und der Leser, der sich am Anfang mächtig durch die Zeilen kämpfen muss. Es ist nicht leicht in einen Lesefluss zu kommen. Immer wieder stolpert man über Formulierungen, die man zweimal lesen muss. Immer wieder muss man Absätze wiederholen, damit man das Gefühl hat sie auch richtig verstanden zu haben. Die Kapitel sind sehr kurz, die Handlung und Erzählzeiten springen hin und her. Nein, es ist kein leichter Start in diese Geschichte. „Die Möbel wurden geröstet. Die Bilder waren gerade aus dem Toaster gesprungen.“ Markus Zusak trägt Buchstabenfolgen pastös auf, die Worte sind wie gemalt. Der Schreibstil von Markus Zusak wechselt von poetisch bildhaft bis rau und kalt, über ausschweifend bis kurz angebunden. Das spiegelt sehr eindringlich die verzweifelte Gefühlslage aller Protagonisten wieder. Zwischen den Zeilen schwapp immer wieder der unendliche Schmerz hervor. Die Kapitel sind kurz, man muss hochkonzentriert lesen um verstehen zu können, wer gerade erzählt. Obwohl die Kapitel oft recht knapp gehalten sind, ziehen sich die verschiedenen Erzählstränge recht langsam durch die Buchseiten und bilden erst am Ende einen festen Knoten. Eine Brücke zu bauen dauert Zeit. So wie Stein auf Stein gelegt werden muss, legt Zusak Wort auf Wort um seinen Roman zu schreiben. Man muss Geduld und Ausdauer für diese Geschichte haben. Das Herzstück der Geschichte war für mich Penelope, man muss sie einfach mögen – sie ist eine tolle Frau. Alles was sie betrifft, liest sich überraschend flüssig im Roman. Der Erzählstil ist weich und lieblich. Penelope wird sterben und ihr Umgang damit treibt einem beim Lesen die Tränen in die Augen. Für mich waren diese Stellen, die emotionalen Höhepunkte des Buches. Weil Zusak einen sehr bildhaften Roman hervorgebracht hat, versuche ich mich an einem bildhaften Fazit: Ich fühlte mich beim Lesen dieses Buches wie auf meinem alten Fahrrad mit welchem ich ohne Gangschaltung einen Berg hinauffahre. Der Weg ist steil und ich muss mühsam strampeln. Ich muss mich motivieren weiterzufahren. Manchmal bin ich kurz davor abzusteigen. Aber ich kann mich aufraffen und strample weiter. Als ich oben ankomme, blicke ich auf meinen Weg zurück. Jetzt erst erkenne ich den verschlungenen Pfad, den ich genommen habe. Ich bin froh oben zu sein, bin froh es geschafft zu haben. Ich blicke hinunter und werde belohnt für meine Mühe. Ich fühle mich glücklich – aber erschöpft. Alexandra Ernst hat diesen wortgewaltigen Roman ganz wunderbar übersetzt. Das war bestimmt keine leichte Aufgabe. „Die Bücherdiebin“ ist Markus Zusak Meisterwerk und das bleibt sie auch weiterhin.

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Das Cover und auch die Aufmachung des Buches haben mir sehr gut gefallen. Das Cover ist schlicht und zugleich trotzdem anziehend, obwohl ich das cover auch unwichtig gefunden hätte weil ich einfach alles dieses Autors kaufen würde. Trotzdem finde ich die Zeichnung auf dem Cover gelungen und der Geschichte entsprechend. Der Klappentext hat dann auch noch die letzten Zweifel verschwinden lassen und ich musste das Buch unbedingt lesen. Der Schreibstil ist schon besonders und vor allem am Anfang war es doch etwas knifflig in die Geschichte zu kommen. Gerade zum Einstieg einer Geschichte ist es mir immer besonders wichtig, gut zu starten und vor allem nach wenigen Seiten auch in der Geschichte anzukommen. Das war hier etwas schwierig, was vielleicht auch einfach an der Komplexität der Familiengeschichte liegt. Denn die ist alles andere als einfache Kost und schon etwas ganz besonderes. Nach und nach fiel es mir aber immer einfacher der Geschichte zu folgen und irgendwann konnte ich es komplett genießen und die Seiten sind nur so verflogen. Die Charaktere sind interessant und vielschichtig gestalten, da schon alleine merkt man das Herzblut mit dem die Geschichte geschrieben wurde. Clay steht jedoch deutlich im Mittelpunkt und das ist auch gut so! Nach und nach kommt man der Geschichte der Familie näher und jede Information wird aufgesogen. Es ist nicht unbedingt eine farbenfrohe Geschichte aber eine sehr emotionale, das ist man auch schon von dem Autor gewohnt. Er schafft es trotz Verlust und vor allem Tod immer mal wieder ein Fünkchen Hoffnung aufkeimen zu lassen und das begeistert mich einfach! Fazit: Ein Buch das auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck hinterlässt sowohl was die Geschichte aber auch die Schreibweise angeht. "Die Bücherdiebin" ist eines meiner Lieblingsbücher und ich habe es schon mehrfach gelesen, daher waren meine Erwartungen extrem hoch und wenn man es mit dem Buch versucht zu vergleichen dann ist das aussichtslos. Vorher unvoreingenommen auf die Geschichte zu gehen, dann kann man sie auch genießen.

