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Rezensionen zu
Das eiserne Herz des Charlie Berg

Sebastian Stuertz

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€ 12,00 [D] inkl. MwSt. | € 12,40 [A] | CHF 17,50* (* empf. VK-Preis)

Familiengeschichten zum Hirschgulasch

Von: Karin Elsen aus Fürth / Bayern

29.03.2020

Um es vorweg zu sagen: Dies ist kein Kochbuch, obwohl ich das Rezept von diesem Hirschgulasch gerne hätte. Der Hirschgulasch spielt eine zentrale Rolle in der Familie Berg – Del Monte. Aber dieses Buch ist auch kein Familienroman allein, obwohl sämtliche Familienmitglieder darin vorkommen: Die vier Großeltern, die beiden Eltern, Charlie und Fritzi, die beiden Kinder. Auf den ersten Blick scheint dies eine dysfunktionale Familie zu sein, der Vater ein kiffender Musiker, die Mutter Theaterregisseurin mit einem massiven Alkoholproblem, Fritzi ein Savant, die mit vier Jahren schon die städtische Bücherei durchgelesen hat. Und schließlich Charlie Berg der die Familie zusammenhält. Er kocht für die Familie, hält das Haus in Schuss, übernimmt die kleine Fritzi als die Mutter in ganz Europa Regieaufträge annimmt und der Vater sich tagelang in sein Studio für Musikaufnahmen einschließt. Er zieht mit Fritzi um ins Haus der Großeltern als die Großmutter einen Schlaganfall erleidet und übernimmt ihre Pflege. Dysfunktional doch irgendwie halten die Mitglieder doch zusammen, sind füreinander da im entscheidenden Augenblick, unterstützen sich bedingungslos. Und nicht nur strikt die mit verwandtschaftlichen Graden untereinander sondern auch die Freunde die fest zu dieser Familie dazugehören: Stucki, Ditos Freund und das andere Mitglied der Band Toytonic Swing Ensemble; Stuckis Stieftochter Malinche – Mayra; David, Charlies sexbesessener Schulfreund, Laura, die Bibliothekarin die Fritzi bei sich in der Bibliothek aufnimmt und sie alles lesen lässt. Also gut. Kein Kochbuch aber ein Familienroman. Was noch? Entwicklungsroman? Auf jeden Fall. Zwar kein Tumber Tor der sich zum Gralssuchenden Parzival entwickelt, aber vom schulischen Außenseiter in der Kindheit, der nur im Hause seiner Großeltern und mit Malinche zusammen unbeschwerte Kindheit erleben darf, entwickelt sich Charlie Berg zu einem Mann der die Fäden der Familie fest zusammen hält, Verantwortung übernimmt, über Leben oder Tod von geliebten Menschen aber auch von fremden oder verhassten Menschen fraglos übernimmt. Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman. Ist es ein Roman über eine außergewöhnliche Gabe und Begabung? Charlie Berg hat eine Leidenschaft für Gerüche und Parfüms. Er hat ein außergewöhnliches Riechorgan, besser als die eines Spürhundes. Er kann die Düfte und Gerüche, die ihn umgeben zerlegen, aussortieren, sich auf einige wenige konzentrieren und sie akkurat wahrnehmen. Charlies Nase spielt im Roman eine Hauptrolle. Also gut: Kein Kochbuch aber ein Familien- und Entwicklungsroman und ein Roman über eine außergewöhnliche Begabung. Ist es ein Roman über den Literaturbetrieb an sich, wie kleine Selbstverlage funktionieren, wie Preise im Literaturzirkus manchmal vergeben werden (Bitte, lasst wenigstens den Nobel-Preis korrekt vergeben werden!) Die ganze Stadt fiebert dem Literaturfestival und -preis Text.Eval entgegen, die Lesungen werden mit großem Interesse allerseits verfolgt, sie sind ungemein wichtig sowohl für den jungen Literaten, der den Preis gewinnt als auch für den „Literaturpaten“ der das Werk des Debütanten fördert und unterstützt. Sebastian Stuertz ist mit seinem Debüt gleich in die Meisterklasse aufgestiegen. Die ganze Handlungsführung von der ersten zur letzten Seite, die Actionszenen, die Dialoge, die agierenden Personen, alles wirkt natürlich und logisch. Der Spannungsbogen erschlafft an keiner Stelle, noch wird er überzogen.

