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Rezensionen zu
Ein Zug voller Hoffnung

Viola Ardone

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EIN ZUG VOLLER HOFFNUNG In Italien schlug der preisgekrönte Roman "Ein Zug voller Hoffnung" hohe Wellen und konnte viele Leser:innen begeistern. Eins steht fest: Viola Ardone verkörpert mit ihrem Roman eine lebendig-historische Geschichte, die genau richtig für ruhige Lesemomente ist. I N H A L T: Der 7-jährige Amerigo wächst unter ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter in Neapel auf. Es ist 1946 und der Zweite Weltkrieg ist gerade überstanden. Um ihrem Sohn ein gute Zeit zu ermöglichen, nimmt Amerigos Mutter das Angebot einer Wohltätigkeitsorganisation an: Kinder werden mit dem Zug in das wohlhabende Norditalien geschickt. Dort fehlt es ihnen an nichts. In Amerigos neuem Zuhause auf Zeit lebt es sich anders, er entdeckt seine Liebe zur Musik und erlangt Schulbildung. Nach einem knappen Jahr kehren die Kinder zurück in ihre Familien, doch plötzlich scheint das Leben in Neapel und seine Mutter Amerigo völlig fremd. M E I N U N G: Viola Ardone greift einen historischen Umstand der italienischen Nachkriegszeit literarisch auf. In Italien wurden fast 10.000 Kinder aus dem ärmlichen Süden in den wohlhabenden Norden verschickt, um ihnen ein sorgenfreies Leben auf Zeit zu ermöglichen. Die Verschickung verläuft jedoch nicht immer glücklich und stellt eine große Herausforderung für die Kinder und der Familie dar. Das Gefühl, Skepsis und die Zerrissenheit von Kindern und Eltern stellt Ardone phantastisch dar. Auf dem Bahnsteig ist es strubbelig: es wird geschrien, gelacht, gesungen und geweint. Einige Vorurteile halten sich hartnäckig. Der 7-jährige Amerigo erzählt aus seiner Perspektive die Landverschickung. Mit der Zeit wächst seine kindliche Sicht zu einer erwachsenen heran. Amerigo ist ein äußerst sympathischer Protagonist, der das Herz am rechten Fleck hat. Das Heranwachsen vom naiven Kind zum gestanden, zweifelnden Erwachsenen gefielen mir gut. "Ein Zug voller Hoffnung" ist ein Roman in dem man sich als Leser:in fallen lassen, mitfiebern und fühlen kann. Viola Ardone schreibt unaufgeregt, einfühlsam und ruhig von den Landverschickungen des Jahres 1946 und widmet sich literarisch einer historischen Begebenheit.

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Der Roman nimmt uns mit ins Neapel der Nachkriegszeit. 1946 lebt dort der 7 Jahre alte Amerigo mit seiner Mama in großer Armut. Eine Gruppe von Kommunist:innen möchte den Kindern aus dem armen Süden des Landes ermöglichen für ein halbes Jahr im Norden bei Familien zu leben, denen es nicht so schlecht geht. Über 100.000 Kinder wurden damals „verschickt“. 6 Monate wirken zunächst recht kurz. Doch was das mit den Kindern, den Eltern und auch den Gastfamilien macht zeigt der Roman. In vier Teilen lernen wir zunächst Amerigos Leben in Neapel kennen. Er hat ständig Hunger und zählt Schuhe, denn für ihn, der er noch nie ein Paar neuer Schuhe nur für sich hatte, gibt es keinen größeren Luxus und wenn er auf der Straße jemanden mit neuen Schuhen sieht, freut er sich, als wären es seine eigenen. Der zweite Teil spielt in Modena, wo Amerigo bei seiner Gastfamilie nicht nur gut gefüttert wird. Er lernt dort neben der Gemeinschaft, die er erlebt, auch seine Liebe zur Musik kennen und bekommt sogar eine eigene Geige. Zurück in Neapel im dritten Teil muss er all das wieder hinter sich lassen. Der letzte Teil spielt 1994. Der Roman behandelt ein schweres Thema, aber durch Amerigos Perspektive und die damit verbundene kindliche Naivität erhält er trotzdem eine gewisse Leichtigkeit. Amerigo ist ein so unglaublich niedliches Kind und man leidet mit ihm mit, wie er zerrissen ist zwischen dem neuen Leben, das er im Norden kennen lernen durfte, und der Zuneigung zu seiner Mutter, die ihm all das nicht bieten kann. Ich habe den Roman am Stück durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit dem kleinen Jungen weitergeht. Der vierte Teil, der aus der Perspektive des erwachsenen Amerigo geschrieben ist, konnte mich zwar nicht so abholen wie die Teile zuvor – vor allem, weil Amerigo in diesem Teil sehr unnahbar wirkt – aber der Roman ist dennoch eine absolute Leseempfehlung.

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