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„Was für eine Familie“ Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder schlagen sich ganz gut durchs Leben, bis nach vielen Jahren der Vater wieder auftaucht. Doch ihm schlägt eher Feindschaft entgegen, bis auf einen der Söhne: Clay. Und dessen Geschichte erzählt Matthew nun mit der alten Schreibmaschine seiner Mutter… Der Anfang war schwierig, zu verworren erzählt Zusak da von der Familie, wirft den Leser in eine Handlung in der er alles und doch nichts verrät. Scheinbar zusammenhanglos die ganzen Geschichten, in Vorwegnahmen erzählt und es dauert eine Zeit bis sich alles aufklärt. Ein Buch über die Liebe, über Familie, den Tod, aber auch die Hoffnung. Dass die Brücke hält. Aber eine schöne Geschichte. Vor allem habe ich mich über das Maultier Achilles amüsiert, das immer die Wohnung entert und sich fast als Familienmitglied fühlt. Am Anfang sind irgendwie alle da, bis auf Mutter und Vater – und erst nach und nach erzählt Zusak, wie alles zusammenhängt und was in den letzten Jahren passiert ist. Und das ist einiges. Der Tod der Mutter, deren Sterben sich viel zu lange hinzieht, die Liebe von Clay zu Carey und was daraus wird, wie Clay eine Brücke baut. Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart. Eine Geschichte über eine Familie, aber vor allem über Clay. Die Schreibweise ist etwas gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze, viele Vorwegnahmen, aber manchmal beinahe poetisch. Das Buch liest sich dank der großen Schrift schnell und flott und wenn man sich einmal eingelesen hat, dann findet man auch den Charme der dieses Buch ausmacht. Fazit: Wenn ein großer Autor wieder ein Buch schreibt, muss er sich leider immer an seinem größten Erfolg messen. An „Die Bücherdiebin“ kommt „Nichts weniger als ein Wunder“ nicht heran, dennoch ist es ein schönes Buch, das noch länger nachklingt.

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Sie sind schon ein etwas merkwürdiger Haufen, die fünf Dunbar Brüder Matthew, Rory, Henry, Clayton und Thomas. Ohne ihre Eltern, allerdings mit einigen ungewöhnlichen Haustieren, leben sie auf dem Hinterhof einer Pferderennbahn. Manche bezeichnen sie als Rabauken, was die Sache vielleicht am besten trifft. Dabei stecken hinter der rauen Schale vor allem fünf Jungen, die ihren Vater vermissen, der sie nach dem Tod der Mutter allein gelassen hat. Eines Tages wird es dem vierten Dunbar-Bruder Clay zu viel und er beginnt eine Brücke zu bauen. Physisch und metaphorisch. Man könnte es sich leicht machen und „Nichts weniger als ein Wunder“ typisch Markus Zusak nennen. Das würde der Geschichte aber nicht gerecht. Schon allein deshalb nicht, weil Zusak selbst sagt mehr als acht Jahre an dem Werk gearbeitet zu haben. Die Erzählung ist geschickt konstruiert. In zehn Abschnitten mit verschiedenen Unterkapiteln setzt sich die Handlung aus verschiedenen Episoden zusammen. Die Erzählerstimme gehört dabei zum ältesten Bruder Matthew, der rückblickend zwei Vergangenheiten erzählt: Zum einen von der Zeit als Clay beschließt eine Brücke zu bauen, zum anderen aus dem Leben der Mutter, bevor sie geheiratet hat. Tod und Verlust sind (wieder einmal) die zentralen Themen in Markus Zusaks Roman. Demgegenüber stehen Themen wie Familie, Zuhause und Geborgenheit. Der Autor macht deutlich, wie eng die Dunbar-Brüder aufgrund ihrer Erlebnisse miteinander verbunden sind, auch wenn ihr Umgang miteinander oft rau ist. Die Geschichte ist dabei auch stilistisch etwas anspruchsvoller, die Wechsel zwischen den Ereignissen um Clay und der Vorgeschichte der Mutter sind fließend. Die Satzkonstruktionen sorgen vor allem zu Beginn der Erzählung dafür, dass man ein wenig genauer hinschauen muss. Wer sich darauf allerdings einlässt, der wird mit einer einfühlsamen Geschichte belohnt, bei der das eine oder andere auch mal zwischen den Zeilen steht.

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