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Enttäuschend

Von: Bücherwurm

29.03.2020

Charlie Berg hat ein schwaches Herz und die feine Nase eines Hundes. Das einzige, was ihn seine Eltern gelehrt haben: Zwei Künstler sollten nie Kinder bekommen! Es sind die frühen 90er, Charlie will ausziehen, nicht mehr der Depp der Familie sein, der alles zusammenhält, während Mutter am Theater die Welt verstört und Vater wochenlang bekifft im Aufnahmestudio sitzt. Die Zivistelle im Leuchtturm ist zum Greifen nah – da läuft alles aus dem Ruder: Auf der Jagd mit Opa trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch Opa. Und Charlies heimliche große Liebe Mayra, seine Videobrieffreundin aus Mexiko? Hat nichts Besseres zu tun, als den Ganoven Ramón zu heiraten... Ich fand die Geschichte interessant aber beim Lesen wurde ich leider enttäuscht. Der Schreibstil ist sehr verwirrend und das Buch ist schwer zu lesen. Leider konnte ich in die Geschichte nicht eintauchen und hatte keine große Lust es zu lesen.

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Ein Herz mit Sprung ....

Von: MonaLena

26.03.2020

Sebastian Stuertz hat es mit seinem Roman "Das Eiserne Herz des Charlie Berg" geschafft eine Lebens- und Liebesgeschichte auf seine ganz besondere Art und Weise zu erzählen. Der Leser wird mit in eine schon recht turbulent beginnende Gegenwart gezogen und kommt dann über die Vergangenheit wieder zurück an den Anfang und erlebt ein wahrlich unerwartetes Ende. Echt spannend, wie er das Leben seiner verrückten Eltern, der Großeltern und das seiner Freundin beschreibt. Kurz zu der Geschichte Charlie Berg ist mit seinem Großvater auf der Pirsch. Den Hirsch trifft er nicht, dafür trifft es den Schützen und den Großvater. Und plötzlich gibt es weder Leiche, noch einen toten Hirsch. Wir erleben mit wie Charlie Berg so wurde, wie er ist. Und wir sind uns nicht sicher ob wir Mitfühlen oder Lachen sollen. Ein ungewöhnlicher Roman von einem jungen Schriftsteller. Ich konnte mich mit der Zeit aber gut in seine besondere Erzählweise hinein finden. Es gab ein paar Passagen, die finde ich, hätten nicht unbedingt in dieser, manchmal schockierenden Sprache erzählt werden müssen. Aber mit Blick auf das Gesamtwerk haben sich auch diese Abschnitte gut eingefügt. Von mir eine Empfehlung für alle Leser, die dranbleiben wollen an einer Geschichte. Egal wie verrückt sie auch ist.

