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Rezensionen zu
Wir, die Überlebenden

Tash Aw

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€ 24,00 [D] inkl. MwSt. | € 24,70 [A] | CHF 33,50* (* empf. VK-Preis)

„Wir, die Überlebenden“ von Tash Aw ist ein fesselndes Buch. Auf den ersten Blick handelt es sich um eine Geschichte über Ah Hock, einen Chinesen aus einem malaysischen Fischerdorf, der wegen eines von ihm begangenen Mordes an einem Migranten aus Bangladesch befragt wird. Er hat dafür drei Jahre im Gefängnis verbracht und ist jetzt auf Bewährung draußen. Sein Verbrechen und sein Opfer sind bekannt, aber die Frage bleibt, warum er es getan hat. In Form eines Interviews erzählt Ah Hock seine Geschichte einer jungen, optimistischen Frau, die der Realität Malaysias gegenüber naiv ist und hofft, ein Buch über Ah Hocks Leben schreiben zu können, was im guten Kontrast zu Ah Hocks nüchterner Schilderung seines Lebens und der Ereignisse steht, die zu dem Mord führten. Hier hebt sich das Buch von der Oberfläche ab und zeigt seine wahre Stärke, den eingehüllt in diese intime und traurige Lebenserzählung ist die Geschichte von Migranten und Flüchtlingen, von Armut, Klasse und Freundschaft, von Korruption und Kämpfen und vom Wandel der Zeiten in Malaysia. Was mir an diesem Buch gefallen hat, war, dass es nie die Realität für Wanderarbeiter in Malaysia beschönigt hat. Einige Migranten sind einheimische Malaysier, andere sind kürzlich Einwanderer aus ärmeren Ländern wie Bangladesch und Myanmar. Der Roman zeichnet ein düsteres Bild der Armen und weniger Armen des asiatischen Kontinents ab. Sie sind in der Hoffnung ausgewandert, „es im Leben zu schaffen“, aber leider wird das alles als Selbsttäuschung empfunden, und es ist fast unmöglich, die Sprossen der Gesellschaft zu erklimmen. Das Buch weist auf die vielen schrecklichen Verwerfungen hin, die durch die Klassenausbeutung in der malaysischen Gesellschaft angerichtet wurden. „Wir, die Überlebenden“ ist ein wunderschön geschriebenes und wichtiges Buch, das sich besonders anfangs Zeit lässt seine Geschichte zu erzählen. Nach und nach zieht es einen immer mehr in seinen Bann, wobei nicht einmal der Mord an sich der spannendste Teil der Handlung ist. Interessanter ist, dass der Roman einen die Möglichkeit gibt, mehr über die Realität eines Landes und einer Kultur zu verstehen, die vielen eher unbekannt ist. Klare Leseempfehlung!

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