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Wildes Sammelsurium

Von: bobbi

25.03.2020

Im fiktiven Piesbach der 90er-Jahre versucht der 19jährige Charlie Berg trotz schwacher Herzgesundheit alles richtig und es vor allem besser als seine Eltern zu machen - und freut sich auf seinen Zivildienst auf einem Leuchtturm am Wattenmeer. Dort, so hofft er, hat er endlich Zeit, seinen Roman zu schreiben. Doch gleich im szenischen und filmreifen Bucheinstieg kommt sein Opa bei einem Jagdunfall auf sehr skurrile Art und Weise ums Leben. Und voller schräger und eigenartiger Charaktere geht Sebastian Stuertz' Debütroman über 700 Seiten auch weiter. Der Leser ist mitten in einem Coming-of-Age-Tagebuch und -archiv eines Jungen, der auch recht derbe und vulgäre Fantasien hat. Seiner autistischen Schwester versucht er in der Abwesenheit der Künstlereltern beizustehen und nebenbei noch seine unerfüllte Liebe in Mexiko zu gewinnen. Bei allem kommt ihm sein scharfsinniger und übernatürlicher Geruchssinn zugute - er kann Ereignisse anhand von Düften kombinieren. Mit einem Verbrechen schwingt der Plot ins noch Groteskere, gewinnt dabei aber auch an Fahrt. Der Roman erzählt in Rückblenden sehr viel von Charlies Kindheit und dem Charme der 90er-Jahre. Dies hat trotz individuellen Charakteren seine Längen - manches war mir zu detailliert geschildert. Sebastian Stuertz strotzt vor bunten Fantasien, schrägen Verwicklungen und filmreifem Einfallsreichtum, er springt zwischen den Genres sowie Zeiten und entwirft in einer poppigen Nuanciertheit das Heranwachsen eines jungen Mannes, der mir in seinen Emotionen und seiner mal hilflosen, mal zu abgeklärten Handlungsweise trotzdem unnahbar blieb. Meiner Meinung nach ein sehr unterhaltsames Debüt, dem 200 Seiten weniger und eine intensivere Konzentriertheit auf ein bis zwei Handlungssträngen gut getan hätte.

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Hin- und Hergerissen

Von: frauweberliest

25.03.2020

Vorneweg, auf dieses Buch muss man sich einlassen wollen. Manchmal kommt man aus dem Lachen nicht heraus, manchmal könnte man schreien. Dieses Buch ist eine Wundertüte an Genre, der Autor hat so ziemlich alles reingepackt, was ging. Anfangs dachte ich, ja ok, bisschen an den Haaren herbeigezogen, hat Charlie doch die perfekte Nase und kann mit einem Hirsch kommunizieren. Aber Seite um Seite entwickelte sich ein Sog, man möchte mehr von Charlie und ich war etwas enttäuscht, als die über 700 Seiten plötzlich rum waren.

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Der Debütroman handelt von einem Jungen names Charlie. Charlie kommt aus einer Künstlerfamilie und hat neben dem schwachen Herz auch eine echte Hundenase. Bei einem geimeinsamen Jagdausflug mit seinem Opa, kommt dieser aus tragischen Gründen um. Das Cover hat mir auf Anhieb gut gefallen. Es ist sehr naturbelassen und zeigt die Weiten eines grünen Waldes. Wer das Buch liest wird sehen, welche Bedeutung der Wald für die Geschichte und für Charlie persönlich hat. Das Buch ist in 5 Teile aufgeteilt, diese beinhalten sowohl die Gegenwart wie auch die Vergangenheit. Nach und nach erfährt der Leser immer mehr, wie es zu Charlies schwachem Herz und dessen Hundenase gekommen ist und was es mit dem immer wieder erwähnten Hirschgulasch auf sich hat. Der Autor hat neben dem Hauptprotagonisten Charlie, noch diverse andere Charaktere wie z.B. Familienmitglieder, Freunde etc., mit in die Geschichte eingebaut. Im großen und ganzen hat mir das Buch gefallen. Eine Lebensgeschichte meets Lovestory. Ich habe im Verlauf der Geschichte immer mehr mit Charlie mitgefiebert und mich gefragt wie es gesundheitlich mit ihm weitergehen wird und was aus ihm und seiner Jugenfreundin Mayra wird. Der Schreibstil lies sich gut lesen und der Autor stach hier immer wieder mit sehr detaillierten, bildhaften Beschreibungen hervor. Auch die immer mal wieder eingeworfene Vulgärsprache hat die Spimmung aufgelockert und so für den ein oder anderen Lacher bei mir gesorgt. Im gesamten fand ich das Buch mit seinen über 700 Seiten einfach zu lang. So hat der Autor es leider nicht geschafft durchweg den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Einige Inhalte waren für mich überflüssig und ich musste mich teilweise zwingen weiter zu lesen. Das Ende hat aber noch mal so einiges gut gemacht und kam für mich definitv überraschend. Fazit:" Manchmal ist weniger mehr" aber auf jeden Fall hat es Potenzial! Daher leider nur 3,5 Sterne

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Etwas enttäuscht

Von: Seepferdchen1965

21.03.2020

Das Buch fing richtig gut an wie in einem Krimi, es war direkt sehr spannend und gut durchdacht. Dann verlor sich die anfängliche Geschichte, auch in den Zeitsprüngen, und den vielen Nebengeschichten. Ich hätte mir gewünscht, dass die Familienmitglieder noch besser dargestellt werden und es nachzuvollziehen ist, wie sie so geworden sind. Insgesamt verliert sich die ganze Handlung später leider. Das Buch wäre mit weniger Seiten und gestrafftem Inhalt besser geworden. Die vielen, im Detail genau dargestellten Szenen aus der Pubertät haben mir gar nicht gefallen. Der Autor zeigt viel Phantasie, leider wird die Geschichte dadurch abstrakt. Ich habe viele Kapitel nur noch überflogen, weil der Inhalt für mich unwichtig oder völlig abstrus war. Der anfängliche Spannungsbogen hat sich nicht mehr aufgebaut.

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Kurzweilig, witzig, unterhaltsam

Von: Stefanie Sprung

21.03.2020

Zum Inhalt: Das Buch spielt hauptsächlich 1993 und es geht um den 19jährigen etwas nerdigen Typen Charlie Berg. Der lebt mit seinem kiffenden Musikervater und seiner autistischen Schwester in einem Dorf in der Nähe eines Waldes, indem sein Großvater Förster ist. Das Buch beginnt mit der Szene, in der sein Großvater erschossen wird, während der Jagd, von einem anderen Wilderer. Gleich zu Beginn kommt heraus, dass Charlie eine Superkraft hat, er kann alles riechen. Er riecht eine Rotte Wildschweine, er riecht jedes Parfüm, er zerlegt die Düfte in Moleküle. Nach dem Tod seines Großvaters und dem Unfall des Wilderers beginnt ein sehr spannende und abwechslungsreiche Geschichte um Charlie, seine Freunde, seine Familie und sein Leben. Nebenberuflich entwickelt Charlie Parfum, er möchte Autor werden, ist verliebt in seine mexikanische Brieffreundin, hat einen perversen Freund, ist von seiner Mutter verlassen, kümmert sich liebevoll um seine Schwester, geht mit seinem einen Opa jagen, vom anderen lässt er sich seine Anzüge schneidern und hat auch ansonsten ein extrem spannendes Leben, obwohl er scheinbar ein unauffälliger und nerdiger Typ ist. Insgesamt gibt es zwei Rückblenden. Meine Meinung: Ich habe das Buch extrem gerne gelesen und obwohl es auch ziemlich dick war, habe ich es auch ziemlich schnell gelesen. Ich war über viele Wendungen sehr überrascht und fand es auch kaum vorhersehbar. Man konnte es flüssig lesen und es war amüsant. Die Figuren waren sehr nachvollziehbar und liebenswürdig. Während der Zeit des Lesens habe ich mir zeitweise auch eingebildet, dass mein Geruchssinn besser geworden ist und ich Sachen viel mehr wahrnehme. Auch die zeitkulturellen Bezüge waren für mich immer glaubwürdig, vielleicht bis auf das Wort cheesy, aber vielleicht wurde das auch regional zu der Zeit benutzt. Ein ganz klein bisschen hat mich die Liebe zur mexikanischen Brieffreundin genervt, bzw. der innere Monolog und auch, dass sie da so bereitwillig mitgemacht hat. Fazit: Absolut lesenswert, für alle, die sich gerne unterhalten lassen und sich gerne amüsieren. Und für alle, die sich auch noch ziemlich gut an die 90er erinnern.

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